Die Stadt liegt in der Westlausitz bzw. der westlichen Oberlausitz, am Fuße des Hutberges im Naturraum Westlausitzer Hügel- und Bergland. Die Gegend bildet die Nahtstelle zwischen der flachen Teichlandschaft im Norden, eine der größten Wasserflächen – der Deutschbaselitzer Großteich – befindet sich auf Kamenzer Gebiet, und dem Lausitzer Bergland im Süden. Dementsprechend ist die Landschaft im Norden von flachwelliger Heide geprägt, die nach Süden hin relativ rasch ansteigt und im Ortsteil Hennersdorf bereits Mittelgebirgscharakter zeigt. Die höchsten Erhebungen auf dem Stadtgebiet sind der Hennersdorfer Berg (387 m) und der Walberg bei Schwosdorf (360 m).
Von Süden kommend und sich im Stadtgebiet mit einigen weiteren kleinen Bächen, wie dem Langen Wasser, vereinigend durchfließt die Schwarze Elster Kamenz in Richtung Norden.
Geologie
Unmittelbar unter den Straßen der Stadt, unter einer nur mäßig starken Lössschicht, befinden sich massive Grauwackefelsen, die an einigen Stellen von Granitaustritten unterbrochen werden und zum Teil direkt aus dem Boden ragen. Beide Gesteine wurden früher intensiv abgebaut, wovon noch heute mehrere zugelaufene Steinbrüche im Stadtgebiet (zum Teil unmittelbar neben Wohnvierteln) zeugen. Bedeutendster Steinbruch dürfte der 80 Meter tiefe Steinbruch Sparmann sein, der heute ein beliebtes Tauchgebiet ist. Im Norden und Nordosten findet man Kies und Kaolinvorkommen, die durch das Elbe-Urstromtal entstanden.
Rund um die katholische Kirche St. Maria Magdalena, heute im Zentrum der Stadt, liegt außerdem das Gebiet der ehemals eigenständigen Gemeinde Spittel, die 1903 eingemeindet wurde.
Zum amtlichen sorbischen Siedlungsgebiet zählen die Ortsteile Deutschbaselitz, Jesau, Kamenz, Thonberg und Wiesa.[5]
Geschichte
Stadtgeschichte
Gegen Ende des 12. Jahrhunderts wurde an der Stelle der heutigen Altstadt eine Burg zur Sicherung des Überganges der Via Regia über die Schwarze Elster erbaut. Die Via Regia war damals ein überregional bedeutender Handelsweg von Belgien bis hinein nach Schlesien. 1225 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt, seit 1319 war Kamenz freie Stadt. 1346 wurde der Oberlausitzer Sechsstädtebund gegründet, dessen westlichste Mitgliedsstadt Kamenz wurde. Am 6. Oktober 1429 wurde Kamenz für mehrere Tage von den Hussiten belagert und anschließend eingenommen. Die historischen Nachrichten sprechen davon, dass sich die meisten Bewohner zuvor durch Flucht retten konnten und in Dresden Aufnahme fanden. Die böhmischen „Gottesstreiter“ suchten auch die nähere Umgebung heim und verwüsteten das offene Landstädtchen Wittichenau und das Kloster St. Marienstern. Danach zogen sie gegen Bautzen.[6]
1547 war Kamenz vom Oberlausitzer Pönfall betroffen und büßte dabei einige Rechte ein.
In Kamenz gab es 1607–1655 Hexenverfolgungen: 1607 wurde Peter Babus, Henker in Kamenz, in einem Hexenprozess zum Tode verurteilt und 1655 Diakon Kaspar Dulichius enthauptet.[7]
Im Jahre 1707 vernichtete ein großer Stadtbrand viele Häuser in der Altstadt. 1729 wurde der Dichter und Schriftsteller Gotthold Ephraim Lessing in Kamenz geboren.
Am 17. April 1838 eröffnete die „gewerbliche Sonntagsschule für die königlich-sächsische Vierstadt Kamenz“, die als Vorläufer des Beruflichen Schulzentrums zugleich die erste Gewerbeschule Sachsens war.[8]
1896 wurde in Kamenz per königlichem Beschluss eine ständige Garnison eingerichtet. In Friedenszeiten stand hier das 13. königlich sächsische Infanterie-Regiment Nr. 178.[9] Zu Beginn des Ersten Weltkrieges wurde hier und in den anderen beiden Garnisonen der sächsischen Oberlausitz (Zittau und Bautzen) das Königlich Sächsische Reserve-Infanterie-Regiment 242 aufgestellt.
