Die Gemeinde Helsa liegt mit ihrem Kernort etwa 15 km (Luftlinie) südöstlich der Kasseler Innenstadt im Geo-Naturpark Frau-Holle-Land(Werratal.Meißner.Kaufunger Wald). Eingebettet zwischen den bis 643,4 m ü. NN hohen Bergen von Kaufunger Wald im Osten und Söhre im Westen befindet es sich an der Einmündung des Bachs Wedemann in die Losse.
Der Kernort Helsa entstand vermutlich mit der Gründung des Klosters Kaufungen im Jahr 1017 durch Kaiserin Kunigunde. Im Jahre 1058 wurde „Helsen“ erstmals urkundlich erwähnt.[2] Im Jahre 1432 wurde zum ersten Mal ein Pfarrer genannt. Landgraf Karl siedelte 1699 in einer eigenen Kolonie 55 Hugenotten an. Zum Kloster Kaufungen ergaben sich in der Zeit enge Beziehungen, da das Kloster die niedere Gerichtsbarkeit im Ort besaß und die Gemeindevorsteher (die sogenannten Stiftsgreben) ernannte.[3]
Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Bürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit dem Jahr 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Gemeindevorstands, dem in der Gemeinde Helsa neben dem Bürgermeister ehrenamtlich ein Erster Beigeordneter und sieben weitere Beigeordnete angehören.[11] Bürgermeister ist seit dem 1. Februar 2021 Andreas Schönemann (SPD). Die Amtszeit seines Amtsvorgängers Tilo Küthe (SPD), der nach drei Amtszeiten nicht mehr kandidiert hatte, verlängerte sich bis Ende Januar 2021 um drei Monate, weil in Hessen die Direktwahlen pandemiebedingt verschobenen worden waren.[12] Andreas Schönemann wurde am 22. November 2020 in einer Stichwahl bei 54,28 Prozent Wahlbeteiligung mit 52,08 Prozent der Stimmen gewählt.[13]
Blasonierung: „Vor einer verbreiterten linken blauen Flanke, darin eine halbe ausgerissene silberne Esche am Spalt, vorne in Rot über einem silbernen Glasbläserzeichen (ein oben in eine liegende 8 mündendes Kreuz), belegt mit einem blauen Hahn.“[15]
Wappenbegründung: Jeder Ortsteil der Gemeinde ist durch ein Symbol repräsentiert. So steht die Esche für Eschenstruth; die Kirchenglocke repräsentiert Helsa, in Anlehnung an einen Streit um diese im 17. Jahrhundert; der gallische Hahn ist das Zeichen der hugenottischen Siedler, die sich in St. Ottilien niederließen; das Glasmacherzeichen ist das Symbol der Glasmacher aus Wickenrode.
Die Flagge wurde der Gemeinde am 30. Juni 1982 durch das Hessische Ministerium des Innern genehmigt und wird wie folgt beschrieben:
„Die Flagge der Gemeinde Helsa zeigt auf der von Rot, Weiß und Blau im Verhältnis von etwa 1:3:1 längsgeteilten Flaggenbahn in der oberen Hälfte der weißen Mittelbahn das Wappen der Gemeinde.“[16]
Sehenswürdigkeiten
Nikolaikirche und ehemalige Gemeinde Schenke
Die Losse in Helsa
Historisches Mühlrad in Helsa
Merten Jäger Brunnen in der Leipziger Straße
Alte Berliner Straße
Leipziger Straße
Zu den Sehenswürdigkeiten gehören die Nikolaikirche mit ihrem alten Wehrturm und einige Fachwerkhäuser im Ortskern des Ortsteils Helsa, die teils aus dem 17. Jahrhundert stammen.
Zu den Ausflugszielen bei Helsa gehören die Michelskopfseen am Michelskopf und die Bielstein-Kirche am Bielstein, die sich jeweils ein paar Kilometer westlich der Gemeinde im Stiftswald Kaufungen und im Geo-Naturpark Frau-Holle-Land befinden.
Im alten Ortskern von Helsa befindet sich eine ehemalige Kornmühle (Mittelmühle oder Probstsche Mühle genannt), welche 1988 restauriert und umgebaut wurde und heute als stromerzeugendes wasserangetriebenes Kraftwerk dient.
Die Bundesstraße 7 verläuft in Nord-Süd-Richtung durch das Gemeindegebiet, und im Kernort Helsa zweigt die Bundesstraße 451 von der B 7 nach Osten ab.
Die Omnibus-Linie 210 pendelt in der Hauptverkehrszeit alle 60 Minuten zwischen dem Bahnhof Helsa und dem Bahnhof Witzenhausen-Carmshausen.
Die Lossetalbahn des NVV von Kassel nach Hessisch Lichtenau hält am Bahnhof Helsa sowie in Waldhof und Eschenstruth. Von dort gelangt man mit der Linie 4 in die Kasseler Innenstadt oder weiter in Richtung Hessisch Lichtenau.
Gefahrenabwehr
Von Februar 2021 bis April 2022 existierte im Ortsteil Helsa eine Pflichtfeuerwehr, nachdem fast alle Mitglieder der Einsatzabteilung aus der Freiwilligen Feuerwehr des Ortsteils Helsa austraten.[17][18] In den Ortsteilen Eschenstruth und Wickenrode besteht eine Freiwillige Feuerwehr.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
Johann Adam Vogt (* 14. Februar1773 in Kassel; † 14. Mai1845 in Helsa), Grebe (Ortsvorsteher, Bürgermeister) in Helsa. Verfasser einer Helsa-Chronik von 1701 bis 1845, eines Sippenbuches und von beruflichen Tagebüchern (Almanachen).
Carl Rohde (* 28. Juni 1806 in Helsa; † 15. März 1873 in Kassel) Maler und Lithograf
↑Eberhard Michael Iba: Auf den Spuren der Brüder Grimm von Hanau nach Bremen. Märchen, Sagen, Geschichten. Pustet, Regensburg 1978, ISBN 3-7917-0536-9, S.111.
↑Zusammenschluss der Gemeinden Helsa im Landkreis Kassel und Wickenrode im Landkreis Witzenhausen zu der neuen Gemeinde „Helsa-Wickenrode“ im Landkreis Kassel vom 13. November 1970. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr.48, S.2254, Punkt 2251 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,6MB]).
↑Genehmigung eines Wappens der Gemeinde Helsa, Landkreis Kassel, Reg.-Bez. Kassel vom 11. Juli 1977. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1977 Nr.28, S.1396, Punkt 925 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF]).
↑Genehmigung einer Flagge der Gemeinde Helsa, Landkreis Kassel, Reg.-Bez. Kassel vom 19. Juli 1982. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1982 Nr.29, S.1321, Punkt 762 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF]).