Der Ort wurde mehrere Jahrhunderte lang „Hausen unterm Wildenberg“ oder „Hausen bei Wildenberg“ genannt.[4] Oberhausen wurde erstmals 950 urkundlich erwähnt durch den Gemeindeteil Berg, der zu dieser Zeit im Besitz des Bistums Brixen war.[4] 1133 wurde Besitz in Berg zur Ausstattung des neu gegründeten Augustinerchorherrenstifts Rohr verwendet.[5] Auf dem sogenannten Schlossberg südwestlich von Oberhausen befindet sich der mittelalterliche Burgstall Willenberg, den die seit etwa 1170 hier ansässigen Edlen von Weilheim zu einer Höhenburg ausgebaut haben.[6] Sie nannten sich die „Edlen von Husen“ (Hausen).[4] Der letzte Dorfadlige starb 1420.[4] Der Gemeindeteil Berg hatte bis zum 13. Jahrhundert ebenfalls eigenen Dorfadel; sie wurden die Adligen von Perge genannt.[4] Oberhausen und Berg gehörte zusammen mit Huglfing zum ehemals reichsunmittelbarenKloster Ettal des Kurfürstentums Bayern.
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Januar 1978 Gebietsteile der aufgelösten Gemeinde Ammerhöfe mit damals weniger als 40 Einwohnern eingegliedert.[7]
Einwohnerentwicklung
Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1564 auf 2074 um 510 Einwohner bzw. um 32,6 %.
Es gab 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft keine, im Produzierenden Gewerbe 36 und im Bereich Handel und Verkehr 32 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 582. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe vier Betriebe.
Zudem bestanden im Jahr 1999 28 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 849 ha. Davon waren 30 ha Ackerfläche und 819 ha Dauergrünfläche.
Verkehr
Das Dorf Oberhausen liegt direkt an der Bundesstraße 472 zwischen Schongau und Bad Tölz. Die Bundesstraße 2 verläuft nur wenige Kilometer östlich des Orts. Der nächste Autobahnanschluss ist Sindelsdorf (A 95) etwa 25 km in südöstlicher Richtung. Der nächste Bahnhof liegt zwischen Oberhausen und Huglfing. Er liegt an der Werdenfelsbahn, die zwischen München und Garmisch-Partenkirchen verläuft.
Bildung
Seit 1974 befindet sich Oberhausen mit den Orten Huglfing und Eglfing im Schulverband Huglfing. Die Schüler besuchen demnach die Grund- und Mittelschule in Huglfing (Mittelschule erst seit dem 1. September 2008).
Es gibt folgende Einrichtungen:
Das "Kinderhaus am Storchennest" beherbergt insgesamt fünf Gruppen. Drei Kindergartengruppen mit bis zu 25 Kindern je Gruppe und zwei Kinderkrippengruppen mit bis zu 12 Kindern je Gruppe.
↑ abcdeGemeinde Oberhausen. In: Der Landkreis Weilheim-Schongau. Herausgeber: Landratsamt Weilheim-Schongau 2010, Texte: Max Biller (Kreisarchivpfleger), Helmut Schmidbauer (Kreisheimatpfleger), S. 59.
↑Martin Bitschnau, Hannes Obermair: Tiroler Urkundenbuch, II. Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Band 1: Bis zum Jahr 1140. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2009, ISBN 978-3-7030-0469-8, S.288–289, Nr. 340.