Die Gemeinde Ramsau ist durch unterschiedliche Höhenlagen gekennzeichnet, die von 630 bis 2713 m ü. NHN reichen.[6] Höchster Punkt der Gemeinde ist die Mittelspitze des Watzmanns (2.713 m), tiefster Punkt die Ramsauer Ache an der Gemeindegrenze zu Bischofswiesen flussabwärts der Wimbachbrücke. Das Ortszentrum liegt auf ca. 670 m ü. NHN.[6]
Der Besiedelung der Gemeinde beschränkt sich auf das Tal entlang der Ramsauer Ache, rund um den Hintersee und an den Südhängen des Lattengebirges bis auf eine Höhe von 1.100 m.
Das Gemeindegebiet gliedert sich in die Gnotschaften bzw. GemeindeteileAntenbichl, Au, Schwarzeck und Taubensee und das Dorf Hintersee, dessen Fluren traditionell zur alten Gnotschaft Antenbichl gerechnet werden.[7][8] Aneinander angrenzende Anteile der Gnotschaften Au, Schwarzeck und Taubensee bilden einen im Zusammenhang bebauten Innenbereich, der informell als Dorf Ramsau[3] oder als Ortszentrum[6] bezeichnet wird.
Geschichte
Urgnotschaft des Klosterstifts Berchtesgaden
Nachdem ab 1201 dem Klosterstift Berchtesgaden in geistlicher Hinsicht die PfarreiBerchtesgaden inkorporiert wurde, kam bald darauf Ramsau als eine ihrer Filialen hinzu,[9][10] die jedoch erst 1512 mit der Kirche St. Sebastian als eigenem Filialkirchengebäude ausgestattet wurde.[11] Ein Kaufvertrag mit Propst Johann Sax von Saxenau von 1295, laut von Koch-Sternfeld „die erste teutsche Urkunde von Berchtesgaden“, verweist auch auf einen „Heinrich von Ramsau (im Hinterberchtesgaden)“ als einen von mehreren Zeugen dieses Vertrags.[12] Koch-Sternfeld meint auch, dass zu jener Zeit bereits ein „lebhafter Verkehr“ zwischen Berchtesgaden und den Pinzgauer Gütern jenseits des „Hirschbühels und Gerhardsteins“ bestanden habe, um Salz und Vieh auszutauschen – weshalb auch Ramsau und Hintersee „schon vielfältig bewohnt und zum Ackerbau ausgelichtet“ gewesen wären.[13] Nach seiner Beobachtung „verräth die dortige Volksklasse (noch), daß sie mehrern Theils aus dem Unterpinzgau abstammt“.[13]
Im Zuge des 1377 ausgestellten Landbriefs von Propst Ulrich Wulp[14][15] wurde Ramsau mit seinen zwei bis 1817 namenlosen und noch ungeteilten „Gnotschaftsbezirken“ vermutlich schon ab Ende des 14. Jahrhunderts zu einer der acht „Urgnotschaften“ des Berchtesgadener Landes.[16] Die Gebietsfläche des Berchtesgadener Landes entsprach ab 1155 dem Kernland des Klosterstifts Berchtesgaden, das 1380 zur Reichsprälatur Berchtesgaden und 1559 zur reichsunmittelbarenFürstpropstei Berchtesgaden erhoben worden war. Schriftliche Erwähnung als Gnotschaft, deren Zuständigkeitsbereich die einstigen bäuerlichen Anwesen ungefähr auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde Ramsau bei Berchtesgaden umfasste, findet Ramsau erstmals im ersten Steuerbuch des Berchtesgadener Landes von 1456.[17][18]
→ Siehe zu diesem Absatz auch den Abschnitt: Geschichte in Fürstpropstei Berchtesgaden
Im 16. Jahrhundert fand die Reformation in Ramsau im Gegensatz zu den meisten anderen Gnotschaften des Berchtesgadener Landes nur wenige Anhänger.[19][20]
Und nachdem im Zuge der Gegenreformation eine große Anzahl der Protestanten und damit 10 Prozent der Bevölkerung[21] aus dem fürstpröpstlich regierten Herrschaftsgebiet vertrieben waren, wurde noch im Jahr ihres Auszugs (1733) in Ramsau die Kirche Maria Himmelfahrt, auch bekannt als Maria Kunterweg, geweiht, in der ein Deckengemälde diese Auswanderung triumphierend dokumentiert. Im unteren Chronogramm zweier Kartuschen ist dazu, aus dem Lateinischen übersetzt, zu lesen:[22]
Nach der Säkularisation von 1803 verlor das Berchtesgadener Land seine politische Eigenständigkeit als Fürstpropstei, darauf folgten kurz hintereinander drei Herrschaftswechsel. 1810 wurde das Berchtesgadener Land schließlich dem Königreich Bayern angegliedert.[24] Unter der direkten Zuständigkeit des Landgerichts Berchtesgaden wurde aus Ramsau eine Gemeinde, die dem Salzachkreis und ab 1817 dem neu geschaffenen Isarkreis zugeordnet war, der seit 1838 Oberbayern heißt. Die bisherigen beiden Gnotschaftsbezirke von Ramsau erhielten 1817 namentliche Bezeichnungen und wurden in die vier Ortsteile Au und Schwarzeck (vormals Teile des 1. Gnotschaftsbezirks) sowie Antenbichl und Taubensee (vormals Teile des 2. Gnotschaftsbezirks) aufgesplittet,[18] die seither bis zum heutigen Tag als „Gnotschaften“ bezeichnet werden.[17] Seit den Verwaltungsreformen in Bayern von 1818 kann sich die Gemeinde Ramsau selbst verwalten.
