In der Zeit zwischen 1165 und 1172 wurde von Hugo von Wartha und Rudolph von Brand die Burg Waldenburg im Auftrag Kaiser Friedrich I. (genannt Barbarossa) errichtet. Um 1199 nannte sich Hugo von Wartha erstmals Hugo von Waldenburg (vgl. Waldenburg (Adelsgeschlecht)). Im Jahr 1254 soll nach der unveröffentlichten Stadtchronik von Fritz Resch die Stadt Waldenburg gegründet worden sein. Dafür gibt es jedoch keine wissenschaftlichen Belege. König Ludwig von Bayern erwähnte Waldenburg erstmals 1336. Der Nachbarort Altwaldenburg wurde erstmals 1290 und Altstadt Waldenburg im Jahr 1317 erwähnt. 1378, infolge der Erbeinigung zwischen Johannes I. von Waldenburg und Friedrich von Schönburg-Hassenstein (-Hasištejn), wurden die Schönburger die Herren der Burg, der Stadt und der Herrschaft Waldenburg.
Den Waldenburger Töpfern wurde 1388 als Ersten in Deutschland ein Innungsbrief verliehen. 1425 brannte die Stadt bis auf zwei Häuser nieder. 1430 wurde die Stadt von den Hussiten abgebrannt und geplündert. 1473 wurde ein Bürgerhaus gekauft, um es als Rathaus zu nutzen. Das erste Rathaus wurde in der Zeit zwischen 1528 und 1531 erbaut. 1576 starben 200 Menschen durch die Pest. 1633 starben abermals 389 Menschen an der Pest. Das heutige Rathaus wurde 1731 erbaut und 1777 entstand die erste Strumpfwarenfabrik. Zwischen 1780 und 1795 wurde der Grünfelder Park von Otto Carl-Friedrich von Schönburg angelegt. 1784 wurde TriksWeberei zum ersten Mal erwähnt. In den Jahren 1823 und 1824 wurde die Lutherkirche in Altstadt Waldenburg nach dem Entwurf von Albert Geutebrück errichtet.
1843 eröffnete Fürst Otto Victor I. von Schönburg zum Andenken an seine Tochter Marie Caroline ein Krankenhaus mit Namen „Carolinenstift“. Zwischen 1844 und 1847 wurde das Waldenburger Museum, ein Naturkundemuseum, erbaut. 1848 wurde die Burg durch einen Brand zerstört. 1855 wurde das Schloss wieder erbaut. Von 1909 bis 1912 wurde das Schloss in seine heutige Gestalt umgebaut. 1927 wurde das Waldenburger Sommerbad gebaut. Die Oberstadt Waldenburg gehörte bezüglich der Grundherrschaft dem Rat der Stadt Waldenburg und bezüglich der Verwaltung bis ins 19. Jahrhundert zur schönburgischenHerrschaft Waldenburg.[4][5][6] Am 10. Mai 1875 wurde der Bahnhof „Waldenburg“ der Bahnstrecke Glauchau–Wurzen (Muldentalbahn) südlich von Altstadt Waldenburg eröffnet. Ein bedeutender Erwerbszweig des Orts war die Töpferei, für die Waldenburg berühmt ist. Nachdem auf dem Gebiet der Rezessherrschaften Schönburg im Jahr 1878 eine Verwaltungsreform durchgeführt wurde, kam die Oberstadt Waldenburg im Jahr 1880 zur neu gegründeten sächsischen Amtshauptmannschaft Glauchau.[7] Am 1. Juli 1928 erfolgte die Eingemeindung von Altstadt Waldenburg mit Grünfeld nach Waldenburg.[8]Altwaldenburg mit Eichlaide folgte am 1. April 1934.[9] Am 13. April 1945 endete in Waldenburg ein Todesmarsch für 500 Männer und 2500 Frauen vom AußenlagerAltenburg des KZ Buchenwald, als amerikanische Truppen Waldenburg besetzten. 1945 wurden die Schönburger aufgrund der Bodenreform entschädigungslos enteignet. Das Waldenburger Schloss wurde 1947 als Tuberkulose- bzw. Lungen-Heilstätte eingerichtet, die bis 1998 existierte.