1919 wurde als Folge der durch den Versailler Vertrag erzwungenen Truppenreduzierung Kamenz als Garnison aufgegeben, nach 1933 jedoch wieder belegt: ab etwa 1935 bis 1939 waren hier unter anderem Teile des Infanterieregiments 10 und die Panzerabwehrabteilung 4 untergebracht[10]. Während des Zweiten Weltkrieges stand hier zunächst das Infanterie-Ersatz-Bataillon 465, später diverse Ersatzformationen der Panzerjäger- und Panzertruppe. Von 1935 bis 1944 war die Reichsarbeitsdienst-Gruppe 151 in Kamenz stationiert, im Februar 1945 wurden Teile der Luftwaffe (Schlachtgeschwader 2 und 77) hierher verlegt.[11]
Auf dem „Schlossberg“ am östlichen Altstadtrand über dem Hochufer des Langen Wassers befand sich im Hochmittelalter eine Burganlage. Grabungen erbrachten nur einige Steinfunde. Das Areal ist teilweise bebaut und steht unter Bodendenkmalschutz.
Um 1200 war der Eigensche Kreis durch Schenkung des Kaisers an das Bistum Meißen gekommen. Die Bischöfe verkauften den Eigenschen Kreis um 1240 an das Haus Schönburg. Die Schönburger gaben diesen Besitz an die mit ihnen verschwägerten Herren von Kamenz (ursprünglich Herren von Vesta aus Vesta bei Bad Dürrenberg) weiter. Durch Stiftungen und Verkauf gelangte dieser Besitz der Schönburger und Kamenzer Herren letztlich an das 1248 durch Bernhard III. von Kamenz, Bischof von Meißen, gegründete Zisterzienserinnenkloster St. Marienstern bei Kamenz.[12]
Bernhard II. von Vesta nannte sich als erster seiner Familie nach Herrschaft und Burg Kamenz: „Bernhard von Kamenz“. Seine beiden Brüder waren Witego und Bernhard IV. von Kamenz. Sein ältester Sohn, Bernhard III. von Kamenz, war von 1293 bis zu seinem Tode 1296 Bischof von Meißen. Zusammen mit seinem Bruder Heinrich gründete er im Jahr 1248 das Kloster St. Marienstern.[13]
Im Jahr 1319 nahm die Stadt Kamenz nach ihrem Lossagen von der Grafenherrschaft ein neues Stadtwappen an. Die goldene Zinnenmauer steht für die Wehrhaftigkeit der Stadt, der doppelschwänzige Löwe ist der Böhmische Löwe und bekundet die böhmische Oberhoheit.[14]
Einwohnerentwicklung
Jahr
EW
1834
03.844
1871
6.404
1875
6.784
1880
6.820
1885
7.211
1890
7.749
1910
11.533
1925
11.165
1933
11.426
1939 (17.5.)
14.483
1946 (29.10.)
13.862
1950 (31.8.)
14.331
1955
14.981
1956
14.931
1957
14.857
1958
14.876
1959
14.944
Jahr
EW
1960
14.888
1962
15.461
1963
15.350
1964
15.905
1965
16.236
1966
16.585
1967
16.657
1968
16.618
1969
16.528
1970
16.653
1971
16.532
1972
16.289
1973
16.315
1974
18.221
1975
18.001
1976
18.052
1977
18.030
Jahr
EW
1978
18.001
1979
17.898
1980
18.143
1981
18.410
1982
18.377
1983
18.410
1984
18.339
1985
18.269
1986
18.323
1987
18.229
1988
18.126
1989
18.016
1990 (3.10.)
19.954
1997
18.882
1998
19.013
1999
19.136
2000
19.010
Jahr
EW
2001
18.848
2002
18.606
2003
18.440
2004
18.308
2005
18.129
2006
18.009
2007
17.802
2008
17.431
2009
17.171
2010
16.990
2011 (30.11.)