→ Siehe zu diesem Absatz auch den Abschnitt: Nach der Säkularisation in Fürstpropstei Berchtesgaden
Im Jahr 1868 erfolgte eine Unterteilung des Regierungsbezirks Oberbayern und die Eingliederung von Ramsau in das Bezirksamt Berchtesgaden. Das bayerische Herrscherhaus der Wittelsbacher nutzte die umfangreichen Forstflächen Ramsaus als Hofjagdgebiet.
Am 1. Mai 1885 erfolgte die Einrichtung einer ersten „ortsfesten Post“ bzw. „Postexpedition“ in Ramsau, die bis 1995 als eigenständiges Postamt Bestand hatte. Nach der Privatisierung der Post und mit der Verlagerung des Zustelldienstes von Ramsau nach Berchtesgaden wurde das Postamt jedoch in eine „Postfiliale“ umgewandelt und 1998 schließlich endgültig aufgegeben. Die bisherigen Aufgaben der Post übernahm dann eine in einer Drogerie eingerichtete Postagentur, die 2003 ebenfalls aufgegeben wurde. Seither gibt es in Ramsau keine ortsfeste Poststelle mehr.[26]
Im Zuge der Novemberrevolution war die Sicherheit König Ludwig III. in München nicht mehr gewährleistet. Am 7. November 1918 floh er zusammen mit dem restlichen Hofstaat in Automobilen zuerst nach Wildenwart, von dort weiter an den Hintersee. Als auch in Ramsau die Sicherheit des Königs bedroht schien, floh er weiter nach Schloss Anif bei Salzburg in Österreich und entband am 13. November 1918 mit der Anifer Erklärung die bayerischen Beamten und Soldaten von ihrem Treueeid.
Zeit des Nationalsozialismus
Den bereits in den 1920ern erstmals aufkeimenden und vom Markt Berchtesgaden schließlich vorgetragenen Bestrebungen, von Ramsau aus den Watzmann mit einer Seilbahn zu erschließen, erteilte der bayerische Ministerpräsident Ludwig Siebert (NSDAP) mit „Zustimmung des Führers und Reichskanzlers“ am 2. Februar 1935 einen abschlägigen Bescheid.[28]
Zwischen 1934 und 1937 wurde die Deutsche Alpenstraße angelegt, die, wie später die zwischen 1968 und 1972 erstellte Straßenverbindung über das Hochschwarzeck nach Loipl (Bischofswiesen), Ramsau nicht nur zum „Zielort, sondern in einem nie vorhergesehenen Ausmaß auch Durchgangsgebiet“ werden ließ.[25] Der auch mit dem Bau der Alpenstraße befasste Generalinspektor für das deutsche Straßenwesen Fritz Todt erwarb das ehemalige Zollhaus an der Hirschbichlstraße nahe dem Hintersee und ließ es 1940/41 durch Gustav Gsaenger zu einem Wohnhaus umbauen.[29]
Das für den Ort zuständige Bezirksamt Berchtesgaden wurde 1939 in Landkreis Berchtesgaden mit gleichem Zuständigkeitsbereich umbenannt.
Paul Giesler (1895–1945), erst Gauleiter der NSDAP von Westfalen-Süd und München-Oberbayern, dann bayerischer Ministerpräsident und gemäß Hitlers politischem Testament ab dem 30. April 1945 Nachfolger von Heinrich Himmler als Reichsminister des Innern, hat am 2. Mai 1945 im Zauberwald nahe beim Hintersee seine Frau erschossen. Dem sei angeblich ein mit seiner Frau und seiner Schwiegermutter gemeinschaftlich versuchter Suizid mit Schlafmitteln vorangegangen. Auch ein möglicherweise zweiter Suizidversuch nach der Tötung seiner Frau missriet: Durch einen Kopfschuss schwerverwundet, wurde Giesler in ein Lazarett im Bischofswieser Gemeindeteil Stanggaß gebracht, wo er einige Tage später laut Sterbebuch der Katholischen Pfarrei Berchtesgaden am 8. Mai 1945 starb. Doch insgesamt sind die Angaben zu Gieslers Todesumständen widersprüchlich und ungesichert.[30][31]
Nachkriegszeit
Nach dem Krieg wurden der Gemeinde Ramsau zahlreiche Heimatvertriebene aus den deutschen Ostgebieten, vor allem aus dem Sudetenland, zugewiesen. So wuchs die Einwohnerzahl der Gemeinde von 1376 im Jahr 1939 auf 2152 im Jahr 1946.[32] Wegen der prekären Wohn- und Arbeitsmarktsituation zogen viele Heimatvertriebene aber bald wieder weg, sodass bei den Volkszählungen von 1950 und 1961 in Ramsau nur noch 479 bzw. 187 Heimatvertriebene erfasst wurden. Die Zahl aller Einwohner der Gemeinde betrug im Jahr 1950 nur noch 2099[33] und im Jahr 1961[34] sogar nur noch 1799.[35] Seither hat sich die Einwohnerzahl der Gemeinde nur geringfügig vermindert (s. unten Abschnitt Einwohnerentwicklung).
Kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs versuchte der Ramsauer ForstmeisterGeorg Küßwetter die weitere Ausbreitung des Tourismus in den Ramsauer Bergen zu verhindern. Er veranlasste ab 1946 mehrere Brandstiftungen an Alm- und Berghütten und ließ anschließend die Mauern des ehemaligen Wehrmachtshauses am Blaueis sprengen.[36] Das Landgericht Traunstein führte 1952 gegen ihn als Hauptbeschuldigten den Prozess im königlichen Schloss in Berchtesgaden. Dieses Gerichtsverfahren fand bundesweites Medieninteresse.[37] Er wurde im September 1952 zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt.[38]
1968 gründete die Gemeinde Ramsau zusammen mit dem Markt Berchtesgaden, dem Fremdenverkehrsverband des Berchtesgadener Landes und einigen Privatpersonen die „Watzmannbahn GmbH“ mit dem Ziel, nach dem abschlägigen Bescheid von 1935 einen neuen Anlauf in Sachen Watzmannbahn zu nehmen. Dem folgten juristische Auseinandersetzungen mit Gegnern der touristischen Erschließung des Watzmanns. Und wiewohl der Ramsauer Gemeinderat noch am 13. September 1972 meinte, „der Bau einer Kabinenseilbahn zum Falzköpfl ist für Ramsau ein lebenswichtiges Projekt“, entzogen das Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichts vom 17. Dezember 1969 und der Beschluss der Bayerischen Staatsregierung vom 7. Mai 1974 über die Errichtung des Nationalparks Berchtesgaden schließlich dem Projekt die Grundlage und setzten ihm ein neuerliches Ende.[39]
Von der Gebietsreform bis zur Gegenwart
Auch nach der Gebietsreform in Bayern von 1972 blieb Ramsau (offiziell seither: „Ramsau bei Berchtesgaden“) eine eigenständige Gemeinde.
Am 1. Januar 1984 wurden die gemeindefreien GebieteForst Hintersee (3489,32 ha), Ramsauer Forst (5685,89 ha) und Forst Taubensee (754,78 ha) aufgelöst und vollständig in die Gemeinde Ramsau eingegliedert. Ebenso wurde der südliche Teil des Jettenberger Forsts (Reiter Alm, 963,27 von 2963,27 ha) in die Gemeinde und Gemarkung Ramsau eingegliedert (der größere nördliche Teil mit 2000,00 ha ging an die Nachbargemeinde Schneizlreuth). Diese unbewohnten Flächen liegen vollständig im Nationalpark Berchtesgaden, durch ihre Eingliederung vergrößerte sich die Gemeindefläche erheblich von 22,98 km² auf 129,18 km². Dies schließt auch die zwei Hektar ein, die Berchtesgaden am 1. Juli 1982 bei der Auflösung des gemeindefreien Gebiets Berchtesgadener Bürgerwald erhielt (der Löwenanteil mit 258,9 Hektar ging an die Nachbargemeinde Bischofswiesen).
Einwohnerentwicklung
Bei der letzten Volkszählung von 1987 wurden für die Ramsau insgesamt 1694 Einwohner ausgewiesen,[40] am 31. Dezember 2014 zählte die Gemeinde 1742 Einwohner.[41]
Zwischen 1988 und 2018 sank die Einwohnerzahl bzw. sie stagnierte von 1723 auf 1714 um 9 Einwohner bzw. um 0,5 %.
Bezogen auf die Region Berchtesgadener Land hat sich auch der am 26. Januar 1908 gegründete Weihnachtsschützenverein Ramsau[46] den 1925 gegründeten Vereinigten Weihnachtsschützen des Berchtesgadener Landes und der Ramsauer Gebirgstrachtenerhaltungsverein „D' Achentaler“ den 1928 gegründeten Vereinigten Trachtenvereinen im Berchtesgadener Land angeschlossen.[47]
Religion
2011 waren in Ramsau bei Berchtesgaden von insgesamt 1727 Einwohnern 96 evangelisch (ein Rückgang von 28,4 % zu 1987) und 1445 römisch-katholisch (ein Rückgang von 5,3 % zu 1987), die Religionszugehörigkeit der restlichen 186 Einwohner wurde nicht aufgeschlüsselt. Bislang wird in den Statistiken der Volkszählungen neben „römisch-katholisch“ und „evangelisch-lutherisch“ lediglich noch die Zahl der „Ausländer“ angegeben – hier mit 90 (ein Zuwachs um 73,1 % zu 1987) von den nicht konkret aufgeschlüsselten 186 Einwohnern.[40][48] Von Angehörigen anderer Religionsgemeinschaften und ihren etwaigen Versammlungsräumen liegen für Ramsau keine Angaben vor. (→ siehe zu den diesbezüglich gemachten Angaben im Zensus 2011 u. a. auch die sie einschränkenden bzw. kritisierenden Abschnitte:Haushaltebefragung, Fragen zur Religion und Wissenschaftliche Kontrolle.)
