Seitendorf (Heilsbronn)
Im Ort
Feuerwehrhaus
Seitendorf (fränkisch : Saidndorf [ 2] ) ist ein Gemeindeteil der Stadt Heilsbronn im Landkreis Ansbach (Mittelfranken , Bayern ).[ 3] Die Gemarkung Seitendorf hat eine Fläche von 7,216 km². Sie ist in 606 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 11.907,50 m² haben.[ 4] In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Göddeldorf und Trachenhöfstatt .[ 5]
Geografie
Im Dorf fließen zwei namenlose Bäche zu einem Bach zusammen, der ein rechter Zufluss des Weißendorfer Bächleins ist, der wiederum ein rechter Zufluss der Schwabach ist. 0,7 km östlich liegt der Dreschelberg (418 m ü. NHN ), 0,8 km südöstlich das Gaulnholz mit dem Lindenberg . Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Trachenhöfstatt (0,7 km südwestlich) und zur Kreisstraße AN 29 (0,6 km nordwestlich) zwischen Göddeldorf (0,7 km nordöstlich) und Weißenbronn (2 km westlich). Bei der AN 29 gibt es eine Sandsteinfolge , die als Geotop ausgezeichnet und als Naturdenkmal geschützt ist.[ 6]
Geschichte
Der Ort wurde 1252 als „Sitendorf“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname bedeutet zu dem auf der Seite gelegenen Dorf .[ 2]
Im Jahre 1529 wurden zwei Untertansfamilien in Seitendorf angegeben, die der Hauptmannschaft Rohr der Reichsstadt Nürnberg unterstanden.[ 7] In der Amtsbeschreibung des Pflegamtes Lichtenau aus dem Jahr 1748 wurden für den Ort zehn Untertansfamilien angegeben, von denen eine der Hauptmannschaft Rohr des Pflegamts unterstand und neun dem Kastenamt Windsbach .[ 8]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Seitendorf 14 Anwesen und ein Gemeindehirtenhaus . Das Hochgericht und die Dorf- und Gemeindeherrschaft übte das brandenburg-ansbachische Kasten- und Stadtvogteiamt Windsbach aus. Grundherren waren das Kastenamt Windsbach (1 Hof, 4 Halbhöfe, 6 Gütlein, 1 Schmiedstätte, 1 Wirtsgütlein, 1 Haus) und das Landesalmosenamt der Reichsstadt Nürnberg (1 Gut).[ 9] [ 10] [ 11] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Windsbach .[ 12]
1806 kam Seitendorf an das Königreich Bayern . Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Seitendorf dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Weißenbronn und der 1810 gegründeten Ruralgemeinde Weißenbronn zugeordnet.[ 13] Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die Ruralgemeinde Seitendorf, zu der Trachenhöfstatt und Göddeldorf gehörten.[ 14] Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Heilsbronn zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Windsbach . Von 1862 bis 1879 gehörte Seitendorf zum Bezirksamt Heilsbronn , ab 1880 zum Bezirksamt Ansbach (1939 in Landkreis Ansbach umbenannt) und zum Rentamt Heilsbronn (1919–1929: Finanzamt Heilsbronn , ab 1929: Finanzamt Ansbach ). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Heilsbronn (1879 in Amtsgericht Heilsbronn umbenannt), seit 1956 ist das Amtsgericht Ansbach zuständig.[ 12] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 7,292 km².[ 15] Sie wurde im Zuge der Gebietsreform am 1. Januar 1972 in die Stadt Heilsbronn eingegliedert.[ 16]
Einwohnerentwicklung
Gemeinde Seitendorf
Ort Seitendorf
Jahr
00 1818
00 1840
00 1861
00 1871
00 1885
00 1900
00 1925
00 1950
00 1961
00 1970
00 1987
00 2007
00 2016
Einwohner
95
80
110
114
129
132
131
180
139
140
128
131
124
Häuser[ 17]
18
16
22
23
26
27
29
34
Quelle
[ 18]
[ 19]
[ 21]
[ 23]
[ 26]
[ 29]
[ 31]
[ 32]
[ 15]
[ 33]
[ 34]
[ 1]
Religion
Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Emmeram (Rohr) gepfarrt.[ 9] Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach Unsere Liebe Frau (Heilsbronn) gepfarrt.[ 15] [ 35]
Literatur
Johann Kaspar Bundschuh : Seitendorf . In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken . Band 5 : S–U . Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328 , OCLC 833753112 , Sp. 282 (Digitalisat ).
Elisabeth Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach . Inaugural-Dissertation. Erlangen 1955, DNB 480570132 , OCLC 872378821 , S. 172–173 .
Georg Paul Hönn : Seidendorf . In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises . Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613 , S. 371 (Digitalisat ).
Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken . I, 35). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8 .
Konrad Rosenhauer u. a. (Hrsg.): Der Landkreis Ansbach. Vergangenheit und Gegenwart . Verlag für Behörden und Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf 1964, DNB 450093387 , OCLC 17146040 , S. 194 .
Weblinks
Fußnoten
↑ a b Stadt > Stadtprotrait > Zahlen & Fakten. In: heilsbronn.de. Abgerufen am 15. Mai 2023 .
↑ a b E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach , S. 172.
↑ Gemeinde Heilsbronn, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 14. Juli 2023.
↑ Gemarkung Seitendorf (093218). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 17. September 2024 .
↑ Webkarte. ALKIS® -Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas . LDBV , abgerufen am 1. Oktober 2024 .
↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung . In: BayernAtlas . LDBV , abgerufen am 14. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie ).
↑ Friedrich Eigler : Schwabach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken . I, 28). Michael Laßleben, Kallmünz 1990, ISBN 3-7696-9941-6 , S. 345 .
↑ M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach , Bd. 2, S. 748.
↑ a b M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach , Bd. 2, S. 910.
↑ Johann Bernhard Fischer : Seitendorf . In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern . Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968 , S. 408 (Digitalisat ).
↑ J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken , Bd. 5, Sp. 282.
↑ a b M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach , Bd. 2, S. 1009f.
↑ Staatsarchiv Nürnberg , Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Heilsbronn 1810. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach , Bd. 2, S. 963.
↑ Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern . Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423 , S. 44 (Digitalisat ).
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↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980 . C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7 , S. 421 .
↑ a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
↑ a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen . Ansbach 1818, OCLC 1071656043 , S. 85 (Digitalisat ). Für die Gemeinde Seitendorf zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Göddeldorf (S. 30) und Trachenhöfstatt (S. 92).
↑ a b Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern . Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891 , S. 152 (Digitalisat ).
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↑ Pfarrverband Heilsbronn. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 12. März 2023 .