Funde von fränkischen Gräbern bezeugen Beilsteins Besiedlung bereits um 800 n. Chr. Seit 1268 war der Ort Lehnsbesitz der Herren von Braunshorn. Unter Johann von Braunshorn (1299–1346) erhielt das mit einer Mauer befestigte Beilstein im Jahre 1309 von KönigHeinrich VII. die Stadtprivilegien. Seither ist auch eine jüdische Gemeinde urkundlich belegt. Ihr jüdischer Friedhof oberhalb der Burg besteht noch heute. 1310 wurde die ehemalige Pfarrkirche gestiftet. Nach dem Aussterben des Geschlechtes der Braunshorn ging das Lehen 1360 an die von Winneburg über. Nachdem das bischöfliche Kurtrier 1488 Beilstein in Besitz genommen hatte, belehnte es 1652 die Reichsgrafen von Metternich mit der Herrschaft Winneburg und Beilstein. 1689 erfolgte die Zerstörung der Burg Metternich („Die stolze Gemäuer“) durch französische Truppen. Ein Karmeliterkloster wurde 1636 vor Ort gegründet; 1691 erfolgte die Grundsteinlegung der Karmeliter-Klosterkirche, die 1783 vollendet wurde. Der Konvent wurde 1803 aufgehoben.
Da bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 kein Bewerber angetreten war, oblag die Neuwahl des Bürgermeisters gemäß Gemeindeordnung dem Rat. Dieser bestätigte Eugen Herrmann am 25. Juni 2019 einstimmig in seinem Amt.[2] Zur Direktwahl am 9. Juni 2024 gab es erneut keine Bewerbungen. Daher erfolgte die Wahl wie bereits 2019 durch den Rat.[3]
Wappen
Blasonierung: Das Wappen ist geviertelt. Im 1. Feld in Gold es einen ein roten rechten Stufenbalken. Im 2. Feld in Schwarz eine silberne Muschel. Im 3. Feld in Rot ein silbernes Hifthorn. Im 4. Feld in Silber ein rotes Balkenkreuz. Das junge Wappen wurde von Alfons Friderichs gestaltet.[4]
Das ältere Wappen von Beilstein stammt aus dem Jahre 1951 und basierte auf dem Wappen derer von Braunshorn.
Sehenswürdigkeiten
Die Siedlung hat eines der am besten erhaltenen historischen Ortsbilder an der Mosel und wird daher auch als „Miniatur-Rothenburg“ oder „Dornröschen der Mosel“ bezeichnet. Überragt wird das Dorf, das trotz geringer Größe städtischen Charakter hat, von der Ruine der Burg Metternich, die einst dem gleichnamigen Fürstengeschlecht gehörte.
Der Ort ist eine Pilgerstätte, da dort die „Wunderbare Schwarze Madonna“ in der barocken Kloster- oder Karmeliterkirche St. Josef aufgestellt ist. Es ist eine Statue spanischen Ursprungs aus dem 12./13. Jahrhundert. 1620 hatten die Spanier im Dreißigjährigen Krieg den Ort erobert. Sie brachten aus ihrer Heimat die Skulptur mit und überließen die Schwarze Madonna den Beilsteinern am Ende ihrer vierzehn Jahre währenden Besatzung. Nachdem 1948 wieder Karmeliterpatres in das Kloster eingezogen waren, brachte man 1950 in einer feierlichen Prozession das Gnadenbild der Schwarzen Madonna, das zwischenzeitlich nach Trier in das Diözesanmuseum gelangt war, unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wieder in die Beilsteiner Kirche zurück.
Die Orgel in der Klosterkirche ist ein Werk des Orgelbauers Balthasar König aus Münstereifel/Köln aus dem Jahre 1738. Eine Restaurierung im Jahr 2002 gab dem Instrument den originalen Klang mit der ursprünglichen Disposition zurück.
Johann Nikolaus Becker (* 25. September 1773 in Beilstein; †17. Dezember 1809 in Simmern), Schriftsteller (Apollonius von Beilstein) und Friedensrichter
Sonstiges
Walter Henkels (1906–1987), Journalist, Pressefunktionär und Buchautor, wurde am 4. September 1981 Ehrenbürger