Als Kelten (altgriechischΚελτοίKeltoí oder ΓαλάταιGalátai, lateinischCeltae oder Galli) bezeichnet man seit der Antike Volksgruppen der Eisenzeit in Europa. Archäologische Funde zeugen von einer ausgeprägten Kultur und hochentwickelten sozialen Struktur dieser Volksstämme.
Beim Namen der Kelten dürfte es sich nach dem Zeugnis der Geschichtsschreiber Herodot und Diodor,[1] dann auch Gaius Iulius Caesars[2] und Strabons[3] um eine Eigenbenennung der Bewohner Zentralgalliens handeln.[4] Der Ursprung und die Bedeutung des Namens liegt dabei im Dunkeln. Möglich ist die Ableitung von verschiedenen indogermanischen Wurzeln, darunter *ḱel- ‚verbergen‘,[5]*kel- ,emporragen‘[4] und *kelh₂- ‚schlagen‘.[6] Die letztgenannte Wurzel ergab ein protokeltisches*kladiwos, von dem vielleicht auch lateinisch gladius herrührt.[7]
Die Namen „Gallier“ und „Galater“ werden dagegen von einer indogermanischen Wurzel *gal- ,stark sein, (physisch) imstande sein‘ abgeleitet, das sich in den inselkeltischen Sprachen als gal ,Macht, Stärke, Tapferkeit‘ erhalten hat.[8][4][9] Zum Teil werden aber auch beide Namen als verwandt angesehen und zur Wurzel *gal- gestellt.[10] Die Bedeutung des Ethnonyms wird dementsprechend als „die Mächtigen, Erhabenen, Starken“[11] oder als „die Hohen, Hervorragenden“[4] angegeben. Im Falle der Ableitung von *ḱel- ‚verbergen‘ wird eine Form *kltós angenommen, deren Bedeutung in diesem Fall ,Verborgene, Nachkommen des verborgenen Gottes (der Unterwelt)‘ wäre. Laut Caesar[12] führten die Gallier ihre Herkunft auf einen Unterweltsgott („Dis Pater“) zurück.[13]
Begriffsbestimmung
Der Begriff Kelten geht auf griechische Überlieferungen bei Herodot[14] und anderen Autoren aus dem 6. und 5. Jahrhundert v. Chr. zurück, bei denen Volksstämme von den Quellen der Donau bis zum Hinterland von Massilia (Marseille) als Keltoi bezeichnet werden. Griechische und römische Schriftsteller kannten jeweils nur einen Teil der heute als keltisch angesehenen Stämme. Sie übertrugen die Bezeichnung Kelten auf weitere Stämme und Völker, die sie als zusammengehörend wahrnahmen.
Je nach Fachgebiet oder Sichtweise bezeichnet der Begriff Kelten entweder eine mittel- und westeuropäische Sprachengemeinschaft (sprachwissenschaftliche Definition), Siedlungsgemeinschaften mit einer ähnlichen materiellen Kultur (archäologische Definition) oder Volksstämme mit denselben Gebräuchen und Glaubensvorstellungen (ethnologische Definition). Hinzu kommt die Auffassung, Kelten seien die von Griechen und Römern als keltisch angesehenen Völker.
Die Definitionen der verschiedenen Fachgebiete entsprechen einander nicht vollständig. Erschwert wird die Bestimmung durch das fast vollständige Fehlen von Schriftzeugnissen der als keltisch angenommenen Kulturen aus der Zeit vor der Romanisierung ihrer Siedlungsgebiete. So erschließen sich Kenntnisse über die frühen keltischen Kulturen hauptsächlich über archäologische Funde und einzelne allgemein gehaltene Berichte griechischer und römischer Chronisten.
Sprachwissenschaftler fassen Kelten vor allem als Sprecher keltischer Sprachen auf. Birkhan postuliert: „Kelte ist, wer keltisch spricht.“[15] Ebenso Rockel: „Die Kelten sind demnach die Sprecher einer der keltischen Sprachen.“[16] Die keltischen Sprachen bilden eine eigene indogermanische Sprachgruppe.
Die Archäologie sieht bei den keltischen Stämmen vom Norden Spaniens bis nach Böhmen kulturelle Gemeinsamkeiten während der Eisenzeit in Mitteleuropa (8.–1. Jahrhundert v. Chr.). Die kontinuierliche Entwicklung aus den ansässigen bronzezeitlichen Vorgängerkulturen Mitteleuropas, insbesondere der spätbronzezeitlichen Urnenfelderkultur, ist heute zweifelsfrei belegt. Die Kelten werden vor allem mit der Hallstattkultur und der Latènekultur in Zusammenhang gebracht. Die Namen dieser Kulturen leiten sich von zwei Fundorten ab, dem Gräberfeld von Hallstatt am Hallstätter See in Österreich und dem Fundort La Tène am Neuenburgersee in der Westschweiz. An beiden Fundorten wurden Mitte des 19. Jahrhunderts reiche Funde gemacht, die eine erste Chronologie ermöglichten. Einige Autoren verwenden den Begriff Kelten lediglich für die sogenannte klassische keltische Epoche, die ca. 650 v. Chr. beginnt.
Als gesichert kann gelten, dass die Kelten nie ein geschlossenes Volk oder gar eine Nation bildeten, allenfalls kann von zahlreichen unterschiedlichen ethnischen Gruppen mit ähnlicher Kultur gesprochen werden. Es handelte sich um verwandte Volksstämme, die kulturelle Gemeinsamkeiten hatten und sich dadurch von den Nachbarvölkern unterschieden, was zum Beispiel von Römern wie Tacitus in der Germania oder Gaius Iulius Caesar im Gallischen Krieg beschrieben wird.
Verbreitung
Archäologische Bestimmung
Archäologisch reichte die weiteste Ausbreitung der materiellen keltischen Kultur von Südostengland, Frankreich und Nordspanien im Westen bis nach Westungarn, Slowenien und Nordkroatien im Osten; von Oberitalien im Süden bis zum nördlichen Rand der deutschen Mittelgebirge. Daneben existieren einzelne latènezeitliche Funde auf dem gesamten Balkan bis nach Anatolien (Siedlungsgebiet der Galater in der heutigen Türkei). Diese Funde sind auf die im 4. Jahrhundert v. Chr. einsetzenden keltischen Wanderungen zurückzuführen.
Die Einbeziehung Südostenglands in das Verbreitungsgebiet der archäologisch als keltisch bezeichneten Kultur ist umstritten. Die dortigen archäologischen Funde der mittleren und späten Eisenzeit (ca. 600–30 v. Chr.) weisen regionale und lokale Eigenheiten auf, die sie stark von den zeitgleichen kontinentalen Funden unterscheiden. Im nordspanischen Galicien fanden sich ebenfalls einige latènezeitliche Fibeln, doch kann dort nicht von einem geschlossenen keltischen Kulturhorizont im Sinne der Latène-Kultur die Rede sein.
Im Süden des keltisch geprägten Gebietes Mitteleuropas grenzte anfangs noch der etruskische, im Osten und Südosten der griechische, thrakische und skythische Kulturbereich an. Große Teile dieser Gebiete gingen später im Römischen Reich und dessen Kultur auf. Nördlich des keltischen Einflussgebiets waren germanische Stämme ansässig. Zu allen genannten Kulturen unterhielten die Kelten intensive kulturelle und wirtschaftliche Beziehungen.
Sprachwissenschaftliche Belege
Keltische Sprachen lassen sich von Teilen der Iberischen Halbinsel bis Irland im Westen, im Südosten bis in den nördlichen Balkan nachweisen, mit einem späten Ausläufer in Anatolien. Die Nordgrenze zu den Germanen, etwa im Bereich der deutschen Mittelgebirge, ist nicht sicher bestimmt. Südlich der Alpen reicht der keltische Bereich bis in die Po-Ebene. Die Belege für diese sprachwissenschaftliche Deutung sind:
Das durch antike Quellen belegte ehemalige größte Verbreitungsgebiet keltischer Stämme, zum Beispiel die durch antike griechische und römische Autoren bezeugte Einwanderung keltischer (und thrakischer) Stämme nach Anatolien, vgl. den Brief des Paulus an die Galater.
