Die Geographie Cochems wird wesentlich von seiner Lage im engen und gewundenen Tal der Untermosel bestimmt. Etwa 24 Kilometer oberhalb der Stadt, bei Bremm, beginnt ein windungsreicher Flussabschnitt, der Cochemer Krampen, so genannt, weil er aus der Vogelperspektive einem Krampen (mnd. für Klammer) gleicht. Das Stadtzentrum liegt etwa 85 Meter über dem Meeresspiegel, die umliegenden Höhen von Eifel und Hunsrück steigen auf fast 300 Meter an. Der höchste Punkt Cochems ist der Pinner Kreuzberg mit 299 Metern. Die Landschaft ist zudem geprägt durch einige tief eingeschnittene Seitentäler der Mosel, die vom Kraklebach, vom Ebernacher Bach, vom Sehlerbach, vom Falzbach, vom Märtscheltbach und vom Endertbach gebildet werden, die hier in den Fluss münden.
Lage
Das Stadtzentrum und der flussaufwärts liegende Stadtteil Sehl befinden sich am linken, der Stadtteil Cond am rechten Moselufer. Im Stadtteil Brauheck, auf der Eifelhöhe an der Bundesstraße 259, etwa sechs Kilometer vom Stadtzentrum entfernt gelegen, befinden sich das Gewerbegebiet der Stadt, die Kaserne des Fliegerhorstes Büchel und ein Neubaugebiet. Dazu kommen die Wohnplätze Forsterhof, Ströherhof, Kremerhof, Lescherhof, Schafstallerhof, Scharburgerhof, und Schuwerackerhof.[3]
Die Mosel führt im Winter und Frühjahr an manchen Tagen Hochwasser. Bedingt durch die enge Tallage wurden früher die Uferpromenade und die angrenzenden Straßen mit ihren ebenerdigen Geschäften und Restaurants regelmäßig überschwemmt, mitunter mehrfach in einem Winterhalbjahr. Die letzten größeren Hochwasser ereigneten sich im Dezember 1993, im Januar 1995 und im Januar 2003.
Die meisten Bewohner der betroffenen Areale versuchen, sich auf diese Ereignisse vorzubereiten und die Schäden durch zweckmäßige Materialwahl beim Innenausbau (z. B. wasserresistente Wand- und Bodenbeläge sowie entsprechende Türen und Fenster) zu begrenzen. Auch Regale, Kücheneinrichtungen oder sonstiges Inventar wird oft so gestaltet, dass sie sich möglichst leicht in höhergelegene Etagen bringen lassen. Um die vom Wasser eingeschlossenen Häuser für Fußgänger zugänglich zu machen, werden in der Innenstadt bei Bedarf Stege aus Fertigteilen errichtet.
Die zweite Cochemer Moselbrücke (auch Nordbrücke genannt) wurde in der Zeit von 1990 bis 1993 gebaut und am 3. September 1993 eingeweiht.
Im Jahr 2011 wurde bei Umbauten der Deutschen Bahn eine 500 kg schwere Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden und entschärft. Eine weitere, kleinere Bombe in der Nähe war schon vor Jahren entdeckt worden, wurde aber seinerzeit einbetoniert und verbleibt an ihrem Platz, weil sie als ungefährlich eingeschätzt wird und der Aufwand einer möglichen Bergung hoch wäre.[5]
Konfessionsstatistik
In Dezember 2009 hatten 65,0 % der Einwohner die katholische und 14,2 % die evangelische Konfession. 20,8 % hatten keine oder eine sonstige Konfessionszugehörigkeit.[6]
Ende September 2024 hatten 41,8 % der Einwohner die katholische und 11,0 % die evangelische Konfession. 47,2 % gehörten entweder einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder waren konfessionslos.[7] Beide Konfessionen verzeichneten demnach im beobachteten Zeitraum sehr beträchtliche Mitgliederverluste.
Politik
Stadtrat
Der Cochemer Stadtrat besteht aus 22 Ratsmitgliedern und dem ehrenamtlichen Stadtbürgermeister als Vorsitzenden.
