Nach dem Abitur in Prüm studierte er von 1896 bis 1899 Rechts- und Staatswissenschaften in Innsbruck, Berlin und Bonn, anschließend absolvierte er das Referendariat in Bitburg, Trier, Düsseldorf und Köln. Seinen Wehrdienst leistete er als Einjährig-Freiwilliger bei der Infanterie in Gießen. Fuchs wurde 1904 zum Gerichtsassessor ernannt, arbeitete in Düsseldorf, Neuss und Hagen. Ab 1906 war er Regierungsassessor in der Landeskulturverwaltung. 1912 wurde Fuchs zum Regierungsrat befördert und leitete anschließend eine Spezialkommission in Adenau und Düsseldorf. Im Ersten Weltkrieg diente er als Offizier, 1915 wurde er als Hilfsreferent ins Kriegsministerium berufen.
Zu den Bemühungen der NSDAP um Einfluss in der katholischen Rheinprovinz vermerkte Fuchs 1930:
„(Ein Höhepunkt der NS-)Propaganda unter der ländlichen Bevölkerung ist eine gemeinsame Osterveranstaltung der Ortsgruppe Wesel zusammen mit vier SA-Stürmen aus Essen, Mühlheim und Wesel, insgesamt etwa 300 Mann, in der Gegend von Wesel. ... Sie (sc. die Bevölkerung von Hamminkeln) wurde nun zwei volle Tage durch die nationalsozialistische Propaganda bearbeitet. Zapfenstreich, Umzüge, geschlossener Kirchgang für Protestanten und Katholiken an beiden Ostertagen, Stand- und Abendkonzerte der SA-Kapelle, ein "Sportfest", zogen das Interesse der Bevölkerung auf den Werbetrupp.“
Von April bis Mai 1945 war er auf Geheiß der in Deutschland vorrückenden Fifteenth United States Army kurzzeitig Regierungspräsident von Koblenz.[2] Nach dem Ende des Krieges ernannte ihn die amerikanische Besatzungsmacht im Mai 1945 zum Oberpräsidenten des Rheinprovinz-Militärdistrikts. Nach der Aufteilung der Rheinprovinz zwischen der britischen und der französischen Besatzungszone im Juni 1945 blieb Fuchs Oberpräsident der in der britischen Zone gebildeten Provinz Nordrhein (bestehend aus den Regierungsbezirken Aachen, Köln und Düsseldorf), bis ihn die Besatzungsmacht am 2. Oktober 1945 überraschend und ohne Angaben von Gründen entließ. Danach war Fuchs Präsident des Landesverbandes Rheinland-Pfalz des Deutschen Roten Kreuzes.
Markus Friderichs: Zur Erinnerung an Dr. h. c. Hans Fuchs, Cochem-Cond, Reichsminister und Oberpräsident der Rheinprovinz in: Jahrbuch Kreis Cochem-Zell 1999, S. 176–178.
Alfons Friderichs: Fuchs, Dr. h. c. Johannes (Hans) in Persönlichkeiten des Kreises Cochem-Zell. Kliomedia, Trier 2004, ISBN 3-89890-084-3, S. 118.
Helmut Kampmann: Wenn Steine reden. Gedenktafeln und Erinnerungsplatten in Koblenz. Fuck-Verlag, Koblenz 1992, ISBN 3-9803142-0-0, S. 52f.
Horst Romeyk: Die leitenden staatlichen und kommunalen Verwaltungsbeamten der Rheinprovinz 1816–1945 (= Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde. Band69). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-7585-4, S.454f.
Nachlass im Landeshauptarchiv Koblenz (LHA Ko Best. 700,040)
Einzelnachweise
↑zit. nach Thomas Balistier: Gewalt und Ordnung. Kalkül und Faszination der SA. Münster 1989, S. 141. Verschreibung "Mühlheim" im Orig.
↑Bezirksregierung Koblenz (Hrsg.): Die Regierungspräsidenten von Koblenz (Band 3 der Schriftenreihe der Bezirksregierung Koblenz), Rhenania, Koblenz 1983, ISBN 3-922755-13-5, S. 82.