Vermutlich bereits ab Ende des 14. Jahrhunderts waren Unterschönau I und Unterschönau II der 7. und der 5. Gnotschafterbezirk der „Urgnotschaft“ Schönau im Berchtesgadener Land, das ab 1380 das Kernland der Reichsprälatur Berchtesgaden und der später eigenständigen, reichsunmittelbarenFürstpropstei Berchtesgaden (1559–1803) bildete. Nach drei kurz hintereinander folgenden Herrschaftswechseln wurde 1810 das Berchtesgadener Land mit seinen Gnotschaften dem Königreich Bayern angegliedert und aus Schönau ab 1817 eine Gemeinde. 1978 erfolgte im Zuge der Gebietsreform in Bayern die Wiederzusammenlegung der Gemeinden Schönau und Königssee in die Einheitsgemeinde Schönau am Königssee mit in etwa gleicher Gebietsgröße der einstigen Urgnotschaft. Seither sind Unterschönau I und Unterschönau II Gemeindeteile bzw. Gnotschaften von Schönau am Königssee.
Hermann Göring ließ im Januar 1945 den Rest seiner Kunstsammlung in Sonderzügen nach Berchtesgaden bringen und dort in Eisenbahn-Tunneln unterstellen. Die Kunstschätze wurden ausgeladen und in Luftschutzbunker gebracht, ein Teil der Gemälde und Tapisserien hingegen von Einheimischen in diesen letzten Kriegstagen aus den Zügen geplündert – und bis zum heutigen Tag nicht zurückgegeben.[4] Bei Hellmut Schöner ist von Plünderung nirgends die Rede, sondern er stellt lediglich fest, dass 1945 wertvolle Kunstgegenstände und Gemälde – das heißt, die nach der Plünderung noch verbliebenen Gegenstände – aus einem in Unterschönau am Bahnhof Unterstein abgestellten Eisenbahnzug von Hermann Göring (dem „Göringzug“) in jenes von Truppen der US Army belegte Haus Hubertus gebracht worden seien, das Ludwig Ganghofer als Vorlage für seinen Roman Schloss Hubertus diente.[5] Diese sowie die andernorts in Tunneln oder/und Bunkern untergebrachten Kunstgegenstände sind dann von der 101st Airborne Division der USA sichergestellt worden.[6]
Linke Spalte: Urgnotschaften – heute Gemarkungen bzw. Gemeinden Rechte Spalte: Gnotschaftsbezirke – heute Gnotschaften bzw. Ortsteile der jeweils links genannten Gemeinde