Walter Schmitz wurde 2018 Nachfolger von Wolfgang Lambertz, der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Cochem geworden war.[10] Bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 wurde Schmitz bei einer Wahlbeteiligung von 51,4 % mit einem Stimmenanteil von 73,1 % (1403 von 1919 gültigen Stimmen) ohne Gegenkandidat für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[11]
Wappen
Blasonierung: „Gespalten von Silber (Weiß) und Rot; vorne ein durchgehendes rotes Balkenkreuz, hinten eine aus dem Spalt hervorbrechende silberne (weiße) Hand mit schwarzem Ärmel, die zwei schräggekreuzte goldene (gelbe) Schlüssel emporhält.“[12]
Wappenbegründung: „In der vornehmeren Schildhälfte befindet sich das kurtrierische Kreuz, während die beiden Schlüssel in der anderen Hälfte auf den hl. Petrus, den Patron des Trierer Erzstiftes, verweisen. Sie verstärken die Aussage des Kreuzes, so dass in dem Cochemer Stadtsiegel die Herrschaft der Trierer Erzbischöfe über ihre Stadt überdeutlich artikuliert wird.“[13][14]
Nachdem die Räte beider Kommunen am 23. Oktober 2008 einem „freiwilligen Zusammenschluss“ zugestimmt hatten, wurde am 7. Juni 2009 die bis dahin verbandsfreie Stadt Cochem in die Verbandsgemeinde Cochem-Land als verbandsangehörige Gemeinde eingegliedert. Hierzu erließ die Landesregierung am 18. Februar 2009 ein entsprechendes Gesetz, das unter anderem die Übertragung von Vermögensteilen von der Stadt an die Verbandsgemeinde regelte.[15] Die Verbandsgemeinde erhielt gleichzeitig den Namen Verbandsgemeinde Cochem.
Die Winneburg wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts errichtet. Erstmals urkundlich erwähnt wurde sie im Jahre 1304 als Eigentum eines Wirich von Wunnenberg. In den darauffolgenden Jahrhunderten wurde die Burganlage stetig erweitert, blieb aber im Besitz der Herren von Wunnenberg (später Winneburg). Nachdem dieses Geschlecht 1637 ausgestorben war, gelangte die Burg in der Mitte des 17. Jahrhunderts in den Besitz der Familie von Metternich.
Im Jahre 1689 wurde die Burg im Verlauf des Pfälzischen Erbfolgekriegs von französischen Truppen belagert, eingenommen und gesprengt. Die Winneburg wurde fortan nicht wieder aufgebaut und blieb Ruine.
Im Jahre 1832 kaufte Fürst von Metternich die Burgruine. Ein Wiederaufbau erfolgte aber nicht. Seit 1932 gehört sie der Stadt Cochem.
Pestkapelle St. Rochus, genannt Peterskapelle
1422 befreite Erzbischof Otto v. Ziegenhain Cochem anlässlich der Pest für zehn Jahre von Grundsteuern und Schatzungen. Aus dieser Zeit scheint die erste Bebauung zu stammen, die auf dem Stich von Braun und Hogenberg als S. Pettersberg bezeichnet ist. Neben einer kleinen rechteckigen Kapelle stand eine Herberge. Aus dieser Zeit stammt wohl noch der über dem Westportal angebrachte, aus rotem Sandstein gefertigte Schlussstein. Trotz der starken Verwitterung ist ein Hochrelief einer auf Wolken sitzenden Muttergottes mit dem Kinde, gerahmt von einem Zweipass, zu erkennen. Im Jahr 1666 kehrte die Pest noch einmal nach Cochem zurück. Dies war wohl der Anlass für Philipp Emmerich von Winneburg und Dietrich Adolf von Metternich, auf Beilstein und Winneburg, der Pfarrgemeinde 1680 einen Neubau zu stiften. Mit diesem Neubau trat auch der Pestheilige St. Rochus als Namensgeber in den Vordergrund. Der Holzaltar von 1682 zeigt das Wappen der Auftraggeber. Eine Notiz auf der Rückseite benennt Michael Luter für eine Neufassung im Jahr 1820. Das zentrale Altarbild ist eine Verherrlichung Mariens, die über den Vertretern der geistlichen (Papst, Äbte, Ordensleute, Priester) und weltlichen (Kaiser, Könige, Bischöfe) Stände schwebt. Über ihr ist die heilige Dreifaltigkeit mit Vater, Sohn und heiligem Geist zu sehen, neben ihr der Tod mit dem Stundenglas und Engel mit Spruchbändern mit Lobpreisungen und Zitaten aus Psalmen. Eine Kartusche über dem zentralen Altar zeigt den heiligen Antonius mit dem Kinde. An oberster Stelle des Altars steht im offenen Giebel der heilige Petrus mit Schlüssel und Buch. Ursprünglich gehörten Bildwerke der heiligen Maria Magdalena, des heiligen Rochus, des heiligen Sebastians, des heiligen Bischofs Nikolaus und eine weitere Statue des heiligen Petrus zur Ausstattung der Kapelle. Der Hund des heiligen Rochus fand sich auch als Halbrelief im Deckenmittelpunkt mit einem Laib Brot im Maul abgebildet. Zur Ausstattung der Kapelle gehörte außerdem ein mittlerweile gestohlener hölzerner Armleuchter, d. h. ein Wandleuchter in Form eines mit kurzem Ärmel bedeckten Armes.