Spätantike Belege, wonach in Anatolien ein Dialekt ähnlich wie in der Gegend um Trier gesprochen wurde.
Wenige sprachwissenschaftliche Belege keltischer Wörter in modernen mittel- und osteuropäischen Sprachen. Diese spiegeln sich zum Beispiel in der Benennung einzelner Stämme oder Gebiete als Gallier in Frankreich, Galicien in Spanien und Galater in Kleinasien wider; Entlehnungen ins Baskische wie iskos ‚Fisch‘.
Charakteristische keltische Sprachelemente in topographischen Bezeichnungen, beispielsweise Ortsnamen auf -briga und -durum mit den je nach Sprachgegend bewirkten Veränderungen.
Funde von steinernen Inschriften, Keramikscherben-Graffiti, Münzinschriften und Bleitäfelchen in keltiberischer, lepontischer und gallischer Sprache ab dem 6. Jahrhundert v. Chr., entweder in einer eigenen Schrift (zum Beispiel lepontisches Alphabet von Lugano) oder in fremden Schriften wie der iberischen, etruskischen oder später der lateinischen Schrift.
Die keltischen Sprachen werden der westlichen Gruppe der indogermanischen Sprachen zugerechnet. Eine urkeltische Sprache ist nicht überliefert. Zu den ältesten als keltisch eingestuften Sprachdokumenten zählen solche in lepontischer Sprache aus dem 6. Jahrhundert v. Chr. Neben meist kurzen Inschriften aus nicht-vergänglichem Material (Stein, Blei) ist insbesondere der gallischsprachige lunisolare Kalender von Coligny überliefert, der direkt Einblicke in nicht-materielle Aspekte der keltischen Glaubenskultur und des Alltagslebens erlaubt. Bemerkenswerte längere Schriftstücke in keltiberischer Sprache und iberischer Schrift sind zudem die Tafeln von Botorrita aus dem 2. und 1. Jahrhundert v. Chr.
Die festlandkeltischen Sprachen sind durchweg ausgestorben. Auf der Iberischen Halbinsel wurde Keltiberisch gesprochen, das wie das Gallische und Lepontische im Zuge der Romanisierung unterging. In Kleinasien war die schlecht dokumentierte galatische Sprache in der Antike noch anzutreffen.
Inselkeltische Sprachen werden heute noch in Wales (Walisisch oder Kymrisch) sowie in Irland (Irisch, seit 1922 offiziell erste Amtssprache neben dem Englischen), in Schottland (Schottisch-Gälisch in den Highlands und besonders auf den Hebriden) und in der Bretagne (Bretonisch, von Auswanderern von den britischen Inseln im 5. Jahrhundert auf den Kontinent gebracht) gesprochen. Das Manx auf der Isle of Man starb in den 1970er Jahren aus, das Kornische in Cornwall bereits im 18. Jahrhundert. Es gibt aber in jüngster Zeit Bestrebungen, Manx und Kornisch wieder zu lebendigen Umgangssprachen zu machen.
Die Nennung der Kelten und deren Lokalisierung fällt mit der eisenzeitlichen Späthallstattkultur in Mitteleuropa zusammen. Diese Kultur hatte sich seit etwa 800/750 v. Chr. in einer Region zwischen Ostfrankreich und Österreich mit seinen angrenzenden Ländern aus den ansässigen spätbronzezeitlichen Urnenfelderkulturen entwickelt.
Die Hallstattkultur reichte von Slowenien über Österreich, das nordwestliche Ungarn, die südwestliche Slowakei, Tschechien, Süddeutschland, die Schweiz bis nach Ostfrankreich. Der gesamte Bereich wurde 1959 von Georg Kossack in einen Ost- und Westhallstattkreis unterschieden. Der Westhallstattkreis reichte von Ostfrankreich, Mittel- und Süddeutschland über die Schweiz bis nach Mittelösterreich. Der Osthallstattkreis umfasste Nordösterreich, Südmähren, die Südwestslowakei, Westungarn, Kroatien und Slowenien.
Ost- und Westhallstattkreis unterschieden sich vor allem hinsichtlich der Siedlungsweise und der Bestattungssitte. Im Westhallstattkreis herrschten große befestigte Höhensiedlungen vor, die von kleineren, weilerartigen Siedlungen umgeben waren. Im Osthallstattkreis dominierten kleinere befestigte Herrenhöfe. Wurden im Westen wichtige Persönlichkeiten mit Schwert (HaC) oder Dolch (HaD) bestattet, so gab man ihnen im Osten ein Streitbeil mit ins Grab. Im Westen gab es reiche Wagengräber, während der Krieger im Osten mit seiner kompletten Bewaffnung inklusive Helm und Brustpanzer beerdigt wurde.
Die späte Hallstattkultur (HaD, etwa 650 bis 475 v. Chr.) ist berühmt für ihre reich ausgestatteten Prunk- oder Fürstengräber, die in Süddeutschland (Hochdorf an der Enz), bei Villingen-Schwenningen (Magdalenenberg) und im Burgund (Vix) gefunden wurden, sowie für Panzergräber (Männergräber mit vollen Waffenbeigaben) von Ostbayern bis Slowenien.
Durch zahlreiche Funde sind Kontakte der hallstattzeitlichen Eliten zur südeuropäischen Antike nachgewiesen. Die Herkunft der Importwaren reichte vom westlichen Mittelmeer bis in den Iran. Besonders beliebt waren griechische und etruskische Importwaren.
Auffällige Erscheinungen der Hallstattkultur sind befestigte Höhensiedlungen, die von Ostfrankreich nach Osten – vor allem in der Schweiz und in Teilen Süddeutschlands – gefunden wurden. Besonders bekannt, da gut erforscht, sind der Mont Lassois bei Vix in Frankreich sowie die Heuneburg bei Hundersingen an der Donau in Baden-Württemberg. Da die Höhenbefestigungen häufig griechische Importe aufwiesen und sich in ihrer Umgebung oft sogenannte Fürstengräber befanden, werden sie in der Forschung auch als Fürstensitze bezeichnet. Durch neuere Untersuchungen im Vorfeld der Heuneburg und in Hochdorf wurden allerdings auch unbefestigte Flachsiedlungen aufgedeckt, in denen entsprechende Importe gefunden wurden. Damit wird nun auch in Flachsiedlungen von einer ansässigen Oberschicht ausgegangen.
Enge Handelsbeziehungen zum griechischen Kulturraum, insbesondere zur Kolonie Massilia/Marseille, sind nachgewiesen, wobei die hallstattzeitliche Bevölkerung im heutigen Ostfrankreich entlang der Rhone und der Saône eine Schlüsselposition für die Entwicklung der mitteleuropäischen Hallstattkultur eingenommen haben dürfte.
In der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts gerieten die Gesellschaften am nördlichen und westlichen Rand der Hallstattkultur zunehmend unter deren Einfluss, übernahmen einen Teil ihrer Sitten und wurden ins hallstättische Beziehungsnetz eingebunden, wobei die Hunsrück-Eifel- und die Champagne-Marne-Region im Westen sowie die Gegend um den Dürrnberg (Hallein) in Österreich bei dieser Entwicklung eine besondere Rolle einnahmen.
Der Hallstattkultur folgt die Latène-Kultur (ab etwa 480 v. Chr. bis 40/41 v. Chr., je nach Region), deren Kunststile durch mediterrane und osteuropäische Vorbilder (etruskische, griechische und skythische Einflüsse) geprägt sind. Die Latènezeit stellt die letzte Blüteperiode keltischer Kultur dar.
