Offenburg liegt am Tor zum Schwarzwald, etwa in der Mitte zwischen Karlsruhe, das etwa 66 Kilometer nördlich, und Freiburg im Breisgau, das etwa 54 Kilometer südlich liegt. Sie liegt am Ausgang des Kinzigtals in den Rheingraben. Die Kinzig erreicht vom Schwarzwald her kommend im Südosten unweit des Stadtteils Elgersweier das Stadtgebiet, wendet sich nach dem Stauwehr am Großen Deich nach Norden, fließt dann am Westrand der Offenburger Kernstadt entlang, anschließend zwischen den Stadtteilen Weier und Bühl hindurch, um die Offenburger Gemarkung dann nordwestlich des Stadtteils Griesheim in Richtung Rhein wieder zu verlassen.
Als Hausberg der Stadt gilt mit 550,2 m ü. NHN das Hohe Horn bei Fessenbach, mit Aussichtsturm. Der höchste Punkt der Gemarkung ist der Brandeckkopf mit 685,8 m ü. NHN; der niedrigste Punkt wird mit 139,7 m ü. NHN am Rinnbach gemessen.
Die elf eingemeindeten Stadtteile sind zugleich Ortschaften im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung, das heißt, es gibt jeweils einen von den Wahlberechtigten bei jeder Kommunalwahl zu wählenden Ortschaftsrat mit einem Ortsvorsteher als Vorsitzenden.
Zu einigen Stadtteilen gehören teilweise weitere separat gelegene Wohnplätze mit eigenem Namen, die meist nur sehr wenige Einwohner haben, inzwischen aber teilweise auch schon mit dem Hauptort zusammengewachsen sind. Andererseits gibt es auch neue Wohngebiete mit eigenem Namen, deren Grenzen meist jedoch nicht genau festgelegt sind. Im Einzelnen gehören folgende Wohnplätze zu den Stadtteilen:
zur Kernstadt: Am Kalbsbrunnen, Bleiche, Großer Deich, Laubenlindle, Pumpwerk, Spitalhof, Weingarten und Ziegelhof
zu Albersbösch: Kreuzschlag
zu Fessenbach: Albersbach, Maisenhalder Hof und Rießhof
zu Weier: Im Gottswald
zu Zell-Weierbach: Hasengrund und Riedle
zu Zunsweier: Hagenbach, Kieswerk und Rütihof
Klima
Offenburg fällt in eine Zone mit warm- und feucht-gemäßigtem Klima. Das Klima in dieser Region weist leichte Unterschiede zwischen Hochs und Tiefs auf, und es gibt das ganze Jahr über ausreichend Niederschlag. Es ist jedoch fast ein „feuchtes subtropisches Klima“, da die Durchschnittstemperaturen im Juli und August knapp 22 °C betragen und die Oberrhein-Region ein subtropisches Klima über die Sommermonate erzeugt.
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts sind umfangreiche Spuren der Besiedlung des Offenburger Raumes durch das Römische Reich gesichert worden. Den bedeutendsten Fund aus römischer Zeit stellt eine silberne Merkurstatue dar, die 1936 auf Offenburger Gemarkung in der städtischen Kiesgrube im Gewann Nachtweide gefunden wurde. Im heutigen Ortsteil Rammersweier errichteten die Römer ein Kleinkastell, in dessen Nähe in der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts n. Chr. ein Ziegelbrennofen betrieben wurde.[2] Ebenso konnten Reste eines Kastellbaus in der Offenburger Altstadt und in Zunsweier nachgewiesen werden. Nach der Limesverlagerung und dem daraus resultierenden Truppenabzug unter Trajan bestand weiterhin ein Vicus, welcher einen straßendorf-ähnlichen Aufbau mit giebelständigen Streifenhäusern aufwies. Die Länge des Dorfs wird auf rund 500 m geschätzt. Ein Steinausbau fand bis zum Ende der Siedlung im ersten Drittel des 3. Jahrhunderts nicht mehr statt.[3]
Die erste sicher datierte urkundliche Erwähnung Offenburgs stammt aus dem Jahr 1148[4] unter der Herrschaft der Zähringer. Bereits 1240 wurde Offenburg Freie Reichsstadt, war aber später mehrmals verpfändet. Die Silbervorkommen bei Prinzbach, Haslach und Biberach im Kinzigtal nutzte Kaiser Friedrich II. und ließ hier, wie bereits in Hagenau, durch die Offenburger Reichsmünze Silberdenare prägen. Doch schon 1300 ließ König Albrecht diese wieder aufheben. Die Stadt war von einer dreifachen Mauer umgeben, versehen mit zahlreichen Türmen, und mit einer Bastion versehen, wie ein Kupferstich von Merian und eine Zeichnung von Grimmelshausen es zeigen.
Ab 1500 lag die Stadt im Schwäbischen Reichskreis. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts erreichten die Ausläufer des Landshuter Erbfolgekrieges die Ortenau. Nachdem Offenburg sich in der Folge der Machtkämpfe zwischen Kurfürst Philipp von der Pfalz und König Maximilian I. an die Seite des letzteren gestellt hatte, wurde mit dem durch den späteren Kaiser erteilten Privileg im Jahr 1504 zum ersten Mal die Gemarkung der Stadt verbrieft.[5]
In Offenburg wurden von 1586 bis 1631 Hexenverfolgungen durchgeführt. 104 Frauen und Männer gerieten in einen Hexenprozess, 89 Personen wurden hingerichtet, auch aus Familien von Ratsherren und Handwerkern.[6] Besonders bekannt wurde das Schicksal von Agnes Gotter.
Pfälzischer Erbfolgekrieg und Zerstörung Offenburgs
Während der Eroberungskriege Ludwigs XIV. hatte Offenburg wiederholt unter militärischen Aktionen der Truppen des französischen Königs zu leiden. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg erzwang der Straßburger Gouverneur, Generalleutnant Chamilly, nach Androhung der Zerstörung der Stadt eine französische Besetzung Offenburgs. Am 4. Oktober 1688 musste ein Kapitulationsvertrag unterschrieben werden, am 8. Oktober wurde die Stadt von 33 Kompanien Infanterie und Kavallerie besetzt, und bis zum Abzug der Truppen Ende Februar 1689 hatte die Bevölkerung nicht nur umfangreiche Kontributionen zu leisten, sondern wurde auch aufs äußerste drangsaliert. Darüber hinaus wurde die Befestigungsanlage zerstört. Die Bevölkerung begann danach den Wiederaufbau, doch bereits am 18. August 1689 zwang der Marschall Duras mit zehn Kompanien die Bauern der Umgegend die Befestigungen zu schleifen und bis auf die Fundamente abzutragen. Am 9. September 1689 wurde die Stadt in Brand gesteckt und bis auf das Kapuzinerkloster und zwei weitere Häuser vollständig zerstört.[7]
1701 bis 1771 war Offenburg mit der Landvogtei an den Markgrafen von Baden zu Lehen gegeben.
Während der Koalitionskriege lag 1797 das französische Hauptquartier unter General Saint-Cyr für längere Zeit bei Offenburg.
Übergang an Baden
1803 verlor Offenburg beim Reichsdeputationshauptschluss seinen Status als Freie Reichsstadt und wurde dem Land Baden zugeteilt, das 1806 zum Großherzogtum erhoben wurde. Offenburg wurde Sitz eines Amtes, später Bezirksamtes.
Am 19. März 1848 fand die zweite Offenburger Volksversammlung mit 20.000 Teilnehmern statt, die die Forderungen von 1847 bestätigte und erweiterte. Unter anderem wurde die Forderung ins Land getragen, in jeder Gemeinde einen „vaterländischen Verein“ zu gründen, dessen Aufgabe es sei, für die Bewaffnung, die politische und soziale Bildung des Volkes sowie für seine ihm zustehenden Rechte zu sorgen. Diese Aufforderung verhallte nicht ungehört. Nach vorsichtigen Schätzungen bestanden ein Jahr später zwischen 420 und 430 Volksvereine mit etwa 35.000 bis 40.000 Mitgliedern. Zusammen mit den Turn-, Gesang- und Schützenvereinen war ein politischer Mobilisierungsgrad erreicht, der einzigartig in der Geschichte Badens ist.