Durch die Verwaltungsreform von 1952 kam die Stadt Waldenburg zum Kreis Glauchau im Bezirk Chemnitz (1953 in Bezirk Karl-Marx-Stadt umbenannt). 1973 wurde ein Gemeindeverband mit umliegenden Gemeinden gebildet. Bei der Eingemeindung der Gemeinde Ebersbach in die Gemeinde Reinholdshain erfolgte am 1. Januar 1974 die Umgliederung des bisherigen Ortsteils Oberwinkel nach Waldenburg.[10] Eine in die Außenwand der Pfarrkirche eingelassene Tafel zeigt folgenden Text: „In Dankbarkeit. In dieser Kirche begann im Herbst 1989 die friedliche Revolution in Waldenburg“. Die Stadt Waldenburg gehörte ab 1990 zum sächsischen Landkreis Glauchau, der 1994 im Landkreis Chemnitzer Land bzw. 2008 im Landkreis Zwickau aufging. Am 1. Juli 1992 erfolgte die Eingemeindung von Niederwinkel nach Waldenburg.[11] Mit der Eingemeindung der Gemeinde Dürrenuhlsdorf nach Waldenburg wurde am 1. Januar 1999 die vier Ortsteile Dürrenuhlsdorf, Schwaben, Franken und Schlagwitz Ortsteile der Stadt Waldenburg.[12] Mit der Einstellung des Schienenverkehrs auf der Muldentalbahn ging der Bahnhof „Waldenburg (Sachs)“ am 15. August 2002 außer Betrieb.
Siedlung Naundorf (Waldenburg)
An der „alten Straße“, die von „Altstadt Waldenburg“ (Unterstadt) in Richtung Callenberg steil den Berg hinauf führt, befindet sich die heutige Siedlung Naundorf.
An etwas anderer Stelle, etwa dort, wo die heutige Umgehungsstraße weniger steil die heutige Siedlung Naundorf in Richtung Callenberg umgeht, befand sich am Callenberger Berg im Mittelalter das Dorf Naundorf, bestehend aus Bauerngehöften. Es wurde Mitte des 13. Jahrhunderts angelegt. Bis Ende des 15. Jh. waren viele Bewohner nach „Altstadt Waldenburg“ umgezogen. Der Boden hier war wohl nicht ertragreich. Letztlich fiel dieses ursprüngliche Dorf wüst. Somit ist das mittelalterliche Naundorf eine Wüstung oder Teilwüstung.[13]
Religion
Die erste Kirche in Waldenburg wurde im 13. Jahrhundert erbaut. 1542 setzte sich die Reformation in Waldenburg durch.
Wappenbegründung: „Waldenburg war eine Schönburgische Stadt […] Es zeigt einen ummauerten Turm mit Erkern. Die Grundfarben Rot und Weiß basieren auf den Farben der Schönburger. Als bildliche Grundlage dienen die seit dem 15. Jahrhundert genutzten Siegel. Die Stadtordnung von 1594 erwähnte ein kleines und ein großes Siegel. Die erhalten gebliebenen Siegel zeigen drei Türme – als reduzierte Darstellung der Stadtmauer und als Sinnbild für die gesamte Stadt. 1901 erteilte das Sächsische Ministerium des Inneren eine Genehmigung zur Nutzung dieses Stadtwappens.“[30]
Mit ca. 1000 m² bespielbarer Fläche und reichlich 1100 Sitzplätzen gehört das Freilichttheater Waldenburg zu den größten und auch idyllischsten Bühnen Deutschlands. Es liegt im Herzen der alten englischen Parkanlage, dem Grünfelder Park in Waldenburg.
Die bekannteste Sehenswürdigkeit von Waldenburg ist das Heimatmuseum und Naturalienkabinett u. a. mit einem einzigartigen Präparat eines menschlichen Fetus mit umfangreichen Fehlbildungen, das als „Hühnermensch von Taucha“ (1735) publiziert wurde.[31]
Modellbahnwelt
Das Modellbahnmuseum zeigt auf etwa 240 m² in einer „Zeitreise“ ca. 300 Modelle des historischen und modernen Modellbahnbaus und informiert über die Geschichte der Eisenbahn.[32]
Musik
Besonders erwähnenswert sind das Jazz Meeting, das Shafran-Festival, die Fürstlich Schönburgische Kapelle sowie zahlreiche Konzerte unter Planung des Vereins ARTIS CAUSA e. V.[33]
Zudem verfügt das Europäische Gymnasium Waldenburg über einen eigenen Kammerchor.
Eine Besonderheit von Waldenburg ist der Grünfelder Park mit dem Badehaus und dem ehemaligen Hotel „Glänzelmühle“. Im Badehaus finden seit 1999 Trauungen statt.[34]
Gedenkstätten
Eine Gedenkstätte im Stadtpark ist allen Opfern des Faschismus gewidmet, während es für die Häftlinge des Todesmarsches kein konkretes Gedenken gibt.
