Liste der ehemaligen Postleitzahlen in Deutschland
In der Liste der ehemaligen Postleitzahlen werden die von der damaligen Bundesrepublik Deutschland am 23. März 1962 und der Deutschen Demokratischen Republik am 1. Januar 1965 eingeführten vierstelligen Postleitzahlen mit Ausnahme derjenigen, die kleinen Orten zugewiesen wurden, aufgeführt. Von der deutschen Wiedervereinigung 1990 bis zur Einführung eines einheitlichen Postleitzahlensystems am 1. Juli 1993 wurden die früheren Gebiete der beiden Postverwaltungen als Verkehrsgebiet West beziehungsweise Verkehrsgebiet Ost bezeichnet. Die Postleitzahlen galten in dieser Zeit mit vorgesetztem W bzw. O.
In den folgenden Listen werden somit alle ein-, zwei- und dreistelligen Postleitzahlen (also mit drei, zwei Nullen oder einer Null am Ende) angegeben, außerdem alle auf 2 bis 9 endenden Postleitzahlen, soweit es sich nicht um Sammelnummern (Nummern für mehrere Orte) handelt. Orte mit im Jahr 1993 nicht mehr gültigen Postleitzahlen werden kursiv angegeben.
An der Postleitzahl war die Stellung der Postdienststelle zu erkennen: Leitpostämter bekamen ein- bis dreistellige Postleitzahlen. Andere Postämter und Poststellen erhielten vierstellige Zahlen mit den Endziffern 1 bis 9, davor stand meist die Nummer des jeweiligen Leitpostamtes. In Einzelfällen setzte sich ihre Nummerierung im nächsten Zehnerbereich fort. Größeren Städten wurde in der Regel nur eine Postleitzahl zugeordnet.
Bei Postleitzahlen, die am Ende Nullen hatten, wurden diese zunächst nicht geschrieben (2 Hamburg, 53 Bonn, 318 Wolfsburg). Die Schreibweise richtete sich nach der jeweils gültigen Version der DIN 5008.
Die erste Ziffer stand für die Leitzone mit den Großstädten Berlin, Hamburg, Hannover, Düsseldorf, Köln, Frankfurt am Main, Stuttgart und München. Eine mögliche neunte Leitzone wurde für Teile des Gebietes der DDR freigehalten. Die Zahlen 2450 bis 2719 wurden in der BRD nicht vergeben und die Zahlen 3730 bis 3999 wurden weder für die BRD noch für die DDR vergeben.
Die zweite Ziffer stand für den Leitraum.
Die dritte Ziffer stand für den Leitbereich.
Das Bereichsknotenamt erhielt als vierte Ziffer die 0. Den größeren Orten im Leitbereich wurden die 2, 3, 4, 5 und 6 zugewiesen. Die kleineren Orte erhielten als letzte Ziffer die 1 und teilten sich diese Postleitzahl. Dabei wurde auf den Brief zusätzlich zum Ort oft auch „über“ + „Bezirksknotenamt“ hinzugefügt. Zum Beispiel steuerte man den Ort Langenholthausen, der zum Amt Balve gehörte und damit dem Bezirksknotenamt Werdohl zugehörig war, über 5981 Langenholthausen über Werdohl an. In sehr wenigen Leitbereichen wurde auch die 2 als Sammelnummer genutzt. In etlichen Leitbereichen gab es Leitabschnitte, deren Knotenämter man an der letzten Ziffer 8 erkennen konnte. Die kleineren Orte in diesen Leitabschnitten erhielten die Endziffer 9. Die Postleitzahlen, die auf 7 endeten, passten nicht einfach in dieses Raster. Es war oft der einzige Ort im Leitbereich neben dem Knotenamt, ein abgelegener Ort im Leitbereich oder ein Ort in der Nähe eines Abschnittknotenamtes, der jedoch nicht zu diesem Leitabschnitt gehörte.
Bereits nach den ersten Neugliederungsmaßnahmen wurde das System modifiziert. Nun wurden auch Zahlen mit den Endziffern 7, 8 und 9 in etlichen Leitbereichen neu vergeben. Die alte Bedeutung dieser Endziffern verblasste immer mehr.
Es kommt auch vor, dass nach Neugliederungsmaßnahmen nur noch eine Gemeinde mit einer auf 1 endenden Postleitzahl übrig bleibt. Dann kann man streng genommen nicht mehr den Ausdruck Sammelnummer benutzen. Dennoch wird auf die Angabe dieser Orte in den Listen verzichtet.
Es gab in Einzelfällen auch einen Wechsel des Leitraumes oder die Aufgabe von Leitbereichen.
