Zur Gemeinde Steinach mit der ehemals selbständigen Gemeinde Welschensteinach gehören 25 Dörfer, Weiler, Zinken, Höfe und Häuser. Zur Gemeinde Steinach in den Grenzen von 1971 gehören das Dorf Steinach, die Weiler Bocksbach, Hinterbach, Lachen, Niederbach, Oberbach, Sarach, Schwenden und Stricker(höfe), der Gemeindeteil Krafzig, der Zinken Einet, die Höfe Bolinsberg (Bellisberg), Dochbach (Mittel, Ober und Unter), Runzengraben und Wanglig und die Wohnplätze Artenberg, Eichlesmatt, Großmatt und Im Leh. Zur ehemaligen Gemeinde Welschensteinach gehören die Dörfer Obertal und Untertal und die Höfe Birlinsbach, Klettner, Langbrunnen und Mühlsbach.
Im Gemeindeteil Steinach liegen die abgegangenen Ortschaften Feutschenberg, Haldenberg und Silberhof, der Hof Schnait ist in Steinach aufgegangen.[2]
Geschichte
Frühe Geschichte
Steinach wurde erstmals 1139 in einer Urkunde von Papst Innozenz II. erwähnt, in welcher der Papst dem Kloster Gengenbach den Besitz von Steinach bestätigt. 1280 gerät der Ort unter die Herrschaft der Herren von Geroldseck. Das Kloster Gengenbach übernimmt 1380 die Grundherrschaft, muss die Herrschaft jedoch ab 1423 stückweise an die Herren von Fürstenberg abgegeben.
Die Reformation wurde 1541 von Graf Wilhelm zu Fürstenberg eingeführt, 1549 wurde Steinach unter dessen Bruder wieder katholisch, und bis heute ist der Ort noch vorwiegend römisch-katholisch geprägt. So gibt es in beiden Ortsteilen je eine katholische Kirche. Die wenigen evangelischen Gläubigen werden von Haslach im Kinzigtal aus geistlich versorgt. Seit der Dekanatsreform am 1. Januar 2008 gehört Steinach und die Kreuzerhöhung-Kirche zum Dekanat Offenburg-Kinzigtal und gehört zudem zur Seelsorgeeinheit Haslach.
Politik
Die Gemeinde gehört der Vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Haslach an.
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Steinach hat 12 Mitglieder. Er besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem vorläufigen Endergebnis.[5]
Ein Fahrzeug der Ortenau-S-Bahn trägt den Namen Steinach.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Steinach liegt am Großen Hansjakobweg, einem Wanderweg, der an vielen Sehenswürdigkeiten vorbeiführt.
Museen
Am Adlerplatz im Ortskern befindet sich in einem ehemaligen Wirtschaftsgebäude und alten Tanzboden des Gasthauses Zum Adler das Heimat- und Kleinbrennermuseum.
Musik
Kulturelle Vereine sind unter anderem der 1881 gegründete Musikverein „Harmonie“ Steinach und der seit 1860 bestehende Gesangverein „Eintracht“ Steinach. In Welschensteinach gibt es die Musikkapelle Welschensteinach und den Gesangverein „Liederkranz“.
Bauwerke
Das kunsthistorisch bedeutendste Bauwerk Steinachs ist die Pfarrkirche Hl. Kreuz (Patrozinium 14. September). Sie wurde 1750/51 im Auftrag des Fürsten zu Fürstenberg durch den damaligen fürstenbergischen Bau- und Werkmeister Franz Joseph Salzmann erbaut. Teile des Fundaments der mittelalterlichen Kirche, die beim Neubau weitgehend abgetragen wurde, befinden sich im Bereich des heutigen Kirchturmes. Darüber, im Bereich der Sakristei, ist der alte Chorraum mit Fragmenten alter Fresken erhalten. Die Ausstattung im Stil des Rokokos wurde weitgehend bis 1778 ausgeführt, unterlag aber immer wieder Einschränkungen durch Einsparungen seitens der fürstlichen Hand. 1889 wurde das Langhaus verlängert.
Lokalausgaben des Schwarzwälder Boten und der Mittelbadischen Presse (Offenburger Tageblatt)
Bildung
In Steinach gibt es mit der Georg-Schöner-Schule eine Grund- im Ortsteil Welschensteinach befindet sich eine Außenstelle der Grundschule. Die nächste Realschule befindet sich in Haslach, das nächste Gymnasium in Hausach (Robert-Gerwig-Gymnasium). Außerdem besteht in beiden Ortsteilen je ein römisch-katholischerKindergarten.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
Gertrud Maier, Unternehmerin
Wilhelm (Willi) Heitzmann, Elektromeister, Mitglied des Gemeinderates (1965–2009)
Söhne und Töchter der Gemeinde
Georg Schöner (1864–1941), kath. Pfarrer, Rosenzüchter
Weitere Persönlichkeiten, die mit der Gemeinde in Verbindung stehen
Thomas Dold (* 1984), Treppen-, Berg- und Rückwärtsläufer
Anika Maldacker (* 1988), Journalistin
Veranstaltungen
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zudem wäre die Veranstaltung rund um die Sagengestalt "Moospfaff" hier auch erwähnenswert
Der Musikverein veranstaltet jährlich am Tag der Deutschen Einheit (3. Oktober) die „kulinarische Mostwanderung“. Dabei werden Schwarzwälder Spezialitäten und viel Blasmusik geboten.
Literatur
O.A. Müller: Steinach i.K. 1139–1939; Sonderdruck, hg. vom Historischen Verein für Mittelbaden, Offenburg 1939.
Peter Fischer: Steinach 1139–1989. Ein historischer Überblick. Mit Beiträgen von Erich Obert u. a.; Freiburg i.Br./Steinach 1989.
Tobias Wöhrle: Ein schwarzes Dorf wird braun. Zur „Machtergreifung“ 1933 in Steinach im Kinzigtal; in: Die Ortenau. Veröffentlichungen des Historischen Vereins für Mittelbaden; Band 81, 2001, S. 511–531.
Tobias Wöhrle: Kriegsende und erste Nachkriegsjahre in einem Dorf im mittleren Kinzigtal. Zur Geschichte Steinachs 1944–1952; in: Die Ortenau. Veröffentlichungen des Historischen Vereins für Mittelbaden; Band 83, 2003, S. 117–142.
Günter Fischer: Steinach/Baden 1933 bis 1950 – Ein Dorf – der Nationalsozialismus – die Folgen. Steinach 2019, DNB1249158338.
↑Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VI: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2. S. 334–336