Blaufelden liegt auf der Hohenloher Ebene in 320 bis 488 Meter Höhe. Das Gemeindegebiet zieht sich wie ein Gürtel durch den nördlichen Landkreis Schwäbisch Hall, vom Hohenlohekreis bis zur bayerischen Grenze.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde besteht aus dem Hauptort Blaufelden und den im Rahmen der Gemeindereform der 1970er Jahre eingegliederten ehemals selbständigen Gemeinden Billingsbach, Gammesfeld, Herrentierbach, Wiesenbach und Wittenweiler (ohne Ober- und Unterweiler, die nach Gerabronn eingegliedert wurden). Zu den einzelnen Ortsteilen gehören zahlreiche weitere räumlich getrennte Wohnplätze, die meist nur wenig Einwohner haben. Hier sind zu nennen:
zu Billingsbach: Brüchlingen, Hertensteiner Mühle, Lentersweiler, Mittelbach, Raboldshausen (bis 1875 Name der Gemeinde Billingsbach)
zu Blaufelden: Blaubach, Niederweiler, Schuckhof
zu Gammesfeld: Ehringshausen, Heufelwinden, Metzholz
zu Herrentierbach: Alkertshausen, Geroldshausen, Kottmannsweiler, Simmetshausen
zu Wiesenbach: Emmertsbühl, Engelhardshausen, Naicha, Saalbach
Die Reformation wurde in Blaufelden 1526 eingeführt. Seitdem ist der Ort evangelisch geprägt. Es gibt mehrere evangelische Kirchengemeinden in der Gemeinde. Blaufelden ist Sitz des Kirchenbezirks Blaufelden der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Im Hauptort Blaufelden gibt es zudem eine katholische Kirche; neuapostolische Kirchen befinden sich in Blaufelden und in Herrentierbach.
Politik
Gemeinderat
In Blaufelden wird der Gemeinderat nach dem Verfahren der unechten Teilortswahl gewählt. Dabei kann sich die Zahl der Gemeinderäte durch Überhangmandate verändern. 2024 besteht der Gemeinderat aus 20 Personen, 2019 waren es 21. Er besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.
Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte zu folgendem vorläufigen Endergebnis.[6] Die Wahlbeteiligung betrug 60,69 Prozent.
Liste
Stimmenanteil
Sitze
Bauernverband-Bund der Selbstständigen-CDU
61,35 %
12
Unabhängige Bürgerliste Blaufelden
24,95 %
5
Freie Wählervereinigung und Arbeitnehmer
13,70 %
3
Bürgermeister
Bürgermeister ist seit dem 20. März 2023 Michael Dieterich.[7] Er wurde am 5. Februar 2023 mit 52,7 Prozent der Stimmen gewählt. Amtsinhaberin Petra Weber, die ab 2015 amtierte, erhielt 46,9 Prozent der Stimmen.[8] Sie wurde am 1. Februar 2015 mit 88 Prozent der Stimmen gewählt.[9][10] Zuvor hatte von 1999 bis 2015 Klaus Köger das Amt bekleidet.
Wappen
Blasonierung: Auf einem von Silber und Schwarz gevierten Schildfuß in Blau ein ausschreitender, golden gekleideter Bauer mit goldenem Hut und roten Schuhen, aus einem silbernen Säsack goldene Körner ausstreuend.
Wirtschaft und Infrastruktur
Das landwirtschaftlich geprägte Dorf nahm an der wirtschaftlichen Entwicklung des 19. Jahrhunderts kaum teil, blieb aber von Bedeutung durch seine zentrale Lage, durch den Viehhandel und durch seine Märkte. Die Landwirtschaft spielt auch heute noch eine wichtige Rolle, es gibt noch fast einhundert landwirtschaftliche Haupterwerbsbetriebe.
Größter Arbeitgeber in Blaufelden ist Müller - Die lila Logisitk Fulfillment Solutions GmbH & Co. KG, ein Unternehmen der Müller - Die lila Logistik Unternehmensgruppe, die im Bereich Kontraktlogistik für Verlage, Handel und Industriekunden tätig ist.[12]
Die Raiffeisenbank Gammesfeld mit dem Geschäftsführer als einzigem Angestellten und etwa 500 Kunden wurde als Deutschlands kleinste Bank mit Deutschlands bestem Zins bekannt.[13][14] Die Bankniederlassung ist Mittelpunkt eines Dokumentarfilms (Schotter wie Heu) aus dem Jahre 2002 über das Leben in Gammesfeld.[15] Nach einem Geschäftsführerwechsel wurde im Jahr 2008 zwar auf elektronische Buchungen umgestellt, die Bank hat aber weiterhin nur einen Angestellten.[16]
Die Linde in Wiesenbach ist eine ungefähr 800 Jahre alte Sommer-Linde mit überregionaler Bekanntheit, die bereits in den Hohenloher Lehensbüchern erwähnt wurde. Der Brusthöhenumfang beträgt 9,75 m (2013).[17]
Gottfried Stieber: Plofelden. In: Historische und topographische Nachricht von dem Fürstenthum Brandenburg-Onolzbach. Johann Jacob Enderes, Schwabach 1761, OCLC231049377, S.627–630 (Digitalisat).
Gottfried Stieber: Wiesenbach. In: Historische und topographische Nachricht von dem Fürstenthum Brandenburg-Onolzbach. Johann Jacob Enderes, Schwabach 1761, OCLC231049377, S.952–953 (Digitalisat).
Blaufelden. Jubiläumsjahr 2007 (= Heimatbuch Blaufelden). Hrsg. von der Gemeinde Blaufelden. Blaufelden 2006