Die erste urkundliche Erwähnung von Weißdorf datiert auf das Jahr 1364. Die Familie von Sparneck zählte zu ihren Stammburgen auch das Weißdorfer Wasserschloss und die Burg Uprode. Das ehemalige Amt des seit 1792 preußischen Fürstentums Bayreuth fiel mit diesem im Frieden von Tilsit 1807 an Frankreich und kam 1810 zu Bayern. Die Freiherren von Podewils besaßen zu dieser Zeit dort ein Rittergut.
Eingemeindungen
Im Jahr 1938 wurde die Nachbargemeinde Bug aufgelöst und ebenso wie Oppenroth und Wulmersreuth (dieses aus der Gemeinde Markersreuth) in die Gemeinde Weißdorf eingegliedert.[4] Der Gemeindeteil Benk (vorher Gemeinde Hallerstein) ließ sich am 1. Juli 1976 freiwillig aufnehmen. Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Mai 1978 die Ortsteile Albertsreuth und Bärlas (vorher Gemeinde Seulbitz an der Sächsischen Saale) nach Weißdorf umgegliedert.[5]
Bevölkerungsentwicklung
Die Einwohnerentwicklung Weißdorfs von 1840 bis 2022:[6]
1840: 1724 Einwohner
1871: 1749 Einwohner
1900: 1425 Einwohner
1925: 1319 Einwohner
1939: 1203 Einwohner
1950: 1721 Einwohner
1961: 1584 Einwohner
1970: 1468 Einwohner
1987: 1256 Einwohner
1991: 1299 Einwohner
1995: 1371 Einwohner
2002: 1360 Einwohner
2003: 1371 Einwohner
2004: 1336 Einwohner
2005: 1296 Einwohner
2006: 1292 Einwohner
2007: 1280 Einwohner
2008: 1260 Einwohner
2009: 1219 Einwohner
2010: 1197 Einwohner
2011: 1226 Einwohner
2012: 1201 Einwohner
2013: 1185 Einwohner
2014: 1192 Einwohner
2015: 1166 Einwohner
2016: 1174 Einwohner
2017: 1170 Einwohner
2018: 1164 Einwohner
2019: 1149 Einwohner
2020: 1146 Einwohner
2021: 1163 Einwohner
2022: 1174 Einwohner
Im Zeitraum von 1988 bis 2018 sank die Einwohnerzahl von 1254 auf 1164 um 90 bzw. um 7,2 %. Am 31. Dezember 1999 hatte Weißdorf 1421 Einwohner.
Politik
Bürgermeister
1. Mai 1978–30. April 1996
Karl Kießling (ÜFWG)
1. Mai 1996–30. April 2008
Karl Baier (ÜFWG)
1. Mai 2008–30. April 2014
Herbert Gebhardt (Pro Weißdorf)
seit 1. Mai 2014
Heiko Hain (ÜFWG)
Gemeinderat
Der Gemeinderat besteht aus 13 Mitgliedern (einschließlich des Ersten Bürgermeisters).
Sportanlage des TuS Weißdorf (Fußballplatz, Tennisplatz, Laufbahn, Weitsprungbereich, Kugelstoßbereich, Sportheim)
Turnhalle Weißdorf
Gemeindehaus Weißdorf
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
Es gab 2011 nach der amtlichen Statistik[9] insgesamt 160 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Davon waren im Bereich der Land- und Forstwirtschaft neun, im produzierenden Gewerbe 98, im Bereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe 21, im Bereich der Unternehmensdienstleister elf und im Bereich der öffentlichen und privaten Dienstleister 21 Beschäftigte. 1998 gab es noch insgesamt 503 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort. Im verarbeitenden Gewerbe gab es vier Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 42 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 2197 Hektar, davon waren 973 Hektar Ackerfläche.
Bildung
Es bestehen folgende Einrichtungen:
Kindertagesstätte Weißdorf
Volksschule Weißdorf-Sparneck
Verkehr
Die Gemeinde ist über die A 9 (Ausfahrt Münchberg-Süd) sowie über die A 93 (Ausfahrt Rehau-Süd) und über die durch Weißdorf führende B 289 erreichbar.
Johann Wolfgang Döbereiner (1780–1849), deutscher Chemiker, verbrachte seine Kindheit auf dem heute zur Gemeinde Weißdorf gehörenden Rittergut in Bug und lehrte Goethe Wissen über Elemente und deren Eigenschaften.