Die Latène-Kultur selbst lässt sich grob in drei Phasen gliedern, die – je nach Region – unterschiedlich deutlich fassbar werden und deren zeitlicher Ansatz regional um etwa ein bis zwei Generationen variieren kann:
Frühlatène (um 480 oder 450 bis 300 v. Chr.)
Mittellatène (um 300 bis 150 v. Chr.)
Spätlatène (um 150 bis nach 50 v. Chr. bzw. regional etwa bis zur Zeitenwende)
Frühlatène – Prunkgräberhorizont
In der Frühlatènezeit setzt sich die Blüte der materiellen Kultur der Hallstattzeit fort, jedoch verschieben sich die kulturellen Zentren aus vielfältigen Gründen aus dem süddeutschen Raum nach Norden, Westen und Osten. Neben kriegerischen Konflikten, für die es keine stichhaltigen Belege gibt, werden Umweltprobleme im Umfeld der hallstattzeitlichen Höhensiedlungen genannt. Eine weitere Theorie geht davon aus, dass die Etrusker – in Konkurrenz zu den griechischen Kolonien in Südfrankreich – alternative Handelsrouten nach Norden und Richtung Atlantik erschlossen und dabei zu einem wirtschaftlichen Aufschwung in der weiteren Mittelrhein- und Champagne-Marne-Region beitrugen. Der neue Reichtum hätte dann für einige Generationen seinen Niederschlag in den Gräbern gefunden. Hinweis auf einen verstärkten Einfluss aus dem Mittelmeergebiet könnte auch der drastische Stilwandel vom eher geometrisch-abstrakten Stil der Hallstattzeit zum stärker naturalistisch-figürlichen Stil der Frühlatènezeit sein.
Aus den Regionen Champagne-Marne, Hunsrück, Eifel und Dürrnberg sind für die Frühlatènezeit zahlreiche sogenannte Prunkgräber bekannt. Auch östlich davon existieren in Franken und Böhmen reich ausgestattete Bestattungen und große befestigte Siedlungen der frühen Latènezeit. Die Bestattungen hochgestellter Personen dieser Zeit weisen reiche Grabbeigaben auf, die sich vor allem durch im Latènestil verzierte Wagen, Schmuck (häufig Gold), Waffen sowie Importe aus dem Mittelmeerraum auszeichnen. Die seit der Hallstattzeit bekannte Sitte, Grabhügel oder Grabbezirke mit Steinen oder Stelen zu kennzeichnen, entwickelte sich in der Frühlatènezeit in seltenen Einzelfällen (am Glauberg) zu fein ausgearbeiteten Statuen mit menschlichen Zügen weiter. Die Statuen vom Glauberg weisen Details auf („Mistelblattkrone“ und „Dolch“), die exakt mit Grabbeigaben von Bestatteten übereinstimmen. Die Statuen können daher als Versuch einer „Abbildung“ des Verstorbenen angesehen werden, deren Funktion über die bloße Kennzeichnung der Grabstätte weit hinausgegangen sein dürfte. Vorbild dieser Statuen könnten griechisch-etruskische Grabmäler sein.
Vor allem in den genannten Frühlatènezentren, aber auch darüber hinaus, wurden zusätzlich zahlreiche Gräber aus anderen sozialen Schichten sowie vereinzelte kleinere Siedlungen ergraben. Gold- und Feinschmiede- sowie Steinmetzarbeiten, aber auch die wenigen erhaltenen Holzskulpturen (Fellbach-Schmiden) im Latènestil zeugen von hoher technischer und künstlerischer Fertigkeit. Gut erforschte Beispiele für Prunkgräber der Frühlatènezeit sind die Gräber vom Glauberg, Waldalgesheim und Reinheim.
Während am West- und Nordrand des keltischen Kulturraumes die Sitte reich ausgestatteter Prunkgräber blühte, setzten weiter südlich und östlich die keltischen Wanderungen ein. Obwohl die Zeit der keltischen Wanderungen meist mit der Mittellatènezeit gleichgesetzt wird, begannen erste Wanderungsbewegungen schon früher. Hierin werden wahrscheinlich regionale Unterschiede deutlich.
Mittellatène und keltische Wanderungen
Erste Aufenthalte von keltischen Einwanderern im damals vor allem etruskisch geprägten Oberitalien sind ab dem 6. Jahrhundert v. Chr. nachweisbar. Während der ab dem 5. Jahrhundert v. Chr. einsetzenden Wanderungswellen wird die keltische Kultur auch in Nordspanien und Portugal fassbar, wobei hier kein Verdrängen ortsansässiger Kulturen nachgewiesen werden kann. Ein allmähliches Annehmen mitteleuropäischer Kulturelemente durch die ansässigen Gesellschaften ist weit wahrscheinlicher. Die in Nordspanien und Portugal lebenden Menschen der späten Eisenzeit werden deshalb auch als Keltiberer bezeichnet. Keltische Gruppen ließen sich daneben in Oberitalien und der Po-Ebene nieder, von wo aus sie zu Beginn des 4. Jahrhunderts v. Chr. Rom angriffen. Die Belagerung Roms unter dem keltischen Heerführer Brennus (wahrscheinlich 387/386 v. Chr.) hinterließ bei der späteren Weltmacht ein lang anhaltendes Trauma.
Andere Stämme drangen über Südosteuropa und den Balkan bis nach Griechenland und Kleinasien vor. 279 v. Chr. stießen keltische Gruppen unter der Führung eines ebenfalls Brennus genannten Heerführers (Brennus wird daher eher als Titel denn als Name angesehen) nach Delphi vor, wurden aber schließlich zurückgeschlagen. Ein Stammesteil ließ sich letztlich in Zentralanatolien nieder und wurde unter der Bezeichnung Galater noch Jahrhunderte später im Neuen Testament erwähnt.
Gleichzeitig blieben Teile der Stämme aber in ihren angestammten Regionen in Mitteleuropa sesshaft. Darauf deuten die – wenn auch gegenüber der vorhergehenden Früh- und nachfolgenden Spätlatènezeit viel selteneren – archäologischen Funde. Je nach Region schwankt die Funddichte sehr. Während die Mittlere Latènezeit in einigen Regionen klar nachgewiesen werden kann, fehlen Funde in anderen Regionen weitestgehend. Vor allem in Süddeutschland und im nördlichen Alpenraum ist – so der momentane Forschungsstand – während der Mittleren Latènezeit ein deutlicher Siedlungsrückgang wahrscheinlich.
Nicht nur die Zahl, sondern auch die Art der Funde unterscheiden sich stark von denen der Frühlatènezeit: Fürstengräber und große befestigte Höhensiedlungen verschwinden fast vollständig. An ihre Stelle treten vergleichsweise einfache, fast ärmlich ausgestattete Gräber und kleinere, wenig strukturierte Siedlungen. Dabei ist in Regionen, in denen Gräber vorhanden sind, immer noch eine örtliche oder regionale Oberschicht nachweisbar, die jetzt jedoch nur noch unscheinbare Teile ihres Besitzes mit in die Gräber bekommt (Pars-pro-toto-Sitte).
Gegen Ende der Mittleren Latènezeit setzt eine Rückwanderung von keltisch geprägten Bevölkerungsteilen in die Regionen nördlich der Alpen ein. Wahrscheinliche Ursache hierfür sind vernichtende Siege der zu den Alpen vordringenden Römer über verschiedene keltische Stämme in Oberitalien. Einige Forscher nehmen an, dass die nachfolgende Kultur der Spätlatènezeit von keltischen Rückwanderern aus Oberitalien entscheidend beeinflusst wurde. Diese hatten mehrere Generationen lang in Oberitalien gelebt und waren dort mit der hochentwickelten Stadtkultur der späten Etrusker, griechischen Einflüssen und der sich auf dieser Basis neu formierenden frührömischen Kultur in Kontakt gekommen. Gleichzeitig sind seit der späten Mittellatènezeit auch keltische Einflüsse auf die römische Kultur, wie im Bereich der Waffentechnik und im Wagenbau, nachweisbar.