Seit dem 13. Jahrhundert eine Filiale der Pfarrei Berchtesgaden, residierte in Ramsau ab 1657 bei der Kirche St. Sebastian ein Chorherr als Vikar, dem 1659 ein Pfarrhof eingerichtet wurde.[49] 1812 wurde für das Gebiet der Gemeinde Ramsau eine eigenständige römisch-katholische Pfarrei begründet und die Kirche St. Sebastian zur Pfarrkirche.[50] Über mehrere Jahre waren die seelsorgerische Betreuung und die Verwaltung der Pfarrei Ramsau bei Berchtesgaden dem Dekan des DekanatsBerchtesgaden als Pfarradministrator übertragen worden.[51] Seit 2013 hat die Pfarrei wieder einen eigenen Pfarrer, der zugleich Pfarradministrator der Pfarrei Unterstein (Schönau am Königssee) ist.[52][53] Mit dieser Pfarradministration hat auch der Strukturplan 2020 der Erzdiözese München und Freising hinsichtlich eines Pfarrverbandes der Pfarrgemeinden Ramsau und Unterstein bereits eine erste praktische Umsetzung gefunden,[54] die 2016 durch die Begründung des Pfarrverbandes Ramsau Unterstein den nächsten Schritt erfahren hat.[55]
Die Gemeinde pflegt seit dem Jahr 2000 eine Partnerschaft mit der slowenischen Gemeinde Bohinj.[58] Anknüpfungspunkt sind Gemeinsamkeiten wie die Lage in einem Nationalpark und die Erstbesteigung des in Ramsau gelegenen Watzmanns im Jahr 1800 durch den Slowenen Valentin Stanič.
Blasonierung: „In Blau der heilige Vinzenz in silberner, mit goldenen Fransen besetzter Dalmatik über rotem Untergewand, in der Rechten ein Merschl, in der Linken ein Griesbeil haltend.“[59]
Wappenbegründung: Die Werkzeuge („Merschl“: langstieliges Beil, „Griesbeil“: Sapie) in der Hand des Vinzenz von Saragossa weisen darauf hin, dass er als Patron der Holzknechte verehrt wird. Neben der Landwirtschaft bildete früher der Holzeinschlag zur Versorgung der Saline Berchtesgaden die nahezu einige Erwerbsquelle für die Bewohner Ramsaus.
Das Wappen wurde 1953 auf der Rechtsgrundlage eines Beschlusses des Gemeinderats und mit Zustimmung des Staatsministeriums des Innern eingeführt. (Die Ministerialentschließungen datieren vom 17. Juli 1953 und vom 16. Oktober 1953.)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Naturschönheiten
Westlich des Zentrums von Ramsau liegt der Hintersee, den man auch auf einem Weg durch den so genannten Zauberwald erreichen kann. Der Zauberwald ist ein Geotop mit Bergsturztrümmern zwischen den Bäumen, dem eine sich im Namen widerspiegelnde, romantische Atmosphäre nachgesagt wird.
Der Soleleitungsweg zwischen dem Brunnhaus Söldenköpfl und der Schwarzbachwacht wurde ursprünglich als Trasse der Soleleitung von Berchtesgaden nach Bad Reichenhall angelegt und ist nahezu durchgängig eben. An einem Südhang auf einer Höhe von ca. 900 m gelegen, bietet er einen Panoramablick ins Ramsauer Tal und zu den gegenüberliegenden Gebirgsstöcken, wie Watzmann, Hochkalter und Reiteralpe.
Der Nationalpark Berchtesgaden, der einzige Alpen-Nationalpark Deutschlands, liegt mit der Wimbachklamm und dem Wimbachtal zu großen Teilen auf Ramsauer Gemeindegebiet. Am Eingang des Klausbachtals dient das dorthin versetzte historische Klausbachhaus als Nationalpark-Informationsstelle und bildet den Startpunkt für Wanderungen und Exkursionen.
Da Ramsau trotz der zwischen 1803 und 1809 angelegten Straßenverbindung vom Hirschbichl in den Pinzgau noch bis in die 1930er „eine vom Berchtesgadener Talkessel abgesonderte Welt für sich“[25] war, hatte sich unter den Einwohnern eine eigene, vom „Berchtesgadnerischen“ abweichende Mundart entwickelt.[25][61]
Die traditionelle alpenländisch-bayerische Kultur wird in Ramsau z. B. durch die Ramsauer Sänger als überregional bekannte Volksmusikanten und den Gebirgstrachtenerhaltungsverein „D' Achentaler“ mit der Berchtesgadener Tracht gepflegt.
Nach den Berchtesgadener Weihnachtsschützen (1874) hat sich am 26. Januar 1908 auch der Weihnachtsschützenverein Ramsau gegründet[46] und sich 1925 mit den anderen Weihnachtsschützenvereinen der Nachbarorte zu den Vereinigten Weihnachtsschützen des Berchtesgadener Landes zusammengeschlossen.
Die Musikkapelle Ramsau besteht seit 1909 und spielt zu allen gemeindlichen und kirchlichen Fest- und Feiertagen.[62]
Das in Klausbachhaus umbenannte Bauernhaus aus dem Jahr 1757 wurde Anfang der 1990er vom Laroslehen in der Unterau in die Ramsau transloziert und war dort 1995 bis auf eine Abweichung nach seinem historischen Vorbild wiederhergestellt. Es dient seither als Informationsstelle des Nationalparks Berchtesgaden.
Daneben gibt es in Ramsau noch einige weitgehend im Originalzustand erhaltene Bergbauernhöfe, Almkaser und Wirtshäuser.
Die Kirche St. Sebastian wurde 1512 erbaut, seither mehrfach erweitert und 1812 zur Pfarrkirche von Ramsau. Sie erlangte als bereits von zahlreichen Malern des 19. Jahrhunderts wie später auch auf Post- und Weihnachtskarten genutztes Bildmotiv große Bekanntheit.