Regelmäßige Veranstaltungen
In der DDR gab es die Waldenburger Werkstatttage, an denen namhafte Maler, Grafiker und Keramiker teilnahmen.[35]
alljährliches „Hexenbrennen“ im OT Schlagwitz im April
alljährliche Schlauchboottouren auf der Zwickauer Mulde
alljährlicher Basilikum-Markt im Mai
alljährlicher Töpfermarkt im Juni
alljährliches „Eichen- und Straßenfest“ im OT Schlagwitz im Mai
alljährliches Backofenfest im OT Franken im September
Aufführungen des Freilicht Theater Waldenburg e. V.
alljährlich Bauernmarkt im September
„Parkkunst“ alljährlich im September
„Schlossweihnacht“ alljährlich am 1. Adventswochenende rund um das Waldenburger Schloss
alljährliches „Kinder und Sommerfest“ an der Freilichtbühne im Grünfelder Park
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Von Südosten nach Nordwesten wird die Stadt von der Bundesstraße 180 und von Südwesten nach Nordosten von der Bundesstraße 175 durchquert.
Das traditionelle Töpferhandwerk, welches Waldenburg im Mittelalter weit über die Grenzen Deutschlands hinaus Exporterfolge brachte, ist auch heute noch in der Stadt von Bedeutung. Die sechs Töpfereien Am Alten Ofen, Grünert, Lorenz und Körner sowie die Keramikwerkstatt Peter Tauscher (* 1944) und Terra Mara erhalten das alte Handwerk vor Ort.
Weitere örtliche Unternehmen sind die Walburga-Bettwaren und die Bioservice-Waldenburg GmbH.
Größter Arbeitgeber in der Stadt ist der Trägerverein Europäisches Gymnasium Waldenburg e. V.
Schulbildung
Zwischen dem Gymnasium und der Oberschule in Waldenburg besteht ein in Sachsen in dieser Form einmaliger Kooperationsvertrag. Dieser gewährleistet, dass die Mittelschüler das außerschulische Angebot des Gymnasiums ebenso nutzen können wie die Gymnasiasten.
Georg Friedrich Ayrer (1744–1804), Silhouetteur, Autographensammler und Jurist, ab 1772 Hofmeister bei Otto Carl Friedrich von Schönburg-Waldenburg (1758–1800), ab 1781 Gräflich (später Fürstlich) Schönburgischer Rat und Justizamtmann in Waldenburg
Lothar Streit (1823–1898), Politiker, verbrachte seine Kindheit in Waldenburg
Alexander Bruno Hanschmann: Kurze Chronik der Stadt Waldenburg und des Fürstlichen Hauses Schönburg-Waldenburg nebst Nachrichten über Lössnitz, Remse, Lichtenstein, Hartenstein, Meerane, Glauchau, Crimmitschau. C. T. Kästner, Waldenburg 1880, OCLC180468547 (Scan – Staatsbibliothek zu Berlin).
Richard Steche: Waldenburg. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 13. Heft: Amtshauptmannschaft Glauchau. C. C. Meinhold, Dresden 1890, S. 34.
Bruno Alexander Hanschmann: Waldenburg und das Muldenthal. Ein Führer durch die Stadt Waldenburg und Umgebung. Eine landschaftlich-geographisch-historische Skizze. Hrsg. vom Bürgerverein zu Waldenburg. Selbstverlag, Waldenburg 1895, OCLC315028107, urn:nbn:de:bsz:14-db-id3929176290 (digital.slub-dresden.de).
K. Fleck, Ralph Zenker u. a.: Waldenburg. Zur Geschichte der Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten: Heimatmuseum und Naturalienkabinett Waldenburg. Überarbeitete Ausgabe. Hrsg. von der Stadtverwaltung Waldenburg. Waldenburg 1990 (47 S.).
Ulrike Budig, Ralph Zenker (Red.): Zwischen Residenz und Töpferscheibe. 750 Jahre Waldenburg. Hrsg. von der Stadt Waldenburg. Noiseworks Verlag, [Chemnitz] 2004, ISBN 3-9806158-2-0 (184 S.; zahlreiche Illustrationen, graphische Darstellungen, historische Fotos).
Gerd-Helge Vogel: „Der stillen Naturfreude.“ Otto Carl Friedrich Fürst von Schönburg-Waldenburg und der Grünfelder Park in Waldenburg. Donatus-Verlag, Niederjahna 2022, ISBN 978-3-946710-47-9 (BoD, Norderstedt; Vorschau in der Google-Buchsuche).