Spätlatène – Oppidakultur
Ab der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts v. Chr. wurden vom Osten und Süden ausgehend auch im Bereich des Alpenvorlandes bis hinauf zum nördlichen Rand der deutschen Mittelgebirge wieder große befestigte Siedlungen, sogenannte Oppida gegründet. Die Bezeichnung Oppida geht dabei auf römische Schilderungen beispielsweise bei Julius Caesar zurück und wird zumeist nur auf Siedlungen der Spätlatènezeit angewandt. Ähnlich wie die großen befestigten Siedlungen der späten Hallstatt- und Frühlatènezeit weisen diese Oppida stadtähnliche Strukturen auf und konnten in Einzelfällen beträchtliche Einwohnerzahlen (5.000 bis 10.000 Einwohner) erreichen. Als Beispiele für diese Siedlungen können das Oppidum auf dem Staffelberg in Oberfranken, das Oppidum von Manching in Oberbayern, das Oppidum Finsterlohr in der Nähe von Creglingen, das Heidetränk-Oppidum im Taunus, die Ringwallanlage auf dem Dünsberg bei Gießen, der Ringwall von Otzenhausen bei Nonnweiler, die Heidenmauer bei Bad Dürkheim, der Donnersberg in der Nordpfalz und weitere gelten. Die keltische Oppidakultur erlebte ab Ende des 2. bis ins späte 1. Jahrhundert v. Chr. ihre Blüte, wobei sie aufgrund ihrer gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Differenzierung, hochentwickelter Handwerks- und Kunstfertigkeit sowie des Fernhandels die Stufe zur Hochkultur erreichte. Lediglich das Fehlen einer allgemeinen Schriftlichkeit steht dieser Bezeichnung entgegen. Aufgrund antiker Schilderungen in römischen und griechischen Quellen darf man jedoch von einer hochentwickelten Kulturtechnik der exakten Weitergabe mündlichen Wissens im Bereich der keltischen Stämme ausgehen. Wohl aus kultischen Gründen scheinen die Kelten bewusst auf schriftliche Aufzeichnungen weitestgehend verzichtet zu haben. Aus Funden der Spätlatènezeit kann währenddessen auf eine zunehmende Schriftkundigkeit der keltischen Oberschicht geschlossen werden. Die späten Kelten haben ihre Toten nicht mehr bestattet, sondern in die Bäume gehängt, vielleicht auf Totenbetten platziert, sogenannte Himmelsbestattungen.[17]
Die größte Ausbreitung erreichten die keltischen Stämme um 200 v. Chr. Im Nordwesten ihrer Siedlungsgebiete, d. h. im weitesten Sinn im Bereich der nördlichen, rechtsrheinischen Mittelgebirge, verschwand die keltische Kultur nach und nach während des 1. Jahrhunderts v. Chr. wohl als Folge des Vorrückens germanischer Stämme nach Süden.
Kelten und Römer – gallorömische und norisch-pannonische Kultur
Völlig anders gestaltet sich die Situation im römischen Einflussbereich: Nach Eroberung des nördlichen Voralpenraums durch die Römer (Galliens unter Gaius Iulius Caesar und Raetiens unter Augustus) konnten zunächst große Teile der keltischen Kultur in Gallien, zu dem das heutige Saarland und die linksrheinischen Gebiete von Rheinland-Pfalz gehörten, weiterbestehen. Desgleichen südlich der Donau in den nun römischen Provinzen Raetia, Noricum und Pannonien sowie in einer Übergangszone zwischen römischem und germanischem Einflussbereich, die vom Taunus und der unteren Lahn über das nördliche Hessen bis ins nördliche Bayern reichte. In den von den Römern eroberten Gebieten verschmolzen nach der Zeitenwende mit zunehmender Romanisierung keltische und römische Kulturelemente zur relativ eigenständigen gallorömischen Kultur im Westen und der norisch-pannonischen Kultur im Osten. Einzelne Elemente der keltischen Kultur lebten dort bis in die Spätantike fort.
Das Ende der gallorömischen und norisch-pannonischen Kultur
Mit dem Einsetzen von Einfällen germanischer Stämme in die nordalpinen Provinzen des Römischen Reiches ab Beginn des 3. Jahrhunderts n. Chr. verdrängen östlich des Rheins und südlich der Donau germanische Einflüsse mehr und mehr die gallorömische und norisch-pannonische Kultur. Durch die nachfolgende weitgehende Übertragung der Verteidigung der nördlichen Reichsgrenze des Imperiums an germanische Söldner, die schrittweise Evakuierung der norisch-pannonischen Bevölkerung Richtung Italien und Byzanz sowie die zunehmende Ausbreitung germanischer Stämme bis nach Italien, Spanien und über die Grenzen des oströmischen Reiches hinaus geht noch vor dem Ende des weströmischen Reiches 476 n. Chr. die norisch-pannonische Kultur weitgehend in der Kultur der von Norden vorrückenden Germanenstämme auf. Im Bereich der Provinz Pannonien können sich letzte Reste der norisch-pannonischen Kultur noch für wenige Jahre erhalten, verschwinden jedoch spätestens zu Beginn des 5. Jahrhunderts mit der endgültigen Einnahme der römischen Provinz Pannonien durch die Hunnen.
Linksrheinisch kam es zwar Mitte des 3. Jahrhunderts n. Chr. zu ersten Plünderungszügen germanischer Gruppen. Nach Aufgabe des Limes um 260 und Verlegung der Grenze an den Rhein konnten die Provinzen trotz wiederholter germanischer Überfälle relativ stabilisiert und noch bis zum Ende des weströmischen Reiches gehalten werden. In der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts erlebten die linksrheinischen Provinzen und damit die gallorömische Kultur mit der Etablierung Triers als Kaiserstadt eine letzte Blüte und Stabilität. Ein Bevölkerungsrückgang auf dem Land ist wahrscheinlich, aber in den befestigten Orten südlich einer Linie Köln – Boulogne-sur-Mer blieb die gallorömische Bevölkerung ansässig.
Seit dem 3. Jahrhundert waren nördlich dieser Linie fränkische Gruppen angesiedelt worden, deren Oberhäupter nach und nach Führungspositionen im spätrömischen Heer einnahmen. Es folgten Einwanderungen fränkischer Familien in die gallorömischen, jetzt romanisch genannten Gebiete, die wahrscheinlich mehr und mehr die Oberschicht bildeten, die einheimische Bevölkerung aber nur überlagerten, nicht verdrängten. Nach dem Ende des weströmischen Reiches konnten die fränkischen Könige, die sich in der Nachfolge des Römischen Reiches sahen, am Rhein und in Gallien auf die von Gallo-Römern (Romanen) getragenen lokalen und regionalen Verwaltungsstrukturen, die teilweise noch funktionierten, zurückgreifen. Im Westen wurden die fränkischen Neusiedler nach und nach romanisiert, während im Osten bis zum Rhein die romanische, im Ursprung gallorömische Bevölkerung in den folgenden zwei Jahrhunderten zunehmend germanisiert wurde, also die Sitten und Sprache der zugezogenen Franken mehr und mehr übernahm. Das in römischer Zeit eingeführte Christentum überstand in den meisten Regionen südlich der oben genannten Linie den Kulturwandel. Letzte Reste der gallorömischen Kultur hielten sich in der Moselregion durch sprachliche Sonderformen und Sitten bis ins Hochmittelalter.
Zwischen Mittelrhein und Alpen gehen zahlreiche Orts-, Gelände- und Gewässernamen auf keltische Bezeichnungen zurück und zeugen von einem gewissen Maß der Übernahme keltischer Kultur- und Sprachelemente der neu entstandenen Bevölkerungsgruppen während und nach der Völkerwanderungszeit. Hierin kann jedoch keine bis heute anhaltende Kontinuität einer keltischen Bevölkerung in diesen Regionen abgeleitet werden.