16.819
2012
15.432
2013
15.301
2014
15.158
2015
15.202
2016
15.153
2017
14.750
2018
16.853
2019
16.914
2020
16.998
2021
17.024
2022
17.069
Bei den Werten von 1834 bis 1950 handelt es sich um Volkszählungsergebnisse, danach überwiegend um Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst. Sie entsprechen bis 1989 dem jeweiligen Gebietsstand, ab 1990 dem heutigen. Konnte ein anderer Stichtag als der 31. Dezember ermittelt werden, ist dieser angegeben.
Religion
Im Jahre 1925 waren von 11.165 Einwohnern 9.566 evangelisch-lutherisch (85,7 %)[15]. 2011 waren unter 15.582 Einwohnern noch 3.000 evangelisch (19,3 %) und 1.090 katholisch (7,0 %), während 11.490 keiner oder einer sonstigen Konfession angehörten (73,7 %).[16]
Kamenz ist die größte Stadt Deutschlands, in deren Stadtrat die SPD nicht vertreten ist.
Oberbürgermeister
1994 wurde Lothar Kunze (CDU) im 2. Wahlgang mit 47,8 % der abgegebenen Stimmen gewählt. 2001 wurde Arnold Bock (PDS) mit 57,0 % gewählt. Auf Grund seines Alters ging er 2004 in den Ruhestand.
Daraufhin wurde Roland Dantz (parteilos) 2004 im 2. Wahlgang mit 48,1 % gewählt. Im September 2011 wurde er mit 74,2 %[20] und 2018 mit 94,6 %[21] der Stimmen im Amt bestätigt.
Beschreibung: „In Blau eine schwarzgefugte, gezinnte, goldene Stadtmauer mit geöffneten Tor, gezogenem dreispitzigen schwarzen Fallgatter und silbernen Flügeln, überragt von zwei wachsenden, sechseckigen, schwarzgefugten, goldenen, gezinnten Türmen mit je drei schwarzen Fenstern, zwischen ihnen ein aufgesetzter goldener Dreiecksgiebel, bestückt mit einer unterhalben goldenen Lilie, auf den Turmdächern wachsend je ein rotgekleideter, zugewandter, blonder, ein goldenes Hifthorn blasender Turmwärter in natürlichen Farben, ein Wappenschildchen haltend, darin in Rot ein silberner, goldgekrönter doppelschwänziger Löwe. - Vollwappen: Auf dem rot-blau bewulstetem, goldgekröntem Helm mit rechts rot-silbernen und links blau-goldenen Helmdecken zwischen einem schwarzen offenen Flug wachsend der silberne goldgekrönte Löwe.“
Im Jahr 1319 nahm die Stadt Kamenz nach ihrem Lossagen von der Grafenherrschaft ein neues Stadtwappen an. Die goldenen Zinnenmauer steht für die Wehrhaftigkeit der Stadt, der doppelschwänzige Löwe ist der Böhmische Löwe und bekundet die böhmische Oberhoheit.[14]
Kolín (Tschechien) Partnerschaftsvertrag nach über 25 Jahren kultureller Beziehungen im Jahre 1992.[23]
Karpacz (Polen) Die Partnerschaft besteht seit August 2005[24] und wird unter anderem durch regelmäßige gegenseitige Besuche des evangelischen Kirchenchores beim ökumenischen Chor bei der Kirche Wang in Karpacz und des Chores aus Karpacz in Kamenz mit Leben erfüllt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater
Kamenz unterhält ein Theater, das 1999 wiedereröffnet wurde und seitdem neben dem Schauspiel auch Kabarett, Konzerte und Ähnliches anbietet.
Museen und Stadtarchiv
Kamenz hat eine reiche Museumslandschaft. In der Stadt gibt es drei kommunale Museen: Das Lessing-Museum widmet sich dem berühmtesten Sohn der Stadt Gotthold Ephraim Lessing, das Museum Stadtgeschichte im Malzhaus beschreibt die Kamenzer Historie seit dem Mittelalter. Seit 2011 werden in dem ebenfalls von der Stadt betriebenen Museum Klosterkirche und Sakralmuseum St. Annen die Kunst- und Kirchenschätze der Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinde Kamenz gezeigt. Das Museum der Westlausitz präsentiert vorwiegend Ausstellungen zur regionalen Natur, Landschaft und Geschichte. Das Stadtarchiv Kamenz ist eines der ältesten Oberlausitzer Kommunalarchive und befindet sich im Rathaus.