Sehler Dom St. Antonius Abbas
Im Jahr 1493 erhielt die Pfarrgemeinde Cochem die Erlaubnis, in Sehl eine neue Kapelle am Moselufer zu bauen. Schon vorher gab es eine Kapelle in Sehl, deren Standort aber nicht bekannt ist. Die Finanzierung der neuen Kapelle, die im Volksmund auch „Sehler Dom“ genannt wird, wurde durch Ablassprivilegien Papst Alexanders VI. und des Trierer Erzbischofs Johann II. von Baden (1456–1503) ermöglicht.
Von dieser Kapelle steht noch der gotische Chor mit Dreiachtelschluss, Netzgewölbe und äußeren Strebepfeilern. Er ist im Lichten 4,50 m breit und einschließlich Chorjoch 7,85 m lang. Die drei zweiteiligen Fenster mit Fischblasenmaßwerk über Dreipässen wurden nach altem Vorbild erneuert. Das zweiachsige Schiff mit Flachbogenfenstern stammt aus dem 18. Jahrhundert. Es ist im Lichten 6,46 m breit und 8,65 m lang. An der Westwand ist eine Empore eingebaut. Das Westportal entstand in Verbindung mit einer Renovierung von 1915. Der ursprünglich achteckige Dachreiter wurde durch einen sechseckigen mit auffallend breitem Dachüberstand ersetzt.[17]
Die Kapelle wurde zur Ehre Gottes dem heiligen Einsiedler Antonius, dem heiligen Bischof Wolfgang (sie sind als Schlusssteine zusammen mit dem Wappen des Erzbischofs Johann II. dargestellt), der Muttergottes, dem heiligen Bischof Ruprecht und der heiligen Jungfrau Cunen geweiht. Jeden Dienstag und Donnerstag sollte in der Kapelle der Cochemer Pastor eine Messe lesen, wofür er jährlich 6 Gulden und 24 Weißpfennig Cochemer Währung bekommen sollte. Dafür wurde das Heu auf den Sehler Weiden verpfändet, die an die Kapelle grenzten.
Die Sehler waren Halbbürger von Cochem ohne eigenes Gemeinderecht, und so widersprach der Cochemer Stadtrat zunächst der Anbringung einer Glocke am Sehler Dom. Später wurde eine Glocke aufgehängt, die 1441 gegossen worden war. Sie trägt die Inschrift „AVE MARIA GRACIA PLENA DOMINUS TECUM MCCCCXXXXI“.
In den 1960er-Jahren gab es Überlegungen, die Kapelle zugunsten einer neuen Straßenführung abzureißen.[18]
Kapelle Zu den drei Kreuzen
An exponierter Stelle zwischen Cochem und Sehl in der Flur Im Haag an felsiger Stelle gelegen, bietet sich von der Kapelle Zu den drei Kreuzen ein beeindruckender Blick ins Moseltal. Der Bau einer ersten Kapelle an dieser Stelle gründet wohl wie die heute davorstehende Kreuzigungsgruppe auf einer Stiftung aus dem Jahr 1652 zur Zeit des Trierer Kurfürsten Karl Casper von der Leyen. Darauf weist die Jahreszahl am mittleren Basaltkreuz mit Christusfigur aus weichen Sandstein hin. Zwei St.-Antonius-Kreuze, heute ohne die ehemals dazugehörenden Bildnisse der Schächer, flankieren das mittlere Kreuz. Auf dem Linken findet man die Meisterbuchstaben P.A.
