Seit der Reformation ist Heilsbronn überwiegend evangelisch. 1871 waren nur 46 der 998 Einwohner römisch-katholisch. Diese waren nach St. Vitus (Veitsaurach) gepfarrt.[1] Am 10. Februar 1878 wurde in Heilsbronn im ehemaligen Refektorium des Heilsbronner Klosters der erste katholische Gottesdienst abgehalten, den Pfarrer Hofmann dort fortan alle vierzehn Tage hielt. Ende August 1878 setzte man in Heilsbronn einen Hilfspriester ein, da der Pfarrer von Veitsaurach den Heilsbronner Seelsorgebezirk, zu dem inzwischen 117 Ortschaften gehörten, nicht mehr allein versehen konnte. 1908 wurde Heilsbronn eine Expositur von Veitsaurach.[2] 1889 wurde das ehemalige Refektorium durch die Diözese Eichstätt aufgekauft und zur katholischen Kirche umgewidmet.[3] 1925 waren 112 der 1550 Einwohner katholisch.[4] Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg die Zahl der Katholiken durch Flüchtlinge aus Schlesien, Böhmen und Mähren stark an. Sie fanden in der 1948 gegründeten Schönbühl- oder Werkvolksiedlung eine neue Heimat.
Die Pfarrei Heilsbronn hat heute ca. 2100 Gläubige.
Kirchengebäude
Unsere Liebe Frau ist ein moderner hexagonaler Bau, wobei die West- und Ostseite nur ein Drittel der Länge der übrigen vier Seiten haben. Der Dachrücken verläuft leicht ansteigend von der Ost- zur Westseite. Die vier langen durch Trapezfenster durchbrochenen Seiten fallen jeweils von der höheren West- und Ostseite ab. Die Kirche ist durch ein Rechteckportal im Westen zugänglich. An der Südseite schließt sich das eingeschossige Gemeindezentrum an. Etwas abseits steht im Südwesten der Kirchturm mit quadratischem Grundriss, der mit einem vierseitigen Spitzdach abschließt.
Der Altarraum befindet sich im Osten und ist um drei Stufen erhöht. In der Mitte steht eine Steinmensa, das Tabernakel zur rechten und eine Marienstatue zur linken Seite. Ein Kruzifix hängt freischwebend über dem Altar. Der Ambo steht auf der ersten Stufe zur rechten Seite. Im Westen befindet sich die Orgelempore. 2004 wurde eine Pfeifenorgel neu angeschafft.
Literatur
Das katholische Dekanat Herrieden : Die Pfarreien in ihrer Vielfalt. Selbstverlag des Dekanates Herrieden, Herrieden 1999, OCLC163539075, S.45–52.
Adolf Lang (Hrsg.): Heilsbronn : Die fränkische Münsterstadt. Heilsbronn 1982, S.79–82.