Anmerkungen zur antiken Quellenlage
Texte
Die Kelten vermieden es vermutlich bewusst, gesellschaftliche, religiöse oder ihre Tradition betreffende Inhalte schriftlich und zudem auf dauerhaftem Material festzuhalten. Die mündliche Weitergabe von Inhalten scheint einen hohen Stellenwert gehabt zu haben. Die hohen Fertigkeiten der Kelten in der Kunst, Inhalte mündlich zu tradieren, sowie die latente Schriftfeindlichkeit der Kelten sind durch mehrere antike Autoren, darunter Caesar,[18] belegt.
Vor allem aus der Spätlatènezeit gibt es neben den überlieferten kurzen Texten auch archäologische Nachweise von Schreibgeräten aus den Oppida. Zumindest für die keltische Oberschicht muss daher ein gewisses Maß an Schriftlichkeit – besonders in wirtschaftlichen Belangen – und Fremdsprachenkenntnissen angenommen werden. So wurden zum Schreiben neben eigenen Schriften des Gallischen, Keltiberischen und Lepontischen auch die iberische, etruskische und lateinische Schrift verwendet.
Die Kelten in Noricum verfügten über eine eigenständige, dem etruskischen nahestehende von rechts nach links geschriebene Schrift, von der insbesondere in der Ausgrabungsstätte Magdalensberg[19] Funde gemacht wurden. Aber schon vor der römischen Besetzung (15 v. Chr.) war in Sprache und Schrift dort Latein vorherrschend in Gebrauch.
Seit dem 4. bis ins 7. Jahrhundert ist auf den britischen Inseln auch die Ogham-Schrift von irischen Grab- und Grenzsteinen belegt.
Zahlreiche archäologische Funde in Mitteleuropa vermitteln ein lebendiges Bild der Kultur der antiken Kelten: Die älteren Informationen über ihre Kultur und Handelsbeziehungen stammen aus den überaus reich ausgestatteten Hügelgräbern („Keltenhügel“) der späten Hallstatt- und frühen Latènezeit – diese „Prunk-“ oder „Fürstengräber“ sind Grabstätten gesellschaftlich hochgestellter Toter und enthalten meist reiche Grabbeigaben. Häufig wurden die Toten dabei auf Wagen liegend bestattet, deren Überresten wir den größten Teil des heutigen Wissens über den hohen Stand des keltischen Wagenbaus verdanken. Daneben sind auch Bestattungen auf bronzenen Klinen (Hochdorf) bekannt, eine Art Sofa. Neben Männerbestattungen existieren hier auch reich ausgestattete Fürstengräber von Frauen. Daneben sind zahlreiche weitere Funde aus weniger reich ausgestatteten Hügel- oder Flachgräberfeldern und kleineren Siedlungen bekannt.
Am Glauberg bei Glauburg in Hessen, am Ostrand der Wetterau, entstand im 5. Jahrhundert v. Chr. ein überregional bedeutendes Zentrum der Kelten. Dort scheint eine europaweit einzigartige Anlage eines keltischen Kalenderbauwerks nachgewiesen zu sein.[20]
Die keltische Kultur gipfelte in den als besonders „typisch“ erscheinenden sogenannten Oppida, großen, befestigten (Höhen-)Siedlungen im gesamten keltischen Gebiet. In Süddeutschland sind die Viereckschanzen als Bodendenkmäler der Zeit heute häufig noch im Gelände zu sehen. Letztere hatten nach heutigem Forschungsstand wahrscheinlich mehrere Funktionen (Religion/Kult, Befestigung, Einfriedung für Gehöfte etc.), waren aber in erster Linie umhegte Gehöfte.
Gesellschaft
Die Einblicke, die antike Autoren in den Aufbau der keltischen Gesellschaft geben, sind eher dürftig.
Aus den Fürstengräbern der späten Hallstattzeit wie auch aus Gaius Iulius Caesars Schrift De bello Gallico (Vom gallischen Krieg) ist zumindest für den Westhallstattkreis zu schließen, dass die Gesellschaft in lokale und regionale Einheiten gegliedert war, die eine mehr oder weniger stark strukturierte Hierarchie aufwiesen. An der Spitze der Gesellschaft standen herausragende Persönlichkeiten, sog. Fürsten, die wohl große Bauvorhaben anordneten und kontrollierten. Daneben pflegten diese Fürsten weitgespannte Kontakte zu anderen Fürsten und kontrollierten den Fernhandel. Aus genetischen Analysen und antiken Quellen aus der Spätlatènezeit ergibt sich, dass zumindest bei manchen Stämmen wie den Haeduern in Ostfrankreich Ämter und Führungspositionen nicht vererbt, sondern durch Wahlen vergeben wurden.
Bei einer Studie des Landesamtes für Denkmalpflege Baden-Württemberg und des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig für die Fürstengräber von Eberdingen-Hochdorf und Asperg-Grafenbühl in Baden-Württemberg hat sich ergeben, dass die politische Macht in der Hallsteinzeit höchstwahrscheinlich durch biologische Nachfolge vererbt wurde, wie in einer Dynastie. Die Verwandtschaft zwischen den beiden Fürsten kann als Onkel-Neffe-Verhältnis interpretiert werden, wobei die Schwester des Hochdorfer Fürsten die Mutter des Asperger Fürsten war.[21]
Sowohl für die späte Hallstattzeit als auch für die Latènezeit sind weiträumige Beziehungen, für die Spätlatènezeit durch antike Autoren auch lockere, weit ausgreifende politische Strukturen belegt. Diese bildeten aber zu keiner Zeit die Grundlage für ein gemeinsames Bewusstsein als Ethnie oder ein dauerhaftes, zusammenhängendes politisches Gebilde.
Durch spätantike Autoren sind mehrere geistige und spirituelle Führer belegt, die den oberen Gesellschaftsschichten entstammten. Diese Personen werden als Druiden bezeichnet. Sie bildeten nach antiken Autoren den keltischen Priesterstand. Um das historische Druidentum nicht mit dem neuzeitlichen Druidentum zu verwechseln, soll hier eine Übersetzung von Caesars Originaltext verwendet werden. Er schrieb: „Den Druiden obliegen die Angelegenheiten des Kultus, sie richten die öffentlichen und privaten Opfer aus und interpretieren die religiösen Vorschriften. Eine große Zahl von jungen Männern sammelt sich bei ihnen zum Unterricht, und sie stehen bei den Galliern in großen Ehren.“[22] Überhaupt spielten der Kult und religiöse Rücksichten laut Caesar bei den Galliern eine große Rolle.[23]
Die Druiden bildeten eine intellektuell und religiös hochgebildete Oberschicht des keltischen Gesellschaftssystems. Aus antiken Quellen und überlieferten Mythen keltischen Ursprungs ergibt sich auch eine Machtstellung der Druiden gegenüber den zumeist aus der gleichen Oberschicht stammenden Fürsten.
Die Ausbildung zum Druiden dauerte extrem lange, nach Caesar gelegentlich bis zu zwanzig Jahre: „Die Druiden nehmen in der Regel nicht am Krieg teil und zahlen auch nicht wie die übrigen Steuern […] Diese großen Vergünstigungen veranlassen viele, sich aus freien Stücken in ihre Lehre einweihen zu lassen, oder ihre Eltern und Verwandte schicken sie zu den Druiden. Wie es heißt, lernen sie dort eine große Zahl von Versen auswendig. Daher bleiben einige 20 Jahre lang im Unterricht.“[24]
Neben ihren priesterlichen Funktionen hatten die Druiden aber auch durchaus weltliche Pflichten und Privilegien. Ihnen oblag die Rolle des Lehrers, Mediziners, Naturforschers und Richters. Nach Caesar[25] war die Exkommunikation, also der Ausschluss von den Opferbräuchen, die schwerste der denkbaren Strafen. Die Druiden seien für ihre Gerechtigkeit bekannt, rühmte Strabon.[26]
In späterer Zeit soll es auch weibliche Druiden gegeben haben. Angaben darüber stammen meist aus römischen und spätmittelalterlichen Quellen.[27]
Obwohl Frauen in hohem Ansehen standen und – wenn auch selten – Führungspositionen einnehmen konnten, war die keltische Gesellschaft insgesamt patriarchal organisiert. Die bekanntesten von antiken Autoren genannten Keltinnen waren Boudicca, Anführerin der Icener (Britannien, Norfolk), die den Aufstand gegen die römische Besatzung in den Jahren 60/61 n. Chr. anführte, sowie Cartimandua, „Königin“ der Briganten, die 77 n. Chr. von Agricola besiegt wurden.
