Weilheim liegt in einem Becken, das durch die mehrmaligen Vorstöße des Isar-Loisach-Gletschers in den letzten 2,6 Millionen Jahren (Quartär) aus dem Untergrund ausgeschürft wurde und auch für die Entstehung des Ammersees verantwortlich ist, welcher einst deutlich größer war und im Süden bis nach Weilheim reichte.[3][4]
Geomorphologie
Besonders der Gletschervorstoß in der Würm-Kaltzeit, welche vor 115.000 Jahren begann und vor etwa 15.000 Jahren endete hat das heutige Landschaftsbild der Region wie auch des gesamten nördlichen Alpenvorlandes stark geprägt. So ist beispielsweise das „Gögerl“ südlich von Weilheim dadurch entstanden, dass der Gletscher bei seinem Rückzug vor etwa 18.000 Jahren auf der Höhe von Weilheim einige hundert Jahre lang Schutt und Gesteine an seinen Seiten abgelagert hat (Seitenmoräne).[5] Man nennt dies den „Weilheimer Halt“.[6]
Das Weilheimer Moos wiederum entstand (wie auch das Murnauer Moos) durch die Sand- und Tonpartikel, die von der Ur-Ammer nach Abschmelzen des Gletschers in das ausgeschürfte, wassergefüllte Becken eingetragen wurden. Während der Ammersee durch diesen Eintrag mehr und mehr verlandete verhindern die Seetone noch heute ein Versickern des oberflächennahen Wassers und schaffen so die Grundlage für das Niedermoorgebiet Weilheimer Moos.[5]
Älteste Spuren menschlicher Besiedlung stammen aus der Bronzezeit,[9] aus der Spätrömerzeit stammen Grabfunde.[10] Der Name Weilheim wird als Heim bei den römischen Villen (Landgüter) gedeutet. Es gibt aber mehrere weitere Theorien für den Ursprung des Ortsnamens.[9] Das jetzige oberbayrische Gebiet gelangte unter dem Feldherrn Drusus 15 v. Chr. in römische Hand.[11] Die Römer bauten um 200 n. Chr. die „Via Raetia“, die über den Brennerpass nach Augsburg führte.[11][12] Diese Römerstraße verlief über Weilheimer Gebiet und durch die Stadt.[11] Um 476 zogen sich die Römer zurück nach Süden und die Bajuwaren kamen in die Gegend.[13]
Die älteste erhalten gebliebene urkundliche Erwähnung des damaligen Dorfes „Wilhain“ stammt aus einer Urkunde vom 16. April 1010 des Königs und späteren Kaiser Heinrich II., mit der er dem Kloster Polling im Jahr 1010 den Besitz eines – früher schon einmal diesem Kloster gehörenden – Gutshofes in Weilheim zuspricht.[9][14] Ab etwa 1080 sind Edle zu Weilheim (Verwandt mit den Edlen von Deutenhausen) nachweisbar, sie waren Lehensmänner der Andechs-Meranier und starben um 1312 aus.[9][15] Ab 1236 gab es einen Palisadenzaun als Vorläufer der Stadtmauer.[15][16] Etwa im Jahr 1328 ermöglichte der Münchner Patrizier Ludwig Pütrich der Ältere durch Stiftungen die Einrichtung des Heilig-Geist-Spitals außerhalb der Stadtmauern.[9][17] Nach ihm wurde ein Ehren-Preis der Stadt benannt. Im Mittelalter wurde Weilheim von mehreren schweren Bränden heimgesucht. Als 1521 in München eine Pestepidemie ausbrach, residierten die bayerischen Herzöge Wilhelm IV. und Ludwig zwischenzeitlich in Weilheim.[9][18] Vom ausgehenden 16. Jahrhunderts an stand das Kunsthandwerk in Weilheim in Blüte, allen voran die Weilheimer Bildhauerschule (die bis ins 18. Jahrhundert bestand).[19] Bekannte Vertreter aus dieser Zeit sind Georg Petel, Hans Krumpper, Hans Degler, Bartholomäus Steinle, Christof Angermair und Johann Sebastian Degler u.v.m. Im Jahre 1611 wurde ein Trifthof an der Ammer für die Holztrift eingerichtet,[9][20] dort wurden Baumstämme zu Flößen verbunden um sie auf dem Wasserweg weiter bis in die Amper zu bringen.[9][21] Im Jahre 1639 wurde das Franziskanerkloster St. Joseph beim Schmiedtor wegen herrschenden Priestermangels angesiedelt.[22]
