Die älteste bekannte Erwähnung Deutenhausens stammt aus dem Jahr 1083, als der Churer BischofNorbert von Hohenwart in einer Urkunde dem Chorherrenstift Habach Besitzungen in „Tutenhusen“ zuweist. Seit dieser Zeit ist auch die Existenz eines edlen Geschlechts „von Tutenhusen“ gesichert, das Anfang des 13. Jahrhunderts ausstarb und seinen Besitz in Deutenhausen dem Kloster in Polling hinterließ.[2]
Seit 1199 gehörte die ehemalige Eigenpfarrei der Edlen von Deutenhausen mit seiner Pfarr-Kirche St. Johann zum Kloster Polling und wurde von dort aus "excurrendo" von einem Pollinger Vikar, betreut. Infolge der Säkularisation in Bayern kam Deutenhausen 1802 zur Pfarrei Eberfing. Im Jahr 1917 wurde die Expositur Marnbach zur selbständigen Pfarrei im Bistum Augsburg erhoben, Deutenhausen wurde unter Beibehaltung der pfarrlichen Rechte der Johanneskirche deren Filiale.[2] Seit 2000 gehört diese Pfarrei zur Pfarreiengemeinschaft Weilheim.
1871 waren 97,2 % der Einwohner der Gemeinde römisch-katholisch, der Rest protestantisch.[9] Daran änderte sich bis mindestens 1925 wenig (1885: 99,3 %; 1900: 96,7 %; 1925: 93,4 %). Heute sind durch Zuzüge rund die Hälfte Angehörige einer anderen Religion oder religionslos. Die Protestanten gehören zur Kirchengemeinde Weilheim.
Seit 1975 besteht der „Sport- und Schützenverein Marnbach – Deutenhausen“.[15] 1879 wurde ein Veteranenverein initiiert, 1880 eine Freiwillige Feuerwehr, 1890 folgte der (nicht mehr bestehende) Zimmerstutzenschützenverein. Jüngere Vereine sind der „Verein für Gartenkultur für Marnbach-Deutenhausen“, gegründet 2000, oder der Verein der Dorfjugend, der Theaterverein und der Trommlerverein.[2]
Ein besonderes Bauwerk ist die Kirche St. Johann in Deutenhausen. Sie beinhaltet romanische, gotische und barocke Bauelemente. Die ursprünglich romanisch/gotische Kirche wurde ab 1668 barockisiert, 1709 wurde eine Gewölbe mit (Wessobrunner) Stuck und Malereien eingebaut. Der Hochaltar samt Figuren stammt von Franz Xaver Schmädl (1747), die zentrale Madonnenfigur von Hans Leinberger (1525). Weitere kostbare Ausstattungsstücke sind erhalten, unter anderem eine Votivtafel von 1733, die besonders kulturgeschichtlich wertvoll ist, da auf ihr das Dorf Deutenhausen abgebildet ist und dabei eine der ältesten Darstellungen eines Maibaums zu sehen ist.
Wirtschaft und Infrastruktur
Bildung
Seit Gründung der Schule in Marnbach 1796 bis zu deren Auflösung 1982 gehörte Deutenhausen zum dortigen Schulsprengel. Seither gehen alle Schüler nach Weilheim zur Schule.
In Marnbach befindet sich noch ein Kindergarten, den die Pfarrgemeinde betreibt.
Deutenhausen ist durch zwei Bushaltestellen (Deutenhausen, Deutenhausen Riedlestraße) an das Netz des Regionalverkehrs Oberbayern angeschlossen. Es halten die Linien 9602 (Weilheim–Eberfing–Weilheim) und 9655 (Weilheim–Seeshaupt–Penzberg).
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter von Deutenhausen
Familie Brey, Brauer-Familie im 19. Jahrhundert (Löwenbräu)
Personen, die in Deutenhausen wirkten
Franz Töpsl (1711–1796), katholischer Theologe und Wissenschaftler (war 1740-45 Vikar in Deutenhausen, dann Propst in Polling)
Literatur
Reinhard Schmid: Aus der Geschichte von Marnbach und Deutenhausen. Selbstverlag, Weilheim in Oberbayern 1980, DNB821005324.
Gast Klaus: Beiträge zur Geschichte von Marnbach und Deutenhausen, Selbstverlag, Weilheim, 2000 und verschiedene Beiträge dazu im Jahrbuch Lech Isar Land 2007 ff.
↑ abcdefChronik Deutenhausen. In: weilheim.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. September 2018; abgerufen am 21. September 2018.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.weilheim.de