Porträt einer festlich geschmückten Keltin (Grabrelief, Außenwand der Kirche in Klagenfurt-Lendorf)
Nach Diodor (5,26) konnte ein italischer Kaufmann in Gallien für eine Amphore Wein einen Sklavenjungen eintauschen. Der Sklavenhandel mit Galliern war nach Beendigung des Gallischen Krieges ein wichtiger Wirtschaftsfaktor geworden.
Im inselkeltischen Bereich war Sklaverei verbunden mit der „Menschenbeute“ aus Kriegszügen einerseits und mit der Schuldknechtschaft andererseits. Der Sklave (mug) und die Sklavin (cumal) zählten zum Stand der verachteten Unfreien. Ihre häufige Herkunft aus der Kriegsbeute ist etymologisch zu erkennen: altirischcacht, walisischcaeth, caethweision (mask.) und caethverched (fem.) sind verwandt mit lateinischcaptus und germanisch*haftaz, alles mit der Bedeutung „Gefangener“ aber auch „Sklave“.
Im Moor von Llyn Cerrig Bach deponierte vermutlich ein Sklavenhändler zwei Sklavenketten mit Halsringen als Weiheopfer. Auch an den Fundorten La Tène, Manching und andernorts wurden derartige Ketten gefunden.
Es sind kaum antike Belege zum Glauben der Kelten bekannt. Überdies glichen antike Autoren nach der üblichen Interpretatio Romana die keltischen Götter und Kulte den eigenen römischen an und ordneten den keltischen Göttern je nach ihrer Zuständigkeit römische Interpretationen und Götternamen zu. Somit sind Aussagen zur ursprünglichen Funktion, Mythos und Kult der keltischen Götterwelt schwierig. Beispiele für Gleichsetzungen: Teutates wurde Mercurius, Cernunnos dem Jupiter, Grannus dem Apollo und Lenus dem Mars gleichgeordnet.
Durch die unterschiedlichen religiösen Vorstellungen in verschiedenen Regionen (sowohl bei Römern als auch bei Kelten) konnten diese Re-Interpretationen bei ein und demselben Vorbild mehrere römische „Patengötter“ aufweisen, wodurch dieselben römischen Götter in unterschiedlichen Regionen mit verschiedenen keltischen Beinamen erscheinen, aber auch dieselben keltischen Götter unterschiedlichen römischen zugeordnet wurden.
Das lateinische Wort für Bier (cervisia) ist ein keltisches Lehnwort. Cervisia war bei den Kelten ein Weizenbier mit Honig für die wohlhabendere Bevölkerung. Korma bzw. Curma war ein einfaches Gerstenbier. Die Oberschicht trank auch importierten Wein.[29] In Hochdorf und dem Glauberg wurde Met durch Pollenuntersuchungen archäologisch nachgewiesen.
Wichtigstes Haustier war das Rind, das neben der Lieferung von Fleisch, Milch (Käse) und Leder auch unabdingbar bei der Ackerbestellung war. Daneben wurden Schafe (Wolle) und Schweine gehalten; Hunde wurden als Hütehunde und Jagdhunde eingesetzt. Pferde waren ein Statussymbol und bei Kriegszügen wichtig und wurden wahrscheinlich von einigen Stämmen intensiver gezüchtet.
Technik
Von Bedeutung für die keltische Wirtschaft war auch der Bergbau. Bergbau erfolgte in keltischer Zeit auf Salz (Hallein), Kupfer (Arthurstollen) und Eisen (Hochdorf, Grube Frischglück).[30] Bei späteren Abbautätigkeiten wurden immer wieder alte Stollen und getötete Bergmänner gefunden.[31][32]
Vorreiter waren die Kelten bei der Weiterentwicklung des Wagens. Sie erfanden Drehschemellenkung und Federung. Auch in der Metallurgie waren sie anfangs den Römern überlegen, besonders Ferrum Noricum war ein weithin begehrter Werkstoff. Vermutlich übernahmen sie auf diesen Feldern verschiedene Fähigkeiten von den Etruskern und Skythen. Lange Zeit bildeten Importe von Waffen, insbesondere Schwertern aus keltischer Produktion, einen festen Bestandteil der Bewaffnung römischer Truppen. Die Kelten gelten als einer der ersten europäischen Völkerschaften, die das Kettenhemd nutzten und womöglich auch dessen Erfinder sind.[33][34] Daneben übernahmen die Römer im Wagenbau nicht nur technische Details, sondern vermutlich auch einzelne Begriffe des Wagenbaus von ihnen. Darüber hinaus ist die Erfindung von aus Dauben zusammengesetzten Holzfässern mit den Kelten zu verbinden.
Die keltischen Stämme auf dem Kontinent übernahmen das Geldwesen von Griechen und Römern, prägten aber ab Ende des 3. Jahrhunderts v. Chr. eigene Goldmünzen. Die frühen Goldmünzen dienten zunächst wahrscheinlich lediglich dem Informationsaustausch. Spätestens zu Beginn des 1. Jahrhunderts v. Chr. war zumindest die westliche (gallische) Oppidakultur zur Drei-Metall-Währung übergegangen: Neben Goldstücken wurden auch Silber- und Potinmünzen geprägt. Silbermünzen scheinen dabei für den überregionalen Austausch genutzt worden zu sein, während Potinmünzen als Kleingeld dem örtlichen und regionalen Handel dienten.
Siedlungen
Entlang der wichtigsten Handelsstraßen entstanden ab Ende des 3. Jahrhunderts v. Chr. befestigte städtische Siedlungen, sogenannte Oppida. Durch jahrzehntelange Ausgrabungen in mehreren Ländern sind einige Oppida heute gut erforscht. Dazu gehören unter anderem:
In einigen dieser Oppida dauern die Ausgrabungen weiterhin an. Aus zahlreichen weiteren Stätten dieser Art liegen Ergebnisse aus kleineren Grabungskampagnen vor. Das populäre Bild eines keltischen Oppidums wird jedoch im Wesentlichen durch die Ergebnisse in Tschechien, Manching und Bibracte geprägt.
Als uneingeschränkt keltisch, also auf die historisch belegten Kelten zurückzuführen, gelten die Kunststile der Latènezeit, deren Erforschung besonders mit den Namen der beiden Archäologen Paul Jacobsthal und Otto-Herman Frey verbunden ist. Die Kunststile entwickelten sich ab Beginn des 5. Jahrhunderts v. Chr. aus mediterranen Vorbildern, die von den keltischen Kunstschaffenden relativ frei interpretiert, zerlegt und zu einem ganz eigenen Form- und Kunstausdruck synthetisiert wurden. Ein Einfluss der Kimmerer und Skythen könnte bestanden haben. Die deutlichsten Vorbilder sind aber in der orientalisierenden Kunst der Griechen und Etrusker zu finden, die ihrerseits Vorbilder im Orient, wie im Iran, gehabt zu haben scheinen.