Waldenburg im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
Dieter Krauße: Waldenburger Straße. In: hohenstein-ernstthal.de. Stadtverwaltung von Hohenstein-Ernstthal, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. März 2017; abgerufen am 14. Februar 2019 (Artikel über die Geschichte des Schlosses Waldenburg).
↑Handbuch der Geographie. Statistik und Topographie des Königreiches Sachsen. Erste Lieferung, den Zwickauer Directionsbezirk enthaltend. Friedrich Fleischer, Leipzig 1839, S. 500 f. (in Fraktur; Scan in der Google-Buchsuche).
↑Altstadt Waldenburg im Buch Geographie für alle Stände, S. 899 (in Fraktur; Scan in der Google-Buchsuche).
↑Klaus Fleck, Ralph Zenker u. a.: Waldenburg. Zur Geschichte der Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten: Heimatmuseum und Naturalienkabinett Waldenburg. Überarbeitete Ausgabe. Hrsg. von der Stadtverwaltung Waldenburg. Waldenburg 1990, S. 6, 19.
↑Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich auf Grund der Volkszählung 1933 (= Deutsches Reich [Hrsg.]: Statistik des Deutschen Reichs. Band 450). Hrsg. vom Statistischen Reichsamt. 3. Auflage. Verlag für Sozialpolitik, Wirtschaft und Statistik GmbH, Berlin 1936, DNB36393717X.
↑ abcdGemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Hrsg. vom Statistischen Bundesamt. Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.
↑ abVerzeichnisse der seit Mai 1945 eingemeindeten Gemeinden und Nachweis über die Aufgliederung der selbständigen Gutsbezirke und Staatsforstreviere. Hrsg. vom Ministerium des Innern des Landes Sachsen. [Dresden] 1952, OCLC314156849.
↑ abcdAlbert Schiffner: Handbuch der Geographie, Statistik und Topographie des Königreiches Sachsen. Erste Lieferung, den Zwickauer Directionsbezirk enthaltend. Friedrich Fleischer, Leipzig 1839, S. 496–507 (in Fraktur; Scan in der Google-Buchsuche).
Datenquelle ab 1998: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen.
↑Stadtrat. In: waldenburg.de, abgerufen am 10. Februar 2022.
↑Eckart Roloff, Karin Henke-Wendt: Eine Apothekerfamilie, kundig im Sammeln. (Das Museum mit Naturalienkabinett Waldenburg). In: Besuchen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Eine Tour durch Deutschlands Museen für Medizin und Pharmazie. Band 1: Norddeutschland. Verlag S. Hirzel, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-7776-2510-2, S. 213–214.
↑Medienrat. In: slm-online.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 1. Mai 2016; abgerufen am 14. Februar 2019: „Der fünfköpfige Medienrat der SLM wählte am 1. Dezember 2010 auf seiner konstituierenden Sitzung aus seiner Mitte die neue Führung für die nächste sechsjährige Amtszeit.“
AangAangPengisi suaraMitchel Musso (dalam episode pilot saja)Zach Tyler EisenInformasiJenis kelaminLaki-lakiJabatanTokoh utamaKewarganegaraanPengembara Udara(Kuil Udara Selatan) Aang adalah nama salah satu tokoh fiktif dalam serial animasi televisi Nickelodeon berjudul Avatar: The Legend of Aang. Pengisi suaranya adalah Zach Tyler Eisen. Sebagai tokoh utama, Aang selalu muncul dalam episode, kecuali satu, yaitu episode Zuko Alone. Aang juga muncul dalam media lain, seperti misalnya kartu perm...
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George RelphGeorge Relph dalam Ben-Hur (1959)Lahir(1888-01-27)27 Januari 1888Cullercoats, Northumberland, InggrisMeninggal24 April 1960(1960-04-24) (umur 72)London, InggrisKebangsaanInggrisPekerjaanPemeran George Relph, CBE (27 Januari 1888 – 24 April 1960) adalah seorang pemeran asal Inggris.[1] Ia berakting dalam lebih dari puluhan film,[1] dan juga beberapa permainan panggung.[2][3] Referensi ^ a b George Relph. IMDb. Diarsipkan dari ve...
UK Government department responsible for defence This article is about the department established in 1964. For the department from 1947 to 1964, see Ministry of Defence (1947–1964). For its headquarters, see Ministry of Defence Main Building. Ministry of DefenceLogoMoD Main Building, WestminsterDepartment overviewFormed1 April 1964 (as modern department)JurisdictionGovernment of the United KingdomHeadquartersMain Building, Whitehall, Westminster, London51°30′14″N 0°07′30″W...
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