Die Pfarrkirche St. Sebastian wurde von Malern wie Wilhelm Bendz[69], Thomas Fearnley, Ferdinand Laufberger,[70] Wilhelm Busch[71], Ferdinand Runk, Otto Pippel und Will Klinger-Franken auf Skizzen, Zeichnungen und Gemälden festgehalten. Während jedoch zum Beispiel Fearnley (1830) und Loos (1836) noch die Perspektive vom Westen her bzw. vom damaligen Dorfkern beim Gasthof Oberwirt in Richtung Kirche mit dem Göll im Hintergrund wählten, wechselte gegen Ende des 19. Jahrhunderts der Blickwinkel in die entgegengesetzte Richtung, und der heute Malerwinkel genannte Standpunkt mit Ramsauer Ache und Ertlsteg im Vordergrund sowie der Reiter Alpe im Hintergrund setzte sich durch.[72] Zudem dient sie noch heute als zentrales Bildmotiv auf Foto- und Ansichtskarten und findet auch auf einem Puzzle Verbreitung.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hat sich der gebürtige Ramsauer Konrad Westermayr (1883–1917) als Maler des Spätimpressionismus auch mit seinem Heimatort in Gemälden auseinandergesetzt.
Anlässlich des 500-jährigen Bestehens der Pfarrkirche St. Sebastian richtete innerhalb des Landkreises Berchtesgadener Land als erste Gemeinde die Ramsau als offizieller Veranstalter das „I. Offene ExTempore für Bildkunst im Berchtesgadener Land“ aus.[73][74] Allein in der Erwachsenen-Kategorie hatten sich weit über 100 Künstler aus dem In- und Ausland für den freien Wettbewerb angemeldet.[75] Vom 21. bis 24. Juni 2012 sind im Rahmen dieses offenen, für jeden zugänglichen Kunst-Symposiums neue Bildwerke zum Thema „Zauber-Wald“ sowie zu einem Landschaftsmotiv aus der Umgebung entstanden.[76] Diese vor Ort entstandenen Extempore-Arbeiten wurden anschließend im Klausbachhaus ausgestellt und dort auch prämiert.[77] Nach einer zweiten Veranstaltung dieser Art 2013 in Berchtesgaden wurde das „III. Offene ExTempore für Bildkunst im Berchtesgadener Land“ vom 29. Mai bis 1. Juni 2014 erneut in der Ramsau ausgerichtet.[78][79][80]
Konrad Westermayr: Ramsau, zwei Damen mit Sonnenschirm (1911) Blick etwa vom Riesenbichl in Richtung Dorfmitte Ramsaus mit Kunterwegkogel und Teilen der Reiteralpe.
Filmkulisse
Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen (beispielsweise Einzelnachweisen) ausgestattet. Angaben ohne ausreichenden Beleg könnten demnächst entfernt werden. Bitte hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfügst.
Folgende Filme/Serien wurden (teilweise) in Ramsau gedreht:
Seit 1991 tritt jeweils im November die örtliche Laienspielgruppe „Provisorium“ mit Einaktern und spontanen Improvisationen im Haus des Gastes auf.[83]
Sport und Sportvereine
Der Skiklub SK Ramsau veranstaltet Sportwettbewerbe auch außerhalb des Skisports und hat u. a. auch eine Triathlonabteilung.[26] 2010 hat sich die Fußballabteilung vom SK Ramsau gelöst und sich als FC Ramsau e. V. neu gegründet.[26] Der Verein spielte in der Saison 2019/2020 im Bezirk Oberbayern Inn/Salzach in der A-Klasse und C-Klasse.[84][85]
Daneben gibt es noch die Königlich privilegierte Feuerschützengesellschaft Ramsau und den Motorsportclub MSC Ramsau.[86]
Feste
Die traditionellen Veranstaltungen sind in Ramsau bis heute stark vom kirchlichen Jahresablauf geprägt. Besonderheiten sind das Ramsauer Holzbier, der Jahrtag der Holzknechte am Rosenmontag und das Patrozinium der Pfarrkirche, der Sebastianitag am 20. Januar (Ramsauer Feiertag), an dem noch heute viele Ramsauer Unternehmen Betriebsruhe halten.[87][88]
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaftsstruktur
Die wirtschaftliche Struktur der Gemeinde Ramsau war früher überwiegend von der Land- und Forstwirtschaft bestimmt, die für die Bewohner nur sehr karge Erträge abwarf. Zeitweise wurden in Ramsau in großem Ausmaß Mühlsteine aus Ramsauer Nagelfluh gewonnen.
Im 19. Jahrhundert begann ein grundlegender Strukturwandel, der den damals noch „Fremdenverkehr“ genannten Tourismus zur Existenzgrundlage vieler Einwohner machte. Für 2018 wies das Bayerische Landesamt für Statistik insgesamt 225.979 Übernachtungen in Ramsau nach, womit die Gemeinde landkreisweit bei hier 13 aufgeführten Gemeinden an vierter Stelle lag,[89] ins Verhältnis gesetzt zur geringen Einwohnerzahl der Gemeinde waren das sogar einmal mehr die meisten Übernachtungen im Landkreis Berchtesgadener Land.
Ein deutlich über dem Landkreisdurchschnitt liegender Teil der einheimischen Bevölkerung arbeitet im Baugewerbe, das weit über den örtlichen Bedarf ausgeprägt ist. Darin besteht eine große Ähnlichkeit mit den benachbarten österreichischen Gebirgsgauen.[90] Ergänzt wird die Wirtschaftsstruktur durch Dienstleistungs- und Handelsbetriebe überwiegend für den regionalen Bedarf. Die Landwirtschaft wird hauptsächlich im Nebenerwerb betrieben.
Tourismus
Bereits im 19. Jahrhundert hielten sich regelmäßig Mitglieder der bayerischen Königsfamilie (Wittelsbacher) in Ramsau zur Jagd auf. In den 1870er Jahren wurde in Ramsau ein Verschönerungsverein gegründet, mit dem Ziel, den „Fremdenverkehr“ zu fördern.