Auf die PLZ 3501 fielen Orte im Ballungsgebiet von Kassel wie Ahnatal, Bad Emstal, Edermünde, Espenau, Fuldatal, Guxhagen, Habichtswald, Niestetal, Schauenburg und Zierenberg. Orte, die teilweise über 10000 Einwohner haben. Bei den fünfstelligen Postleitzahlen wurde das Gebiet in zwei Regionen (34 und 35) aufgeteilt.
Auf die PLZ 6601 fielen die Orte Heusweiler, Kleinblittersdorf und Riegelsberg, die zum Regionalverband Saarbrücken gehören. Orte mit durchschnittlich 15.000 Einwohner.
Ausnahmen bei den auf die Ziffer 1 endenden Postleitzahlen
Bei der Einführung der Postleitzahlen handelte es sich bei den auf die Ziffer 1 endenden Postleitzahlen stets um Sammelnummern. Bedingt durch Gemeindegebietsreformen änderte sich dies in manchen Fällen. Hier werden die auf die Ziffer 1 endenden Postleitzahlen, wenn nur noch höchstens zwei Gemeinden verblieben, aufgeführt.
Nur in den Leitbereichen 860, 870, 872, 875 und 880 gibt es Sammelnummern mit der Endziffer 2. In diesen Leitbereichen gibt es ebenfalls Sammelnummern mit der Endziffer 1.
Leitbereich 860: Die Orte mit der Postleitzahl 8601 befinden sich nordwestlich, die mit der Postleitzahl 8602 südwestlich von Bamberg.
Leitbereich 870: Die Orte mit der Postleitzahl 8701 befinden sich südlich, die mit der Postleitzahl 8702 nördlich von Würzburg.
Leitbereich 872: Die Orte mit der Postleitzahl 8721 befinden sich nördlich, die mit der Postleitzahl 8722 südlich von Schweinfurt.
Leitbereich 875: Die Orte mit der Postleitzahl 8751 befinden sich südlich, die mit der Postleitzahl 8752 nördlich von Aschaffenburg.
Leitbereich 880: Die Orte mit der Postleitzahl 8801 befinden sich westlich von Ansbach, die mit der Postleitzahl 8802 verteilen sich auf die anderen Himmelsrichtungen.
Besonderheiten bei Leitabschnitten
Bei manchen Leitabschnitten sind Besonderheiten festzustellen.
Der Leitabschnitt 4628 (Lünen) bildete eine Exklave im Leitbereich 462 (Castrop-Rauxel), bis der gesamten Stadt Lünen die Postleitzahl 4670 zugewiesen wurde.
Der Leitabschnitt 5448 (Kastellaun) bildete durchgängig bis 1993 eine Exklave im Leitbereich 544 (Mayen).
Städte mit mehr als einer Postleitzahl
Obwohl jeder Stadt in der Regel bei der Einführung nur eine Postleitzahl zugewiesen wurde, erhielten manche Städte zwei oder mehr Zahlen. Hier werden alle Städte mit mehr als 50.000 Einwohnern mit ihren Postleitzahlen gelistet, wenn ihnen mindestens zwei zugewiesen wurden.
Es gab Zustellpostämter, von denen aus mehrere Gemeinden versorgt wurden. Diese erhielten die Postleitzahl des Zustellpostamtes. Die größte dieser Gemeinden war Norderstedt.
Als Beispiel sei hier der Einzugsbereich der Postleitzahl 2000 aufgeführt:
Die Postleitzahl 2000 trugen bei der Neuvergabe der Zahlen außer den oben angegebenen Gebieten Hamburgs die folgenden Gemeinden bzw. Orte:
Barsbüttel, Braak, Friedrichsgabe, Garstedt, Glashütte, Harksheide, Oststeinbek, Schenefeld und Wedel. Friedrichsgabe, Garstedt, Glashütte und Harksheide wurden am 1. Januar 1970 zur neuen Stadt Norderstedt zusammengeschlossen. Diese übernahm die Postleitzahl 2000.
Auch die Postleitzahl 2300 trugen außer Kiel noch andere eng benachbarten Gemeinden. Kronshagen und Altenholz sind mit zirka 10000 Einwohnern die größten umliegenden Gemeinden, die diese PLZ trugen.