In der ersten Landesversammlung der Badischen Volksvereine, am 12. bis 13. Mai 1849, trafen sich die demokratischen Kräfte im Bethlehem Badens, von wo aus, nach Bekanntwerden der Meuterei der Badischen Truppen in Rastatt, der Landesausschuss der Badischen Volksvereine am 13. Mai nach Karlsruhe zog, um dort die politische Macht zu übernehmen, als erste republikanisch-demokratische Regierung auf deutschem Boden. Deshalb ist Offenburg inzwischen eine zentrale Station der Straße der Demokratie von Frankfurt am Main bis nach Lörrach.
Doch bis zur heutigen Verfassung war es noch ein sehr langer Weg, denn zunächst flüchtete die provisorische Regierung nach Offenburg und weiter nach Freiburg, und die Revolutionsarmee und Freischärler hatten gegen die schnell anrückenden Preußen und Reichsverbände keine Chance. Obwohl sie anfänglich auch Erfolge erzielten, konnten sie sich nicht halten. Als sich die Freischärler unter Franz Sigel bei Waghäusel im Gefecht bei Waghäusel zur Flucht auflösten, legte der Nachfolger Sigels, General Ludwik Mierosławski am 1. Juli 1849 den Oberbefehl nieder. Am 2. Juli 1849 besetzte eine 11.000 Mann starke preußische Truppe unter Prinz Wilhelm die Stadt, nachdem er im Großherzogtum Baden den Kriegszustand erklärt hatte. Es folgten zahlreiche Strafmaßnahmen. Die Stadt blieb besetzt, doch man feierte 1849 zusammen den Geburtstag des Großherzogs.
Während des Ersten Weltkriegs waren die Offenburger Bahnanlagen wiederholt das Ziel alliierter Luftangriffe, insbesondere während des Sommers 1918. Offenburg wurde zwölf Mal aus der Luft angegriffen, wobei das Empfangsgebäude des Bahnhofs schwer beschädigt wurde und elf Menschen ums Leben kamen.[8]
Weimarer Republik
Herausragendes Ereignis dieser Epoche war die Besetzung Offenburgs durch französische Truppen. In der Folge der alliierten Rheinlandbesetzung wurde auch Offenburg als Annex des Brückenkopfes Kehl am 4. Februar 1923 besetzt.
Anlass hierfür war der Vorwurf der französischen Regierung einer begangenen Verletzung gegen die Bestimmungen von Artikel 367 des Vertrags von Versailles. Dieser lautete: „Die Deutsche Regierung hat die internationalen Züge Paris–Bukarest und Paris–München–Prag vom 30. Januar ab eingestellt und nicht die notwendigen Anordnungen getroffen, um den Durchgang der an diese internationalen Züge angehängten alliierten Wagen durch das deutsche Gebiet sicherzustellen.“[9] Als Begründung hierfür hatte die deutsche Regierung den Kohlemangel angeführt. Daher wurde am 2. Februar 1923 beschlossen, als Sanktion die Grenze des Kehler Brückenkopfes bis zu den Bahnhöfen von Appenweier und Offenburg auszudehnen. Dies hatte zur Folge, dass der Eisenbahnverkehr auf der wichtigen Hauptbahn Karlsruhe–Basel unterbrochen wurde und umfangreiche Umleitungsmaßnahmen notwendig machte. Der Abzug der Besatzungstruppen erfolgte am 18. August 1924.
Zeit des Nationalsozialismus
Machtübernahme der NSDAP und die Errichtung der Diktatur Hitlers
Wie in anderen Teilen Deutschlands auch schritten mit der Machtübernahme der NSDAP im Jahr 1933 die Gleichschaltung und Übernahme der kommunalen Institutionen voran.
Ende der 1930er Jahre überschritt die Einwohnerzahl der Stadt Offenburg die Marke von 20.000.
1939 wurde Offenburg Sitz des Landkreises Offenburg, der aus dem bisherigen Bezirksamt hervorging.
Die jüdische Bevölkerung und deren Verfolgung während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft
Mindestens seit Anfang des 19. Jahrhunderts waren jüdische Familien in der Stadt ansässig. Das Gasthaus „Zum Salmen“ wurde 1875 zu einer Synagoge umgebaut. Im Zuge der Novemberpogrome wurden am 10. November 1938 die Synagoge und ein jüdisches Café verwüstet und anschließend Gegenstände aus der Synagoge, wie die Tora, vor dem Rathaus verbrannt. Alle erwachsenen männlichen Einwohner jüdischen Glaubens wurden verhaftet und ins Konzentrationslager Dachau deportiert. Vorher wurden sie von Angehörigen der SS in einem eineinhalbstündigen Marsch durch die Stadt zum Bahnhof getrieben, währenddessen sie gedemütigt und geschlagen wurden.[10] Am 22. Oktober 1940 wurden im Rahmen der Wagner-Bürckel-Aktion die letzten in Offenburg lebenden Deutschen jüdischen Glaubens in das Camp de Gurs deportiert. Daran erinnern ein Denkmal in Neckarzimmern sowie ein Ehrenmal, das 1990 auf dem Jüdischen Friedhof errichtet wurde. Auf dem Friedhof befindet sich auch eine Gedenkstätte, mit der an Opfer von Zwangsarbeit erinnert wird. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges verübten Gestapo-Beamte Mordaktionen im Rammersweierer Wald: am 27. November 1944 wurden vier Französinnen durch Genickschuss ermordet und am 6. Dezember desselben Jahres elf Familienväter, die sich der Zwangsrekrutierung entziehen wollten. Auch ihrer wird mit einem Denkmal gedacht.[11] Da es nach dem Krieg keine jüdische Gemeinde in Offenburg mehr gab, verkaufte der Oberrat der Israeliten Badens das Gebäude der Synagoge. Das Vorderhaus wurde 1955 abgerissen und ein Wohn- und Geschäftshaus errichtet.[10] Heute erinnert ein 1978 errichtetes Denkmal an die Geschehnisse.
Zweiter Weltkrieg
Während des Zweiten Weltkriegs war die Zivilbevölkerung aufgrund der Nähe zur französischen Grenze den unterschiedlichsten Auswirkungen und Beschränkungen, wie etwa Evakuierungsmaßnahmen nach Kriegsbeginn 1939 und gegen Kriegsende 1945 ausgesetzt. Darüber hinaus wurden Teile der Bevölkerung zu Arbeiten im Zusammenhang mit dem Bau des Westwalls herangezogen.
Im Laufe des Zweiten Weltkriegs waren die im Nordosten der Stadt Offenburg gelegenen Bahnanlagen ab dem ersten größeren Luftangriff am 6. September 1943 mehrfach das Ziel von Angriffen der alliierten Luftstreitkräfte. Der schwerste Luftangriff, der Offenburg am 27. November 1944 traf, war die Operation 727 der USAAF.[12] Dabei wurden 76 Menschen getötet, 77 verletzt und 245 obdachlos. Vor allem das Eisenbahnausbesserungswerk, die Artilleriekaserne, das Industriegebiet, die heutige Georg-Monsch-Schule sowie Gebäude in der Hauptstraße, Goldgasse, Lange Straße und am Lindenplatz wurden getroffen. Das Franckensteinsche Haus (Hauptstr. 84), das Gasthaus Engel (Hauptstr. 84) sowie die Parklichtspiele in der Gustav-Rée-Anlage wurden zerstört.
Die in Folge stattfindenden Luftangriffe bis Kriegsende durch Jagdbomber sowie am 15. Februar und am 4. März 1945 durch taktische und strategische Bomber, hatten allesamt das Ziel, den Bahnverkehr in dem wichtigen Bahnknotenpunkt zu unterbinden.