Mitte des 19. Jahrhunderts war die erste Kapelle so baufällig geworden, dass man den damaligen Baumeister Joseph Dalmar sen. zu Rate zog. Der Zustand ließ aber eine Renovierung nicht mehr zu. Dalmar lieferte daher für einen Neubau Plan und Kostenvoranschlag. Die Finanzierung erfolgte durch Spenden der Cochemer Bevölkerung. Neben vielen kleinen gab es auch eine große Spende über zehn Taler. Um weitere Gelder zur Finanzierung des Neubaus zu erlösen, veranstaltete man eine Verlosung. Als Preis wurde ein Paar Pantoffeln ausgesetzt, die der Einnehmer Hauptmann Sabel gewann. Diese Verlosung erbrachte weitere zehn Taler und so konnte man schon im Jahr 1850 den Neubau vollenden. Dalmar plante diesen drei Meter weiter zurück in den Hang. Das dazu notwendige Gelände schenkte Familie Bauer. Auch gab es weitere Sachspenden, z. B. von Dachbrettern und Leyen (Schieferplatten).
Der ursprünglich hier aufgestellte Gnadenstuhl aus dem 16. Jahrhundert steht heute im Alten Chor in St. Martin.
Katholische Kirche St. Remaclus
St. Remaclus im Stadtteil Cond nimmt unter den Kirchenneubauten der Nachkriegszeit eine besondere Stellung ein. Mit ihrer wuchtigen, doch zugleich schlichten und klaren Gestalt, errichtet aus ortstypischem Schieferbruchstein, sollte sie nach dem Plan des Kirchenbaumeisters Emil Steffann (1899–1968) als Brückenkopf und Kontrapunkt zur Burg am jenseitigen Ufer wahrgenommen werden.
Die schlichte wie qualitätsvolle Ausführung setzt sich im Inneren fort. St. Remaclus steht für eine im modernen Kirchenbau beispielgebende Konzeption. Sie verkörpert vor allem Offenheit: Für die liturgischen Vollzüge entsprechend dem Zweiten Vatikanischen Konzil, für die Versammlung der Gemeinde um den Altar. Der kreuzförmige Raum wird umfasst von weiß geschlämmtem Ziegelmauerwerk, durchbrochen von großen Rundfenstern. Mächtige Rundbögen öffnen jeweils die drei Kreuzarme mit den Bankreihen hin zum Zentralraum mit der Altarinsel vor der tiefen Apsis. Ein großer Radleuchter umfängt Gemeinde und Altar mit seinem Licht. Die Ausstattung ist reduziert auf wenige, sehr wertvolle restaurierte Altarbilder und Figuren (18. bzw. 19. Jahrhundert) aus der abgebrochenen alten Pfarrkirche und auf zurückhaltend gestaltete moderne Kunstwerke zeitgenössischer Künstler:
Jochem Pechau: Grundstein im Kirchenraum sowie Schlusssteine im Kreuzgewölbe der Krypta
Christoph Anders: Ambo, Ewiges Licht und Altarleuchter.
Die Krypta wird über einen Treppenturm erreicht und dient der Gemeinde als Taufkapelle und Werktagskirche. Sie birgt zudem das Tabernakel. Die Kirche ist zu den Gottesdienstzeiten geöffnet.
Zeitlicher Ablauf:
1950: Das alte Kirchenschiff in der Zehnthausstraße aus dem Jahre 1701 war baufällig und für die größer werdende Gemeinde zu klein geworden.
1955: Mit der Suche nach einem neuen Standort für die Kirche beauftragte Weihbischof Bernhard Stein Pastor Adalbert Heil. Dieser beauftragte wiederum mit einem ersten Entwurf den Kirchenbaumeister Emil Steffann aus Bonn-Mehlem.
