Die ehemaligen Einöden Berghof, Schönbühl, Straßenwasen (= Wolfsbrunn),[6] und Ziegelhütte gingen im Gemeindeteil Heilsbronn auf. In der Nachkriegszeit entstanden die Werkvolksiedlung und die Siedlung Lerchenbühl.
Es gibt auf dem Gemeindegebiet die Gemarkungen Betzendorf, Bonnhof, Bürglein, Heilsbronn, Höfstetten, Ketteldorf, Müncherlbach, Seitendorf, Weißenbronn und Weiterndorf. Die Gemarkung Heilsbronn hat eine Fläche von 11,101 km². Sie ist in 2959 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 3754,16 m² haben.[7][8]
Diagramm Niederschlagsmittelwerte Heilsbronn für den Zeitraum von 1961 bis 1990
Niederschlagsdiagramm für Heilsbronn (blaue Kurve) vor den Mittelwerten (Quantilen) für Deutschland (grau)
In Heilsbronn beträgt die durchschnittliche Niederschlagsmenge im Jahr 698 mm.
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Im 8. Jahrhundert gründete wohl der fränkische Grundherr Hahold den Ort „Haholdesbrunn“. Der Legende nach hatte er einen Jagdunfall erlitten und irrte verletzt durch den Wald, bis er an der Stelle des von ihm anschließend gegründeten Ortes eine Quelle fand, davon trank und genas. Später errichteten die Grafen von Abenberg und Ritter von Heideck eine Kapelle. Im Jahr 1132 gründete Rapoto von Abenberg mit Unterstützung von Otto von Bamberg das Zisterzienserkloster Heilsbronn als Tochterkloster von Kloster Ebrach. In dieser Zeit änderte sich auch der umgangssprachliche Ortsname von „Haholdesbrunn“ und „Haholtisbrunne“ (1142)[9] zu „Halsbrunn“ und zu Zeiten des bis 1578 existierenden Zisterzienserklosters in das lateinische Fons salutis (= „Brunnen des Heils“).[10]
Das Münster des Klosters war zwischen 1297 und 1625 die Grablege der fränkischen Hohenzollern.[11] In der Mitte des 13. Jahrhunderts stand das Kloster zunächst unter kaiserlichem Schutz,[12] dann übernahmen die fränkischen Hohenzollern und Markgrafen von Ansbach die Schutzherrschaft.
Über die Verwaltung Heilsbronn (als Klosteramt bzw. Kastenamt) hatte im 17. Jahrhundert der Landeshauptmann zu Neustadt an der Aisch ein gewisses Aufsichtsrecht.[13]
Ab 1791 gehörte Heilsbronn zum Königreich Preußen und hatte auch des Öfteren den preußischen König zu Gast, der dem Kloster Heilsbronn zum Dank Gebiete, wie beispielsweise Weinberge im Mainspessart, schenkte. Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Windsbach.[15] Es gab zu dieser Zeit 80 Untertansfamilien.[16]
Wesentliche Entwicklungsstufen waren die 1875 neu eröffnete Eisenbahnlinie Nürnberg – Heilsbronn – Ansbach sowie die Stadterhebung zur 800-Jahr-Feier im Jahr 1932 und die Eingemeindung von 16 umliegenden Ortschaften im Rahmen der Gemeindegebietsreform 1972/1978.[19]
Im Jahr 1961 hatte die Gemeinde Heilsbronn eine Gebietsfläche von 3,679 km².[20]
Mit 9801 Einwohnern (Stand: 31. Dezember 2020) ist Heilsbronn die viertgrößte kreisangehörige Gemeinde und der Gemeindeteil Heilsbronn ist der fünftgrößte Ort im Landkreis Ansbach.
Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 7545 auf 9670 um 2125 Einwohner bzw. um 28,2 %.
Der Stadtrat hat 20 Mitglieder. Die Kommunalwahl am 15. März 2020 führte bei einer Wahlbeteiligung von 61,6 % (2014: 60,4 %) zu folgendem Ergebnis:
Partei
Sitze 2020
CSU
7
FW
6
Grüne
3
SPD
3
ÖDP
1
Bürgermeister
Erster Bürgermeister ist seit Mai 2008 Jürgen Pfeiffer (CSU).[41] Dieser wurde bei der Kommunalwahl im März 2020 mit 55,3 % der gültigen Stimmen im Amt bestätigt.[42]
Zweite Bürgermeisterin ist Gabriela Schaaf (Grüne, 13,7 %), vorher 2008 bis 2020 Carl-Heinz Zischler (SPD).
Dritter Bürgermeister ist Sebastian Buhl (FW, 27,1 %), vorher 2008 bis 2020 Peter Stemmer (FW).
Ehemalige Bürgermeister (seit der Stadterhebung 1932):
Wappenbegründung: Der Brunnen im Gemeindewappen stammt aus dem Klosterwappen von 1525 und steht für den Kloster- und Ortsnamen, der sich ursprünglich von dem Personennamen Hahold ableitete und nach der Gründung des Klosters als „Brunnen des Heils“ umgedeutet wurde. Im gespaltenen Schild erscheint der Zisterzienserbalken aus dem Ordenswappen. Die Bedeutung des Herzens ist nicht geklärt, es taucht erstmals in einem Klosteramtssiegel aus dem späten 17. Jahrhundert auf.