Die Gemeinde gründete 1950 zusammen mit seinerzeit zehn anderen Gemeinden der Region den Fremdenverkehrsverband Berchtesgadener Land, der 2005 in Zweckverband Tourismusregion Berchtesgaden-Königssee und 2021 in Zweckverband Bergerlebnis Berchtesgaden umbenannt wurde, in dem die Gemeinde nach wie vor mit Sitz und Stimme vertreten ist.
2015 wurde der Gemeinde als erster in Deutschland vom Alpenverein das Prädikat Bergsteigerdorf zuerkannt.[91]
Verkehr
Die Hauptverkehrsader ist die Deutsche Alpenstraße B 305; sie führt von Inzell über Schneizlreuth und den Pass Wachterl in die Ramsau und von dort weiter nach Berchtesgaden. Das Dorf Ramsau und der Ortsteil Hintersee werden durch eine von der Deutschen Alpenstraße abzweigende Staatsstraße erschlossen. Eine Besonderheit der Straße nach Berchtesgaden ist das Felsentor, durch das die Bundesstraße führt.
Busse der RVO GmbH verkehren vom Hauptbahnhof Berchtesgaden (teilweise über Schönau) nach Ramsau und weiter zum Hintersee. Vom Hintersee fährt auf der für den Individualverkehr gesperrten Hirschbichlstraße im Sommer der Almerlebnisbus über die Staatsgrenze am Hirschbichl und weiter in den Pinzgau nach Weißbach bei Lofer im Salzburger Land (Österreich). Weitere Busverbindungen existieren entlang der Alpenstraße und zum Hochschwarzeck.
Öffentliche Einrichtungen
Die Gemeinde Ramsau unterhält einen Bergkurgarten[92] sowie einen 1973 angelegten Sportplatz[93] und eine Turnhalle.[93]
Der Ramsauer Friedhof wurde bereits 1658 als der Pfarrkirche St. Sebastian angelegt[94] und das Leichenhaus (mundartlich „Leichenkammerl“ genannt) 1938 errichtet.[93] Zwischen 1949 und 1993 kam es zu davon hangaufwärts gelegenen Erweiterungen, die als Bergfriedhof bezeichnet werden.[95] Der Friedhof ist Eigentum der römisch-katholischen Kirchengemeinde St. Sebastian und wird auch von ihr verwaltet.
Alter Friedhof
Alter Friedhof + Bergfriedhof (Draufsicht)
Friedhofskapelle bzw. „Leichenkammerl“ mit Eingangstür (neben Durchgang zum Friedhof links)
Ein Umsetzer zur besseren Fernsehversorgung der Ramsau wurde 1972 am Kunterwegkogel in Betrieb genommen.[93]
Seit 1945[96] ist die Bergwacht Ramsau für die Bergrettung im Ramsauer Gemeindegebiet zuständig. Das Dienstgebiet umfasst Watzmann, Hochkalter mit Blaueis, Teile der Reiteralpe und des Lattengebirges sowie das Hochschwarzeck und Toter Mann. Die Bergrettungswache ist gemeinsam mit der Touristinformation im Gebäudekomplex des Rathauses untergebracht.[97]
1874 wurde die Freiwillige Feuerwehr Ramsau gegründet. Sie gehört dem Inspektionsbereich Süd der Kreisbrandinspektion Berchtesgadener Land an.[98] 1980/81 wurden am alten Gemeindehaus das Feuerwehrhaus nebst Wohnungen errichtet.[93]
Für Jugendliche in Ramsau ermöglicht der private Jugend-Treff.5 Förderverein e. V. einen betreuten Treffpunkt.[86]
Ramsau verfügt über eine einzügige Grundschule, je nach Schülerzahl werden auch kombinierte Klassen eingerichtet. Die Grundschule bezog 1999 ein neues Schulgebäude. Zudem unterhält die Gemeinde seit 1985 einen Kindergarten, der 1999 ebenfalls in neue Räumlichkeiten umgezogen ist und 2008 um einen Erweiterungsbau für eine Krippengruppe ergänzt wurde. Neben der Betreuung von Kleinkindern bietet der Kindergarten eine Mittagsbetreuung für Grundschulkinder bis 10 Jahren an.[99]
Der Gemeinderat hat folgende Personen zu Ehrenbürgern ernannt:
1897: Martin Westermayer, Villa Post, Lehrer, Erster Betriebsleiter der Ramsauer Post ab 1885, Vorstand des Verschönerungsvereins und Gründungsmitglied der Freiwilligen Feuerwehr Ramsau, dem zu Ehren die Gemeinde 1999 auch einen Gedenkstein im Bergkurgarten errichtet hat.[26]
31. August 1919: Johann Irlinger, Fendten, Kreisrat, 1. Bürgermeister a. D.
29. Januar 1973: Gottfried Raubinger, Pfarrer
10. August 1976: Richard Graßl, Haus Bachrand, Kreisrat, 2. Bürgermeister und Gemeinderat a. D.
12. September 1986: Schwester Guntrama (1914–1992), Gemeindeschwester von 1946 bis 1987
Bekannte Bürger
Folgende Persönlichkeiten wurden zwar nicht in Ramsau geboren, standen bzw. stehen aber in einer engen Beziehung zu der Gemeinde:
Hans Brandner (* 1949), Rennrodel-Weltmeister und Olympia-Silbermedaillengewinner im Doppelsitzer, führte mit seiner Familie das Hotel „Hochkalter“ in Ramsau
Anton Palzer (* 1993), Skibergsteiger, Radrennfahrer, lebt in Ramsau
Franz Pöschl (1917–2011), Generalleutnant a. D., lebte viele Jahre am Hintersee
Jakob Resch, zweimaliger Bronzemedaillengewinner im Bob, lebt in Ramsau und führte den Hotel-Gasthof an der Hindenburglinde.
