Die Gemeinde Gleichen befindet sich südöstlich von Göttingen, westsüdwestlich von Duderstadt und nordnordwestlich von Heilbad Heiligenstadt. Der größere, westliche Teil der Gemeinde liegt im Naturraum Reinhäuser Wald. Mehrere Ortsteile im Gartetal werden von der Garte und das Bremker Tal mit den Ortschaften Bremke und Reinhausen vom kleinen Wendebach (mit dem Wendebachstausee) durchflossen, beides rechte bzw. östliche Zuflüsse der Leine.
Im Zentrum des Gemeindegebiets befinden sich Die Gleichen, ein bis 430 m hohes Bergpaar, das sich zwischen Appenrode, Bettenrode und Gelliehausen erhebt. Beide Berge wurden einstmals von Burgen gekrönt, von denen noch Ruinen vorhanden sind.
Zu erreichen sind die Ortsteile der Gemeinde Gleichen zum Beispiel über die von der B 27 ostwärts abzweigenden Landesstraßen.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde entstand durch die Gemeindegebietsreform 1973 und hat 16 Ortsteile; Verwaltungssitz ist Reinhausen:
Im Mittelalter wurde das Gericht Altengleichen eingerichtet, ein Patrimonialgericht, das den Herren von Uslar-Gleichen untergeordnet war, die dort das Obergericht besaßen. Zu den Ortschaften zählten Gelliehausen, Benniehausen, Wöllmarshausen, Bremke, sowie die Güter Sennickerode, Appenrode, Elbickerode und Volgelsang. Ebenso wie das Amt Neuengleichen am 4. Juli 1825 aufgehoben wurde, verleibte man das Gericht Altengleichen, im Zuge der hannoverschen Gerichtsbarkeitsreform, 1852 dem Amt Reinhausen ein. Das Gericht Altengleichen besaß 1848 1988 Einwohner, 324 Wohngebäude, sowie eine Fläche von 0,432 km².[2]
Die Gemeinde Gleichen existiert seit dem 1. Januar 1973. An diesem Tag wurden die Gemeinden Beienrode, Benniehausen, Bischhausen, Bremke, Diemarden, Etzenborn, Gelliehausen, Groß Lengden, Ischenrode, Kerstlingerode, Klein Lengden, Reinhausen, Rittmarshausen, Sattenhausen, Weißenborn und Wöllmarshausen zur neuen Gemeinde zusammengeschlossen.[3]
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat der Gemeinde Gleichen besteht aus 22 Ratsfrauen und Ratsherren. Dies ist die festgelegte Anzahl für eine Gemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 8.001 und 9.000 Einwohnern.[4] Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Neben den 22 in der Gemeinderatswahl gewählten Mitgliedern ist außerdem der Bürgermeister im Rat stimmberechtigt.
Der hauptamtliche Bürgermeister Dirk Otter (SPD) wurde im September 2021 gewählt und trat sein Amt am 1. November 2021 an. Bei der Kommunalwahl 2021 setzte er sich mit 68,91 % der gültigen Stimmen gegen Dietmar Müller (CDU) durch, der 31,09 % der Stimmen erzielte.[6]
Ortsräte
Die Ortsteile der Gemeinde Gleichen werden durch insgesamt 86 Ratsmitglieder in 16 Ortsräten vertreten. Seit der Kommunalwahl 2021 verteilen diese sich wie folgt:[7]
„Das Wappen der Gemeinde Gleichen zeigt in Silber zwei grüne Hügel, rechts mit einem viereckigen, zinnengekrönten roten Turm, links mit einem roten Rundturm mit blauem Spitzdach besetzt.“[8]
Das Wappen symbolisiert das Bergpaar der Gleichen; die Türme stehen für die ehemaligen Burgen auf den Gipfeln.
Beschreibung der Flagge
„Die Farben der Gemeinde Gleichen sind blau und rot. Die Flagge der Gemeinde Gleichen besteht aus zwei gleichbreiten Längsstreifen (gemeint sind Querstreifen) mit dem Wappen in der Mitte.“[8]
Dienstsiegel
Das Dienstsiegel enthält das Wappen der Gemeinde Gleichen und die Umschrift „Gemeinde Gleichen, Landkreis Göttingen“.[8]
das historische Studentenlokal Mutter Jütte im Ortsteil Bremke
Naturdenkmäler
Im Reinhäuser Wald befindet sich der Hurkutstein, der zusammen mit der auf ihm stehenden Eiche 1936 zum Naturdenkmal erklärt wurde. Dort befand sich die urkundlich überlieferte Klause des ehemaligen Benediktinerklosters Reinhausen. Der Mönch Heinrich Hufnagel errichtete um 1385 die Kapelle „Zum Heiligen Grabe“ und lebte dort als Einsiedler.
Theater
Auf der Brüder-Grimm-Waldbühne Bremke werden alljährlich Märchenfestspiele für Kinder aufgeführt. Aufführungszeit ist von Mitte Mai bis Mitte September. Die Waldbühne wurde 1949 von den Dorfbewohnern erbaut.
↑Heinrich Lücke: An den Ufern der Garte. Historisches und Literarisches aus der Südostecke des Göttinger Landes. Mecke, Duderstadt 1927, S.32.
↑Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.208.