Düngenheim liegt am Rande des Landkreises Cochem-Zell. Der Ort erstreckt sich auf einer Länge von 1,4 Kilometer und ist einwohnermäßig die größte Ortsgemeinde in der Verbandsgemeinde Kaisersesch.
Zu Düngenheim gehören auch die Wohnplätze Kinderheim St. Martin, Lehnholz und Weierthalerhof.[2]
Klima
Der Jahresniederschlag beträgt 729 mm. Die Niederschläge liegen im mittleren Drittel der in Deutschland erfassten Werte. An 47 % der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monate ist der September, die meisten Niederschläge fallen im November. Im November fallen 1,4 mal so viel Niederschläge als im September. Die Niederschläge variieren nur minimal und sind extrem gleichmäßig übers Jahr verteilt. An nur 1 % der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.
Geschichte
Der Ort wurde im Jahr 1097 als „Dunechinga“ erstmals urkundlich erwähnt. Spätere Erwähnungen waren „Dunichenheim“ (1140), „Thunechingin“ (1179) und „Dungingen“ (1475).[3]
Lange mit Düngenheim verbunden war der Schieferabbau in verschiedenen Gruben der Umgebung. Mitte des 20. Jahrhunderts wurde der Betrieb eingestellt. Etliche Männer leiden heute noch an den Folgen der harten Arbeit unter Tage. Die Eingänge der Schiefergruben wurde fest verschlossen und dienen nur noch Fledermäusen als Unterschlupf. Für Besucher der Gemeinde ist der Schieferabbau dennoch an den großen Schieferschuttplätzen erkennbar.
Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Düngenheim, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[1][7]
Jahr
Einwohner
1815
487
1835
798
1871
781
1905
966
1939
978
1950
985
Jahr
Einwohner
1961
960
1970
1.266
1987
1.145
1997
1.280
2005
1.328
2023
1.371
Politik
Bürgermeister
Mike Kaiser wurde am 17. Juni 2019 Ortsbürgermeister von Düngenheim.[8] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 61,41 % für fünf Jahre gewählt worden.[9] Er wurde im Juni 2024 wiedergewählt.
Kaisers Vorgänger als Ortsbürgermeister war bis 2019 Manfred Bons.[8]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Vereine
Der Ort besitzt ein ausgeprägtes Vereinsleben mit vielen verschiedenen Vereinen und Zusammenschlüssen: Angelverein, Düngenheimer Carnevals Club (DCC), Möhnenverein, TuS Düngenheim, Tambourverein, Spielzeit Düngenheim, Freiwillige Feuerwehr Düngenheim, Kirchenchor, Schürzenjägerfans, Eifelverein, Hundesportverein und dem Junggesellenverein Düngenheim, der wohl auf die größte Tradition (125 Jahre) zurückblicken kann.
Der größte Verein im Ort ist der Turn und Sportverein (kurz TuS). Mehrere Abteilungen bilden ein komplexes Vereinsgefüge. Die breiteste Sparte ist die Abteilung Fußball. Momentan spielt die SG Düngenheim/Urmersbach/Masburg mit der I. Mannschaft in der Kreisliga A sowie mit der II. Mannschaft in der Kreisliga C. 6–17-jährige Jugendliche können in den verschiedenen Jugendmannschaften spielen.
Wirtschaft und Infrastruktur
Bildungs- und Pflegeheime
In Düngenheim befindet sich das Bildungs- und Pflegeheim Sankt Martin. Das Kinderheim St. Martin ist einer der größten Arbeitgeber in der Verbandsgemeinde Kaisersesch. Es liegt am Rande des Waldgebiets Wettau. Seit 1996 gibt es das Seniorendomizil Eifel. Es ist spezialisiert auf das Fachgebiet der künstlichen Beatmung.
Kindertagesstätten und Schule
Der Träger der Grundschule ist die St. Hildegardishaus GmbH. Im Jahr 2004 hat der Träger eine Genehmigung zur Einrichtung einer privaten Grundschule erhalten. Damit existiert in der Gemeinde Düngenheim seit 1977 wieder eine Grundschule.
Die Grundschule St. Martin Düngenheim ist eine zweizügige Bekenntnisschule mit mittlerweile acht Klassen. Sie bietet eine integrative Beschulung für Kinder mit und ohne besonderen Förderbedarf an.
Die Ortsgemeinde verfügt über zwei Kindertagesstätten, die Integrative Kindertagesstätte St. Martin im Bereich des Bildungs- und Pflegeheims Sankt Martin mit zwei Gruppen und die dreigruppige Kindertagesstätte Arche Noah im Ort. Beide Einrichtungen liegen in der Trägerschaft des Bildungs- und Pflegeheims Sankt Martin Düngenheim.
Sohn des Ortes
Klaus Kremer (1927–2007), katholischer Theologe und Kulturphilosoph
Stefan Gorges, Von Dunechinga bis Düngenheim 1097–1997
Theodor Stolzenberg: Ortsfamilienbuch der Pfarrei St. Simeon Dümgenheim mit den Filialorten Urmersbach, Lehnholz, Schuweracker Hof 1662 bis in die Gegenwart. 2 Bände, Weißenthurm: Cardamina 2017; ISBN 978-3-86424-383-7
↑ abElmar Rettinger: Historisches Ortslexikon Rheinland-Pfalz. Band 1: Ehemaliger Landkreis Cochem, Stuttgart: Franz Steiner Verlag, 1985. ISBN 3-515-04173-7, S. 66 (Google Books)
↑Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz, 2. Band: Die Karte von 1789. Bonn 1898, S. 137.
↑Handbuch für die Bewohner vom Rhein-Mosel-Departement, Koblenz: Prefektur-Buchdruckerey, 1808, S. 63 ff (www.dilibri.de)
↑Topographisch-statistische Übersicht des Regierungs-Bezirks Coblenz, Coblenz: Hölscher, 1843, S. 37 (www.dilibri.de)