Niederfrohna liegt 6 km nördlich von Limbach-Oberfrohna und erstreckt sich links und rechts des Frohnbachs. Die Gemeinde ist über eine eigene Abfahrt der A 72 erreichbar. Die einstige B 95 führt am Ort vorbei. Der Ort ist auch über die südlich verlaufende A 4 Anschlüsse Chemnitz-Mitte und Limbach-Oberfrohna zu erreichen. Die höchste Erhebung im Ort ist der Ochsenberg bei Fichtigsthal mit 366 Meter Höhe.
Ortsgliederung
Der Ort gliedert sich in die Ortsteile Fichtigsthal, Mittelfrohna, Jahnshorn und Niederfrohna. Die Siedlung Jahnshorn befindet sich innerhalb der Flur des Ortsteils Niederfrohna.
Die urkundliche Ersterwähnung von Niederfrohna, als Herrschaft von Heinrich und Jost von „Frohne“ stammt vom 19. Oktober 1236. Die bäuerliche Besiedlung des Orts, der seinen Namen vermutlich vom durch den Ort fließenden Frohnbach hat, erfolgte unter der Herrschaft des Wiprecht von Groitzsch und seiner Vasallen. Die Christuskirche im Zentrum von Niederfrohna wurde im Jahr 1519 im Stil der sächsischen Spätgotik errichtet. Die Grundherrschaft über Niederfrohna lag um 1551 nur anteilig beim RittergutLimbach,[2] der andere Anteil wurde als Amtsdorf geführt. Um 1696 unterstand Niederfrohna komplett dem Rittergut Limbach. Im 18. Jahrhundert unterstand Niederfrohna dem „trockenen“ Rittergut Niederfrohna,[3] d. h., dass das Rittergut lediglich
aus grund- und gerichtsherrlichen Befugnissen bestand. Das Gutshaus des Ritterguts wurde im Jahr 1774 erbaut.[4] Im Jahr 1562 wurde die Wetzelmühle erstmals urkundlich erwähnt.[5]
Niederfrohna gehörte um 1551 anteilig der schönburgischenHerrschaft Penig und dem kursächsischenAmt Chemnitz. Nach 1696 bis 1856 unterstand Niederfrohna komplett dem kursächsischen bzw. königlich-sächsischen Amt Chemnitz.[6] Einzig die 1552 erstmals erwähnte Siedlung Jahnshorn in der Niederfrohnaer Flur gehörte als Zubehör des Ritterguts Kaufungen zur Herrschaft Wolkenburg,[7] welche wiederum als Exklave zum kursächsischen Amt Borna gehörte.[8] Kirchlich war Jahnshorn bis 1858 nach Kaufungen gepfarrt, seitdem nach Niederfrohna. Im Jahr 1851 kamen Jahnshorn als Teil der Herrschaft Wolkenburg und Niederfrohna als Zubehör des Ritterguts Niederfrohna an das königlich-sächsische Gericht Limbach.[9][10] Seit 1856 gehörte Niederfrohna mit Jahnshorn
zum Gerichtsamt Limbach, das im Jahr 1875 in der Amtshauptmannschaft Chemnitz aufging.[11] Sächsische Auswanderer aus Niederfrohna gründeten 1839 die Stadt Frohna im US-Bundesstaat Missouri.
Emil Johann Hiersemann: Chronik der Kirchgemeinden Niederfrohna und Mittelfrohna mit Fichtigsthal. Große, Limbach 1899 (Digitalisat).
Richard Steche: Niederfrohna. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 7. Heft: Amtshauptmannschaft Chemnitz. C. C. Meinhold, Dresden 1886, S. 49.
Der Landkreis Chemnitz in historischen Ansichten. Geiger Verlag Horb am Neckar, 1992, ISBN 3-89264-730-5 (zur Geschichte der Orte des ehem. Landkreises Chemnitz: Niederfrohna – mit Mittelfrohna – S. 150–153).