Im Süden der Altstadt sind Reste der mittelalterlichen Stadt- und Klosterbefestigung zu sehen, vor allem der Rote Turm, die Stadtschreiberbastei („Pichschuppen“), die Mönchsmauer und das Klostertor. Die evangelische Hauptkirche St. Marien (erbaut 1275 bis 1479, spätgotische Hallenkirche) ist die einzige aus Granit erbaute Hallenkirche nördlich der Alpen. Unmittelbar daneben steht die Katechismuskirche (Wehrkirche, vor 1358). Ebenfalls im Süden der Stadt liegt das Barmherzigkeitsstift mit Bönisch-Mausoleum, ein 1826 fertiggestelltes Krankenhaus für die Ärmsten der Armen.
Am Nordrand der Altstadt steht die Klosterkirche St. Annen (ca. 1510) mit insgesamt fünf spätgotischen Schnitzaltären und weiteren sakralen Kostbarkeiten. Gegenüber befindet sich die Lessing-Gedenkstätte am ehemaligen Standort des Geburtshauses Lessings. Das Lessinghaus gehört zu den 20 kulturellen Gedächtnisorten in den Neuen Ländern. Weiter westlich steht eine Kursächsische Postdistanzsäule, errichtet 1725 am ehemaligen Königsbrücker Tor, heute Bönischplatz. Die vierte evangelische Kirche der Stadt ist die Begräbniskirche St. Just, die bereits als Pilger-Kapelle vor 1377 genannt wird.
Am äußersten Westrand der Kernstadt liegt die Hutbergbühne, eine Freilichtbühne für bis zu 6.800 Zuschauer. Am Ortsausgang Richtung Pulsnitz steht ein Königlich-sächsischer Ganzmeilenstein aus der Zeit von 1859 bis 1860. Eine Gedenktafel am Fabrikgebäude Herrental Nr. 9 erinnert an 125 KZ-Häftlinge, die Opfer von Zwangsarbeit wurden.
Etwa 32 Prozent des umgebenden ehemaligen Landkreises Kamenz stehen unter Landschafts- bzw. Naturschutz, es existiert ein gut ausgebautes Rad- und Wanderwegenetz.
Eine besondere Spezialität der Stadt ist das Kamenzer Würstchen, kurz auch „Kamenzer“ genannt. Die Knackwurst wird roh oder in Wasser erhitzt gegessen und ist bei vielen Kamenzer Familien zusammen mit Kartoffelsalat das traditionelle Gericht am Heiligen Abend. Die Füllung besteht zu je einem Drittel aus magerem und fettem Rindfleisch sowie aus durchwachsenem Schweinefleisch. Manche Fleischer mischen auch Schafsfleisch bei. Das Brät wird mit Salz, Pfeffer, Kümmel, Zwiebel und Paprika gewürzt, in Saitlinge abgefüllt und dann heiß geräuchert. Es wird vermutet, dass das Rezept ursprünglich aus dem nahen Städtchen Wittichenau stammt. Inzwischen wurden die Kamenzer Würstchen durch in Kamenz ausgebildete Fleischergesellen auch in anderen Teilen Sachsens bekannt gemacht.
Die nächstgelegene Anschlussstelle Burkau zur A 4 befindet sich etwa 12 km südlich. Von dort besteht Anschluss über die Staatsstraße S 94 Burkau–Kamenz–Bernsdorf und von der Anschlussstelle Pulsnitz über die S 95 Radeberg–Pulsnitz–Kamenz–Hoyerswerda. Weitere Staatsstraßen, die die Stadt erschließen, sind die S 93 von Kamenz nach Grüngräbchen an der Landesgrenze zu Brandenburg, die S 97 von Kamenz nach Zerna und die S 100 Radeburg–Königsbrück–Kamenz–Salzenforst. Am nordöstlichen Stadtrand befindet sich der Flugplatz Kamenz. Der Regionalbus Oberlausitz betreibt ein Stadtbus-Netz mit drei Linien (Linie 21, 22, 23).
