Der Ortsname wird erstmals 1081 in einer Urkunde erwähnt. Nach dem Ende der Stauferzeit kam Höchstädt zu Bayern. Von 1505 bis 1808 gehörte die Stadt zum Fürstentum von Pfalz-Neuburg („Junge Pfalz“). Unter Pfalzgraf Ottheinrich wurde Höchstädt 1542 mit dem Gebiet Pfalz-Neuburg evangelisch.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde Höchstädt am 21. August 1634 von kroatischen Reitern unter deren Obristen Johann Ludwig Hektor Graf von Isolani überfallen und ausgeplündert. Dabei wurden an der Bevölkerung sowie den hohen Würdenträgern innerhalb der Stadtmauern schreckliche Gräueltraten verübt. Die Leiden und das Elend der Einwohner waren so groß, dass "es nicht gnugsamb zu beschreiben / auch dergleichen in diesem ... Krieg niemals fast ärger gehört.".[4] Aufgrund dieses Ereignisses sahen viele Bewohner keine Zukunft mehr und verließen Höchstädt in Richtung der benachbarten, verschont gebliebenen Orte. Die vorhergehende Blütezeit der Stadt fand ein abruptes Ende.
Am 1. Mai 1978 wurden im Rahmen der Gemeindegebietsreform die Gemeinden Deisenhofen, Oberglauheim, Schwennenbach und Sonderheim eingegliedert.[5] Der Gemeindeteil Goldbergalm wurde 1980 zur Gemeinde Lutzingen umgegliedert.
Einwohnerentwicklung
Zwischen 1988 und 2024 wuchs die Stadt von 4701 auf 7501 um 2800 Einwohner – der höchste Zuwachs im Landkreis im genannten Zeitraum.
Erster Bürgermeister ist seit 1. März 2024 Stephan Karg (CSU). Stellvertreter sind seit März 2024 Armin Hopfenzitz (Umland) als Zweiter Bürgermeister und Simone Bschorer (Freie Wähler) als Dritte Bürgermeisterin.
Wappen
Blasonierung: „In Gold ein zinnengekrönter roter Rundturm mit drei blauen Spitzdächern, der oben mit einem gelehnten Rautenschildbelegt und unten von einer roten Zinnenmauer umgeben ist.“[7]
Wappenbegründung: Die Staufer waren bis 1268 die Stadtherren von Höchstädt. Sie hatten den Ort nach 1200 zur Stadt ausgebaut. Als deren Besitznachfolger gründeten die Wittelsbacher zwischen 1269/1271 und 1321 die sogenannte Neue Stadt, während die alte staufische Anlage nach 1300 langsam aufgelassen wurde. Erste Siegelabdrucke sind seit 1321 überliefert, das Siegel stammt wohl schon aus dem späten 13. Jahrhundert. Das Wappenbild von Höchstädt zeigt den Turm mit dem Schild auf einem Dreiberg. Die Rauten weisen auf die wittelsbachische Stadtherrschaft seit 1268. Höchstädt wurde damals im Zuge der Konradinischen Schenkung bayerisch. Die Darstellung des Turms ändert sich in den späteren Abbildungen. Die drei Dächer erscheinen erstmals 1471. Seit dem frühen 15. Jahrhundert wird der ursprüngliche Dreiberg von der Zinnenmauer ersetzt. Die Rundform des Turms und die Wappenfarben sind seit dem 16. Jahrhundert überliefert. 1819 wurde die Weiterführung dieses alten Wappens in unveränderter Form bestätigt.
Partnergemeinden
Höchstädt ist partnerschaftlich verbunden mit den deutschen Gemeinden Reinsdorf-Friedrichsgrün in Sachsen (seit 1991) und Ruppertsberg in Rheinland-Pfalz (seit 1935/1987).[8]
Die gotische Stadtpfarrkirche Maria Himmelfahrt besitzt eine Reliquie von Adolph Kolping. Obwohl im 15. Jahrhundert errichtet, besitzt die Hallenkirche eine barocke Ausstattung.
Die katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul in Sonderheim besitzt Deckengemälde und Stuckdekor aus dem 18. Jahrhundert.
Die katholische Pfarrkirche und ehemalige Wallfahrtskirche Maria Immaculata in Schwennenbach besitzt eine Ausstattung im Stil des Rokoko mit Fresken von Johann Anwander und Stuck von Bartholomäus Hoiß.
Die katholische Pfarrkirche St. Nikolaus in Deisenhofen besitzt eine Ausstattung im Stil des Rokoko mit Fresken von Johann Anwander.
Das ehemalige Kastenhaus Höchstädt (zur Aufbewahrung von Getreide) hat Barockgiebel an der Nord- und Südseite. Das ehemalige Kastnerhaus des Verwalters des Kastenhauses ist mit einem reich gegliederten dreigeschossigen Giebel mit S-Stufen (typisch für den Übergangsstil zwischen Gotik und Renaissance) versehen.
Höchstädt an der Donau hat eine güntsige Verkehrsanbindung. Direkt an der B16 zwischen Ingolstadt und Ulm gelegen, ist man innerhalb von 20 Minuten an der Autobahn A8 München-Augsburg. Der Bahnhof liegt direkt in Höchstädt und kann mit optimalen Anschlüssen an Bus- und Rufbusnetz aufweisen.
In den letzten Jahren haben sich die Gewerbegebiete Nord und Oberglauheimer Straße durch niedrige Hebesetze und preisgünstige Grundstückspreise zu einem interessanten Ansiedlungsgebiet entwickelt.
Manuel Knoll (* 1990), Politiker (CSU), Mitglied des Bayerischen Landtags, Bezirksvorsitzender der Jungen Union Schwaben
Persönlichkeiten, die in Höchstädt gewirkt haben
Ulrich Tengler (* um 1447; † nach 1511), Landvogt in Höchstädt an der Donau, verfasste hier den 1509 erstmals gedruckten Laienspiegel, eines der berühmtesten Rechtsbücher der Frühen Neuzeit.
Georg Strobel (1925–2013), Stadtheimatpfleger von Höchstädt, Verleihung 2002
Gerhard Kornmann (1940–2023), Bürgermeister 1978–2002, Verleihung 2005[12]
Literatur
Heinrich Letzing, Sonderheim, in: Adolf Layer (Hrsg.): Höchstädt an der Donau. Eine kleine Stadt mit großem Namen. Festbuch zur 900-Jahr-Feier der Stadt Höchstädt, Höchstädt 1981, S. 395–399.
Arbeitskreis Bildband 1704/2004 der Stadt Höchstädt (Hrsg.): 1704–2004. Die Schlacht bei Höchstädt/Blindheim. Festbuch zum Gedenkjahr 2004, ISBN 3-00-016329-8.
↑Ulrike Hartung: Verschleppt und verschollen − eine Dokumentation deutscher, sowjetischer und amerikanischer Akten zum NS-Kunstraub in der Sowjetunion (1941–1948). Bremen: Temmen, 2000, ISBN 3-86108-336-1, S. 269