Brieske Dorf an der Landstraße nach Hohenbocka, ungefähr zwei Kilometer von Brieske-Marga in Richtung Biehlen, einem Gemeindeteil von Schwarzbach.
Geschichte
Deutung und Entwicklung des Ortsnamens
Brieske wurde 1448 als Brehisk erstmals erwähnt. Der Name entwickelte sich über Breßk (1474) und Briesk (1529) zum heute genutzten verwandten Namen. Der Name Brieske geht zurück auf das sorbische Wort für „Birke“ (brěza, brjaza).
Chronik
Das sorbische Zeilendorf war umgeben von Wasser und sumpfigen Wiesen. Bis zur Regulierung der Schwarzen Elster 1850 waren die Bodenerträge so gering, dass die Bewohner kein Zinsgetreide an das Amt Senftenberg abführen mussten. Ab 1906 mit der Industrialisierung und der Erschließung des TagebausGrube Marga durch die Ilse Bergbau AG änderte sich die wirtschaftliche Situation der Bewohner etwas. Durch den Zuzug von Industriearbeitern kam es zu einem starken Bevölkerungsanstieg. Für die Arbeiter der Grube wurde zwischen 1907 und 1915 eine Werkssiedlung mit Gartenstadtcharakter angelegt, die Gartenstadt Marga.
Am 1. Januar 1974 wurde der Nachbarort Niemtsch nach Brieske eingegliedert. Infolge der Wende kam es am 6. Mai 1990 zur Ausgliederung von Niemtsch.[1] Mit Ablauf des 31. Dezember 2001 wurden beide Orte nach Senftenberg eingemeindet.[2] Von 1992 bis zum 31. Dezember 2001 befand sich in Brieske der Verwaltungssitz des Amts Am Senftenberger See. Ortsbürgermeisterin ist Christina Nicklisch.
Bevölkerungsentwicklung
Einwohnerentwicklung in Brieske von 1875 bis 2000[3]
Die Gartenstadt gehört wie die ehemaligen Ledigenheime, das Maschinenhaus und das Waschhaus zu den Baudenkmalen in Senftenberg.
Das Literaturzentrum „Ich schreibe“ hat im ehemaligen Kaufhaus der Gartenstadt Marga, direkt am Briesker Marktplatz eine Begegnungsstätte mit Galerie eingerichtet.
Die Ausstellungen „Leben und Arbeiten in Marga“ sowie „Das schwarze Gold ist verbrannt“ können hier besichtigt werden.
In Brieske-Dorf steht eine Stieleiche, die als Naturdenkmal geschützt ist.[4]
Die Bundesstraße 169 führte bis zur Eröffnung der Ortsumfahrung Senftenberg im November 2008 durch Brieske und seitdem nordwestlich um den Ort herum. Westlich der Ortslage befindet sich die Anschlussstelle Senftenberg-Südwest an der zugleich auf 2+1 Spuren erweiterten Bundesstraße.
Sport
Ein traditionsreicher Briesker Sportverein ist der FSV „Glückauf“ Brieske/Senftenberg e. V., dessen erste Fußballherrenmannschaft ab 1991 in der (damals drittklassigen) NOFV-Oberliga spielte. Nach einigen sportlichen Abstiegen spielt die Erste Mannschaft aktuell auf regionaler Ebene in Brandenburg.
↑Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt