Strullendorf liegt in einem Tal und ist teilweise vom Hauptsmoorwald umgeben, in dessen Nähe die Hauptsmoorhalle steht. Der Hauptsmoorwald reicht bis Bamberg und wurde von der US Army teilweise als Truppenübungsplatz benutzt. Westlich des Ortes liegen im Stadtgebiet von Bamberg die beiden Waldschutzgebiete Wolfsruhe und Wasserwand.
Es gibt die Gemarkungen Amlingstadt, Geisfeld, Leesten, Mistendorf, Roßdorf am Forst, Wernsdorf, Zeegendorf, Strullendorf, Geisberger Forst und Hauptsmoor.
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Die erste urkundliche Erwähnung verdankt Strullendorf einer Verpfändung durch Heinrich I. von Bilversheim im Jahre 1247. Die Bamberger Patrizierfamilie Tockler besaß bis zum 16. Jahrhundert den Tocklerhof in Strullendorf.
„Die Familie kam als Hausgenossen von Kaiser Heinrich II. nach Bamberg und war über mehrere Jahrhunderte hinweg eine angesehene und bedeutende Bürgerfamilie in dieser Gegend. Die Tocklers waren vermögend und zudem reich an Söhnen, belegten wichtige Positionen und genossen auch bei den Bamberger Bischöfen ein hohes Ansehen. Sie waren im Fernhandel tätig, besaßen einige Häuser in der Stadt sowie Wald-, Wiesen- und Flurgrundstücke außerhalb der Stadtmauern.“[3]
Der Name des Ortes wird von einem fränkischen Edelfreien namens Strollo abgeleitet.
Eingemeindungen
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden Leesten, Mistendorf und Wernsdorf am 1. Januar 1972 eingemeindet.[6] Am 1. Juli 1972 trat Strullendorf den Gemeindeteil Bughof an Bamberg ab. Am 1. Januar 1978 kam Roßdorf am Forst hinzu. Amlingstadt, Geisfeld und Zeegendorf folgten am 1. Mai 1978.[7]
Einwohnerentwicklung
Im Zeitraum 1988 bis 2018 wuchs die Gemeinde von 6572 auf 8055 um 1483 Einwohner bzw. um 22,6 %.
Jahr
1961
1970
1987
1991
1995
2000
2005
2010
2015
Einwohner
4740
5736
6489
7132
7705
7846
7823
7660
7956
Religion
Laut Zensus vom 9. Mai 2011 sind 74,7 % der Einwohner römisch-katholisch und 11,0 % evangelisch-lutherisch. 14,3 % haben eine andere Religion oder sind konfessionslos.
Politik
Bürgermeister
Am 24. März wurde der am 16. März 2014 neu gewählte Erste Bürgermeister Wolfgang Desel (CSU) in einer öffentlichen Gemeinderatssitzung vereidigt. Er gewann die Wahl im ersten Wahlgang mit 58,32 % der gültigen Stimmen gegen die Kandidaten der SPD und des Bürgerblocks.[8] Bei den Kommunalwahlen 2020 wurde er bei zwei Gegenkandidaten von der SPD und der Neuen Liste (NL) mit 65,68 % der Stimmen im Amt bestätigt.
Sein Vorgänger war von 1996 bis 2013 Andreas Schwarz (SPD), der 2008 mit 71,43 % der Stimmen bei einem Gegenkandidaten wiedergewählt wurde. Im Jahre 1996 konnte sich Schwarz gegen den damaligen Amtsinhaber Bruno Weiß (CSU) mit 65,29 % der Stimmen durchsetzen, sechs Jahre später erzielte er bei einem Gegenkandidaten 69,97 %.
Bei der Bundestagswahl 2013 wurde Schwarz über die Landesliste der SPD in den Bundestag gewählt. Bis zum Amtsantritt des neu gewählten Bürgermeisters übernahm der Zweite Bürgermeister Ludwig Werner vom Bürgerblock die Amtsgeschäfte.[9]
Gemeinderat
Die Gemeinderatswahlen seit 2002 ergaben folgende Sitzverteilungen
Seit 2005 hat Strullendorf ein Jugendparlament mit Jungbürgermeister. Das Jugendparlament verfügt über ein Budget von 1200 Euro pro Jahr.
Rathaus und Bürgerzentrum
Das Rathaus der Gemeinde befand sich seit 1959 im Gebäude des ehemaligen Schulhauses. Da das Gebäude auf keiner Ebene barrierefrei zugänglich war und der Ratssaal für die Bedürfnisse der Gesamtgemeinde zu klein wurde, entschloss sich die Gemeinde 2010 zu einer Neugestaltung. Das neue Bürgerzentrum mit Rathaus hat einen Saal für bis zu 100 Personen und einen Gemeindebauhof. Das Projekt wurde 2014 fertiggestellt.[11]
Wappenbegründung: Das Wappen enthält Elemente (schwarze Mohrenköpfe) des Familienwappens der Tockler. Die Biene im unteren roten Teil weist auf die historisch belegte Waldbienenzucht im Hauptsmoorwald hin.
Das Wappen führt die Gemeinde seit 1965 auf Beschluss des Gemeinderats und mit Zustimmung des bayerischen Innenministeriums.[13]
Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 900 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 2923. Im verarbeitenden Gewerbe gab es vier, im Bauhauptgewerbe zwölf Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 96 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1515 Hektar, davon waren 1231 Hektar Ackerfläche und 279 Hektar Dauergrünfläche.