Die Gemeinde Heilsbronn führt seit 1894 ein eigenes Wappen und eine Flagge.
TschechienTschechien: 1968 hat die Stadt Heilsbronn die Patenschaft für die aufgrund der Beneš-Dekrete aus der Marktgemeinde Fleißen und der Gemeinde Schnecken vertriebenen Flüchtlinge übernommen.
In der Stadt gibt es Heimatstuben und ein Musikinstrumentenmuseum im Katharinenturm. Das stadtgeschichtliche Museum „Vom Kloster zur Stadt“ befindet sich im Konventhaus.
Bauwerke
Markantes Kennzeichen von Heilsbronn ist der wuchtige Katharinenturm, der 1770 bis 1774 auf den Grundmauern der ehemaligen Katharinenkirche errichtet wurde. Das Münster ist die Kirche des ehemaligen Klosters Heilsbronn. Das Zisterzienserkloster wurde 1132 von den Grafen von Abenberg gegründet und war von 1297 bis 1625 Grablege der Hohenzollern. In der Gruft sind 41 Mitglieder des Hauses begraben. Stufen führen hinab zu einer Quelle, die inmitten der Kirche entspringt. Im Mittelalter hatte das Kloster reiche Besitztümer über ganz Franken bis Regensburg verteilt, auch Ländereien im Württembergischen gehörten zum Kloster.
Die Stadt ist Mitglied der Metropolregion Nürnberg und im Tourismusverband Romantisches Franken.
Verkehr
Etwa 3 km von Heilsbronn entfernt ist eine Anschlussstelle an die A 6/E 50. Die B 14 (Teilstrecke der Burgenstraße) ist als Ortsumgehung um die Stadt geführt. Der Bahnhof Heilsbronn befindet sich im Norden des Hauptortes an der Bahnstrecke Nürnberg–Crailsheim und wird von der S-Bahn-Linie S 4 im Verkehrsverbund Großraum Nürnberg bedient. Am Bahnhof beginnen und enden einige Buslinien in benachbarte Gemeinden.
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Medien
Einzige im Gebiet der Stadt Heilsbronn erscheinende regionale Tageszeitung ist die Fränkische Landeszeitung (Verlagssitz: Ansbach).
Das Monatsblatt und die 14-täglich erscheinenden Habewind-News – Unsere fränkische Heimat sowie die wöchentlichen Anzeigenblätter Woche im Blick (WiB) und Wochenzeitung (WZ) werden kostenlos an jeden Haushalt verteilt.
Der regionale Radiosender Radio 8 aus Ansbach ist auf Frequenz 89,4 MHz zu empfangen.
Öffentliche Einrichtungen
Religionspädagogisches Zentrum (RPZ) der Evang.-Luth. Landeskirche in Bayern (früher: Institut für Lehrerfortbildung und Katechetisches Amt)
Jugendzentrum Heilsbronn, öffentliche Einrichtung, die zur Kontaktpflege für Jugendliche dient. In dieser Einrichtung finden unter anderem Auftritte von jungen Musikgruppen statt.
Bildung
Comenius-Grundschule Bürglein (Gemeindeteil von Heilsbronn)
Grundschule Heilsbronn
Markgraf-Georg-Friedrich-Realschule Heilsbronn
Das Hauptschulgebäude wurde von der Realschule übernommen, die nächstgelegene Mittelschule befindet sich in Petersaurach.
Johann Bernhard Fischer: Heilsbronn. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC159872968, S.410–419 (Digitalisat).
Dr. Johannes Hung: Heilsbronn in alten Ansichten. Zaltbommel, Europ. Bibliothek, 1992.
Dr. Johannes Hung: Aus der Häuserchronik von Heilsbronn: Klostermühle und Verwalterhaus. In: Jahrbuch des Historischen Vereins für Mittelfranken. Ansbach 1993 – ISSN0341-9339. − 96. 1992/1993, S. 231–238.
Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8.
Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Band2. Verl. für Kunstreprod. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1993, ISBN 3-923006-90-X, S.120–121 (Volltext [Wikisource] – Erstausgabe: Beck, Nördlingen 1879).
Adolf Lang (Hrsg.): Heilsbronn : Die fränkische Münsterstadt. Heilsbronn 1982.
Konrad Rosenhauer u. a. (Hrsg.): Der Landkreis Ansbach. Vergangenheit und Gegenwart. Verlag für Behörden und Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf 1964, DNB450093387, OCLC17146040, S.147–151.
Gottfried Stieber: Hailsbronn. In: Historische und topographische Nachricht von dem Fürstenthum Brandenburg-Onolzbach. Johann Jacob Enderes, Schwabach 1761, OCLC231049377, S.434–451 (Digitalisat).
↑E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 94. Dort folgendermaßen transkribiert: „glostə“. Lange Zeit war das Kloster Heilsbronn bedeutender als der Ort selbst.
↑Max Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933. 2., unveränderte Auflage. Ph. C. W. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1978, ISBN 3-87707-013-2, S.108 (Erstausgabe: 1950).
↑M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 866.
↑ abM. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 993 f.
↑Johann Bernhard Fischer: Heilsbronn. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC159872968, S.406 (Digitalisat).
↑Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Heilsbronn 1810. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 963.