Verenahof war eine Exklave in die Schweiz und de factoSchweizer Zollgebiet, aber es war nicht nur Teil der Gemeinde Wiechs am Randen, sondern auch des deutschen Staatsgebietes. In einem im Jahr 1964 von Deutschland und der Schweiz abgeschlossenen Staatsvertrag kam das 43 ha große Gebiet des Verenahofs im Zuge eines Gebietsaustauschs an die Schweiz.[2][3] Dieser Vertrag trat am 4. Oktober 1967 in Kraft. Die Schweiz hat Postleitzahlen bereits im Jahr 1964 eingeführt und Verenahof hat die Postleitzahl von Büttenhardt erhalten. Bis 1967 hatte Verenahof aus westdeutscher Sicht die Postleitzahl von Wiechs am Randen – 7708.
Deutsche Post in der DDR
Aufbau
Weitgehend ähnelte das DDR-System dem in der Bundesrepublik. An der Postleitzahl war die Stellung der Postdienststelle zu erkennen: Leitpostämter bekamen zunächst zwei- oder dreistellige Postleitzahlen. Andere Postämter erhielten vierstellige Zahlen mit den Endziffern 2 bis 9, davor stand meist die Nummer des jeweiligen Leitpostamtes. Die Vergabe erfolgte in der Regel nach der alphabetischen Reihenfolge. Waren mehr als acht Postämter einem Leitpostamt zugeordnet, setzte sich ihre Nummerierung im nächsten Zehnerbereich fort. Im Umkreis größerer Städte wurden auch mehrere Zehnerbereiche genutzt. Hier erfolgte die Nummernvergabe nach geographischen Gesichtspunkten. Poststellen kleinerer Orte erhielten in der Regel die Endziffer 1 hinter der Zahl des Leitpostamtes. Diese Nummer wurde mehrmals vergeben (Sammelnummer), so dass verschiedene teilweise weit auseinanderliegende Poststellen dieselbe Postleitzahl erhielten.[4]
Später wurden alle Postleitzahlen vierstellig, wobei die fehlenden Stellen der Leitpostämter durch Nullen aufgefüllt wurden (z. B. 8500 statt zuvor 85 Bischofswerda).
Größeren Städten wurden mehrere Postleitzahlen zugeordnet. Hier wurde die Postleitzahl oft an die Nummern der Zustellpostämter angepasst. Die Nummern werden unten gesondert aufgeführt.[4]
Postleitzahlenbuch der Deutschen Bundespost von 1961
Straßenverzeichnis mit Zustellpostamt und Postleitzahl, Karl-Marx-Stadt, 1969
Deutsche Bundespost: Die Postleitzahl 1966, Verzeichnis der Postleitzahlen (einschließlich der alphabetisch einsortierten Postleitzahlen der DDR)
Straßenverzeichnis der Stadt Karl-Marx-Stadt mit Angabe der Postleitzahlen und Verzeichnis der Postämter, 1978
Deutsche Bundespost: Die Postleitzahl 1979, Verzeichnis der Postleitzahlen (einschließlich eines separaten Postleitzahlverzeichnisses der DDR)
Deutsche Bundespost: Straßenverzeichnis Post 1983 (ohne die DDR)
Deutsche Bundespost: Ortsverzeichnis Post 1984, Verzeichnis der Orte im Bereich der deutschen Postverwaltungen
Straßenverzeichnis der Stadt Karl-Marx-Stadt mit Angabe der Postleitzahlen und Verzeichnis der Postämter, 1984
Verzeichnis der Orte, Ortsteile und Wohnplätze in der Deutschen Demokratischen Republik und deren postalische Bezeichnung, Ausgabe 1965
Vergiss-Mein-Nicht Die Postleitzahl, Deutsche Bundespost, 1977
Ministerium für Post-und Fernmeldewesen (Hrsg.): Postleitzahlen der Deutschen Demokratischen Republik. Berlin 1964.
Zentrales Post- und Fernmeldeverkehrsamt der DDR (Hrsg.): Numerisches Verzeichnis der Postleitzahlen der Deutschen Demokratischen Republik. Berlin 1982.
Zentrales Post- und Fernmeldeverkehrsamt der DDR (Hrsg.): Postleitzahlenverzeichnis DDR. Staatsdruckerei der DDR, Berlin 1979.
Postleitkarte
Postleitzahlen, Übersichtskarte der Postleiteinheiten 1984 (einschließlich der DDR)
↑ abcZentrales Post- und Fernmeldeverkehrsamt der DDR (Hrsg.): Numerisches Verzeichnis der Postleitzahlen der Deutschen Demokratischen Republik. Staatsdruckerei der DDR, Berlin 1979.
↑ abcdefgZentrales Post- und Fernmeldeverkehrsamt der DDR (Hrsg.): Numerisches Verzeichnis der Postleitzahlen der Deutschen Demokratischen Republik. Berlin 1982.