19. und 20. Jahrhundert
Im Rahmen der Säkularisation im Jahr 1802 wurde das Franziskanerkloster in Weilheim aufgehoben.[9][23] Die vielen umliegenden bedeutenden Klöster und Stifte, wegen denen noch heute die Region als oberbayerischer Pfaffenwinkel tituliert wird, wurden enteignet und aufgelöst. Bei einer schweren Brandkatastrophe in der Oberen Stadt am 3. Mai 1810 verbrannten nach einem Blitzeinschlag 120 Häuser und zwei Personen kamen ums Leben.[24][25] Den Brandgeschädigten wurde vom Königreich das Abbruchmaterial des romanischen Wessobrunner Münsters zum Wiederaufbau ihrer Häuser überlassen. Das ehemalige Franziskanerkloster brannte 1825 ab, daraufhin wurde 1826 dort ein gemeinsames Gebäude für das Heilig-Geist-Spital und ein Krankenhaus an der heutigen Münchner Straße gebaut.[9][26] Das alte Spitalgebäude wurde dagegen abgebrochen, dadurch entstand der heutige Kirchplatz. Am 1. Oktober 1869 erschien die erste Tageszeitung vor Ort, das „Weilheimer Tagblatt“.[9][23] Zwischen 1872 und 1874 wurden die drei Stadttore abgebrochen, zunächst 1872 das Obere Tor, 1873 das Schmied-Tor und zuletzt 1874 das Pöltner-Tor.[9][27] Durch einen Luftangriff im Zweiten Weltkrieg am 19. April 1945 wurden 24 Personen getötet und der Bahnhof zerstört.[9][28]
Religionen
Mit etwa 10.750 Einwohnern war beim Zensus 2011 knapp über die Hälfte der Bevölkerung (50,9 %) römisch-katholisch. Es gab etwa 3.850 evangelische Einwohner und etwa 6.530 Personen (zirka 31 %), die konfessionslos waren oder einer anderen Glaubensgemeinschaft angehörten.[29]
Bis zum Jahr 2022 ist vornehmlich aufgrund von Kirchenaustritten die Zahl der Katholiken in Weilheim unter die 9000er-Marke (39 % der Gesamtbevölkerung) gefallen.[30]
Erster Bürgermeister ist seit 2002 Markus Loth (BfW), zweite Bürgermeisterin ist Angelika Flock (CSU), dritter Bürgermeister ist Alfred Honisch (Bündnis 90/Die Grünen).
Wappen
Blasonierung: „In Silber eine rote Burg mit drei Zinnentürmen, deren mittlerer höher ist, und offenem Tor mit goldenen Torflügeln.“[39]
Wappenbegründung: Die mehrtürmige Burg mit Zinnenmauer und offenem Tor ist ein heraldisches Stadtsymbol, das auf die Wehrhaftigkeit und den durch Stadtprivilegien herausgehobenen Status des Gemeinwesens verweist. Das älteste, 1261 erstmals belegte, aber wohl schon früher entstandene Stadtsiegel in Schildform zeigt einen Halbmond mit drei Sternen, deren Bedeutung unklar bleibt. Dies ist zugleich der früheste Nachweis Weilheims als „civitas“ (Stadt) mit eigenem Wappen. Das zweite, um 1340 entstandene Siegel, das in Abdrucken seit 1374 überliefert ist, enthält die dreitürmige Burg in nahezu unveränderter Form. Mitte des 17. Jahrhunderts wurde die Burg in einem Siegel erstmals in einen Schild gestellt. Die farbigen Abbildungen des Wappens seit dem 16. Jahrhundert stimmen mit dem Motiv auf den Siegeln überein. Ein Stempel aus dem 15. Jahrhundert enthielt ein flach liegendes S (Abkürzung für Sigillum/Siegel) am Beginn der Umschrift; die im 19. Jahrhundert entstandene Wappensage deutet dies dahingehend, dass über dem mittleren Turm der Burg eine Flamme stehe, die an die Eroberung der Burg Peißenberg durch die Weilheimer Bürger im Jahr 1388 erinnern soll.