Darüber hinaus waren Offenburg und die rheinwärts liegenden Umlandgemeinden zeitgleich mit dem Einrücken der alliierten Streitkräfte in das Elsass auch Ziel von großkalibrigem Artilleriebeschuss.
Zwischen März und April 1945 waren in der Artilleriekaserne 41 („La Horie“) über 600 Häftlinge des KZ Natzweiler-Struthof einquartiert, die zum Entschärfen von Blindgängern, zur Beseitigung von Bombenschäden und zum Reparieren beschädigter Bahngleise eingesetzt wurden.
Am 15. April 1945 marschierten französische Truppen von Norden her kommend in die Stadt ein und übernahmen die militärische und administrative Gewalt. Am 4. Mai wurden 114 bereits befreite Zwangsarbeiter durch Zeitbomben getötet, die von Wehrmachtssoldaten im Keller der Unterkunft angebracht worden waren.[13] Bis zur Gründung der Bundesrepublik Deutschland lag Offenburg in der französischen Besatzungszone. Infolgedessen wurden in Offenburg Einheiten der Forces françaises en Allemagne einquartiert, und Offenburg wurde damit bis zum Abzug der Truppen im Jahr 1992 französische Garnisonsstadt.[14]
Seit 1945
Nach dem Zweiten Weltkrieg lag Offenburg in der französischen Besatzungszone und damit bis zur Bildung des sogenannten Südweststaates Baden-Württemberg am 25. April 1952 im Land Baden.
Nach der Besatzungszeit und der Währungsreform nahm die Stadt einen stetigen wirtschaftlichen Aufschwung. Die fortschreitende europäische Einigung und die dadurch erfolgte Umkehr des ehemaligen Standortnachteils einer konfliktbeladenen Grenze zu Frankreich in einen Standortvorteil führten diese positive Entwicklung fort und begünstigten die Entwicklung Offenburgs zu einem prosperierenden, verkehrsgünstig gelegenen Wirtschaftsstandort.
Am 19. Juni 1974 schloss die Stadt einen Vertrag über die Gründung einer Verwaltungsgemeinschaft mit Ortenberg, Durbach und Hohberg.
Gebietsreform in den 1970er Jahren und Eingemeindungen
In den frühen 1970er Jahren wurden im Zuge der Gemeindereform elf ehemals selbständige Gemeinden in die Stadt eingegliedert. Damit erreichte das Stadtgebiet seine heutige Ausdehnung. Im Rahmen der Kreisreform wurde Offenburg am 1. Januar 1973 Sitz des aus mehreren Landkreisen neu gebildeten Ortenaukreises.
Folgende Gemeinden wurden als Ortsteile in die Stadt Offenburg eingemeindet:
Auch die ehemals selbständigen Ortsteile Offenburgs haben jeder für sich eine eigenständige, weit zurückreichende Geschichte, die gegenüber derjenigen der ehemaligen Reichsstadt Offenburg bis zum Übergang an Baden von der jeweiligen Territorialzugehörigkeit bestimmt wurde. Fast alle Umlandgemeinden gehörten seit dem Spätmittelalter zur Landvogtei OrtenauVorderösterreichs und waren den Gerichten Griesheim bzw. Ortenberg unterstellt. Windschläg wurde 1656 durch den österreichischen Regenten Erzherzog Ferdinand an Carl von Neveu übergeben. Die Familie herrschte über den Ort bis 1805, als Windschläg wie alle anderen Ortsteile (außer Teile von Zunsweier) an Baden kamen und dem Amtsbezirk Offenburg zugeordnet wurden. In Zunsweier hatten die Herren von Geroldseck Anteile. Ihre Vögte residierten im „Leyenschen Hof“. Ihr Anteil am Ort Zunsweier gelangte erst 1819 an Baden. Bühl wurde um ca. 1696 durch das Geschlecht der Edlen von Bank, stammend aus Ausserbraz im Gebiet Vorarlberg-Tirol, mitbesiedelt.
Die Stadtteile wurden wie folgt erstmals urkundlich erwähnt:
Bohlsbach 960 als Badelsbach, Bühl 1242 als villa Buhele, Elgersweier 1242 als villa Ergerswilre, Fessenbach 1245 als rivus Vessenbach, Griesheim 1242, Rammersweier 1242 als Romeswilre, Waltersweier 777 als „Waltharisvillare“, Weier 1308 als „Wilre“, Windschläg 1111 bzw. 1114 als Windisleh und Zunsweier 1136 als Zunswilre. Zell-Weierbach entstand 1820 durch Vereinigung mehrerer Orte, darunter Zell, das 1242 als Celle und Weierbach, das 1235 als Weyerbach erstmals erwähnt worden war, ferner Hasengrund, das 1655 von Weierbach getrennt worden war.
Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter (nur Hauptwohnsitze).
Offenburg gehörte zunächst zum Bistum Straßburg und war dem Archidiakonat Ortenau unterstellt. Schon 774 war Offenburg Sitz eines Dekans für das gesamte Umland. Eine eigene Pfarrei ist erstmals 1182 genannt. Dabei handelt es sich wohl um die heutige Heilig-Kreuz-Kirche, die im 13. Jahrhundert errichtet und nach dem Stadtbrand von 1689 ab 1700 neu gebaut wurde. 1280 wurden Franziskaner nach Offenburg gerufen. Sie gründeten ein Kloster, das ebenfalls nach dem Stadtbrand neu gebaut wurde. 1396 wurde im benachbarten Weingarten die Filialkirche Zu Unserer Lieben Frau errichtet.[21][22] Ab 1497 gab es noch das Bühlwegkirchlein in Käfersberg. Die Pfarrkirche Offenburgs hatte ab 1350 bis zu elf Kaplaneien.
Nach 1525 trat die Stadt zur Reformation über, doch kehrte sie nach 1530 wieder zum alten Glauben zurück und blieb danach über Jahrhunderte eine ausschließlich katholische Stadt. 1591 verbot der Rat der Stadt sogar die Aufnahme nichtkatholischer Bürger. Nach Aufhebung des Bistums Straßburg 1803 gehörte die Kirchengemeinde zunächst zum Bistum Konstanz, bevor sie 1821/1827 Teil des neu gegründeten Erzbistums Freiburg wurde. Auch hier wurde Offenburg Sitz eines Dekanats, zu dem alle katholischen Gemeinden im heutigen Stadtgebiet gehören. Neben den bereits genannten Gemeinden entstanden 1917 die Dreifaltigkeitspfarrei (Kirche von 1906) und 1956 die Pfarrkuratie St. Josef (Josefskirche im Stadtteil Hildboltsweier von 1938/1939), aus der 1973 die Pfarrei Heilig Geist hervorging (Heilig-Geist-Kirche im Stadtteil Albersbösch 1973) sowie die Pfarrei St. Fidelis. Auch in den Stadtteilen Bohlsbach, Bühl, Elgersweier, Griesheim, Rammersweier, Waltersweier, Weier, Weingarten (Zell-Weierbach), Windschläg und Zunsweier gibt es jeweils eine katholische Gemeinde (zu den zugehörigen Kirchen vgl. bei Bauwerke). Fessenbach gehört zur Gemeinde Weingarten. Seit der Dekanatsreform am 1. Januar 2008 gehört Offenburg mit der Heilig Kreuz-Kirche und Dreifaltigkeitskirche zum Dekanat Offenburg-Kinzigtal und gehört zudem zur Seelsorgeeinheit St. Ursula Katholische Kirchengemeinde.