Literatur
Die Literatur und Mythologie der eisenzeitlichen Kelten ist unbekannt. Es wird gelegentlich – nur selten von archäologischer Seite – die These vertreten, dass Reste festlandkeltischer Überlieferungen in die britischen Erzählungen des frühen und hohen Mittelalters eingegangen sein könnten, darunter vielleicht auch Teile der Artussage, die aber vermutlich ihren Kern erst in spätantiker, frühchristlicher Zeit hat, als die Randzonen des Römischen Reiches in Bewegung gerieten.
Von den Inselkelten sind Mythen in verschiedenen Zyklen überliefert: der Finn-Zyklus, der vom irischen Helden Fionn mac Cumhaill handelt, der Ulster-Zyklus, in erster Linie die Geschichte zweier kämpfender Stiere, die vier Zweige des Mabinogi, die Pryderis Lebensgeschichte darstellen, und der mythologische Zyklus.
Dass die Kelten musizierten, ist zwar durch Texte griechischer Schriftsteller belegt; Art, Harmonie und Klang sind jedoch verloren gegangen. Von archäologischen Funden und von Darstellungen auf römischen Reliefs kennt man das Aussehen der Carnyx, eines trompetenähnlichen Instruments. Verschiedene keltische Münzen bilden Saiteninstrumente ab, die den antiken griechischen Instrumenten Lyra und Kithara ähneln. Die Statue eines Mannes mit einem derartigen Saiteninstrument in den Händen wurde 1988 bei Ausgrabungen in der keltischen Festung von Paule-Saint-Symphorien in der Bretagne gefunden.
Die heute als „keltisch“ bezeichnete Musik wurde erst ab dem 17. Jahrhundert niedergeschrieben. Es handelt sich um die traditionelle Musik Irlands, Schottlands und der Bretagne, aber auch von Auswanderern aus diesen Gebieten wie auf der Kap-Breton-Insel (Kanada). Ob es sich dabei allerdings um Überreste der Musik der historischen Kelten handelt, muss stark bezweifelt werden.
Aus verschiedenen antiken Quellen sind mehrere keltische Stammesnamen und deren ungefähres Siedlungsgebiet überliefert. Die wichtigsten antiken Quellen keltischer Stammesnamen stellen die Beschreibungen keltischer Stämme in Julius Caesars De bello Gallico (Über den Gallischen Krieg) dar. Eine genaue Lokalisierung der Stämme und Eingrenzung des antiken Siedlungsgebietes der Kelten ist jedoch aufgrund der häufig verwirrenden Ortsangaben und meist völlig ungenügenden Sachkenntnisse der meist aus dem Mittelmeerraum stammenden antiken Autoren schwierig. So hat sich die von Caesar durchgeführte Trennung in Germanen östlich des Rheins und Kelten bzw. Gallier westlich des Rheins aufgrund archäologischer Erkenntnisse als völlig unzutreffend erwiesen. Zahlreiche in der Literatur genannte angeblich keltische Stammesnamen, die aufgrund von angeblichen Namensbestandteilen in Orts- und Flussnamen mit „keltischen“ Wörtern rekonstruiert wurden, sind jedoch Erfindungen des 19. Jahrhunderts, als vor allem in Frankreich eine wahre „Gallomanie“ ausbrach und jede Stadt plötzlich auf die Gründung durch einen keltischen Stamm zurückgehen wollte.
Die gallischen Stämme, zusammenfassend unter Gallier geführt, besiedelten das heutige Frankreich, Teile der Schweiz, Luxemburg, das südöstliche Belgien, das Saarland und Teile des linksrheinischen Rheinland-Pfalz’ sowie Teile Hessens (Region Mittelhessen). Dabei werden die nördlichen Stämme bei Caesar als Belger bezeichnet, wobei insbesondere Gebiete im heutigen Belgien sowie in der Eifel in Frage kommen (die Leuker).
In Bayern, Baden, Württemberg und der heutigen Schweiz fand sich die Gruppe der Helvetier, mit den Gauen der Tiguriner und Tougener, außerdem der Stamm der Vindeliker im heutigen Oberbayern, Bayrisch Schwaben (Augsburg = Augusta Vindelicorum als römische Stadt: Hauptort der Vindeliker), Oberschwaben und um Manching (Oberbayern) sowie die Boier in Böhmen, Ober- und Niederbayern, die Noriker in Österreich und in Oberbayern, südlich des Inns, und die Likatier um den Lech in Oberbayern und Schwaben.
Im Süden des gallischen Gebietes, in Norditalien, saßen die Insubrer, im Norden die Nervier und Belger, die teilweise auch in Britannien vorzufinden waren. In Nordspanien lebten die Galicier und die Asturer, im heutigen Portugal die Lusitaner. Die auf dem Balkan angesiedelten Kelten werden als Donaukelten zusammengefasst. Die Galater drangen bis nach Asien vor und siedelten im Gebiet der heutigen Türkei.
Rezeption
Rezeptionsgeschichte
1760 gab ein Kritiker aus Edinburgh, Hugh Blair, „Fragments of Ancient Poetry“ („Bruchstücke alter Dichtung, in den schottischen Highlands gesammelt, aus dem Gälischen oder Ersischen übersetzt“) heraus. Blair hatte einen Hauslehrer namens James Macpherson dazu aufgefordert, „alte gälische Gesänge der Heimat“ zu sammeln. Da Macpershon nicht wusste, wo er solche finden sollte, schrieb er selbst welche und behauptete, sie aus dem Gälischen ins Englische übersetzt zu haben.
Blair war begeistert und vermutete, die vorgeblichen Gesänge aus keltischer Vorzeit seien Fragmente eines Nationalepos, wie es bislang in Schottland noch nicht aufgewiesen werden konnte. Als Verfasser des Werkes „identifizierte“ Blair den aus der schottisch-gälischen Mythologie bekannten Ossian (Näheres dort), und als dessen hypothetischen Helden, den sagenhaften König Fingal (Fionn). Auf Blairs Drängen hin lieferte Macpherson die epischen Dichtungen Fingal und Temora, die 1762 bzw. 1763 veröffentlicht wurden.
Samuel Johnson bezeichnete diese Dichtungen im selben Jahr als „nicht authentisch und […] dichterisch ohne Wert“. 1764 äußerte auch das „Journal des sçavans“ in Paris ernstliche Zweifel. In einer öffentlich geführten Auseinandersetzung warf Johnson Macpherson Hochstapelei vor und forderte ihn auf, Originalmanuskripte vorzulegen. Von dieser Kontroverse nahm das Publikum wenig wahr; vielmehr wurden die Gesänge begierig aufgenommen. 1765 wurden sie, inzwischen zu „Works of Ossian“ („Ossians Gesänge“) vervollständigt, zusammengefasst herausgebracht. Viele Leser der vorromantischen Zeit mochten Düsteres und Vorzeitliches (siehe Schauerliteratur) und glaubten bereitwillig an die Wiederentdeckung eines Nationalepos.
Politik
Die Berufung auf die Kelten in Frankreich (vor allem im 19. Jahrhundert, siehe unter anderem die Gestalt des Vercingetorix und die Schulbücher für Geschichte mit dem Anfangssatz „Unsere Vorfahren, die Gallier…“), aber auch in Irland, Wales, Schottland und der Bretagne zeigt, wie in der Neuzeit versucht wird, die Vergangenheit als traditions- und identitätsstiftend für moderne Nationen zu nutzen. Dabei wird die historische Realität nicht selten extrem verfälscht.
Briefmarken
Die deutsche SondermarkeKeltenfürst vom Glauberg (144 Cent, Auflage: 17 Millionen, Grafiker: Werner Schmidt, Frankfurt am Main) aus der Serie Archäologie in Deutschland wurde am 7. Januar 2005 vorgestellt.
Zwei Briefmarken mit keltischen Exponaten wurden im Rahmen einer archäologischen Serie am 14. Juli 1976 herausgegeben. Die Motive waren die goldverzierte Schale aus dem Fürstengrab von Schwarzenbach und der silberne Halsring von Epfendorf-Trichtingen.