1964: Erwerb des Baugrundes und Beginn der Bauausführungsplanung durch Architekt Heinz Bienefeld. Baubeginn unter Architekt Carl Müller aus Offenbach am 17. November.
1968: Die Weihe der Kirche durch Bischof Bernhard Stein erfolgte am 12. Mai, dem Todestag von Jakob Anton Ziegler. Im gleichen Jahr begann der Bau des neuen Pfarrhauses.
2001: Unter Pastor Werner Müller wurde eine umfassende Innenrenovierung durchgeführt, die Wiedereröffnung war am 2. Juni.
Rathaus am alten Marktplatz und Martinsbrunnen
Das Rathaus ist ein ehemaliges kurfürstliches Amtshaus, das Ende des 17. Jahrhunderts durch Feuer zerstört und zu Beginn des 18. Jahrhunderts wieder auf- und ausgebaut wurde. 1739 erhielt es das Portal und wahrscheinlich auch das Mansarddach. Es ist ein verputzter zweigeschossiger Bruchsteinbau im Barockstil mit rechteckigem Grundriss, außen gemessen 17,50 Meter breit und 12,40 Meter tief. Die Mauern sind 0,90 Meter bis 1,30 Meter stark. Das im Lichten 2 Meter breite Portal ist aus Basalt gehauen. Das Oberlicht im Rundbogen über der Tür enthält eine farbig behandelte Kunstschmiedearbeit. Im Giebelfeld darüber steht links und rechts von einer Rollwerkkartusche die Jahreszahl. In dem ursprünglich leeren Wappenoval ist das auf Blech gemalte Stadtwappen angebracht. Über dem Portal ruht auf fünf Konsolen ein Steinbalkon.[19]
Vor dem Rathaus auf dem Marktplatz steht der 1459 erstmals erwähnte Marktbrunnen, der wohl schon damals ein Standbild des heiligen Martin trug. Der heutige Martinsbrunnen entstand in allen Teilen nach 1900.[20] Die Figur des Heiligen anstelle der ursprünglichen Steinskulptur ist aus Bronze, 1935 von dem Trierer Bildhauer Anton Nagel geschaffen.[21]
Naturdenkmäler
Oberhalb der Reichsburg steht die Lescherlinde, die wegen ihres Alters von über 550 Jahren und ihres ortsbildprägenden Charakters – sie ist auch vom Cochemer Bahnhof noch eindeutig auf dem Berg zu erkennen – den Status Naturdenkmal innehat.
Oberhalb des Stadtteils Cond liegt das NaturschutzgebietBrauselay mit einer mediterranen Vegetation. Unweit von Cochem, moselabwärts bei der Ortschaft Klotten, befindet sich das auch für Wanderer besonders sehenswerte Naturschutzgebiet Dortebachtal.
Regelmäßige Veranstaltungen
Ostermarkt, samstags und sonntags (meistens vor Ostern)
Altes Kapuzinerkloster und ehemalige Klosterbergschule
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Die Stadt Cochem ist von Tourismus geprägt. Schwerpunkte bilden hierbei die Reichsburg Cochem, das Freizeitzentrum Cochem im Stadtteil Cond, der nahegelegene Wild- und Freizeitpark Klotten und das Ferien- und Golfresort Ediger-Eller auf der Eifelhöhe.
Die Bedeutung des Weinbaus war in den letzten Jahrzehnten stark rückläufig. Während sich die Zahl der Winzerbetriebe im Vollerwerb früher in einem dreistelligen Bereich bewegt hat, ist sie heute auf weniger als Zehn abgesunken. Schon lange arbeitet die Mehrheit der Bevölkerung in anderen Wirtschaftszweigen.
Von der negativen Entwicklung im Weinbau sind insbesondere die Steillagen betroffen, wodurch sich das Landschaftsbild sehr gewandelt hat. Während viele Hänge im Stadtgebiet bis in die 1970er- und 1980er-Jahre noch mit Reben bepflanzt waren, wurden die meisten der ehemaligen Weinbergslagen inzwischen von der Natur zurückerobert.
