Die Illach durchquert das Gemeindegebiet in Ost-West-Richtung. In Steingaden vereinigen sich einige Bäche zum Neuhauser Bach, der etwa 2 km weiter nördlich in die Illach mündet. Diese wiederum fließt dem im äußersten Westen der Gemeinde gelegenen Lechstausee Urspring und damit dem Lech zu. Der Badesee Bismarckweiher liegt am nördlichen Ortsrand.
Der Ort Steingaden gehörte zur geschlossenen Hofmark des 1147 von Welf VI. gegründeten Prämonstratenserklosters Steingaden, das 1803 im Zuge der Säkularisation aufgehoben wurde. Die früher großenteils zum Kloster gehörigen umliegenden Orte Fronreiten, Lauterbach und Urspring wurden im Zuge der Verwaltungsreformen im Königreich Bayern 1818 zu selbständigen politischen Gemeinden. Der Ort Steingaden gehörte zur Gemeinde Urspring.[4]
Fronreiten, Lauterbach und Urspring wurden am 1. April 1939 zur Gemeinde Steingaden zusammengefasst.[5] Im Zuge der Gemeindegebietsreform schloss sich Steingaden mit umliegenden Gemeinden am 1. Mai 1978 zur Verwaltungsgemeinschaft Steingaden zusammen.
Einwohnerentwicklung
Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 2461 auf 2905 um 444 Einwohner bzw. um 18 %.
Bürgermeister war ab 1996 Xaver Wörle. Er wurde bei der Kommunalwahl 2014 mit 83,5 % der gültigen Stimmen im Amt bestätigt.
Am 15. März 2020 wurde Max Bertl von der CSU zum Bürgermeister von Steingaden gewählt.[8]
Kirchenmusik im Welfenmünster: Die Gestaltung der Liturgie obliegt im Wesentlichen dem Steingadener Kirchenchor und der Schola. Der Chor besteht aus ca. 60 Mitgliedern. Die Musikliteratur erstreckt sich vom gregorianischen Choral über Motetten, Choräle und Orchestermessen bis zum neuen geistlichen Lied. Der Chor wirkte auch mit bei den großen Freilichtaufführungen „Welfs Erbe“ und „Wunder Wies“.
In der Wieskirche werden jedes Jahr von Mai bis September die Konzertreihen „Festlicher Sommer“[9], „Abendkonzerte“[10] und „Musik im Pfaffenwinkel“[11] veranstaltet.
Wirtschaft und Infrastruktur
In der Wirtschaft der landwirtschaftlich geprägten Gemeinde spielt der Tourismus eine große Rolle.
Bildung
Mit der Grund- und Mittelschule Steingaden bietet die Gemeinde eine öffentliche Schule für ca. 150 Grundschüler und ca. 175 Mittelschüler (Stand: Schuljahr 2020/21).[12] Im Gemeindegebiet liegen außerdem die christliche Bildungs- und Erholungsstätte Langau und die Landvolkshochschule Wies, ein Bildungs- und Tagungszentrum.
Verkehr
Die Gemeinde und der relativ zentral gelegene Hauptort werden in Nord-Süd-Richtung von der Bundesstraße 17 durchquert.
Diese wird in Steingaden von der Staatsstraße 2059 gekreuzt. Die Deutsche Alpenstraße verläuft von Süden kommend auf der B 17 und verlässt Steingaden auf der St 2059 östlich Richtung Oberammergau.
Seit Mai 2024 hält zudem der DAV BergBus (Linie 996) Richtung Wieskirche und München-Pasing in Steingaden. Die Buslinie wird nur während der Sommersaison am Wochenende bedient und liegt komplett im Tarifgebiet des MVV.[13]
Gilbert Michl (1750–1828), letzter Abt des Klosters Steingaden von 1786–1803, starb in Steingaden
Alois Ramis (* 11. Juni 1763 in Engen; † 16. September 1820 in München, bestattet in München, Alter Südfriedhof) Professor der Mechanik an der Handwerks-Feiertagsschule Franz Xaver Kefers und seit 1809 zusätzlich „Mechanicus academicus“ an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
Michael Mößmer (1843–1922), Landtagsabgeordneter und Bürgermeister von Urspring, lebte in Steingaden
Alfred Eckbrecht von Dürckheim-Montmartin (1850–1912), Kommandierender General des II. Königlich Bayerisches Armee-Korps und Vertrauter König Ludwigs II, geboren in Steingaden
René Reinicke (1860–1926), deutscher Maler und Illustrator, starb in Steingaden
Karl Eberth (1877–1952), General der Artillerie, starb in Steingaden
Erik Liebermann (* 1942), deutscher Cartoonist, lebt in Steingaden
Günther Neureuther (* 1955), deutscher Judokämpfer, geboren in Steingaden