Martin Schwab (1926–2012), Volksmusikant, führte das Wirtshaus „Gerstreit“ in Ramsau
Willy Schlieker (1914–1980), Großindustrieller, Begründer des Ramsauer Skigebiets Hochschwarzeck, lebte ab Mitte der 1960er in dem Jagdhaus seiner Frau in Ramsau.[103]
Literatur
Hellmut Schöner (Hrsg.), A. Helm: Berchtesgaden im Wandel der Zeit. Reprint von 1929. Verein für Heimatkunde des Berchtesgadener Landes. Verlag Berchtesgadener Anzeiger sowie Karl M. Lipp Verlag, München 1973, S. 223–224.
Hellmut Schöner (Hrsg.): Berchtesgaden im Wandel der Zeit – Ergänzungsband I. Verein für Heimatkunde des Berchtesgadener Landes. Verlag Berchtesgadener Anzeiger sowie Karl M. Lipp Verlag, München 1982, ISBN 3-87490-528-4, S. 95, 96, 244–249.
Wilfried Heller: Zwischen Herkunft und Neuanfang. Biographische Skizze eines Vertriebenen aus dem Egerland (Böhmen). Verlag Inspiration Un Limited, London / Berlin 2021, vor allem S. 48–63.
↑ abSitzungsprotokolle öffentliche Sitzung vom 20. September 2011 des Ramsauer Gemeinderats – auf Seite 3 der PDF-Datei heißt es: „Das Baugrundstück (..), Gemarkung Ramsau, liegt im Innenbereich. Im Flächennutzungsplan der Gemeinde Ramsau ist das Gebiet als Fläche Dorfgebiet ausgewiesen.“
↑Joseph Ernst von Koch-Sternfeld: Geschichte des Fürstenthums Berchtesgaden und seiner Salzwerke, Band 1. Salzburg 1815; S. 128 u., 129 (Volltext in der Google-Buchsuche).
Hier heißt es: „Im J. 1295 am Markustag verkaufen Friedrich von Rupolding und seine Hausfrau Benedikta, und deren von Megenwarth und von Teisenheim erworbene Söhne Rapoto und Ortolf ihr freyes Eigenthum zu Niedertiesbach (in den Hohlwesen, südwestlich von Berchtesgaden an den Propst Johann. Heinrich von Taufkirchen siegelt den Brief auf des Propsten Haus.*)“
Und in der Fußnote auf Seite 129: „*) S. und B. II. 58. Soviel bekannt ist dieses die erste teutsche Urkunde von Berchtesgaden. Als Zeugen waren anwesend: (..) Heinrich von Ramsau (im Hinterberchtesgaden), und andere getreue Leute.“
↑ abJoseph Ernst von Koch-Sternfeld: Geschichte des Fürstenthums Berchtesgaden und seiner Salzwerke, Band 1. Salzburg 1815; S. 131 (Volltext in der Google-Buchsuche).
↑Joseph Ernst von Koch-Sternfeld: Geschichte des Fürstenthums Berchtesgaden und seiner Salzwerke. Band 2, S. 29 Volltext in der Google-Buchsuche. Laut Koch-Sternfeld kritisiert hier ein Berchtesgadener Richter namens Eberhard den Propst Ulrich I. Wulp (1377–1384) für das Auslichten des Waldes und damit Öffnen der natürlichen Begrenzung des Berchtesgadener Landes an der Schwarzache – vom Taubensee den Schwarzbach (siehe: Schwarzbach (Bad Reichenhall)) entlang Richtung Jettenberg (heute: Oberjettenberg und Unterjettenberg).
↑berchtesgaden-evangelisch.de (Memento vom 21. November 2011 im Internet Archive) Alfred Spiegel-Schmidt: Reformation und Emigration im Berchtesgadener Land. Text zur Emigration der Protestanten aus der Fürstpropstei Berchtesgaden.
↑Joseph Ernst von Koch-Sternfeld: Geschichte des Fürstenthums Berchtesgaden und seiner Salzwerke. Band 2, S. 131–132 (Volltext in der Google-Buchsuche).
↑Manfred Feulner: Berchtesgaden – Geschichte des Landes und seiner Bewohner. siehe Die Vertreibung der Protestanten aus Berchtesgaden. S. 171–174
↑Zu Berchtesgaden–Hintersee siehe Friedrich Schelle: Spaziergänge durch Berchtesgaden und Umgebung 1860–1920. Fotos mit Bildtexten. Plenk Verlag, Berchtesgaden 2. Aufl. 1977. Unpaginiert, daher keine Seitenangabe möglich.
↑Zu Watzmannbahn: Hellmut Schöner (Hrsg.): Berchtesgaden im Wandel der Zeit – Ergänzungsband I. S. 95, 96 Die Begründung des bayerischen Ministerpräsidenten im Wortlaut: „Die zur Zeit in Bayern vorhandenen Bergbahnen (..) werden auf lange Zeit hinaus ein auch noch so gesteigerten Bedürfnis entsprechen und genügen. Zu der vorstehenden Entscheidung habe ich die Zustimmung des Führers und Reichskanzlers erholt. Sie ist deshalb endgültig.“
↑geodaten.bayern.de (PDF; 340 kB) Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege zu Fritz Todt und dem Haus in der Hirschbichlstraße 11, das als denkmalgeschützt nachqualifiziert wurde.
