Eimeldingen liegt im äußersten Südwesten Deutschlands, etwa zwei Kilometer von der französischen und etwa acht Kilometer von der Schweizer Grenze entfernt. Durch den Ort fließt die Kander, die wenige Kilometer weiter in den Oberrhein mündet.
Die nächstgrößeren Orte sind neben Weil am Rhein Lörrach und Basel.
Geschichte
Die früheste bekannte urkundliche Erwähnung datiert von 764. Der Ort wurde damals Agimotingas (= bei den Angehörigen des Agimot)[2] genannt. Damals kaufte Abt Fulrad von der Abtei Saint-Denis bei Paris von einem fränkischen Grafen Güter im Breisgau, darunter auch solche in Eimeldingen. Im weiteren Verlauf der Geschichte findet sich eine Vielzahl von Ortsbezeichnungen als Verballhornung des ursprünglichen Namens Agimotingas (z. B. Eymatingen, Eymoltingen etc.)[3] Die Landeshoheit kam an die Edelfreien von Rötteln und von diesen an die Markgrafen von Hachberg-Sausenberg. Die niedere Gerichtsbarkeit war seit 1394 im Besitz der Reich von Reichenstein, die sie 1431 an den Markgrafen Wilhelm von Hachberg-Sausenberg verkauften.[4] Spätestens 1515 waren die Markgrafen von Baden (Erben der Nebenlinie Hachberg-Sausenberg) alleinige Ortsherren mit allen Herrschaftsrechten. Der Ort gehörte zum Weiler Viertel des Oberamts Rötteln. Größter Grundbesitzer in Eimeldingen war das Heilig-Geist-Spital in Basel. Zu den übrigen Grundbesitzern gehörten auch die Basler Kommenden der Deutschordensritter und der Johanniter.
Eine Besonderheit in Eimeldingen ist die durch die Musikband DMMK (DieMusikMeinerKirche) im deutschsprachigen Raum bekannte Freie Evangelische Gemeinde (FeG Rebland G5meineKirche). Das Veranstaltungszentrum G5Forum bietet mehr als 750 Sitzplätze.[5] Die im Jahr 2000[6] gegründete Gemeinde hat mit ihren ca. 500 – 600 Gottesdienstbesuchern[7] sehr gut besuchte Gottesdienste.
Politik
Verwaltungsverband
Die Gemeinde gehört dem Gemeindeverwaltungsverband Vorderes Kandertal mit Sitz in Binzen an.
Am 30. November 2008 wurde der Schluchseer Bürgermeister Manfred Merstetter mit 52,36 Prozent der abgegebenen Stimmen zum neuen Bürgermeister von Eimeldingen gewählt. Er löste Hansjörg Rupp ab, der nach Ablauf seiner zweiten Amtszeit in den Ruhestand trat und nicht mehr kandidierte.
Im November 2016 wurde Oliver Friebolin zum neuen Bürgermeister gewählt. Er erhielt im ersten Wahlgang 73,9 Prozent der Stimmen, Amtsinhaber Merstetter bekam 16,7 Prozent, Martin Fischer 9,2 Prozent der Stimmen.[9]
Wappen
Blasonierung: „In gespaltenem und halbgeteiltem Schild vorne das badische Wappen, hinten oben in Blau eine goldene Garbe, unten in Silber an einem liegenden grünen Rebzweig eine grüne Traube mit zwei Blättern.“[10]
Die gold-rote vordere Hälfte verweist auf die Zugehörigkeit zu Baden, die Garbe auf den Getreideanbau und die Rebe auf den Weinbau, beide bedeutende Wirtschaftszweige im Ort. Das Wappen wurde in dieser Form 1911 angenommen.
Sehenswürdigkeiten
Die ältesten Teile der evangelischen Kirche Eimeldingen stammen von 1450; ihre Ursprünge lassen sich bis ins 8. Jahrhundert zurückverfolgen.
In Eimeldingen gibt es zudem drei Bushaltestellen, die regelmäßig von Bussen des Regio Verkehrsverbund Lörrach angefahren werden.
In Eimeldingen beginnt der Hochrhein-Hotzental-Radweg über Lörrach nach Schwörstadt. Der Kleine Dreiland-Radweg führt rund um das Dreiländereck. Der Badische Rheinradweg verbindet sieben der neun badischen Weinanbaugebiete und führt über 473 km von Laudenbach über Heidelberg, Karlsruhe und Freiburg nach Basel.
Bildung
Eimeldingen verfügt über eine eigene Grundschule und je einen kommunalen und evangelischen Kindergarten.
Feuerwehr
Die Freiwillige Feuerwehr Eimeldingen wurde 1926 gegründet. Heute besteht sie aus drei Abteilungen und ungefähr 60 Mitgliedern [Stand 2012].[11]
Persönlichkeiten
Der deutsch-dänische Diplomat Conrad Biermann von Ehrenschild wurde in Eimeldingen geboren. Der Fußballtrainer Christian Streich, geboren 1965 im benachbarten Weil am Rhein, ist in Eimeldingen aufgewachsen.
Literatur
Anneliese Müller, Annemarie Peters: Eimeldingen. In: Abteilung Landesbeschreibung des Staatsarchivs Freiburg im Breisgau (Bearbeiter): Kreisbeschreibungen des Landes Baden-Württemberg. Der Landkreis Lörrach. Band I. A. Allgemeiner Teil. B. Gemeindebeschreibungen Aitern bis Inzlingen. C. Quellen und Literatur. Herausgegeben von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg in Verbindung mit dem Landkreis Lörrach. Jan Thorbecke Verlag, Sigmaringen 1993, ISBN 3-7995-1353-1. S. 741–758.
Chronik und Ortssippenbuch Eimeldingen, Gemeinde Eimeldingen 1979.
1. Band – Fritz Schülin: Ortsgeschichte.
2. Band – Helmut Fehse: Ortssippenbuch Eimeldingen, Landkreis Lörrach/Baden. Eimeldingen: Gemeinde 1979 (= Badische Ortssippenbücher 42), Bearbeiteter Zeitraum 1648–1978.
Carl Roth: Zur Geschichte des Dorfes Eimeldingen und des dortigen Gasthauses zum „Ochsen“. In: Das Markgräflerland, Heft 2/1939, S. 58–72 Digitalisat der UB Freiburg
Fritz Schülin: Das Gasthaus zum „Löwen“ in Eimeldingen. Seit 1842 im Familienbesitz. In: Das Markgräflerland, Heft 2/3 1970, S. 106–108 Digitalisat der UB Freiburg
Fritz Schülin: Zur Geschichte des Gasthauses zum „Ochsen“ in Eimeldingen. In: Das Markgräflerland, Heft 3/4 1977, S. 368–369 Digitalisat der UB Freiburg
Volker Vortisch (Übersetzer): Conrad Biermann von Eimeldingen, ein dänischer Staatsmann des 17. Jahrhunderts (aus dem „Dansk biografisk leksikon“). In: Das Markgräflerland, Heft 1/1982, S. 114–116 Digitalisat der UB Freiburg
Sophie Stelzle-Hüglin: Das „Schlössli“ in Eimeldingen. Archäologie und Baugeschichte. In: Das Markgräflerland, Band 1/2005, S. 5–28 Digitalisat der UB Freiburg
Hermann Jacob: Die Familie Roth in Eimeldingen – erfolgreiche Geschäftsleute an der Straße Basel–Frankfurt. In: Das Markgräflerland, Band 1/2005, S. 38–50 Digitalisat der UB Freiburg