Ehemalige Tabakfabriken
Seit Anfang des 19. Jahrhunderts gab es in Cochem mehrere Tabakfabriken. Von 1822 bis 1848 betrieb Josef Clemens eine Tabakfabrik in der Oberbachstr. 281 (heute 11) die 1848 von Joseph Bodenbach sen. übernommen wurde und von seinem Sohn Joseph jun. von 1875 bis 1915 weitergeführt wurde.
Die Tabakfabrik Gebrüder Barz in der Endertstraße 555 und 556 (heute 7 und 9) bestand von 1861 bis 1926. Dort wurden Rauch-, Schnupf- und Kautabak gefertigt. Eine Verkaufsstelle war in der Herrengasse.
Eine weitere Fabrik besaß ein J. Kemps in der Unterbachstraße von 1880 bis um 1930. Zwischen 1900 und 1930 betrieb J. Järgen eine Manufaktur mit angeschlossenem Handelsgeschäft an der Ecke Oberbach-/Schlaufstraße. Im Enderttal gab es eine Tabakmühle. In den Fabriken, die man heute eher als Manufakturen bezeichnen würde, waren meist zwischen 5 und 30 Arbeiter beschäftigt, viele Arbeiten wurden in Heimarbeit erledigt. Der Tabak stammte hauptsächlich aus der Wittlicher Senke und der Pfalz.[22]
Verkehr
Cochem liegt an der Bahnstrecke Koblenz–Trier. Um die ca. 20 km lange Strecke entlang der Flussschleife des Cochemer Krampens abzukürzen, wurde zwischen Cochem und Ediger-Eller der Kaiser-Wilhelm-Tunnel gebaut. Mit einer Länge von 4,2 km war er von seiner Fertigstellung 1877 bis 1985 der längste Eisenbahntunnel Deutschlands.
Per Auto ist das Stadtgebiet über zwei Bundesstraßen erreichbar, die B 49, die zwischen Koblenz und Alf dem Lauf der Mosel folgt, und die in Sehl davon abzweigende B 259, die Cochem mit der Eifelautobahn, der A 48, verbindet.
Öffentliche Einrichtungen
Die Stadt ist Bundeswehrstandort (TUK Cochem-Brauheck) und Verwaltungs- und Schulzentrum. Cochem ist Verwaltungssitz der Verbandsgemeinde Cochem und der Kreisverwaltung Cochem-Zell. In Cochem gibt es ein Amtsgericht. Ebenfalls gibt es die Arbeitsagentur/ARGE, eine Außenstelle des Wasser- und Schifffahrtsamtes Koblenz-Mosel, ein Gesundheitsamt, ein Kreiswasserwerk, eine Polizeiinspektion und die Wasserschutzpolizeiinspektion, ein Krankenhaus, zwei Altenresidenzen, ein Heim für geistig und körperlich Behinderte (Kloster Ebernach), eine Rettungswache des DRK sowie einen DRK-Ortsverein mit den Gemeinschaften Bereitschaft, welche auch eine Bergrettungsgruppe stellt, und Wasserwacht. Ebenfalls gibt es eine gut ausgerüstete Stützpunktwehr der Freiwilligen Feuerwehr.
Bau einer Schule der jüdischen Gemeinde in Cochem im Jahre 1897 neben der Synagoge in der Oberbachstraße
Genehmigung durch die Regierung zur Eröffnung einer projektierten Stadtschule am 13. August 1898
Am 6. Mai 1899 legt Rektor Tombach Lehr- und Stundenpläne für die Höhere Stadtschule (1899–1928) in Cochem vor
Eröffnung einer Höheren Mädchenschule im Jahre 1911 (bis 1936) mit Fräulein Theodore Bross als deren erste Leiterin
Am 14. März 1928 erkennt der Minister für Volksbildung die bisherige Höhere Stadtschule als Städtisches Realprogymnasium an (1928–1962)[25]
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
Joseph Burkard (* um 1805 in Cochem; 18. Juli 1894 in Maastricht),[26] königlich holländischer Sanitätsoffizier a. D. in Maastricht, Verleihung des Cochemer Ehrenbürgerrechts am 2. September 1886
Johann Hubert Lützenkirchen (1855–1929), Cochemer Stadtbürgermeister von 1897 bis 1919
Die Urgroßeltern der Mutter (die Tänzerin und ChoreografinJoy Vogelsang) des bekannten US-amerikanischen Schauspielers Nicolas Cage stammen aus dem Raum Cochem (Treis und Lieg).