Das Wappen wurde der Stadt um 1320 von Kaiser Ludwig dem Bayer verliehen. Aus der Zeit davor zeigt ein Wappen auf der Nordseite des Rathauses einen Viertelmond mit drei Sternen.
Städtepartnerschaften
Weilheim hat mit der französischen Stadt Narbonne eine Städtepartnerschaft. Diese entstand aus einer Begebenheit im Jahr 1965, als französische Pfadfinder aus Narbonne nahe Weilheim zelteten und dabei vom Hochwasser überrascht wurden. Weilheimer Bürger halfen und daraus entstanden freundschaftliche Kontakte in die französische Stadt, die mit dem Unterzeichnen einer Partnerschaftsurkunde 1971 in Narbonne und 1974 in Weilheim gefestigt wurden. Diese Partnerschaft wird auf Initiative und Organisation durch den Gewerbeverband Weilheim seit 1988 mit der „Französischen Woche“ an jedem ersten Juliwochenende des Jahres auf dem Weilheimer Marienplatz gefeiert. Alle zwei Jahre findet die „Bayerische Woche“ in der Partnerstadt in Narbonne statt. Die jeweiligen Feste werden durch entsprechende hochrangige Delegationen der jeweiligen Partnerstadt begleitet.
Ferner hat die Stadt eine Partnerschaft mit einem Minenjagdboot der deutschen Marine (Frankenthal-Klasse 332), das auf den Namen „Weilheim“ getauft wurde. Das gleichnamige Vorgängerboot (getauft 1958) kann im Marinemuseum in Wilhelmshaven besichtigt werden. Den Vorschlag für eine Schiffspatenschaft kam auf Anregung des damaligen Verteidigungsministers Franz Josef Strauß zustande und fand bei der Stadt großen Anklang. Einer der beiden Anker dieses Schiffes ist in der Nähe der alten Stadtmauer aufgestellt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Allgemeines
Weilheim hat durch einige Stammsitze mittlerer Unternehmen eine geringe Arbeitslosigkeit. Darunter befinden sich die Bremicker Verkehrstechnik, ein bedeutender Hersteller für Verkehrszeichen. Ferner sitzt hier die WTW Wissenschaftlich-Technische Werkstätten GmbH. Das Unternehmen wurde 1945 von Karl E. Slevogt gegründet und ist heute ein weltweit tätiger Hersteller von Produkten für die Wasseranalytik. Die Firma Zarges wurde 1933 in Stuttgart als erstes Leichtmetallbau-Unternehmen in Europa gegründet und zog vor Kriegsbeginn nach Weilheim um. K&L Ruppert war ein bedeutendes Unternehmen für Textilhandel in Süddeutschland. Der Kreisboten-Verlag Mühlfellner hat hier seinen Sitz. Der seit 1879 bestehende Dachsbräu ist die letzte Weilheimer Brauerei.
Im Südwesten der Stadt liegt das Gewerbe- und Industriegebiet Trifthof mit zahlreichen Geschäften und Großhändlern. Nördlich befinden sich Industrieansiedlungen im Gewerbegebiet Öferl und Paradeis, im Süden in direkter Nachbarschaft von Polling das vergleichsweise junge Areal Achalaich.