Die Asterix-Comicgeschichten handeln überwiegend vom Konflikt der Gallier mit den Römern. Dabei werden nicht historische Tatsachen geschildert, vielmehr bilden Erinnerungen aus dem Latein- und Geschichtsunterricht – zuallererst Caesars De bello Gallico und der Freiheitskampf der Gallier unter der Führung von Vercingetorix – ebenso wie (schein-)historische Legenden und Klischees – so die von keltischen Barden und Druiden – lediglich Anknüpfungspunkte für fiktive Abenteuer in „komischer“ Absicht, mit alltäglichen (Situationskomik, Klamauk) ebenso wie mit aktuellen oder geschichtlichen Gegenständen, die eben karikiert werden. Das mythisch-keltische Motiv kommt stets im Dorfdruiden Miraculix zum Ausdruck, der seinen Stammesgenossen durch einen Zaubertrank übermenschliche Kräfte für die Dauer einer Prügelei verleiht, und das letzte Bild einer jeden Episode zeigt ein Festmahl des letzten freien gallischen Dorfs zu Ehren seiner Helden Asterix und Obelix, wobei man sich meist vor der „Kunst“ des Dorfbarden Troubadix schützt, indem man ihn fesselt und knebelt. Bildnisse des Vercingetorix als „ur-französischem Nationalheld“ bzw. ein römischer Denar von 48 v. Chr., der einen Gallier, vermutlich Vercingetorix, zeigt, sind Vorlage für die Haar- und Barttracht der „komischen“ Gallier.
Museen und Ausstellungen
Wichtige Museen und Freiluft-Ausstellungsorte sind unter anderen:
Helmut Birkhan: Nachantike Keltenrezeption. Praesens-Verlag, Wien 2009, ISBN 978-3-7069-0541-1.
Helmut Birkhan: Keltische Religion. In: Johann Figl (Hrsg.): Handbuch der Religionswissenschaft. Religionen und ihre zentralen Themen. Tyrolia / V&R, Innsbruck / Göttingen 2003, ISBN 3-7022-2508-0 (Tyrolia), ISBN 3-525-50165-X (V&R).
Jean-Jacques-Henri Boudet: Die wahre Sprache der Kelten und der Kromleck von Rennes-les-Bains. Deutsche Übersetzung und Herausgeber Olaf Jacobskötter, Waldkraiburg 2007, ISBN 978-3-00-021219-2.
Jean-Louis Brunaux: Les religions gauloises: Ve-Ier siècles av. J.-C.: nouvelles approches sur les rituels celtiques de la Gaule indépendante. Errance, Paris 2000, ISBN 2-87772-192-2.
Rosemarie Cordie-Hackenberg, Rheinisches Landesmuseum Trier (Hrsg.): Hundert Meisterwerke keltischer Kunst: Schmuck und Kunsthandwerk zwischen Rhein und Mosel: [Katalog zur Ausstellung] (= Schriftenreihe des Rheinischen Landesmuseums Trier. Band 7). Rheinisches Landesmuseum, Trier 1992, ISBN 3-923319-20-7.
Hermann Dannheimer, Rupert Gebhard: Das keltische Jahrtausend (= Ausstellungskatalog der Prähistorischen Staatssammlung. Band 23). von Zabern, Mainz 1993, ISBN 3-8053-1514-7 (teilweise veraltet).
Janine Fries-Knoblach: Die Kelten. 3000 Jahre europäischer Kultur und Geschichte (= Kohlhammer-Urban-Taschenbücher. Band 576). Kohlhammer, Stuttgart 2002, ISBN 3-17-015921-6.
Bernhard Maier: Die Kelten. Geschichte, Kultur und Sprache. Francke, Tübingen 2015, ISBN 978-3-8252-4354-8.
Bernhard Maier: Die Kelten. Geschichte, Kultur und Sprache. 2. Aufl. Narr Francke Attempto, Tübingen 2024, ISBN 978-3-8252-6350-8.
Bernhard Maier: Die Kelten. Ihre Geschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart. 4., durchgesehene und ergänzte Auflage. Beck, München 2023, ISBN 978-3-406-81111-1.
Bernhard Maier: Die Religion der Kelten. Götter, Mythen, Weltbild. Beck, München 2001, ISBN 3-406-48234-1.
Bernhard Maier: Kleines Lexikon der Namen und Wörter keltischen Ursprungs. 3. Aufl. C. H. Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-60179-8.
Bernhard Maier. Lexikon der keltischen Religion und Kultur. Kröner, Stuttgart 1994, ISBN 3-520-46601-5.
Bernhard Maier: Die Weisheit der Kelten. Sprichwörter aus Irland, Schottland, Wales und der Bretagne. C. H. Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-61355-5.
Ranko Matasović: Etymological Dictionary of Proto-Celtic (= Leiden Indo-European Etymological Dictionary Series. Band 9). Brill, Leiden 2009, ISBN 978-90-04-17336-1.
Wolfgang Meid: Die Kelten. 2., verbesserte Auflage. Reclam, Stuttgart 2011.
Felix Müller (Hrsg.): Kunst der Kelten. 700 v. Chr. – 700 n. Chr. NZZ Libro, Bern 2009, ISBN 3-7630-2539-1.
Astrid Petersmann: Die Kelten. Eine Einführung in die Keltologie aus archäologisch-historischer, sprachkundlicher und religionsgeschichtlicher Sicht. Universitätsverlag Winter, Heidelberg 2016, ISBN 978-3-8253-6451-9.
Inge Resch-Rauter: Unser keltisches Erbe. Flurnamen, Sagen und Brauchtum als Brücken in die Vergangenheit. 2. Auflage. Teletool Edition, Wien 1994, ISBN 3-9500167-0-8.
Heinzgerd Rickert: Einleitung in die Geschichte und Kultur der Keltischen Völker. Bochumer Universitäts-Verlag, Bochum 2006, ISBN 3-89966-190-7.
Anne Ross: Pagan Celtic Britain. Cardinal, London 1974, ISBN 0-351-18051-6.
Martin Schönfelder (Hrsg.): Kelten! Kelten? Keltische Spuren in Italien. (=Mosaiksteine. Band 7.) Verlag des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz, Mainz 2010, ISBN 978-3-88467-152-8.
Markus Schußmann: Die Kelten in Bayern. Archäologie und Geschichte. (= Archäologie in Bayern. Monografien). 2. Auflage. Friedrich Pustet, Regensburg 2020, ISBN 978-3-7917-3093-6.
James Simon: Das Zeitalter der Kelten. Weltbild-Verlag, Augsburg 1998, ISBN 3-430-15037-X.
Stefan Zimmer (Hrsg.): Die Kelten – Mythos und Wirklichkeit. Theiss, Stuttgart 2004; 3. aktualisierte und erweiterte Auflage 2012, ISBN 978-3-8062-2693-5.
Der Spiegel (Zeitschrift): Die Kelten – Fürsten, Druiden, gallische Krieger – Europas rätselhafte Barbaren (= Geschichte. Heft 5/2017). Spiegel-Verlag, Hamburg 2017.
Weblinks
Commons: Kelten – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
↑Helmut Birkhan: Nachantike Keltenrezeption. S. 16 f.
↑Martin Rockel: Grundzüge einer Geschichte der irischen Sprache. Wien 1989, S. 15.
↑Christa Sigg im Gespräch mit Holger Wendling: Die Kelten als große Trinker. Kultur. Hrsg.: Zollern Alb Kurier Schwäbische Zeitung. München 24. September 2024, S.14.
↑Julio Caro Baroja: Die Hexen und ihre Welt. Verlag Ernst Klett, 1967; in den zitierten Biographien: Historiae Augustae (Aelius Lampridus oder Flavius Vopiscus zugeschrieben).
↑Helmut Birkhan: Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1997, ISBN 3-7001-2609-3, S. 992 f. (für den gesamten Absatz „Kelten“).