Wohltorf liegt etwa 20 Kilometer östlich von Hamburg am Sachsenwald, dem größten Waldgebiet Schleswig-Holsteins, der zugleich Naherholungsgebiet für die Metropolregion Hamburg ist.
Wohltorf besteht im Grunde aus vier Teilen: dem alten Bauerndorf mit Dorfteich und wenigen Bauernhöfen; der Villensiedlung am entfernt gelegenen Haltepunkt der Hamburger S-Bahn; der zum Teil zu Wohltorf gehörenden Aumühler Einkaufsstraße Große Straße und der am Börnsener Weg/Straße gelegenen Villensiedlung. Zur Nachbargemeinde Reinbek hin wird der Ort durch den Fluss Bille begrenzt, der hier auch die Kreisgrenze zwischen dem Kreis Herzogtum Lauenburg und dem Kreis Stormarn ist. Die Grenze zum benachbarten Aumühle hingegen ist kaum auszumachen.
Bis um 1900 hatte die Gemeinde Wohltorf sehr dörflichen Charakter. Nach der Jahrhundertwende entstand nach und nach die sogenannte Villenkolonie, in der sich Hamburger Unternehmer und Industrielle auf Grund der Nähe zur Stadt und der guten Erreichbarkeit über die Bahnstrecke Hamburg–Berlin niederließen. Dies hat den Ort bis heute als Hamburger Villenvorort entscheidend geprägt. Zur Zeit des NS-Regimes wurde zeitweilig überlegt, Wohltorf und den benachbarten Ort Aumühle zusammenzulegen. Diese Idee wurde jedoch wieder verworfen, da sich Wohltorf (ländlich, landwirtschaftlich geprägt) und Aumühle (reine Betriebsgemeinde) zu unähnlich seien. Heute gehören beide Gemeinden dem Amt Hohe Elbgeest an.
Bei der Kommunalwahl am 14. Mai 2023 wurden insgesamt 14 Sitze vergeben. Von diesen erhielt die Wählervereinigung Wohltorf fünf Sitze, die Grünen vier Sitze, die FDP drei Sitze und die SPD zwei Sitze.
Wappen
Blasonierung: „In Rot über einem, aus zwei sich ansehenden Pferdeköpfen bestehenden, silbernen Giebelbrett ein silberner Wellenbalken, überhöht von drei silbernen Eichenblättern.“[3]
Wohltorf gilt als eine der reichsten Gemeinden Deutschlands, bedingt durch die bevorzugte Lage als Hamburger Villenvorort.[5] Bei Rankings über die kaufkraftstärksten Gemeinden in Deutschland belegt Wohltorf regelmäßig vordere Plätze.[6] Die Wirtschaft Wohltorfs selbst ist mittelständisch geprägt.
Über die Gemeindegrenzen hinaus erfreut sich der Wohltorfer Tonteich großer Beliebtheit. Bis 1911 standen dort die Friedrichsruher Tonwerke, doch in dem Jahr zerstörte ein Großfeuer die Ziegelei, die nicht wieder aufgebaut wurde. Heute hat sich die Tongrube mit Wasser gefüllt und ist zu zwei Drittel an ein öffentliches Schwimmbad und zu einem Drittel an den privaten Tontaubenklub Sachsenwald verpachtet. Der Tontaubenklub bietet seinen Mitgliedern neben der Nutzung des vereinseigenen Schwimmbads die Sportarten Tennis und Hockey an, auf Tontauben hingegen wird nicht mehr geschossen.
Religiöses Leben
Die evangelische Kirchengemeinde Wohltorf entstand 1928 durch Ausgliederung aus der Kirchengemeinde Aumühle. 1930 wurde die Wohltorfer Kirche eingeweiht. Sie ging auf einen Entwurf von Carl Bensel zurück, das hölzerne Kirchenkreuz war eine Arbeit von Walter von Ruckteschell. Im Juli 1950 brannte die Wohltorfer Kirche beim Versuch, zwei Wespennester auszuräuchern, aus.[7] Sie wurde im Laufe des Jahres 1950 nach Plänen des Hamburger Architekten Langmaack wieder aufgebaut; die Einweihung erfolgte am Heiligabend 1950.[8] 1957 erhielt sie den Namen Heilig-Geist-Kirche.
Persönlichkeiten
Cornelius Hartz (* 1973), Autor, ist in Wohltorf aufgewachsen
Karsten Huck (* 1945), Springreiter, wurde in Wohltorf geboren