Der Bahnhof Weilheim (Oberbay) bildet einen Eisenbahnknotenpunkt mit fünf Bahnsteigen. Er liegt an der elektrifizierten Bahnstrecke von München über Garmisch-Partenkirchen nach Mittenwald und Innsbruck. Weilheim ist ferner Ausgangspunkt für die als Pfaffenwinkelbahn bezeichnete Strecke über Peißenberg nach Schongau sowie die Ammerseebahn über Geltendorf nach Mering und Augsburg. Der Regelbetrieb der Ammersee- bzw. Pfaffenwinkelbahn und zwischen Weilheim und Garmisch wird im Stundentakt gefahren. Der Regelbetrieb zwischen Weilheim und München entspricht einem Halbstundentakt. Expresszüge zwischen München und Mittenwald (nur mit Halt in München-Pasing, Weilheim, Murnau, Garmisch und Klais) zu den Berufsverkehrzeiten morgens sowie abends sorgen für zusätzliche Entlastung. Außerdem besteht Anschluss an regelmäßige ICE-Verbindungen Richtung München Hauptbahnhof sowie Garmisch-Partenkirchen. Der Bahnhof wurde am 1. Februar 1866 in Betrieb genommen.[9][23] Das im Baustil an Tutzing und Starnberg angelehnte Empfangsgebäude aus der Blütezeit der Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen wurde während des Zweiten Weltkrieges durch einen Luftangriff nahezu vollständig zerstört und anschließend durch einen der Nachkriegszeit entsprechenden, schlichten Zweckbau ersetzt.
Die Bundesstraße 2 führt über Starnberg nach München. Nach Süden führt diese via Murnau weiter nach Garmisch-Partenkirchen. Sie heißt hier auch Olympiastraße, weil sie anlässlich der Olympischen Winterspiele 1936 in Garmisch-Partenkirchen zweistreifig fertiggestellt wurde. Die Bundesstraße 472 führt nur wenige Kilometer südlich der Stadt von Schongau kommend Richtung Bad Tölz. Die nächste Autobahnanschlussstelle ist Seeshaupt an der A 95, etwa 20 Kilometer östlich.
Im Zuge des Beitritts des Landkreises Weilheim-Schongau zum Münchner Verkehrs- und Tarifverbund werden auch die Züge am Bahnhof Weilheim ab dem 1. Januar 2025 mit dem Tarif des MVV nutzbar sein. Weilheim befindet sich dann in der MVV-Tarifzone 6. Für die Fahrt in die Münchner Innenstadt benötigt man ab diesem Zeitpunkt dann eine Einzelfahrkarte für die Zonen M bis 6 oder 8 Streifen auf der Streifenkarte.[40]
Ebenfalls werden dann sämtliche Busverbindungen in Weilheim mit dem Tarif des MVV nutzbar sein. Ebenfalls werden die Busverbindungen dann auch neu nummeriert und fahren unter folgendem Schema:[41]
Als Eisenbahnknotenpunkt verfügt Weilheim über zahlreiche Schulen: Es befinden sich zwei Grundschulen (Ammerschule und Hardtschule) in der Stadt, eine Mittelschule (Wilhelm-Conrad-Röntgen-Hauptschule), eine Wirtschaftsschule (Wirtschaftsschule Oberbayern), eine Realschule sowie ein Gymnasium (je ohne eigenen Namen) und eine Berufsschule. Der zweite Bildungsweg ist mit einer Fachober- und Berufsoberschule vertreten.
Ferner hat Weilheim eine Landwirtschaftsschule, eine Förderschule, eine Volkshochschule sowie das Berufsbildungs- und Technologiezentrum der Handwerkskammer München.
Das Sportleben in Weilheim wird überwiegend von den Vereinen bestritten, darunter der TSV 1847 Weilheim[43] mit gut 4300 Mitgliedern und seiner langen traditionsreichen Geschichte in einer führenden Position. In über 20 Abteilungen kann man die verschiedensten Sportarten ausüben, von Freizeit- bis zu Leistungssportarten. Die Fußballmannschaft des Vereins spielt in der Kreisklasse und die Männer- und Frauenhandballer spielten in der Vergangenheit mehrere Jahre in der bayerischen Landesliga (5. Liga). Daneben gibt es kleinere Vereine wie den POST SV Weilheim, den ESV Weilheim, den Svl Weilheim und die Sportvereine der einzelnen Gemeindeteile. Der Schachklub Weilheim ist 2017 in die 2. Bundesliga aufgestiegen.[44][45][46] Der Alpenverein und die Naturfreunde bieten ebenfalls Möglichkeiten zur sportlichen Betätigung an. Die größte Kletterhalle des bayerischen Oberlands mit ca. 800 m² Kletterfläche befindet sich in der Kreisstadt. In Weilheim gibt es einen Tennisclub und drei kommerzielle Anbieter von Tennis, Squash und Badminton. Ebenfalls in den kommerziellen Bereich fallen mehrere Tanz- und Ballettstudios wie die Klangfabrik, Taumtanz, Suse Ryck und Christine Reiner. Außerdem gibt es viele Spiel- und Bolzplätze im ganzen Stadtgebiet verteilt. Auch ein kleines Fußballstadion, ein Platz für Pétanque und eine BMX-Bahn sind vorhanden. Ein Naturfreibad am Dietlhofer See und ein Hallenbad in der Jahnstraße laden zum Baden ein, zahlreiche Wander- und Radwege sowie Inlineskatetouren runden das breite Angebot ab.
Tourismus
Seit 2004 verfügt die Stadt über einen Wohnmobilstellplatz an der Ammerschule. Historische Bedeutung für den Tourismus in Weilheim hat u. a. das Radwandern.[47][48] Ein durch die Stadt veröffentlichter Imagefilm präsentiert Weilheim auf YouTube[49].
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Musik
Die Gegend in und um Weilheim ist die Geburtsstätte vieler Bands der Indie-Szene. Als Beispiele seien The Notwist, 13 & God, Tied & Tickled Trio, Console, Technical Yawn und Lali Puna genannt. Der international renommierte JazzmusikerJohannes Enders kommt ebenfalls aus Weilheim.
Das politisch-satirische Kabarett „Zeit-Lupe“, das deutschlandweit auftritt und von Harald Gandt 1998 gegründet wurde, ist in Weilheim beheimatet. Die alte Weilheimer Vollzugsanstalt wurde als Musikschule um- und ausgebaut.
Als Klassiker wirkte der komponierende Mozartzeitgenosse Anton Koppaur (1745–1804), ein Weilheimer mit dem Hauptberuf Stadtschreiber. Das Kammerorchester Weilheim ist mit klassischer Musik seit über 40 Jahren mit einem Frühjahrs- und Herbstkonzert präsent.[50] Das Kammerorchester Weilheim ist Kulturpreisträger der Jahre 1998 und 2010 (für die Mitwirkung bei der „Weilheimer Passion“). Seit 2017 veranstaltet das Kammerorchester Weilheim zusätzlich regelmäßig sogenannte Kinderkonzerte für Grundschüler. 2019 nahmen daran über 1400 Kinder in 4 Aufführungen teil.
Das Gymnasium Weilheim erlangt mit seiner Big Band überregionale Bekanntheit und gibt jährlich mehrere Konzerte.
Im Mai 2012 war Weilheim Austragungsort des 11. Bayerischen Landesmusikfestes.
Bauwerke
Die Stadtmauer und der heute als Park zugängliche Stadtgraben sind in Teilen erhalten. Kriegszerstörungen gab es mit Ausnahme der Bombardierung des Bahnhofes nicht. Das Stadtmuseum, auch Museum des Pfaffenwinkels genannt, befindet sich im alten Rathaus am Marienplatz. Das Museum gibt es schon seit 1882, der Umzug in die jetzigen Gebäude erfolgte 1966. Ausstellungsstücke sind im Wesentlichen Skulpturen, Möbel und Handwerk, Malerei, Exponate aus der Vor- und Frühgeschichte der Region und dem Brauchtum. Auch eine Jahreskrippe und zwei original eingerichtete bäuerliche Schlafzimmer sind ausgestellt. Im Foyer des Museums finden Ausstellungen mit wechselnden Künstlern statt.
Das Weilheimer Tagblattgebäude ist ein bedeutendes Gesamtkunstwerk des BMW Werks-Architekten Eduard Herbert, der Partner im Büro von Prof. O. O. Kurz & Herbert aus München war. Mit den Bildern und Verzierungen des bedeutenden Werdenfelser Freskenmalers Heinrich Bickel und den Wandgemälden des Mindelheimer Kunstmalers Max Beringer in der Zeitungsverkaufshalle wurde es unter dem prägenden Einfluss des Weilheimer Stadtbaumeisters Moritz Glück zu einem zentralen, stadtbildprägenden Gebäude am ehemaligen Schmiedtor umgestaltet.