Evangelisch
Anfang des 19. Jahrhunderts zogen auch Protestanten nach Offenburg. 1847 wurde die evangelische Gemeinde gegründet. Anfangs konnte sie in der ehemaligen Klosterkirche des Kapuzinerklosters ihre Gottesdienste abhalten, bis von 1857 bis 1864 die evangelische Stadtkirche nach Plänen von Jakob Friedrich Eisenlohr († 1855), Eduard Hermann († 1860) und Ludwig Arnold (* 1826) erbaut wurde.[23] Zur Gemeinde gehörten auch die Protestanten der heutigen Stadtteile Offenburgs, sofern es dort damals überhaupt Protestanten gab. 1912 wurde eine zweite Pfarrei in der Stadtkirchengemeinde errichtet. 1927 entstand die Auferstehungsgemeinde, die heute auch für den Stadtteil Fessenbach zuständig ist (ihre heutige Kirche ist ein Beton-Neubau). Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden weitere evangelische Gemeinden gegründet, und zwar die Erlösergemeinde 1958 mit Kirche von 1963 (daraus entstand dann 1970 die Christusgemeinde unter anderem für den Stadtteil Elgersweier und 1995 die Lukasgemeinde in Schutterwald), die Johannes-Brenz-Gemeinde (1975 unter anderem für Rammersweier, Zell-Weierbach, Durbach und Ebersweier) und die Matthäusgemeinde (1980 für die Stadtteile Bohlsbach, Bühl, Griesheim, Waltersweier, Weier und Windschläg). Somit gehören zu den Offenburger Kirchengemeinden auch die Protestanten der Nachbargemeinden Durbach, Ortenberg und Schutterwald. Alle Kirchengemeinden gehörten zunächst zum Kirchenbezirk Lahr der Evangelischen Landeskirche in Baden. Später wurde Offenburg Sitz eines eigenen Kirchenbezirk, der 2014 mit den Kirchenbezirken Kehl und Lahr zum Kirchenbezirk Ortenau fusionierte.
Alt-Katholisch
Seit 1870 existiert mit der Pfarrgemeinde St. Mattias Offenburg eine alt-katholische Gemeinde in Offenburg. 1874 wurde das Nutzungsrecht der Kirche der 1870 entstandenen alt-katholischen Gemeinde übertragen. Die Kirche wurde von den Kapuzinern als Klosterkirche erbaut und befindet sich heute in der Gymnasiumstraße 7. St. Mattias ist baugeschichtlich die älteste Kirche der Stadt Offenburg.
An der Spitze der Freien Reichsstadt Offenburg stand der Rat mit dem Schultheiß (Bürgermeister). Der Rat hatte zwölf Mitglieder. Ab etwa 1300 gab es daneben noch einen „jungen Rat“ der Zünfte. Im 14. Jahrhundert wurden die Bürgermeister von vier „Stettmeistern“ verdrängt. Nach dem Übergang an Baden leiteten der Bürgermeister und Gemeinderat sowie der Bürgerausschuss die Stadt. Neben dem Bürgermeister gab es ab 1898 einen zweiten Bürgermeister. Seit 1903 trägt das Stadtoberhaupt die Amtsbezeichnung Oberbürgermeister. Dieser wird heute für eine Amtszeit von acht Jahren direkt gewählt. Er ist Vorsitzender des Gemeinderats. Seine Stellvertreter sind der Erste Beigeordnete und der Zweite Beigeordnete, jeweils mit der Amtsbezeichnung „Bürgermeister“.
Reichsschultheiße
1801–1803: Leopold Witsch (bis zum Übergang Offenburgs an Baden der letzte Reichsschultheiß)
Seit 3. Dezember 2018: Marco Steffens. Steffens erhielt bei der Wahl am 14. Oktober 2018 im ersten Wahlgang 52 % der Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von 49,6 %.[29][30]
1972–2023: Wolfgang Schäuble, CDU. Während der 19. Legislaturperiode bekleidete Dr. Wolfgang Schäuble das Amt des Präsidenten des Deutschen Bundestages. Seit 1972 gewann er vierzehn Mal in Folge das Direktmandat im Wahlkreis Offenburg und war dienstältester Abgeordneter in der Geschichte deutscher Nationalparlamente.
1899–1918: Oskar Muser, Fortschrittliche Volkspartei
1913: Franz Hauser, Zentrum
1909–1912: Georg Monsch (als Abgeordneter für den Wahlkreis Lahr)[33]
Wappen
Blasonierung (bis 2009): „In Silber ein rotes Stadttor mit beknauftem Zeltdach, flankiert von zwei schwarz befensterten Zinnentürmen, ausgeschwenkten, goldenen Torflügeln an schwarzen Angeln und gezogenem schwarzem Fallgatter.“
In seiner aktuellen Verwendung ist das Wappen allerdings stark stilisiert: „In Silber ein offenes, rotes Stadttor (Torburg) mit stumpfem Giebel und ausgeschwenkten, goldenen Torflügeln, flankiert von zwei silberbefensterten Zinnentürmen.“ – Da es sich um eine offene Torburg handelt, ist es ein „redendes Wappen“.
Die Stadtflagge ist weiß-rot. Das Wappensymbol ist schon auf Siegeln seit 1284 nachweisbar. Im 18. Jahrhundert war auch ein Adler als Symbol der Reichsstadt in Verwendung. Die Blasonierung ist seit dem 16. Jahrhundert bekannt.
Städtepartnerschaften
Offenburg unterhält mit folgenden Städten eine Partnerschaft:
Von 1966 bis zur Außerdienststellung des Schiffes im Jahr 1993 unterhielt die Stadt Offenburg eine Patenschaft zum Versorger „Offenburg“ (A-1417) der Bundesmarine. Seit der Zugtaufe im Offenburger Bahnhof am 22. November 2003 ist Offenburg Pate eines ICE der Baureihe 403. Ebenfalls trägt ein Fahrzeug der Ortenau-S-Bahn des Herstellers Adtranz und das erste Fahrzeug der OSB der Baureihe Mireo Plus B den Namen der Stadt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater und Museen
Für Theaterdarbietungen werden u. a. die Oberrheinhalle und die Baden Arena auf dem Messegelände, die Reithalle auf dem Kulturforum, der historische Salmen und der Schillersaal genutzt.
Das Museum im Ritterhaus, um 1900 gegründet durch Carl Frowin Mayer, umfasst einen Bestand mit mehr als 9.000 Objekten. Neben archäologischen Ausgrabungsstücken sind stadtgeschichtliche Zeugnisse vom Mittelalter bis in die Gegenwart, Objekte religiöser Volkskunst und Judaica zu sehen. Außerdem findet man Wissenswertes zur regionalen Naturkunde, geologische Exponate und eine kuriose kolonialzeitliche Völkerkundesammlung mit Großwildtrophäen und Masken.
In der Städtischen Galerie Offenburg auf dem Kulturforum sind wechselnde Ausstellungen moderner und zeitgenössischer Kunst zu sehen. In einem Sonderraum wird in wechselnden Präsentationen das Werk der Offenburger Malerin Gretel Haas-Gerber gezeigt.
Bauwerke
Altstadt
Seit dem Wiederaufbau nach dem Stadtbrand von 1689 ist die Offenburger Altstadt noch heute von Barockbauten geprägt. Älter ist die Stadtmauer, die noch auf etwa 1,4 km erhalten ist. Das repräsentative Zentrum der Altstadt ist der südliche Teil der in Nordsüdrichtung verlaufenden Hauptstraße, die hier zu einem langgestreckten Platz aufgeweitet ist. Der Fischmarkt, ebenfalls eine aufgeweitete Straße, bildet eine der Querverbindungen nach Osten zur Klosterstraße. Die Lange Straße ganz im Osten der Altstadt geht im Norden von der Klosterstraße ab und bildet mit ihr ein Dreieck, in dem mehrere Querstraßen liegen, und als Platz zwischen Ritterstraße und Gerberstraße die Gerichtsstraße. Westlich der Hauptstraße liegt, durch einen Häuserblock von ihr getrennt, der rechteckige Marktplatz.
