Des Weiteren gehören die Ortschaften Alterkamp, Böthel, Sögeberg und Kohlenweyhe zur Gemeinde Stolzenau.
Geschichte
Auf eine frühe Besiedlung der Gegend bereits während der Steinzeit weist das 2008 zwischen Stolzenau und Müsleringen entdeckte Erdwerk von Müsleringen hin.
Im Jahre 1346 errichteten die Grafen von Hoya die Burg Stolzenau in der Nähe einer Ansiedlung, aus der sich der Ort Stolzenau entwickelte.[3]
Stolzenau wurde erstmals urkundlich am 23. Februar 1370 erwähnt. Der Name bedeutet Stolze Aue und ist aus den Schreibweisen Stoltenouwe, Stoltenow, Stotzenow, Stoltzenaw und Stoltzenawe entstanden.[4]
Der Ort war zeitweise Residenz der Grafen von Hoya. Durch den Tod Graf Friedrichs im Jahre 1503 wurde die Grafschaft Hoya als Lehen von den Herzögen von Braunschweig und Lüneburg übernommen. Sie diente bis zum Tode des letzten Grafen von Hoya, Otto VIII. im Jahre 1582 als Teilgrafschaft für nicht regierende Grafen. Mit dem Aussterben der Grafen fiel Stolzenau an das Herzogtum Braunschweig-Lüneburg.
Im Jahre 1594 wurde der Flecken durch eine große Feuersbrunst heimgesucht, bei der 85 Bürgerhäuser abbrannten.
Während des Dreißigjährigen Krieges eroberte der katholische Heerführer Tilly Stolzenau am 15. August 1625. Am 26. Oktober 1625 wurde der Ort wieder den Dänen übergeben. Der Flecken litt bei den vielfachen Herrschaftswechseln und wiederkehrenden Belagerungen. Epidemien, wie die Blutpest (1624) und eine hitzige Hautkrankheit, forderten viele Opfer unter der Bevölkerung.
Im Jahre 1647 soll in der Nähe von Stolzenau ein Steinmeteorit gefallen sein. Größe und Klassifizierung sind unbekannt, da der Meteorit verloren gegangen ist und nicht wissenschaftlich untersucht werden konnte.[5][6]
Nach dem westfälischen Frieden waren das Amt und der Flecken so sehr in Verfall geraten, dass sie sich in vielen Jahren nicht wieder erholen konnten. Von Kriegshandlungen während des Siebenjährigen Krieges war Stolzenau weniger betroffen; dafür hatte der Flecken während der französischen Besetzung zu leiden.
Erst nach 1815 begann der wirtschaftliche Aufschwung des Fleckens. 1828 wurde die heutige Kirche errichtet. 1884 wurde der Flecken Sitz des neu gebildeten Kreises Stolzenau. Die Kreisverwaltung war bis 1932 im alten Schloss untergebracht. Später wurde das Schloss als Arbeitsdienstlager genutzt. Nach 1945 diente es Wohnzwecken. 1885 wurde der Grundstein für das heutige Rathaus gelegt. Das Schloss wurde im Jahre 1965 abgebrochen und an dieser Stelle die neue Realschule (Schloss-Schule) errichtet.
Im Jahre 1907 wurde auf Veranlassung des Landrats Hugh Wilhelm Bergmann (1902–1917 im Amt) und des Bürgermeisters W. Schröder die Freiwillige Feuerwehr Stolzenau ins Leben gerufen, der 80 Bürger beitraten. Seitdem sorgt sie für den Brandschutz und die allgemeine Hilfe in ihrer Gemeinde.
Trotz der regen Bautätigkeit nach 1950 blieb der mittelalterliche Charakter des alten Ortskernes in seinen Grundzügen erhalten.
Im Jahr 1970 wurde der Karnevalsverein der OOCC de Weserpeerden von den Soldaten der holländischen Kaserne gegründet.[8]
Der niederländische Militärstandort wurde 1995 geschlossen. Auf dem Gelände befindet sich heute der Siedlerhof und mehrere Einkaufsmöglichkeiten.
Die Bedeutung, die dem Flecken Stolzenau heute für den südlichen Teil des Kreises zukommt, wird durch die im Raumordnungsprogramm für den Regierungsbezirk Hannover vorgenommene Ausweisung als Grundzentrum besonders zum Ausdruck gebracht.