Das durch Abbruch akut bedrohte Gebäude zählt als überregional bedeutendes Beispiel der Münchner Architekturschule zwischen Tradition und neuer Sachlichkeit der frühen Moderne. Ein fundierter Denkmalantrag der BauKulturfreunde Weilheim wurde vom Generalkonservator Mathias Pfeil 2015 abgelehnt.
Wichtige Veranstaltungen sind die vom Gewerbeverband Weilheim seit 1988 jährlich veranstaltete „Französische Woche“ am ersten Juliwochenende, das Weilheimer Volksfest von Christi Himmelfahrt bis Pfingstmontag, die vom Verein Vita e Cultura Italiana Weilheim e. V. seit 2007 am ersten Septemberwochenende veranstaltete „Italienische Woche“ und die Oberland-Ausstellung im Zwei-Jahres-Rhythmus Anfang Oktober. Am letzten September Wochenende gastiert die größte Elektroauto-Rallye eRUDA auf dem Marienplatz.[51] Weiter gibt es fünf große Märkte über das Jahr verteilt. Diese sind der Gallimarkt (zweiter Sonntag im Oktober), der Andreasmarkt (letzter Sonntag im November), der Weihnachtsmarkt (in der ersten Adventswoche), der Palmmarkt (am Sonntag vor dem Palmsonntag) und der Johannimarkt (letzter Junisonntag).
Kulinarische Spezialitäten
Früher besaß Weilheim mit dem Bräuwastl eine Brauerei mit überregionaler Bedeutung. Darüber hinaus wurde in der Oberen Stadt beim OberbräuBier hergestellt. Heutzutage konnte sich der Dachsbräu als einzige Brauerei durchsetzen. Besonders sein obergäriges Weißbier ist weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt.
Persönlichkeiten
Laut Gemeindesatzung kann die Stadt Weilheim an besonders verdiente Persönlichkeiten eine Bürgermedaille, den Goldenen Ehrenring der Stadt oder das Ehrenbürgerrecht verleihen. Voraussetzungen für die Verleihung der Bürgermedaille ist ein verdienstvolles Wirken für das Wohl oder Ansehen der Stadt und der Bürgerschaft. Für besondere Leistungen auf den Gebieten der Kunst und Wissenschaft, der Wirtschaft, des Sozialwesens oder des öffentlichen Lebens verleiht die Stadt den Goldenen Ehrenring, wenn dadurch das Wohl oder das Ansehen der Stadt gemehrt wurde. Außerdem wird hier ein Kulturpreis, ein Literaturpreis durch das Gymnasium, ein Ludwig-Pütrich-Preis für großherzige Zuwendungen an die Stadt, ein Sozialpreis und ein Umweltpreis verliehen.
Ehrenbürger
Die größte Auszeichnung der Stadt ist das Ehrenbürgerrecht, das für außerordentliche Verdienste um die Stadt und ihre Bürger sowie für hervorragende Leistungen auf den Gebieten der Kunst und Wissenschaft, der Wirtschaft, des Sozialwesens oder des öffentlichen Lebens verliehen wird. Die Stadt achtet außerdem darauf, dass es nie mehr als 25 der so geehrten Persönlichkeiten zur gleichen Zeit gibt.
Entdecker der nach ihm benannten Strahlen. Er vererbte sein Vermögen der Stadt und hatte hier ein Jagdhaus in der Krottenkopfstr. 5 angrenzend an sein Jagdrevier „Am Gögerl“
Weilheim ist die Geburtsstätte der Fernwähltechnik. Am 16. Mai 1923 wurde hier die erste Netzgruppe mit Selbstwählferndienst eingerichtet und somit der erste Schritt hin zu einem ortsnetzübergreifenden Telefonnetz ohne menschliche Vermittlungsdienste getan.[58]
In Weilheim gab es eine der ersten nicht-klösterlichen Apotheken Bayerns, die 1561 eröffnet wurde; an ihrer Stelle steht heute die Stadtapotheke. Die vom ehemaligen Weilheimer Gartenbauvorstand Matthias Markl gezüchtete Apfelsorte„Roter Weilheimer“ trägt den Stadtnamen; sie ist eine Kreuzung von Roter Berlepsch und Roter Eiser.[59]
Klaus Gast: 1000 Jahre Weilheim und Polling. In: Lech-Isar-Land. 2011, S. 285 ff.
