Das Gebiet um Wawern war schon früh besiedelt, was durch den Fund von Gräbern aus römischer Zeit nachgewiesen werden konnte. Nordöstlich des Ortes entdeckte man 1932 ein aus sechs Gruben bestehendes Brandgräberfeld. Neben diesem fand man zudem einen Platz, der für Totenfeiern genutzt wurde. Zahlreiche Funde aus diesem Bereich konnten in die Zeit zwischen dem 2. und 4. Jahrhundert n. Chr. datiert werden.[3] Zudem fand man ein einzelnes römisches Steinplattengrab, ebenfalls nordöstlich von Wawern. Dieses wurde 1981 entdeckt und wies unter den Beigaben einen Topf sowie einen Becher auf.[4] Entlang der drei Fundstellen verlief vermutlich eine Römerstraße.
Die zum Fürstentum erhobene Abtei wurde 1576 gegen ihren Willen durch den Kurfürsten von Trier übernommen. Damit gehörte auch Wawern zum Kurfürstentum Trier und war der Schultheißerei Seffern des kurtrierischen Amtes Prüm zugeordnet. Während des Dreißigjährigen Krieges soll laut mündlichen Überlieferung fast die gesamte Dorfbevölkerung von der Pest dahingerafft worden sein. Aus dieser Zeit stammen die sieben Pestkreuze der Gemeinde.[5]
Nach der Niederlage Napoleons kam der Ort aufgrund der 1815 auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen zum Königreich Preußen. Aus der Mairie wurde die Bürgermeisterei (ab 1927 das Amt) Burbach, welches nachfolgend in das Amt Schönecken aufging.[6]
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Ort – zusammen mit einem Teil der Eifel – innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Die Dorfschulen wurden 1969 aufgelöst, die Kinder besuchen heute die Grundschule in Burbach und die weiterführenden Schulen in Prüm.[7] Mit der Kreisreform wurde Wawern 1971 der Verbandsgemeinde Prüm zugeordnet.
Durch den Wegfall der Grenzkontrollen und der einheitlichen Währung in der Europäischen Union sind die Orte im Eifelkreis Bitburg-Prüm nicht mehr durch ihre Grenzlage eingeschränkt. Die Zusammenarbeit und Verbindungen zu den Orten in Luxemburg und Ostbelgien (Ostkantone) werden seitdem wesentlich erleichtert.
Einwohnerentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Wawern, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[8]
Das Statistische Landesamt Rheinland-Pfalz hat für die OG Wawern eine amtliche Einwohnerzahl von 277 Personen festgestellt (Ergebnis Zensus 2022, Zensusstichtag 15. Mai 2022).
Michael Görres wurde am 9. Juli 2024 Ortsbürgermeister von Wawern.[10] Bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 war er als einziger Bewerber mit 82,3 % gewählt worden.[11]
Görres Vorgänger Axel Goldmann hatte das Amt am 3. Dezember 2019 nach seiner Wahl durch den damaligen Gemeinderat übernommen und war 2024 nicht erneut angetreten. Vor ihm war Anton Alken für zehn Jahre Ortsbürgermeister der Gemeinde.[12]
Wappen
Blasonierung: „Unter einem durch Wellenschnitt von Gold und Blau abgeteilten Schildhaupt in Silber vier kreuzweise angeordnete rote Rauten.“[13]
Wappenbegründung: Die vier roten Rauten symbolisieren die vier Ortsteile Wawerns: Vorderes Dorf, Hinteres Dorf, Hahn und Hof. Die gelbe Fläche steht für Getreide und Landwirtschaft. Die blaue Fläche im Wellenschnitt steht für ein hohes Wasservorkommen. Wawern liegt in einer ursprünglich sehr feuchten Gegend.