Am 1. November 2011 fusionierte Stolzenau mit den Mitgliedsgemeinden der Samtgemeinde Landesbergen zur Samtgemeinde Mittelweser.[9]
Im Jahre 1346 errichteten die Grafen von Hoya die Burg Stolzenau in der Nähe einer Ansiedlung, aus der sich der Ort Stolzenau entwickelte.[10] Ort und Burg waren zeitweise Residenz der Grafen von Hoya. Durch den Tod Graf Friedrichs im Jahre 1503 wurde die Grafschaft Hoya als Lehen von den Herzögen von Braunschweig und Lüneburg übernommen. Sie diente bis zum Tode des letzten Grafen von Hoya, Otto VIII. im Jahre 1582 als Teilgrafschaft für nicht regierende Grafen. Mit dem Aussterben der Grafen fiel Stolzenau mit dem Schloss an das Herzogtum Braunschweig-Lüneburg.
Die Kreisverwaltung war bis 1932 im Schloss untergebracht. Später wurde es als Arbeitsdienstlager genutzt. Nach 1945 diente es Wohnzwecken. 1965 wurde es abgebrochen für den Bau der neuen Realschule (Schlossschule).
Eingemeindungen
Am 1. März 1974 wurden die Gemeinden Anemolter, Diethe, Frestorf, Hibben, Holzhausen, Müsleringen, Nendorf und Schinna in die Gemeinde Stolzenau eingegliedert.[11]
Der Rat der Gemeinde Stolzenau setzt sich aus zzt. 21 Ratsfrauen und Ratsherren zusammen. Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt.
*Einzelbewerber: Willi Menze (2021), Martina Broschei (2016)
Bürgermeister
Zum 1. November 2006 übernahm Bernd Müller vom vormaligen Bürgermeister Ulrich Rokahr das Amt. Bernd Müller gewann nach einer Stichwahl gegen Doris Engelking. Am 1. November 2011 wurde Müller von Klaus Dera (CDU) abgelöst. Wegen des Todes von Klaus Dera wurde am 11. Dezember 2013 Hans-Hermann Steinmann (CDU) zum Bürgermeister gegen Friedhelm Siemann gewählt.
Wappen
Blasonierung: „Gespalten durch einen von Silber und Blau gespaltenen gesenkten Anker von Rot und Gold; vorne ein silberner Rundturm mit Spitzdach und Erker und einer zum Schildrand durchgehenden silbernen Zinnenmauer; hinten eine aufrechte, rot bewehrte schwarze Bärentatze“. Bereits im 15. Jahrhundert befand sich im Weichbild Stolzenaus ein Siegel, das nebeneinander eine zweitürmige Burg sowie eine Bärentatze zeigt. Da die Grafen von Hoya Stolzenau seit dem 14. Jahrhundert in ihrem Besitz hatten und dort 1525 ihre Residenz ausbauten, nimmt das frühe Siegel Anlehnung an das Wappen der Grafen. In der Burg ist die Grenzfeste Stolzenau der beiden, seit 1345 getrennten Linien des Grafengeschlechts versinnbildlicht. Das Ortswappen wurde 1930 vom Preußischen Staatsministerium verliehen, der Anker ist neueren Datums und unterstreicht die Bedeutung der Schifffahrt auf der Weser.[14]
Das Heimatmuseum Stolzenau dokumentiert in seinen Räumen die Geschichte der Gemeinde Stolzenau.[15]
Über fünfhundert alte und teilweise zerstörte Puppen wurden sorgfältig restauriert und können zu den Besuchszeiten im Puppenmuseum besichtigt werden.[16]
Bauwerke
Der 45 Meter hohe Turm der St. Jacobi-Kirche (evangelisch) wurde im Jahr 1679 errichtet. Er weist die Besonderheit eines gedrehten Turmhelms auf.[17]
Der Schnitzaltar in der St.-Vitus-Kirche von 1886 in Schinna stammt aus dem 15. Jahrhundert.[18]
Naturbelassene Umgebung, in der sich viele Möglichkeiten für Wassersport finden (Weser)
Der Bürgerpark wurde im 19. Jahrhundert vom Kaufmann Oldemeyer aus Bremen, dem Sohn des damaligen Bürgermeisters Oldemeyer von Stolzenau, dem Orte Stolzenau als Geschenk angelegt
Mühlenteich
Sport
Sportplätze in Stolzenau (Weserkampfbahn an der Thingstätte), Nendorf und Schinna
Der 2009 aus einer Fusion des SC Stolzenau und dem MTV Stolzenau entstandene VfB Stolzenau ist mit über 750 Mitgliedern und zehn verschiedenen Sportangeboten der größte Sportverein in der Gemeinde Stolzenau.
↑Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.199.
↑Klemens Stadler: Deutsche Wappen Bundesrepublik Deutschland. Die Gemeindewappen der Bundesländer Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Band5. Angelsachsen-Verlag, Bremen 1970, S.76.