Carl August Böhaimb: Chronik der Stadt Weilheim vom Ursprunge der Stadt bis auf die neueste Zeit. Verlag Martin Warth, Weilheim 1865 (books.google.de).
Bernhard Wöll: Jubiläums-Chronik der Stadt Weilheim, anlässlich der 1000-jährigen erstmaligen urkundlichen Erwähnung im Jahr 1010 von Weilheim und Polling. Stadt Weilheim i. OB 2010.
Christian Buck (Hrsg.), Hans Rid: Aus Weilheims Vergangenheit. Entwicklungsgeschichte der Stadt Weilheim vom Mittelalter bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Stöppel Verlag, Weilheim 1984.
Theobald Wirth: Weilheimer Heimatbuch. Geschichte – Kunst und Wissenswertes aus der Stadt an der Ammer. Selbstverlag 1977.
Christian Buck: Rund um die Mariensäule – Weilheimer Glossen aus 20 Jahren. Stöppel, Weilheim 1983.
Peter Frank: Weilheim. Die Stadt, das Land, der Fluss. Edition Ecorna, Ottersberg 2001, ISBN 3-9806835-2-4.
Reinhardt Helm: 750 Jahre Stadt Weilheim in Oberbayern. Stöppel, Weilheim 1987, ISBN 3-924012-19-9.
R. Ahr: Als Weilheim im Zentrum der Telekommunikationsgeschichte stand. In: Lech-Isar-Land. 2020, S. 261 ff.
Franz Dionys Reithofer: Chronologische Geschichte der königl. baierischen Städte Landsberg und Weilheim, des Fleckens Ebersberg und des Klosters Ramsau; aus größtenteils noch unbenützten Quellen. München 1815, insbesondere S. 27 ff. (Digitalisat in der Google-Buchsuche)
Edmund Kammel: Radfahrer-Touren-Buch für Weilheim unter Berücksichtigung der Nachbarorte Landsberg, München, Murnau, Schongau und Tölz. Weilheim 1892, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00109279-2.
Karl Schmotz: Bemerkungen zur frühen Geschichte Weilheims. In: Lech-Isar-Land. 1980, S. 137 ff.
J. M. Harbauer: Bronzezeitfund in Weilheim. In: Lech-Isar-Land. 1928, S. 46–47.
Klaus Gast: Das Ende des 1. Weltkriegs und die Anfänge der Republik 1918/20. In: Lech-Isar-Land. 2020, S. 7 ff. und 2021, S. 105 ff.
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Wagner Thomas: Unterm Zeichen des Hakenkreuzes – Studien zur NS-Geschichte in Weilheim. In: Lech-isar-Land. 2015, S. 99 ff.
↑Rolf K. F. Meyer, Hermann Schmidt-Kaler: Auf den Spuren der Eiszeit südlich von München. Östlicher Teil (= Wanderungen in die Erdgeschichte. Nr.8). Pfeil, München 1997, ISBN 3-931516-09-1.
↑ abRolf K. F. Meyer, Hermann Schmidt-Kaler: Auf den Spuren der Eiszeit südlich von München. Westlicher Teil (= Wanderungen in die Erdgeschichte. Nr.9). Pfeil, München 1997, ISBN 3-931516-10-5.
↑ abcdefghijklmnoBernhard Wöll: Jubiläums-Chronik der Stadt Weilheim, anlässlich der 1000-jährigen erstmaligen urkundlichen Erwähnung im Jahr 1010 von Weilheim und Polling. Hrsg.: Stadt Weilheim i. OB. 2010.
↑Karl Schmotz: Bemerkungen zur frühen Geschichte Weilheims. In: Lech-Isar-Land. 1980, S. 138.
↑ abcSonderbeilage des Weilheimer Tagblattes anlässlich der 1000-jährigen erstmaligen urkundlichen Erwähnung der Orte Polling und Weilheim vom 16. April 2010, S. 4.
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↑Geschichte. In: Landratsamt Weilheim-Schongau (Hrsg.): Der Landkreis Weilheim-Schongau. Texte: Max Biller (Kreisarchivpfleger), Helmut Schmidbauer (Kreisheimatpfleger). 2010, S. 8 f.
