Unterhausen ist eine ehemalige Gemeinde und heute ein Gemeindeteil der Kreisstadt Weilheim in Oberbayern des Landkreises Weilheim-Schongau . Das Pfarrdorf liegt knapp 2,5 Kilometer nordnordöstlich der Weilheimer Altstadt und knapp 1,5 Kilometer südlich von Wielenbach .
Geographie
Unterhausen liegt am nordwestlichen Ende des Eberfinger Drumlinfeldes zwischen der Ammer im Westen und der Bundesstraße 2 im Osten.
Geschichte
Die älteste bekannte Erwähnung Unterhausens stammt aus dem Jahr 1150, als „Wolf von Hausen [Hausen = Unterhausen], Berthold von Hausen und Leutold [Luitold] von Hausen als Lehens- und Dienstmannen der Grafen von Andechs“ genannt werden.[ 2] Das Präfix „Unter-“ zum älteren Bestandteil „Hausen“ des Ortsnamens ergab sich erst später zur Abgrenzung von Oberhausen aus Sicht der Stadt Weilheim.[ 3]
Zwischen 1350 und 1400 wurde in Unterhausen die Kirche zu Unserer Lieben Frau erbaut. Durch das Engagement der Edlen von Schondorf erhielt das Dorf einen eigenen Pfarrer.[ 2]
Während des Dreißigjährigen Krieges starben zwischen 1632 und 1634 insgesamt 38 Unterhauser an der Pest .[ 2]
Mit dem Ersten Gemeindeedikt entstand 1808 die politische Gemeinde, zu der neben dem Pfarrdorf selbst auch die Einöde Dietlhofen gehörte. Die Gemeinde gehörte zum Landgericht Weilheim .[ 2]
In den 1960er- und 1970er-Jahre wurde die Infrastruktur der Gemeinde erneuert: es entstanden das Gemeindehaus (1966), ein neues Feuerwehrhaus (1968) und der Kindergarten (1974).[ 2] Außerdem gründeten 24 Unterhauser 1966 den Sportverein Unterhausen.[ 4] Im Jahr 1988 wurde das Vereinsheim eingeweiht.[ 2]
Im Zuge der Gebietsreform wurde am 1. Januar 1978 die gesamte Gemeinde nach Weilheim eingemeindet .[ 5]
Einwohnerentwicklung
Dorf
Gemeinde
Jahr
Einwohner
Gebäude(ab 1885 nur Wohngebäude)
Einwohner
Gebäude(ab 1885 nur Wohngebäude)
1825[ 6]
112
22
1864[ 7]
108
43, 1 Kirche
120
45
1871[ 8]
147
49
153
51
1885[ 9]
168
32
181
34
1900[ 10]
156
31
165
33
1925[ 11]
216
36
233
38
1950[ 12]
368
57
400
59
1970[ 13]
576
593
1987[ 14]
736
191
744 1
193 1
2000[ 15]
947
2010[ 15]
1003
2017[ 15]
1090
2018[ 15]
1096
2019[ 15]
1026
2020[ 1]
1067
2021[ 1]
1061
2022[ 1]
1093
1 Werte der ehemaligen Gemeindeteile summiert
Religion
Die römisch-katholische Pfarrei Mariä Heimsuchung gelangte in den 2010er-Jahren zur Pfarreiengemeinschaft Weilheim. Die Pfarrkirche war lange Zeit ein Wallfahrtsort.
1871 waren 99,3 % der Einwohner der Gemeinde römisch-katholisch, der Rest protestantisch.[ 8] Daran änderte sich bis mindestens 1925 wenig (1885: 95,0 %; 1900: 93,9 %; 1925: 97,4 %).[ 8] [ 9] [ 10] [ 11]
Sehenswürdigkeiten
Wirtschaft und Infrastruktur
Bildung
Unterhausen gehört zum Schulsprengel Wielenbach.[ 16]
Verkehr
An Unterhausen vorbei verläuft in Nord-Süd-Richtung die Bundesstraße 2.
Unterhausen ist durch drei Bushaltestellen (Martin-Raith-Str. , Dorfstraße , Ringstraße ) an das Netz des Regionalverkehrs Oberbayern angeschlossen. Es halten die Linien 9600 (Weilheim–Wielenbach–Wilzhofen –Tutzing ), 9650 (Weilheim–Raisting –Dießen und zurück) und 9653 (Weilheim–Wielenbach–Wilzhofen–Pähl –Herrsching ).
Weblinks
Einzelnachweise
↑ a b c d Stadt Weilheim i.OB - 4.2. Einwohnerwesen. Abgerufen am 11. Juli 2023 .
↑ a b c d e f Chronik Unterhausen. In: weilheim.de. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 23. Januar 2020 .@1 @2 Vorlage:Toter Link/www.weilheim.de (Seite nicht mehr abrufbar . Suche in Webarchiven )
↑ Michaela Hiebler nach Andreas Schmidtner: Unterhausen. In: grundschule-wielenbach.de. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 23. Januar 2020 .@1 @2 Vorlage:Toter Link/www.grundschule-wielenbach.de (Seite nicht mehr abrufbar . Suche in Webarchiven )
↑ SVU Vereinsgeschichte. In: sv-unterhausen.de. Abgerufen am 23. Januar 2020 .
↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982 . W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1 , S. 595 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
↑ Adolph von Schaden: Topographisch-statistisches Handbuch für den Isarkreis im Königreich Baiern . 1825, S. 505 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon . In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern . Band 5 . Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812 , Sp. 334 , urn :nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat ).
↑ a b c Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875 . Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026 , 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 378 , urn :nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat ).
↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131 , Abschnitt III, Sp. 360 (Digitalisat ).
↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister . LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931 , OCLC 556534974 , Abschnitt II, Sp. 359 (Digitalisat ).
↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928 . Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923 , OCLC 215857246 , Abschnitt II, Sp. 372 (Digitalisat ).
↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950 . Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975 , OCLC 183218794 , Abschnitt II, Sp. 349 (Digitalisat ).
↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern . Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384 , OCLC 220710116 , S. 64 (Digitalisat ).
↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987 . Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X , OCLC 231287364 , S. 161 (Digitalisat ).
↑ a b c d e Stadt Weilheim i.OB - 4.2. Einwohnerwesen. Abgerufen am 11. Oktober 2022 .
↑ Schulsprengel Grundschulen und Mittelschulen in Bayern. In: km.bayern.de. Abgerufen am 23. Januar 2020 .