Wulften am Harz liegt am südwestlichen Rand des Harzes bzw. am nordwestlichen Ende des Rotenbergs und wird in Ost-West-Richtung von der Oder durchflossen. Die nächstgelegenen Städte sind Osterode am Harz (12 km), Herzberg am Harz (15 km) und Göttingen (30 km).
Geschichte
Wulften am Harz wird im Jahr 889 erstmals erwähnt, als der ostfränkische König Arnulf von Kärnten Adalgar als den Gaugrafen des Lisgau mit den Orten Kalefeld und Wulften am 6. Juli 889 belehnte.
1502 wurde die St. Aegidienkirche durch die Edlen von Hardenberg als Patronatsherren errichtet.
1567 kam Wulften politisch zum welfischenFürstentum Grubenhagen. Mit der kirchlichen Eingliederung in das Amt Herzberg wurde 1590/91 auch die lutherischeReformation eingeführt (2004 sind 78,5 % der Einwohner ev.-luth. Konfession).
Am 1. Dezember 1868 erhielt Wulften mit der Eröffnung der Bahnlinie Northeim–Herzberg (Südharzstrecke) Bahnanschluss. Die Eisenbahnstrecke Duderstadt–Wulften (Bahnstrecke Leinefelde–Wulften) wird am 31. Oktober 1889 eröffnet.
1933 begann die Zeit des Nationalsozialismus auch in Wulften. Mit Polizeiverfügung vom 7. Juli 1933 wurden alle demokratischen Mitglieder der Gemeindevertretung entlassen. Das NS-Regime endete in Wulften am 10. April 1945 mit der Befreiung durch Soldaten der 9. US-Armee.
Seit 1972 ist die Gemeinde Wulften Mitgliedsgemeinde der Samtgemeinde Hattorf am Harz.
Seit dem 1. Oktober 2004 lautet der amtliche Name der Gemeinde Wulften am Harz.[2]
Seit dem Zusammenschluss der Landkreise Osterode am Harz und Göttingen am 1. November 2016 gehört Wulften am Harz zum Landkreis Göttingen.
Ortsname
Die Etymologie des Namens bleibt spekulativ. Als Ausgangsform wäre Wolb-tun vorstellbar, was sich mit Siedlung auf einer Bodenwelle übersetzen lässt. Die Genese des Toponyms (in Auszügen): 889 „Wolfenni“ (Abschrift aus dem 15. Jh.), 990 „Uolftune“, 1270 „Wlftene“, 1409 „Wulfften“, 1590 „Wulften“.[3]
Einwohnerentwicklung
Wulften am Harz – Bevölkerungsentwicklung seit 1975
Jahr
Einwohner
Jahr
Einwohner
Entwicklung
1975
2034
2011
1930
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Blasonierung: „In Blau ein aufrecht schreitender rot bewehrter Wolf in Silber (Weiß), der in seinen Vorderpranken ein goldenes (gelbes) Wappen mit einem roten Maueranker zeigt.“
Das vom Heraldiker Gustav Völker entworfene Wappen wurde vom niedersächsischen Ministerium des Inneren am 27. Juli 1956 genehmigt.
Das Wort Wolf (althochdeutsch Wulf) steht Pate für den Ortsnamen Wulften; es handelt sich demnach um ein sogenanntes „redendes Wappen“. Die Schildfarbe Blau symbolisiert die Oder, die durch die Gemeinde fließt. Der kleine Schild mit dem Maueranker erinnert an die frühere Herrschaft Plesse, welche bis 1312 das Patronat über die Kirche in Wulften hatten.[6]
Beschreibung der Flagge: „Die Flagge ist hellblau-weiß-hellblau im Verhältnis 1:2:1 quergestreift mit dem aufgelegten Wappen in der Mitte zum Liek hin verschoben.“
Beschreibung des Banners: „Das Banner ist hellblau-weiß-hellblau im Verhältnis 1:3:1 längsgestreift mit dem aufgelegten Wappen oberhalb der Mitte.“[7]
Beschreibung des Siegels: „Das Dienstsiegel enthält das Wappen und die Umschrift „Gemeinde Wulften am Harz, Landkreis Göttingen“.“[8]
↑Uwe Ohainski, Jürgen Udolph: Die Ortsnamen des Landkreises Osterode (= Veröffentlichungen des Instituts für Historische Landesforschung der Universität Göttingen. Band40). Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2000, ISBN 3-89534-370-6, S.185–188 (adw-goe.de [PDF; 2,6MB]).