Hauptstraße:
Historisches Rathaus von 1741
ehemaliger Königshof von 1714–17, Portal 1756–68, errichtet als Sitz der Landvogtei Ortenau, heute Sitz des Polizeireviers Offenburg
Einhornapotheke, vorderer Teil 1720, hinterer 1772, auf Grundmauern und mit einem Fenster des gotischen Vorgängerbaus
St. Ursulasäule von 1961, der Schutzpatronin Offenburgs gewidmet
Beck’sches Haus, Hauptstraße 59: spätbarockes Bürgerhaus aus dem 18. Jh. (1760)
Haus Jenewein, Hauptstraße 63: dreigeschossiger Fachwerkbau aus dem 18. Jh.
Haus Battiany, Hauptstraße 69: Dreigeschossiges Bürgerpalais von 1793.
Fischmarkt
Hirschapotheke, erbaut 1698
Salzhaus von 1786, klassizistisch
Löwenbrunnen
Lange Straße
Salmen, ein ehemaliges Gasthaus, in dem 1847 die Forderungen des Volkes in Baden verfasst wurden
Glaserstraße:
Mikwe (jüdisches Ritualbad), 14. oder 16./17. Jahrhundert
Ritterstraße:
Ritterhaus, 18. Jahrhundert, ehemals Sitz der Ortenauer Reichsritterschaft, heute Museum
Sakralbauten:
Heilig-Kreuz-Kirche, auf den Grundmauern einer Kirche aus dem 13. Jahrhundert, nach der Zerstörung 1689 unter Nutzung einigen alten Mauerwerks ab 1700 errichtet, katholische Hauptkirche der Stadt
Kapuzinerkloster mit Kirche, erbaut 1641 bis 1647, diente nach Auflösung des Klosters ab 1847 als evangelische Kirche, ab 1873 altkatholische Kirche
Franziskanerkloster, nach 1689 wieder aufgebaut
Kirche des ehemaligen Andreasspitals, 1700 barock erneuert, mit Kerzenständer Brennender Dornbusch von Bernhard Philipp[35]
Übrige Kernstadt und Stadtteile
Bürgerpark:
Villa Billet, „Billet’sche Schlösschen“, vor 1800, heute als Standesamt genutzt
Platz der Verfassungsfreunde im Kulturforum in der Oststadt:
Skulptur Männlich/Weiblich von Jonathan Borofsky, gestiftet Mitte der 1990er Jahre von der Offenburger Ehrenbürgerin Aenne Burda
Katholische St.-Josef-Kirche in Hildboltsweier von 1938/39
Katholische Pfarrkirche St. Fidelis in der Nordweststadt von 1960
Evangelische Erlöserkirche mit Gemeindezentrum in Albersbösch von 1963
Auferstehungskirche, Baubeginn 1963, Einweihung 30. November 1969[36]
Katholische Heilig-Geist-Kirche in Albersbösch von 1973
Katholische St.-Martin-Kirche im Stadtteil Stegermatt (Offenburg-Süd) von 1980.
Kirchen in den eingemeindeten Orten
Katholische Kirchen:
St. Laurentius in Bohlsbach (erbaut 1666), bis 1957 mit einer Josefsfigur auf einem 1918 gestifteten Altar der Offenburger bzw. St. Ulricher Firma Gebrüder Moroder[37]
St. Peter und Paul in Bühl (erbaut 1861/62 im neogotischen Stil)
St. Markus in Elgersweier (erbaut 1761 mit wahrscheinlich älterem Chor sowie Westturm von 1881)
katholische Kirche St. Nikolaus in Griesheim (erbaut 1740 in barockem Stil mit altem Chorturm)
Kirche Herz-Jesu in Rammersweier (erbaut 1955)
St. Johannes Nepomuk und Quirin in Waltersweier (erbaut 1748 wohl auf älteren Fundamenten, 1878 vergrößert),
St. Johannes der Täufer in Weier (erbaut 1862–80 unter Einbeziehung des Chores der 1531 geweihten früheren Kirche),
St. Pankratius in Windschläg (erbaut 1835–37 im neuromanischen Stil unter Verwendung des Turms der 1350 erstmals genannten Vorgängerkirche), 1914 von Moroder mit einem Hochaltaraufsatz[38] ausgestattet.
Kirche zu den Hl. Philipp und Jakob in Weingarten, Zell-Weierbach (unter dem Bischof Wilhelm von Diest 1396 Einweihung der Wallfahrtskapelle Mariae virginis an gleichem Ort, 1596 erbaut an Stelle des im Bauernkrieg abgebrannten Baues, 1631 durch Blitz zerstört und unter Nutzung des alten Chors wieder aufgebaut. In den 1870er Jahren Erweiterung durch Umbau des Langhauses),[39] genannt auch „Weingartenkirche“. 13 lebensgroße Figuren darin stammen von Franz Tavella (1887), die in Sigmaringen (vor 1882) geschaffenen[40] Apostel Philippus und Jakobus im früheren Marmon-Hochaltar von Franz Joseph Simmler.[41]
St. Sixtus in Zunsweier (erbaut 1736–43 in barockem Stil auf älteren Fundamenten einer bereits 1136 erwähnten Kirche, 1954–56 grundlegend verändert[42])
Wallfahrtskirche Maria Schmerzen im Stadtteil Zell-Weierbach
Die Damen der DJK Offenburg spielen seit der Saison 2008/09 in der zweiten Tischtennis-Bundesliga. Die Herren, vormals Bundesligist, sind derzeit in der Oberliga BaWü aktiv.
Der VC Offenburg ist einer der erfolgreichsten Volleyballvereine im Jugendbereich in Süddeutschland. Die Damenmannschaft des Vereins spielt seit der Saison 2009/10 in der 2. Bundesliga Süd, die Herren sind seit Jahren erfolgreich in der Regionalliga. Bekannteste ehemalige Spielerin des Vereins ist die Nationalspielerin Atika Bouagaa.
Nach dem Ende der HR Ortenau ist der TV Willstätt in der Südbadenliga der am höchsten spielende Handballverein in der Ortenau.
2008 fanden erstmals die Baden Classics im Springreitsport statt.
Die LG Offenburg hat einige Spitzensportler der Leichtathletik unter Vertrag. Aushängeschilder des Vereins sind die Weltmeisterin von 2013 und ehemalige Europarekordlerin im Speerwurf Christina Obergföll und der dreimalige Deutsche Meister über 110 Meter Hürden Matthias Bühler. Johannes Vetter, der Weltmeister im Speerwurf 2017, trainiert ebenfalls bei der LG Offenburg. Sein Trainer ist Boris Obergföll.
Waltraud Geiler von der Schützengesellschaft Offenburg nahm bei den Olympischen Spielen in Los Angeles 1984 mit der Sportpistole teil. Sie war von den 1980er bis Mitte der 2000er Jahre eine der erfolgreichsten Pistolenschützinnen bei den Deutschen Meisterschaften.
Offenburg ist eine Hochburg der schwäbisch-alemannischen Fastnacht, im Hochalemannischen Fasent genannt. Während dieser Zeit finden zahlreiche traditionelle Veranstaltungen statt, wie zum Beispiel die Taufe des Fasent-Kindes am „Schmutzige Dunnerschdig“, der Hexenfraß und die Strohhexenverbrennung am Fastnachtsdienstag. Träger dieser sehr lebendigen Brauchtumspflege sind insbesondere die Althistorische Narrenzunft Offenburg und die Offenburger Hexenzunft mit ihren bekanntesten Masken, der „Hexe“ und dem „Spättlehansele“, aber auch eine Vielzahl von neugegründeten Zünften in den Ortsteilen Offenburgs.
Messen und Kongresse
Zurückgreifend auf eine lange Tradition landwirtschaftlicher Ausstellungen hat sich Offenburg seit den 1960er Jahren als Messe- und Kongressstandort etabliert. Auf dem Messegelände mit seinem 52.400 m² großen Freigelände und einer Hallenfläche von 22.500 m² finden regelmäßig Veranstaltungen statt, so zum Beispiel:
Berufsinfomesse (BIM; Messe für berufliche Orientierung)[43]
Weitere Veranstaltungen
Weitere regelmäßige bedeutsame Veranstaltungen sind:
SHORTS Filmfestival: Trinationales Filmfestival für Studierende an Filmschulen in Deutschland, Frankreich und der Schweiz (Anfang April, veranstaltet von der Hochschule Offenburg)[44]
Ortenauer Weinfest (am letzten September-Wochenende, parallel zur Oberrhein-Messe)
Familienkonzerte Offenburg: Konzerte von Berufsmusikern für Menschen ab fünf Jahren unter der Schirmherrschaft von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble.