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↑Christian Buck (Hrsg.), Hans Rid: Aus Weilheims Vergangenheit. Entwicklungsgeschichte der Stadt Weilheim vom Mittelalter bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Stöppel, Weilheim 1984, S. 29.
↑Christian Buck (Hrsg.), Hans Rid: Aus Weilheims Vergangenheit. Entwicklungsgeschichte der Stadt Weilheim vom Mittelalter bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Stöppel, Weilheim 1984, S. 47 f.
↑Vgl. Heinz-Jürgen Sauermost: Die Weilheimer – Große Künstler aus dem Zentrum des Pfaffenwinkels. Süddeutscher Verlag, München 1988.
↑Joachim Heberlein: Feuer vernichtet 120 Häuser. In: Weilheimer Tagblatt. 12./13. Mai 2010, S. 4, Lokales.
↑Theobald Wirth: Weilheimer Heimatbuch. Geschichte – Kunst und Wissenswertes aus der Stadt an der Ammer. 2. Auflage. Selbstverlag, 1978, S. 59.
↑Christian Buck (Hrsg.), Hans Rid: Aus Weilheims Vergangenheit. Entwicklungsgeschichte der Stadt Weilheim vom Mittelalter bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Stöppel, Weilheim 1984, S. 133.
↑Christian Buck (Hrsg.), Hans Rid: Aus Weilheims Vergangenheit. Entwicklungsgeschichte der Stadt Weilheim vom Mittelalter bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Stöppel, Weilheim 1984, S. 211 ff.
↑Joachim Heberlein: Weilheims schwarzer Donnerstag kurz vor Kriegsende. In: Weilheimer Tagblatt. 19. April 2010, S. 3, Lokales.
↑Paul Hildebrand: Paul Hildebrand’s Radfahrer-Reisebuch. Heft 11: Starnberg – Weilheim – Oberammergau und Umgebung. 2. verbesserte Auflage. München 1890, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00110018-2.
↑Radfahrer-Touren-Buch für Weilheim unter Berücksichtigung der Nachbarorte Landsberg, München, Murnau, Schöngau und Tölz. Nebst-Karte von Oberbayern zum Weilheimer Tourenbuch für Radfahrer. Gebr. Bögler, Weilheim 1892, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00109279-2.
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American electrical engineering and manufacturing company For the electron tube manufacturer, see Western Electric (tube manufacturer) Western Electric Co., Inc.Company typeSubsidiaryIndustryTelecommunicationsFounded1869; 155 years ago (1869)DefunctFebruary 7, 1996; 28 years ago (1996-02-07)FateAbsorption, remnants operating as NokiaSuccessor AT&T Technologies Lucent Technologies Alcatel-Lucent Nokia HeadquartersManhattan, New York City, U.S.ProductsTel...
Katz Castle St. Goarshausen, Katz Castle and the Lorelei rocks Katz Castle (‹See Tfd›German: Burg Katz) is a castle above the German town of Sankt Goarshausen in Rhineland-Palatinate. The castle stands on a ledge looking downstream from the riverside at Sankt Goar. It was first built around 1371 by Count William II of Katzenelnbogen. The castle was bombarded in 1806 by Napoleon and rebuilt in the late 19th century, in 1896–98. It is now privately owned, and not open for visitors. Descri...
Winning a long-term advantage Part of a series onWar(outline) History Prehistoric Ancient Post-classical castles Early modern pike and shot napoleonic Late modern industrial fourth-gen Military Organization Command and control Defense ministry Army Navy Air force Marines Coast guard Space force Reserves Regular / Irregular Ranks Standing army / Militia Specialties: Rifleman Staff Engineers Intelligence Recon Medical Police Diving Comms Pilot Land units: Infantry Armor Cavalry Artillery Specia...
Italian statesman (1698–1783) This article needs additional citations for verification. Please help improve this article by adding citations to reliable sources. Unsourced material may be challenged and removed.Find sources: Bernardo Tanucci – news · newspapers · books · scholar · JSTOR (February 2016) (Learn how and when to remove this message) Bernardo TanucciBorn(1698-02-20)20 February 1698Stia, near Arezzo (Tuscany), ItalyDied29 April 1783(1783-0...