↑Die Umstände von Gieslers Tod nach: Karl Höffkes: Hitlers politische Generäle. Die Gauleiter des Dritten Reiches. 2. Auflage, Grabert-Verlag, Tübingen 1997, ISBN 3-87847-163-7, S. 95ff. Dort auch das Sterbebuch im Faksimile. Auf die Darstellung von Höffkes wird trotz des beschönigenden Charakters seines im rechtsradikalen Grabert-Verlag erschienenen Buches bei Lilla, Statisten, und beim Internet-Portal Westfälische Geschichte verwiesen. Gleichwohl muss sie als ungesichert gelten.
↑„Die verhinderte Alpenfestung“ Dokumentation von Hellmut Schöner, Ilse Lackerbauer und Fritz Hofmann, ISBN 3-927957-00-3, S. 26 „Kampflose Übergabe des Landkreise“ von Karl Theodor Jacob, S. 44 „Das Kriegsende in der Ramsau“ von Engelbert Aigner.
↑Wilfried Heller: Zwischen Herkunft und Neuanfang. Biographische Skizze eines Vertriebenen aus dem Egerland (Böhmen). Verlag Inspiration Un Limited, London/Berlin 2021, S. 48–49. Weitere Informationen über die Geschichte von Ramsau in der Nachkriegszeit S. 50–63.
↑spiegel.deBRANDSTIFTUNG – Schaun's in die Ramsau in Der Spiegel Nr. 32, 1952, S. 10–12 vom 6. August 1952.
↑Schaun's in die Ramsau. In: Der Spiegel. Nr.32, 1952, S.10–12 (online – 6. August 1952).
↑Berchtesgadener Land Tourismus GmbH: Die Geschichte des Landkreises Berchtesgadener Land (Memento vom 13. Juli 2016 im Internet Archive): „Der ‚Landkreis Berchtesgadener Land‘ bildet sowohl geschichtlich und kulturell als auch wirtschaftlich eine Einheit; alle drei Teile - das eigentliche ‚Berchtesgadener Land‘ (im engeren Sinne der ehemaligen Landesherrschaft der Fürstpropstei Berchtesgaden), die Stadt Bad Reichenhall und das Land um Laufen - standen seit dem frühen Mittelalter über die Jahrhunderte hinweg bis hin zum Anfang des 19. Jahrhunderts im Spannungsfeld zwischen dem Fürsterzbistum Salzburg und dem Herzogtum Bayern, die den Salzreichtum des Gebietes beide für sich beanspruchten.“ – online unter berchtesgadener-land.com
↑Dito: Gebrauch des Begriffs Berchtesgadener Land - „Das Berchtesgadener Land (lassen wir uns durch die irritierende Landkreisbezeichnung im Zug der Gebietsreform nicht verunsichern!) ist die Bezeichnung des Territoriums des ehemaligen Hochstiftes Berchtesgaden. Der Gebietsumfang des Territoriums ist deshalb exakt zu bestimmen.“ - Günter Kampfhammer: Gebietsnamen in Bayern S. 621; in Dieter Harmening, Erich Wimmer, Wolfgang Brückner (Hrsg.): Volkskultur, Geschichte, Region: Festschrift für Wolfgang Brückner zum 60. Königshausen & Neumann, Würzburg 1992.
↑Wilhelm Neu, Volker Liedke, Otto Braasch: Oberbayern: Ensembles, Baudenkmäler, archäologische Geländedenkmäler, Band 1 von Denkmäler in Bayern, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 1986, ISBN 978-3-486-52392-8, S. 141
↑Christoph Karbacher: Berchtesgaden als Motiv der Landschaftsmalerei. S. 304, in: Walter Brugger u. a. (Hrsg.): Geschichte von Berchtesgaden. Band III/1, Berchtesgaden 1998, S. 287–312.
↑ abcdeSiehe Hellmut Schöner (Hrsg.): Berchtesgaden im Wandel der Zeit – Ergänzungsband I. S. 246
↑A. Helm, Hellmut Schöner (Hrsg.): Berchtesgaden im Wandel der Zeit. Reprint von 1929. Verein für Heimatkunde d. Berchtesgadener Landes. Verlag Berchtesgadener Anzeiger sowie Karl M. Lipp Verlag, München 1973. S. 94
↑Hellmut Schöner (Hrsg.), A. Helm: Berchtesgaden im Wandel der Zeit. S. 223–224 Eintrag in der Ramsauer Pfarrchronik: „Josef Mohr (..) kam am 29. VIII. 1815, da er schon nach Mariapfarr in Lungau bestimmt war, hier an, und blieb mit Bewilligung des Hochwürdigsten Konsistoriums zur Aushilfe da bis 10. X. 1815, an welchem Tag er abgereist war.“ Ferner heißt es bei Helm: „M. war auf dem Wege zu seiner ersten Dienststelle, er wird nun beim Pfarramt in Ramsau wegen Übernachtung vorgesprochen haben.“
Linke Spalte: Urgnotschaften – heute Gemarkungen bzw. Gemeinden Rechte Spalte: Gnotschaftsbezirke – heute Gnotschaften bzw. Ortsteile der jeweils links genannten Gemeinde