Die Stadt beherbergt vorwiegend kleinere und mittlere Betriebe aus den Bereichen Textilherstellung, Maschinenbau, Kaolingewinnung und Plastikverarbeitung.[25][26] Größte überregionale bekannte Arbeitgeber sind hierbei ein Abfüllwerk des SpirituosenherstellersJägermeister und der Textilwerbemittelspezialist Sachsen Fahnen.
Der Batteriehersteller (Deutsche) Accumotive, eine hundertprozentige Tochter der Mercedes-Benz Group AG, ist größter Arbeitgeber des Ortes.[27] 2018 nahm dieser ein zweites Batteriewerk in Betrieb. In beiden Werken zusammen sind etwa 1300 Mitarbeiter beschäftigt.[28] Bis zu dessen Betriebsaufgabe 2015 war in Kamenz außerdem der Batteriezellenhersteller Li-Tec ansässig, eine Tochter der Daimler AG als Zulieferer für Accumotive. Zusammen mit dem E-Bike Akkurecycler Liofit bildet Kamenz ein wichtiges Kompetenz- und Technologiezentrum der Batterietechnik.[29]
Ein weiterer wichtiger Arbeitgeber in Kamenz sind verschiedene Behörden, wie das Landesamt für Statistik, dessen Sitz sich hier befindet.
Als Teil der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft ist das Umland von Kamenz besonders von Teichwirtschaften geprägt.[30][31]
Wilhelm Weisse (1846–1916), königlicher Hoflieferant und Kamenzer Stadtgärtner
Emil Oskar Müller (1843–1930), Tuchfabrikant, Stadtrat, Stellvertreter des Bürgermeisters, Direktor der Braugenossenschaft, ab 1920 Emil-Oskar-Müller-Straße[32]
Der wohl bekannteste Sohn der Stadt Kamenz ist der Dichter Gotthold Ephraim Lessing (1729–1781), dessen Vater, Johann Gottfried Lessing, Pastor an der Hauptkirche St. Marien war. Das Geburtshaus Lessings wurde beim letzten großen Stadtbrand 1842 vernichtet, doch erinnert heute ein Museum an ihn.[33]
Carl Fürchtegott Jentsch (* 9. Februar 1899 in Kamenz; † 8. Mai 1945 in Helbigsdorf), als Sohn des Kamenzer Pfarrers Paul Georg Jentsch und seiner Ehefrau Frieda, geb. Endler, geboren. Er war Pfarrer in Helbigsdorf. Am 8. Mai 1945 wurde er auf dem Pfarrhof von einem plündernden und vergewaltigenden Sowjetsoldaten erschossen.[34]
International bekannt ist zudem Georg Baselitz (* 1938 als Hans-Georg Kern im heutigen Ortsteil Deutschbaselitz), einer der bedeutendsten deutschen Maler der Gegenwart.
Persönlichkeiten, die vor Ort wirken oder gewirkt haben
Tino Fröde: Privilegien und Statuten der Oberlausitzer Sechsstädte – Ein Streifzug durch die Organisation des städtischen Lebens in Zittau, Bautzen, Görlitz, Löbau, Kamenz und Lauban in der frühen Neuzeit. Oberlausitzer Verlag, Spitzkunnersdorf 2008. ISBN 978-3-933827-88-3
Ragnit Michalicka: Zur Geschichte des Kamenzer Glaswerks. in: Museum der Westlausitz Kamenz (Hrsg.): Themenschwerpunkt Industriekultur. Zwischen Großer Röder und Kleiner Spree Band 11, Kamenz 2021, S. 26–49, ISBN 978-3-910018-91-4
Lutz Mohr: Die Hussiten in der Oberlausitz unter besonderer Berücksichtigung ihrer Feldzüge in den Jahren von 1424 bis 1434. Sonderausgabe Nr. 2 der Reihe Geschichte und Geschichten aus Neusalza-Spremberg, Greifswald u. Neusalza-Spremberg 2014.
Sächsische Heimatblätter 57(2011)3 – Thematisches Heft zum „Tag der Sachsen“ mit Beiträgen zur Stadt Kamenz, u. a.