Offenburger Kreuzgangkonzerte: klassische Kammermusik im alten Kapuzinerkloster, jährlich sechs Open-Air-Konzerte von Mitte Juni bis Ende Juli, künstlerische Leitung: Offenburger Streichtrio.
WortSpiel, jährlich stattfindende Offenburger Literaturtage, konzipiert von der Stadtbibliothek Offenburg und der Volkshochschule Offenburg
Kinder- und Jugendliteraturtage: jährlich im Herbst stattfindende Veranstaltung der Stadtbibliothek Offenburg
Wirtschaft und Infrastruktur
Offenburg ist vor allem bekannt als Sitz des Burda-Verlages und war früher ein stark von der Eisenbahn dominierter Ort. Durch die Oberrhein-Messe ist die Stadt auch eine bedeutende Messestadt Baden-Württembergs.
Verkehr
Straßenverkehr
Die Anschlussstelle 55 Offenburg der Bundesautobahn 5 ist knapp fünf Kilometer von der Stadtmitte entfernt. In ihrem Ursprungszustand aus dem Jahr 1960 war der Autobahnanschluss auch unter dem Namen „Offenburger Ei“ bekannt. Des Weiteren führen die Bundesstraßen 3 und 33 durch Offenburg.
Schienenverkehr
Der Bahnhof Offenburg ist ein wichtiger Knotenpunkt und ICE- und TGV-Halt. Er verfügt über stündliche Fernverkehrsverbindungen mit Direktverbindungen (in Richtung Norden) über Mannheim nach Köln sowie über Frankfurt am Main u. a. nach Hamburg und Berlin. Darüber hinaus verkehrt täglich ein Zugpaar direkt nach Paris und nach Amsterdam. In Richtung Süden bestehen auf der ehemaligen badischen Hauptbahn ICE-Verbindungen nach Basel sowie mit einzelnen Zügen nach Zürich, Chur und Interlaken. Seit dem Fahrplanwechsel im Winter 2018 gibt es mit Zwischenhalt in Straßburg eine direkte TGV-Verbindung zum Pariser Gare de l’Est, die ohne Umstieg in 2 Stunden und 22 Minuten bewältigt wird.
Zu den Tagesrandzeiten gibt es eine direkte IC-Verbindung in die Landeshauptstadt Stuttgart. Insgesamt treffen in Offenburg vier Eisenbahnstrecken aufeinander: Die Rheintalbahn, auf der auch viele internationale ICE-Züge in Offenburg halten, verbindet die Stadt mit Basel und Mannheim. Außerdem ist Offenburg Ausgangspunkt der Schwarzwaldbahn nach Konstanz, der Europabahn nach Straßburg sowie der Renchtalbahn nach Bad Griesbach. Seine frühere wirtschaftliche Bedeutung als Eisenbahnerstadt hat es jedoch infolge der Stilllegung des Ausbesserungswerkes und des Rangierbahnhofes verloren. Letzterer wird nur mehr teilweise als Güterbahnhof genutzt. Neben dem Hauptbahnhof wird der südlich dessen gelegene Haltepunkt Offenburg Kreisschulzentrum von der SWEG bedient. Nördlich von Offenburg ist die Bahnlinie bis Rastatt-Süd viergleisig und für Höchstgeschwindigkeiten bis 250 km/h ausgelegt, südlich von Offenburg erlaubt die derzeitige Trassenführung maximal 160 km/h. Im Tunnel Offenburg sollen Güterzüge zukünftig (Inbetriebnahme geplant für 2035) das Stadtgebiet unterfahren.
Radverkehr
Die Stadt hatte 1996 und 2006 einen Radverkehrsanteil am Binnenverkehr von 25 %.[45] 2011 wurde Offenburg gemeinsam mit Freiburg und Karlsruhe als erste fahrradfreundliche Städte vom Land Baden-Württemberg ausgezeichnet, 2017 wurde die Auszeichnung erneuert. Von Offenburg aus verläuft der Itinéraire cyclable européen (Europäischer Radwanderweg) Molsheim–Strasbourg–Kehl–Offenburg in das Elsass. Der Kinzigtalradweg führt von Offenburg entlang der Kinzig nach Freudenstadt, der Naturpark-Radweg als Erweiterung dazu bildet über Bad Wildbad und Baden-Baden einen Rundweg zurück nach Offenburg. Der Ortenauradweg führt von Herbolzheim über Offenburg nach Ettlingen.
Busverkehr
Offenburg verfügt über ein dichtes Stadtbusnetz (Schlüsselbus), welches das Stadtzentrum mit den Stadt- und Ortsteilen sowie den Umlandgemeinden ohne Bahnanschluss verbindet. Betreiber sind die Südwestdeutsche Landesverkehrs-AG (SWEG) und die RVS Regionalbusverkehr Südwest GmbH, die Betriebsführerschaft liegt bei den Technischen Betrieben Offenburg (TBO).
Auf dem südwestlichen Teil der Gemarkung befindet sich der Flugplatz Offenburg (ICAO-Code EDTO). Die erstmalige fliegerische Nutzung datiert bereits auf das Jahr 1911 zurück, an dem der Oberrheinische Zuverlässigkeitsflug hier Station machte. Seither hat der Platz eine wechselvolle Geschichte erfahren, die u. a. bestimmt war durch die Lage in der durch den Versailler Vertrag festgelegten entmilitarisierten Zone, den Zweiten Weltkrieg und das darauf folgende Besatzungsregime sowie städtebauliche und verkehrstechnische Ansprüche bis in die heutige Zeit.
Offenburg liegt im Weinbaubereich Ortenau des Weinbaugebietes Baden. Gelegen in der Vorbergzone des Mittleren Schwarzwaldes, reifen hier und in den Ortsteilen Fessenbach, Zell-Weierbach und Rammersweier vornehmlich die Rebsorten Riesling, grauer und weißer Burgunder sowie Spätburgunder. Insgesamt gibt es sieben Weinbaubetriebe: die Winzergenossenschaften Fessenbach, Rammersweier und Zell-Weierbach sowie die Weingüter von und zu Franckenstein und Renner, die Ortenauer Weinkellerei der Edeka und das Weingut Schloss Ortenberg – ein Zusammenschluss des ehemaligen städtischen Weingutes „St. Andreas“ mit dem Weinbauversuchsgut des Ortenaukreises.[46]
Medien
In Offenburg ist mit Hubert Burda Media einer der größten Zeitschriften- und Online-Medien-Verlage Deutschlands ansässig. Neben verschiedenen Redaktionen, die im Medien-Zentrum beheimatet sind, ist hier auch eine der modernsten Großdruckereien für den Tiefdruck angesiedelt. Bekannte Druckerzeugnisse sind beispielsweise die Bunte, Focus, Mein schöner Garten, Playboy und TV Spielfilm.
In Offenburg erscheinen zwei Tageszeitungen: Das Offenburger Tageblatt im Reiff Verlag sowie aus dem in Freiburg ansässigen Badischen Verlag die Badische Zeitung mit Lokalteil für Offenburg und den südlichen Ortenaukreis.[47]
Darüber hinaus haben zwei auflagenstarke, anzeigenfinanzierte und mit ausführlichem redaktionellem Anteil erscheinende Wochenzeitungen, der Stadtanzeiger (mittwochs) und Der Guller (sonntags), ihren Sitz in Offenburg. Sie gehören beide dem 1972 von Wolfgang L. Obleser gegründeten Stadtanzeiger-Verlag an und erreichen in fünf redaktionellen Ausgaben alle rund 176.000 Haushalte des Ortenaukreises.[48] Auch das regionale Wirtschaftsmagazin Econo hat seinen Sitz in Offenburg.