Landrat Müller (Hrsg.): Bilder aus dem schönen Kreise Cochem a. d. Mosel. Eckhardt – Verlag, Düsseldorf 1928 mit Bildern, zusätzlich Anhang
Heinz Cochems: Die Cochemser – Ein Stück europäischer Geschichte. Multi Media Film und Verlags-GmbH, München ohne Jahr (1981) (mit Vorwort von Horst Hoffmann, Bürgermeister der Stadt Cochem).
Stadt Cochem (Hrsg.), Walter Gattow (Red.): Cochem Mosel. Geschichte und Gegenwart einer alten historischen Weinstadt. Cochem 1982 (mit Vorwort des Bürgermeisters Horst Hoffmann).
Elmar Rettinger (Hrsg.): Historisches Ortslexikon Rheinland-Pfalz. Teil 1: Ehemaliger Landkreis Cochem. Steiner, Stuttgart 1985, ISBN 3-515-04173-7.
Ernst Heimes: Ich habe immer nur den Zaun gesehen. Suche nach dem KZ-Außenlager Cochem. 4. Auflage. Fölbach, Koblenz 1999, ISBN 3-923532-39-3.
Ernst Heimes: Bevor das Vergessen beginnt. Nachermittlungen über das KZ-Außenlager Cochem. Zell/Mosel: Rhein-Mosel-Verlag 2019, ISBN 978-3-89801-423-6.
Ralf Brachtendorf: Konflikte, Devianz, Kriminalität. Justiznutzung und Strafpraxis in Kurtrier im 18. Jahrhundert am Beispiel des Amts Cochem. Tectum-Verlag, Marburg 2003, ISBN 3-8288-8511-X.
Alfons Friderichs: Persönlichkeiten des Kreises Cochem-Zell. Kliomedia, Trier 2004, ISBN 3-89890-084-3.
Alfons Friderichs: Urkunden und Regesten der Städte, Gemeinden, Burgen, Klöster, Mühlen und Höfe im Kreis Cochem-Zell bis 1900. Kliomedia, Trier 2010, ISBN 978-3-89890-125-3.
Walter Rummel: Soziale Dynamik und herrschaftliche Problematik der kurtrierischen Hexenverfolgungen. Das Beispiel der Stadt Cochem (1593–1595). In: Geschichte und Gesellschaft. Band 16, 1990, S. 26–55.
Heribert Appelhans: So schön ist Cochem im Wein- und Ferienland Mosel. Land zwischen Hunsrück und Eifel. Geiger Verlag, Horb am Neckar 1994, ISBN 3-89264-982-0.
Heribert Appelhans: Cochem-Land Bilder vergangener Tage. Zeitgeschichtliche Bilddokumente aus dem Bereich der Verbandsgemeinde. Geiger-Verlag, Horb am Neckar 1996, ISBN 3-89570-222-6.
Heribert Appelhans: Zeitgeschichtliche Bilddokumente Cochem Band I – 1989. Geiger-Verlag, Horb am Neckar 1989, ISBN 3-89264-362-8.
Heribert Appelhans: Zeitgeschichtliche Bilddokumente Cochem Band II – 1990. Geigerdruck GmbH, Horb am Neckar 1990, ISBN 3-89264-427-6.
Heribert Appelhans: Zeitgeschichtliche Bilddokumente Cochem Band III – 1992. Geigerdruck GmbH, Horb am Neckar 1992, ISBN 3-89264-703-8.
Peter Scherl: Cochem in alten Ansichten. Heimatbuch mit Geschichten aus der Stadt Cochem. Europäische Bibliothek, Zalbomel/Niederlande 1982, ISBN 90-288-2244-5.
Manfred Bukschat: Cochem, gestern heute morgen. Geschichte, Geschichten und Gedichte einer Moselstadt. Eigenverlag, Cochem 1994.
Angelika Schleindl: Spuren der Vergangenheit. Jüdisches Leben im Landkreis Cochem Zell. Rhein-Mosel-Verlag, Briedel 1996, ISBN 3-929745-35-6.