Uwe Ulrich Jäschke: Kamenz – Die Stadt am Stein (S. 180–185)
Matthias Herrmann, Thomas Binder: Kamenz in der Oberlausitz – Du Ärmste der Sechsstädte, reich an Kultur und Geschichte (S. 186–191)
Stefan Krabath: Stadtarchäologie in Kamenz – Blick auf eine über 200jährige Forschungsgeschichte (S. 236–242)
↑Ernst Eichler, Hans Walther: Städtenamenbuch der DDR. 1. Auflage. VEB Bibliographisches Institut, Leipzig 1986, ISBN 3-323-00007-2, S.146.
↑Kreis- und Lessingstadt Kamenz. (PDF; 3,2 MB) Informationsbroschüre. NovoPrint Verlags GmbH in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung Kamenz, 26. Juli 2006, S. 22, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Dezember 2008; abgerufen am 9. Oktober 2008.
↑Lutz Mohr: Die Hussiten in der Oberlausitz: unter besonderer Berücksichtigung ihrer Feldzüge in den Jahren 1424 bis 1434. In: Geschichte und Geschichten aus Neusalza-Spremberg. Sonderausgabe. Nr.2. Kultur- und Heimatfreunde Neusalza-Spremberg e. V., Greifswald; Neusalza-Spremberg 2014, DNB1122756275, Kriegshandlungen diesseits und jenseits der Neiße - Görlitz und Kamenz im Visier, S.26ff. (Inhaltsverzeichnis).
↑Manfred Wilde: Die Zauberei- und Hexenprozesse in Kursachsen. Böhlau, Köln/Weimar/Wien 2003, ISBN 3-412-10602-X, S.141; 517f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑Deutscher Offizier-Bund (Hrsg.): Ehren-Rangliste des ehemaligen Deutschen Heeres: auf Grund der Ranglisten von 1914 mit den inzwischen eingetretenen Veränderungen. Mittler, Berlin 1926, OCLC6750971, S.908 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche – darin Wiedergabe der Rangliste der königlich sächsischen Armee ab 1897).
↑Friedrich Stahl (Hrsg.): Heereseinteilung 1939: Gliederung, Standorte und Kommandeure sämtlicher Einheiten und Dienststellen des Friedensheeres am 3. 1. 1939 und die Kriegsgliederung vom 1. 9. 1939. Podzun-Pallas-Verlag, Friedberg 1979, ISBN 3-7909-0114-8.
↑Georg Tessin: Verbände der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS 1939-45. Band16, Teil 1: Wehrkreise I – VI. Biblio-Verlag, Osnabrück 1996, ISBN 3-7648-1745-3, S.202; 221; 238.
↑Steffen Winkler: Schönburgische Besitzungen im Überblick. In: Autorenkollektiv (Hrsg.): Die Schönburger: Wirtschaft, Politik, Kultur. Beiträge zur Geschichte des muldenländischen Territoriums und der Grafschaft Hartenstein unter den Bedingungen der schönburgischen Landesherrschaft. Broschüre zur gleichnamigen Sonderausstellung 1990–91. Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau, Glauchau 1990, DNB942830121, S.13–15.
↑Uwe Menschner: Schöner Erfolg oder Augenwischerei? In: Alles-Lausitz.de. Oberlausitzer Kurier und Niederschlesischer Kurier, 29. September 2018, abgerufen am 27. März 2023.
↑Kamenz auf alzey.de (abgerufen am 15. Dezember 2023)
↑Kolin auf kamenz.de (abgerufen am 15. Dezember 2023)
↑Frank Oehl: Karpacz und Kamenz rücken zusammen. Sächsische Zeitung (KAM Kamenz Lokales) vom 23. August 2005, S. 11
↑S. Lemke, J. Seibel, M. Schneider: Bergbau in Sachsen: Gewinnungs- und Sanierungsbetriebe. Kartenansicht. In: Heimat und Welt - Atlas für Sachsen. Westermann, Braunschweig 2011, ISBN 978-3-14-100269-0 (heimatundwelt.de [abgerufen am 26. März 2023] Bildungshaus Schulbuchverlage).
↑Harald Schultze, Andreas Kurschat (Hrsg.): „Ihr Ende schaut an …“. Evangelische Märtyrer des 20. Jahrhunderts. 2. Aufl., Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2006, ISBN 978-3-374-02370-7. S. 334–335.