Der Tietge-Verlag hat seinen Sitz in Offenburg und verlegt hier das Magazin heimat Schwarzwald und Kochbücher wie etwa Born to Grill sowie Schwarzwald Reloaded (in Kooperation mit der Schwarzwald Tourismus).
Seit 1987 gibt es in Offenburg den lokalen Radiosender Hitradio Ohr, ein Tochterunternehmen des Reiff Verlages. Ein weiteres Tochterunternehmen, Schwarzwaldradio, sendet seit 2008 aus Offenburg. Seit Mai 2012 ist dieser Sender in Baden-Württemberg, seit 2016 in ganz Deutschland im Digitalradio zu empfangen. Außerdem unterhielt der Privatsender Radio Regenbogen bis zum Sommer 2013 eine Außenstelle in Offenburg. Der Südwestrundfunk unterhält in Offenburg ein Regionalbüro.
Im interkommunalen Gewerbegebiet GRO/ Königswaldfeld befindet sich die 2006–2009 errichtete Justizvollzugsanstalt Offenburg, die noch eine Außenstelle für den offenen Vollzug in Kenzingen hat.[53]
Im Rahmen der Polizeistrukturreform 2012 wurde Offenburg 2014 Sitz eines Polizeipräsidiums (PP). Mit etwas über 1.400 Dienstposten ist es das von der Personalstärke her kleinste PP des Landes.[54]
Das Finanzamt Offenburg ist das zweitgrößte in Baden-Württemberg. Es hat mehrere Sonderzuständigkeiten, so ist es zum Beispiel zentral für die Umsatzbesteuerung ausländischer Unternehmer aus Frankreich und Monaco zuständig.[55] Im Jahr 2021 hatte es eine Personalstärke von 517 Mitarbeitern.[56]
Die Stadt ist Sitz des Kirchenbezirks Offenburg der Evangelischen Landeskirche in Baden und des Regionalbüros Ortenau des Erzbistums Freiburg, zu dem die Dekanate Offenburg-Kinzigtal, Acher-Renchtal in Achern und Lahr in Lahr/Schwarzwald gehören.
Offenburg ist auch Sitz des Ernährungszentrums Südlicher Oberrhein (eröffnet 1997), eines von vier solcher Zentren in Baden-Württemberg. Dieses ist dem Landratsamt Ortenaukreis in dessen Funktion als Untere Landwirtschaftsbehörde angegliedert.
Der Ortsverband Offenburg der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) besteht seit den 1950er Jahren. Er war bisher deutschlandweit und im Ausland, beispielsweise nach Flutkatastrophen, tätig. Teil des Ortsverbands ist die Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen, die 2003 in Arles/Frankreich, 2005 in New Orleans/USA und 2021 im Ahrtal im Einsatz war.
Garnison
Offenburg blickt auf eine lange Zeit als Garnisonsstadt zurück. Die Stadt beherbergte Truppen der Badischen Armee (als Teil des XIV. Armeekorps), der Kaiserlichen Armee, der Wehrmacht und der französischen Armee. Sie begann 1896/97 mit dem Bau der Ihlenfeld-Kaserne (Weingartenstraße – Brachfeldstraße – Franz-Ludwig-Mersy-Straße – Moltkestraße) im Südosten der Stadt.[57] Es folgten weitere Kasernen:
die Holderstock-Kaserne (Bühlerfeldstraße – Eckenerstraße – Lise-Meitner-Straße) und später
das Quartier La Horie (Rammersweierstraße – Moltkestraße – Prinz-Eugen-Straße).[58]
Zwischen Offenburg und Durbach lag ein Standortübungsplatz; dort befindet sich heute die Erdaushubdeponie Rammersweier. Der Verkehrsflugplatz wurde während des Zweiten Weltkrieges von der Luftwaffe genutzt.
Am 31. August 1992 wurde offiziell die Auflösung der französischen Garnison verkündet; der Abzug der etwa 4000 französischen Soldaten und ihrer Familien war 1993 beendet. Damit endete die Geschichte Offenburgs als Garnisonsstadt. Auf dem Gelände der Holderstock-Kaserne befindet sich heute ein Industriegebiet. Einzelne Gebäude und Fahrzeughallen werden noch genutzt. Das Quartier La Horie wurde zu einem Wohngebiet. Die vorherige Nutzung als Kaserne ist so nicht mehr zu erkennen. Auf dem Gelände der Ihlenfeld-Kaserne entstand unter Nutzung der historischen Kasernengebäude das Kulturforum. Das Kulturbüro der Stadt Offenburg, die Stadtbücherei und die Städtische Galerie fanden hier Platz. Die historische Exerzierhalle (umgangssprachlich als „Reithalle“ bezeichnet, obwohl in ihr nie geritten wurde) dient als Veranstaltungshalle. Der ehemalige Exerzierplatz wurde begrünt und bildet heute den Platz der Verfassungsfreunde.
Bildungswesen
An der Hochschule Offenburg (ehemals: Fachhochschule) werden technische, wirtschaftswissenschaftliche und medienspezifische Bachelor- und Masterstudiengänge angeboten.
Am Standort Gengenbach werden die Diplomstudiengänge Technische Betriebswirtschaft und Wirtschaftsingenieurwesen angeboten.
Ferner gibt es ein Staatliches Seminar für Didaktik und Lehrerbildung (Grund- und Hauptschulen) in Offenburg.
zwei Realschulen: Erich-Kästner-Realschule und Theodor-Heuss-Realschule,
ein Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit dem Förderschwerpunkt Lernen (Waldbach-Schule II),
zehn Grund- und Hauptschulen: Eichendorffschule, Konrad-Adenauer-Schule, Lorenz-Oken-Schule Bohlsbach und Waldbach-Schule I sowie je eine Grund- und Hauptschule in den Stadt- und Ortsteilen Durbach, Elgersweier, Weier, Windschläg, Zell-Weierbach und Zunsweier,
Der Ortenaukreis ist Träger der drei beruflichen Schulen (Friedrich-August-Haselwander-Gewerblich-Technische Schule mit Technischem Gymnasium (Profile Technik, Informationstechnik und Technik und Management), Kaufmännischen Schule mit Wirtschaftsgymnasium und Haus- und Landwirtschaftliche Schule Offenburg mit Ernährungswissenschaftlichem und Biotechnologischem Gymnasium) sowie der Hansjakob-Schule mit Schulkindergarten (Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit Förderschwerpunkt geistige Entwicklung), der Schule für Schüler in längerer Krankenhausbehandlung am Klinikum Offenburg (früher Städtisches Krankenhaus) und dem Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum für körperliche und motorische Entwicklung mit Schulkindergarten.
Mehrere Privatschulen runden das schulische Angebot Offenburgs ab. Darunter eine Freie Waldorfschule (seit 1982), ein Abendgymnasium, eine Abendrealschule, das Mädchengymnasium und die Mädchenrealschule am Kloster Unserer Lieben Frau, die Freie Schule Spatz (Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung), das Haus Fichtenhalde mit einem Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum mit Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung, die CJD Christophorusschule Offenburg, eine Fachschule für Landwirtschaft, eine Akademie für Pflegeberufe sowie eine Schule für Kranke an der Klinik an der Lindenhöhe.
Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung
Die Gewinnung, Aufbereitung und Verteilung des Trinkwassers wird von der Wasserversorgung Offenburg GmbH in Zusammenarbeit mit Bn Netze übernommen. Das Trinkwasser für Offenburg stammt ausschließlich aus Grundwasser. Das Gewinnungsgebiet liegt zwischen Kinzig und Mühlbach und wird überwiegend von der Kinzig gespeist. 14 Tiefbrunnen mit ca. 25 Metern Tiefe fördern das Rohwasser. Dieses wird im Wasserwerk „Am Sägeteich“ aufbereitet 48.4587.9469. Das Werk wurde 1992 in Betrieb genommen. Im Anschluss gelangt das Trinkwasser in das 305 Kilometer lange Leitungsnetz der Stadt. Hier sind sechs Hochbehälter mit einem Fassungsvermögen von 200 bis 5.000 m³ zwischengeschaltet. Diese dienen der Druckerhaltung im Netz und dem Abdecken von Verbrauchsspitzen.[59]
Die Netzabgabe lag 2019 bei rund 3,8 Mio. m³. Im Jahr 2016 verbrauchte ein Einwohner Offenburgs durchschnittlich 128 Liter Trinkwasser am Tag, was über dem baden-württembergischen Landesdurchschnitt von 119 Litern lag.[60]
Mit einer Gesamthärte von 5,6 °dH fällt das Wasser in den Härtebereich „weich“.[61] Der Brutto-Verbrauchspreis liegt bei 2,21 Euro je Kubikmeter.[62]
Die Ableitung und Reinigung des anfallenden Abwassers fällt in den Zuständigkeitsbereich des Abwasserzweckverbandes Raum Offenburg. 99,9 % der Stadtbewohner waren 2016 an die Kanalisation angeschlossen. Sie hat im Ortsgebiet eine Länge von 378 Kilometern (davon 145 Kilometer im Mischsystem).[63] Das Abwasser wird im Verbandsklärwerk bei Griesheim48.51897.9143 gereinigt. An die Anlage sind ca. 135.000 Einwohnerwerte angeschlossen. Sie behandelt jährlich etwa 8 Mio. m³ Abwasser im Belebtschlammverfahren. Das gereinigte Wasser wird in den Mühlkanal eingeleitet, der nach etwa einem Kilometer in die Kinzig mündet.
Ulrich Coenen: Egon Eiermann in Mittelbaden – Anmerkungen zu seinen Villen in Baden-Baden und seinen Gewerbebauten in Offenburg. Hrsg.: Knapp-Stiftung für Architektur und Städtebau. Verlag Mainz, Aachen 2023, ISBN 978-3-95886-510-5
Samuel Dzialoszynski, Martin Ruch: Der Gute Ort. Der jüdische Friedhof in Offenburg. BoD, Norderstedt 2000, ISBN 3-8311-0734-3. (300 Grabsteine werden beschrieben)
Klaus Gaßner, Diana Finkele: Der Aufstand der badischen Demokraten. Geschichten aus der Revolution 1848/49. Verlag Regionalkultur, Ubstadt-Weiher 1999, ISBN 3-929366-97-5.
Vera Joggerst, Wolfgang Bientzle und Karl Joggerst: Ortsfamilienbuch Windschläg, Ortenaukreis/Baden, mit Bildern aus der Sammlung des Fördervereines Dorfgeschichte Windschläg e. V. (= Badische Ortssippenbücher. 161). Förderverein Dorfgeschichte Windschläg, Offenburg 2014. (Bearbeiteter Zeitraum 1703–1928)
Otto Kähni: Offenburg und die Ortenau. Verlag Stadt Offenburg, Offenburg 1976.
Erich Keyser (Hrsg.): Badisches Städtebuch. Band IV 2. Teilband aus „Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte“ – Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, Stuttgart 1959.
Martin Ruch: Stadtrundgang in Offenburg. Zwischen Rhein und Reben.Offenburg, 2. Auflage 2003, ISBN 3-922663-69-9.
Kristian-Heinrich Schüssler: WALTERSWEIER 1200 Jahre Ortschronik. Vom Bauern zum Nebenerwerbslandwirt und vom Dorf zum Stadtteil. Herausgeber Ortsverwaltung Offenburg-Waltersweier 1999, ISBN 3-00-004766-2.
Max Wingenroth (Bearb.): Die Kunstdenkmäler des Kreises Offenburg (=Die Kunstdenkmäler des Grossherzogtums Baden, 7. Band), J.C.B. Mohr, Tübingen 1908.
↑Ulrich Brandl, Emmi Federhofer: Ton + Technik. Römische Ziegel. (Schriften des Limesmuseums Aalen. Nr. 61). Theiss, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-8062-2403-0.
↑Johann Schrempp (2012): Die römische Besiedlung in Offenburg. In: Archäologische Nachrichten aus Baden - Band 84.
↑Apud castrum Offinburc, im Rotulus Sanpetrinus. Eine früher um 1101 datierte Nennung (in loco Offinburc) wird aufgrund schriftkundlicher und historischer Kriterien mittlerweile auf wahrscheinlich 1139 datiert. Vgl. Bertram Jenisch, André Gutmann: Offenburg. Archäologischer Stadtkataster Baden-Württemberg 33, Esslingen 2007, S. 24, sowie Bertram Jenisch: Die Siedlungsentwicklung Offenburgs im Licht neuer Ausgrabungen, in: Archäologische Nachrichten aus Baden, Bd. 84 (2012).
↑Otto Kähni: Offenburg und die Ortenau. Verlag Stadt Offenburg, Offenburg 1976, S. 61.
↑Peter Oestmann: Die Offenburger Hexenprozesse im Spannungsfeld zwischen Reichshofrat und Reichskammergericht. In: Die Ortenau. Veröffentlichungen des Historischen Vereins für Mittelbaden, Offenburg 1995, S. 179–220.
↑Otto Kähni: Offenburg und die Ortenau. Verlag Stadt Offenburg, Offenburg 1976, S. 147–150.
↑Vgl. Werner Scheurer: Pfarr- und Wallfahrtskirche Unsere Liebe Frau im Weingarten Offenburg. Regensburg 1995 (= Kleine Kunstführer. Band 2249).
↑Vgl. auch Carla Th. Mueller: Keine gewöhnliche Ware – Die alte Ausstattung unserer Kirchen. Zum Schicksal des historisierenden Inventars der Kirche Unsere Liebe Frau in Weingarten/Offenburg. In: Wilfried Rößling, Konrad Krimm (Hrsg.): Alte Bauten – Neue Pläne. Historismus in Baden. Last und Chance. Karlsruhe 1999, S. 117–129.
↑Werner Scheurer: Die Altäre der Offenburger Altarbauer Moroder. In: Medizinhistorische Mitteilungen. Zeitschrift für Wissenschaftsgeschichte und Fachprosaforschung. Band 36/37, 2017/2018 (2021), S. 147–182, hier: S. 163 und 179 f.
↑Werner Scheurer: Die Altäre der Offenburger Altarbauer Moroder. In: Medizinhistorische Mitteilungen. Zeitschrift für Wissenschaftsgeschichte und Fachprosaforschung. Band 36/37, 2017/2018 (2021), S. 147–182, hier: S. 179.
↑vgl. Wingenroth, Max: Die Kunstdenkmäler des Kreises Offenburg (=Die Kunstdenkmäler des Grossherzogtums Baden, Band 7), S. 554–556.
↑Carla Th. Mueller: Keine gewöhnliche Ware – Die alte Ausstattung unserer Kirchen. Zum Schicksal des historisierenden Inventars der Kirche Unsere Liebe Frau in Weingarten/Offenburg. In: Wilfried Rößling, Konrad Krimm (Hrsg.): Alte Bauten – Neue Pläne. Historismus in Baden. Last und Chance. Karlsruhe 1999, S. 117–129, hier: S. 123.
↑Werner Scheurer: Die Altäre der Offenburger Altarbauer Moroder. In: Medizinhistorische Mitteilungen. Zeitschrift für Wissenschaftsgeschichte und Fachprosaforschung. Band 36/37, 2017/2018 (2021), S. 147–182, hier: S. 148.
↑SHORTS18. Abgerufen am 15. Juli 2018 (amerikanisches Englisch).
↑Integriertes Verkehrskonzept. Analyse 2006. In: www.offenburg.de. Stadt Offenburg, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. November 2010; abgerufen am 5. Mai 2015.