Im heutigen Gemeindeteil Schmiedorf wurde während der Bandkeramik-Zeit zu Beginn des 5. Jahrtausends v. Chr. eine Kreisgrabenanlage errichtet. Die exakt kreisförmige Anlage wurde 1984 durch Magnetoprospektion entdeckt.
Neben dem hier gelegenen Kloster Osterhofen entstand eine große Ortschaft, die schon gegen Ende des 12. Jahrhunderts mit dem Marktrecht ausgestattet wurde. Kaiser Ludwig der Bayer erteilte dem Markt Osterhofen 1324 die völlige Gerichtsbarkeit mit Ausnahme der Fälle, auf welche die Todesstrafe stand.
Landgraf Johann von Leuchtenberg erwarb um 5000 Goldgulden vom Bamberger Bischof Lamprecht die Lehensrechte über die Hofmark und gründete 1378 in der Nähe des bisherigen Marktes Osterhofen die neue Stadt Osterhofen. Die Bürger siedelte man größtenteils um, wodurch das alte Osterhofen, das bis Ende des 16. Jahrhunderts auch Altosterhofen oder Osterhofen im alten Markte genannt wurde und seither Altenmarkt heißt, zum Dorf herabsank.
Im Jahre 1420 wurde Osterhofen an die Puchperger von Winzer erst verpfändet, dann um 8000 Gulden verkauft.
1427 erwarb Herzog Heinrich XVI. der Reiche von Bayern-Landshut die Stadt um 30.000 Gulden, die er durch einen Pfleger verwalten ließ.
Die Herzöge Wilhelm und Ludwig stifteten in Osterhofen ein Spital und übergaben es der Stadt 1531. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Osterhofen 1632 niedergebrannt. 1803 wurde das Pfleggericht aufgelöst und stattdessen ein Rentamt hierher verlegt. 1839 erhielt Osterhofen ein königliches Landgericht, dessen Gebäude die Bürgerschaft auf eigene Kosten von Grund auf neu erbaute.
Berufsmäßiger Erster Bürgermeister ist Thomas Etschmann (SPD). Er ist seit 1. Juli 2024 im Amt. Am 23. Juni 2024 wurde er mit 64,9 % gewählt.[8]
Bei den Kommunalwahlen 2020 wurde Liane Sedlmeier (FW), die seit 2008 amtierte, erneut zur 1. Bürgermeisterin gewählt. In der Stichwahl zu den Kommunalwahlen in Bayern 2020 setzte sie sich am 29. März 2020 mit 53,4 Prozent gegen Thomas Etschmann durch.[9] Deren Vorgänger war Horst Eckl (Freie Wähler).
Politischer Aschermittwoch
Osterhofen war wiederholt Veranstaltungsort von Kundgebungen des politischer Aschermittwochs rechter Parteien. Bereits in den 1990er Jahren fanden mehrere Aschermittwochsversammlungen der rechtsextremen Republikanerin in der damaligen Donauhalle statt. Seit 2014 hielt die rechtspopulistische AfD ihre Kundgebung wiederholt im Donaucenter Schubert ab.[10] Die Stadt kann die Veranstaltungen aufgrund privatrechtlicher Verträge nicht verhindern, positionierte sich aber wiederholt dagegen. Der Betreiber des Donaucenters hält die AfD für einen Kunden wie jeden anderen.[11][12]
Wappen
Blasonierung: „In Blau über roter Zinnenmauer mit offenem Tor ein wachsendes, rot nimbiertes, golden bewehrtes silbernes Gotteslamm, das die Osterfahne an goldenem Kreuzstab trägt.“[13]
Das Wappen wird seit dem 15. Jahrhundert geführt.
Klima-Bündnis
Osterhofen ist Mitglied im internationalen Klima-Bündnis und hat damit ein Zeichen für den Willen zu Nachhaltigkeit in der Kommunalpolitik gesetzt.
Städtepartnerschaften
TschechienTschechien, Stráž: Die Partnerschaft besteht offiziell seit dem 10. November 1997, aber bereits seit 1991 gab es immer wieder Treffen zwischen den beiden Städten; zwischen den beiden Städten findet auch ein Schüleraustausch statt.
IrlandIrland, Ballybay: Die Partnerschaft mit Ballybay entstand aufgrund von privaten Kontakten, und wurde im August 2000 offiziell besiegelt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
Heimatmuseum der Stadt Osterhofen Museum unter anderem über die Stadtgeschichte, altes Handwerk, bäuerliches Gerät
Basilika Altenmarkt: Die barocke Kirche St. Margaretha des ehemals dem Orden der Prämonstratenser gehörenden Klosters Altenmarkt und jetzige Pfarrkirche der Pfarrei Altenmarkt wurde 1726 von Johann Michael Fischer errichtet und von den Brüdern Cosmas Damian und Egid Quirin Asam ausgestattet. Die Kirche ist einer der frühesten selbständigen Bauten Fischers von bemerkenswerter Originalität. Der Titel Basilica minor wurde ihr 1983[14] durch Papst Johannes Paul II. verliehen. Von der Bauform ist sie eine Wandpfeilerkirche. Dieser konventionelle süddeutsche Typus wird von Fischer jedoch durch Abseitenkapellen auf ovalem Grundriss variiert, eine Reminiszenz an die kurvierte Architektur Böhmens und Mährens, die Fischer in seiner Lehrzeit kennengelernt hatte. Die kongeniale Ausstattung der Brüder Asam verleiht der Klosterkirche einen außergewöhnlich prächtigen, fast schon überreichen Raumeindruck.
Wallfahrtskapelle Maria, Zuflucht der Sünder: Die Kapelle befindet gleich gegenüber der Asambasilika, sie wurde im Dreißigjährigen Krieg aus Dank für die Rettung vor den Schweden gebaut und 1640 eingeweiht.
Osterhofen ist nicht nur wegen einiger seiner Töchter und Söhne bekannt, sondern ebenso als Ort ländlicher Bildung. Es befinden sich dort die Mittelschule Osterhofen und ein Schulstandort des Sonderpädagogisches Förderzentrums
Joseph Klämpfl: Der ehemalige Schweinach- und Quinzingau. Eine historisch-topographische Beschreibung. 1855, Nachdruck 1993, Neue Presse Verlags-GmbH, Passau, ISBN 3-924484-73-2.