Amely Schwebke: Die höhere Mädchenschule St. Joseph in Cochem. In: Jahrbuch 1996 Kreis-Cochem Zell.
Dorfgemeinschaft Pumpenfest e. V. (Hrsg.): Leben am Fluss – Cond an der Mosel in Vergangenheit und Gegenwart. M. Heinz Bremm, Cochem-Cond 2010, ISBN 978-3-927839-38-0.
Hans Joachim Bodenbach: (zwei Aufsätze zur Tabakverarbeitung in Cochem). In: Heimatjahrbuch Cochem-Zell 2001 und 2003. S. 131–135 und 143–145.
Josef Schmelzer und Paul Schreiber: Cochemer Stückelchen. Hrsg.: Verkehrsamt der Stadt Cochem.
Elke Lutterbach: Ritterburgen, Reichsburg Cochem. J. P. Bachem, 2013, ISBN 978-3-7616-2672-6.
Familienbuch Cochem nach den Kirchenbüchern der Pfarrei St. Martin mit den Filialen Sehl, Faid und Dohr von 1691 bis 1889, Bände I, II und III, herausgegeben vom Stadtarchiv
Alfons Friderichs: Ritter-, Adelsgeschlechter und Herrschaftsfamilien im Kreis Cochem-Zell, Weißenthurm 2015, ISBN 978-3-86424-272-4 – CHR-00167
Alfons Friderichs: Sagen, Legenden und Geschichten im Kreis Cochem-Zell, Weißenthurm 2017, ISBN 978-3-86424-363-9 – DIV-00029
↑Mittelrheinische Geschichtsblätter, Monatszeitung zur Koblenzer Volkszeitung, 6. Jahrgang 1926, Druck und Verlag der Görres Druckerei, Coblenzer Volkszeitung (Hrsg.): Die Cochemer Kapuziner. Nr.9, 1926, S.2–3 (dilibri.de [abgerufen am 27. April 2021]).
↑Wappenbuch des Kreises Cochem-Zell (von A. Friderichs), Darmstadt 2001, S. 26/7.
↑Toni Diederichs: Rheinische Städtesiegel. Verlag Neusser Druckerei und Verlag GmbH, Neuss, 1984; Herausgeber: Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e. V., Köln.
↑Nach Auskunft des Stadtarchivs Cochem vom 11.4.2023 ist auch ein Zusammenhang mit der Verleihung der Stadtrechte (1332), symbolisiert durch die Stadtschlüssel, denkbar. Demnach ist die (in älteren Darstellungen weiße/silberne) Hand die des Erzbischofs von Trier.
↑Katholische Kapelle St. Antonius Abt. In: Die Kunstdenkmäler des Landkreises Cochem. Bearbeitet von Ernst Wackenroder. Deutscher Kunstverlag München, Nachdruck 1984, ISBN 3-422-00561-7, S. 231–232.
↑Rathaus. In: Die Kunstdenkmäler des Landkreises Cochem. Bearbeitet von Ernst Wackenroder. Deutscher Kunstverlag München, Nachdruck 1984, ISBN 3-422-00561-7, S. 188–190.
↑Marktplatz. In: Die Kunstdenkmäler des Landkreises Cochem. Bearbeitet von Ernst Wackenroder. Deutscher Kunstverlag München, Nachdruck 1984, ISBN 3-422-00561-7, S. 198.
↑Reinhold Schommers et al.: 175 Jahre Höhere Schulen Cochem. Hrsg.: Martin-von-Cochem-Gymnasium. 1993, S.284.
↑Förderkreis des Martin-von-Cochem-Gymnasiums (Hrsg.): 175 Jahre Höhere Schulen Cochem – Beiträge zur Geschichte und Gegenwart des höheren Schulwesens in Cochem – Eine Dokumentation Verlag=Möhnen-Druck. Cochem 1993, S.20–30.
↑Joseph Burkard in Niederlande, Sterbeindex, 1795–1969, Regionaal Historisch Centrum Limburg (RHCL); Den Haag, Nederland; Burgerlijke stand (overlijdensakten), In: Ancestry.de