Zu Crossen gehören die Ortsteile Ahlendorf (Ersterwähnung 1378), Tauchlitz (Ersterwähnung 20. September 1271) und Nickelsdorf (Ersterwähnung 4. April 1109).[2] Diese besitzen jedoch keinen eigenen Ortsteilrat.
Geschichte
Am 31. März 995 wurde Crossen erstmals urkundlich erwähnt.[3]
Im Crossener Rittergutswald weisen acht sichtbare Grabhügel auf die jungsteinzeitliche Besiedlung hin. Die Gräber gehörten zu einem Gräberfeld von elf Hügeln.[4]
Die Burg Crossen stand über dem linken Ufer der Weißen Elster nördlich der in die Elster mündenden Rauda. Sie wurde im Auftrag der Bischöfe von Naumburg-Zeitz zum Schutz des Elstertales errichtet. Schon 995 wurde Crossen im Gau Pozowa urkundlich erwähnt.[5] Jetzt steht auf dem Areal das Schloss Crossen, gebaut von den Herren von Wolframsdorf. Der Bergfried und zwei künstliche Befestigungsgräben sind noch Zeugen der Vorgängeranlage.[6]
In der Gemarkung des Ortsteils Nickelsdorf nennt man den Westvorsprung des Mühlbergs „Nickelsburg“. Diese „Burg“ gehört zu den beeindruckendsten frühmittelalterlichen Anlagen. Sie hat noch drei Wälle, die den Sporn nach Nordosten abriegeln; der den Hang sichernde Wall ist auch noch gut erhalten.
1935/36 fand man bei Ausgrabungen früh- und hochmittelalterliche Funde sowie jungsteinzeitliche Keramik und Feuersteinartefakte. Es gibt noch einen Wall, der zur Jungsteinzeit gehörend eingeordnet wird.[7]
Am 1. Januar 1991 wurde der Name der Gemeinde von Krossen/Elster offiziell in Crossen an der Elster geändert.
Eingemeindungen
Am 1. Juli 1950 wurden die bis dahin eigenständigen Gemeinden Nickelsdorf und Tauchlitz eingegliedert.
Der ehrenamtliche Bürgermeister Uwe Berndt (Die Linke) wurde 2014 gewählt. Er setzte sich in der Stichwahl am 8. Juni 2014 mit 70,5 % der Stimmen gegen seine Mitbewerberin Heidelinde Laube von der CDU durch.[13] Bei der erneuten Wahl am 27. September 2020 wurde er mit 71,7 % der gültigen Stimmen wiedergewählt. Die Wahlbeteiligung lag bei 66,1 %.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Hauptsehenswürdigkeit des Ortes ist das barockeSchloss Crossen, das aber derzeit nicht für die Öffentlichkeit zugänglich ist.
Weiterhin ist die sanierte Kirche St. Michaelis, die 1320 das erste Mal erwähnt wurde, prägend für das Ortsbild.
Geschichtsdenkmale
Auf dem Friedhof steht vor einer alten Linde ein Denkmal, das an Revolutionäre von 1848 erinnert, es wurde im Jahr 1948 errichtet.
Neben der Schule befindet sich in einer kleinen Parkanlage das in DDR-Zeiten errichtete Denkmal für die Opfer des Faschismus. Es erinnert an die Widerstandskämpfer der Gemeinde, darunter den im KZ Bergen-Belsen ermordeten KommunistenWilly Graumüller, an den der Name eines Wohngebietes erinnerte, das seit 1990 Teisker-Siedlung heißt.[14] Im November 2016 wurde zudem ein Stolperstein für Willy Graumüller verlegt.
↑Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. 5., verbesserte und wesentlich erweiterte Auflage. Rockstuhl, Bad Langensalza 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 14, 281 und 198.
↑Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. 5., verbesserte und wesentlich erweiterte Auflage. Rockstuhl, Bad Langensalza 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 50.
↑Sven Ostritz (Hrsg.): Saale-Holzland-Kreis, Ost (= Archäologischer Wanderführer Thüringen. H. 9). Beier & Beran, Langenweißbach 2007, ISBN 978-3-937517-51-3, S. 62.
↑Michael Köhler: Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze. Jenzig-Verlag Köhler, Jena 2001, ISBN 3-910141-43-9, S. 81.
↑Sven Ostritz (Hrsg.): Saale-Holzland-Kreis, Ost (= Archäologischer Wanderführer Thüringen. H. 9). Beier & Beran, Langenweißbach 2007, ISBN 978-3-937517-51-3, S. 61.
↑Sven Ostritz (Hrsg.): Saale-Holzland-Kreis, Ost (= Archäologischer Wanderführer Thüringen. H. 9). Beier & Beran, Langenweißbach 2007, ISBN 978-3-937517-51-3, S. 64–65.
↑Rudolf Joppen: Das Erzbischöfliche Kommissariat Magdeburg. Band 32, Teil 12, Geschichte und Rechtsstellung von der Gründung der DDR bis zur Ernennung des Apostolischen Administrators. St. Benno Verlag, Leipzig 1989, S. 149.
↑Rudolf Joppen: Das Erzbischöfliche Kommissariat Magdeburg. Band 32, Teil 12, Geschichte und Rechtsstellung von der Gründung der DDR bis zur Ernennung des Apostolischen Administrators.St. Benno Verlag, Leipzig 1989, S. 148–151.
↑Ioannes Paulus II: Constit. Apostol. Cum gaudio, AAS 87 (1995), n. 3, S. 225–228.
↑Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933–1945 (Hrsg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933–1945. Band 8: Thüringen. VAS – Verlag für Akademische Schriften, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-88864-343-0, S. 206.