Der Jahresniederschlag beträgt 952 mm. Die Niederschläge sind hoch. Sie liegen im oberen Viertel der in Deutschland erfassten Werte. An 82 % der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monat ist der Februar, die meisten Niederschläge fallen im Juli. Im Juli fallen 1,6 mal mehr Niederschläge als im Februar. Die Niederschläge sind recht gleichmäßig übers Jahr verteilt. An 27 % der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.
Geschichte
Der Ort Asbach ist in der Zeit der fränkischen Landnahme zwischen 600 und 900 entstanden. Hierauf deuten der Ortsname, heute noch mundartlich „Asbich“, sowie der sogenannte „Frankenwall“ hin. Der Ortsname, alte Schreibweise „Aspach“, ist nicht von einem Wasserlauf hergeleitet, sondern bezeichnet einen Siedlungsplatz, der von Anfang an in Form eines kleinen Weilers und nicht aus einem Gehöft entstand.[2]
Im Kirchdorf Asbach selbst befanden sich „sambt dem Withumbshof fünf Höf sambt Gärten“.
„Elsaffter Honschaft“:
In Elsafft selbst bestanden zwei Höfe; dazu kamen der Hof auf dem Broch, der Hof auf der Seusen Wiesen (Sauerwiese?) und der Hof im Diebenseiffen (Diepenseifen). Nur je ein Hof bestand in Rauenhaen (Rauenhahn), in Hecken (Heckenhahn), auf dem Dammich (Dammig) und auf dem Haedtgen. Je zwei Höfe befanden sich in Meyersseiffen (Meierseifen), am Limperg (Limberg), in Peeß, in Buchholtz, auf dem Weddenbroch (Wertenbruch), in Krautscheid und zu den Eichen. Je drei Höfe gab es in Wahl, in der Bennau, in Rinthausen (Rindhausen), in Solscheid und auf dem Hammelshahn. Vier Häuser zählte man in Köttingen, in Busch und in Seiffen. Walgenbach hatte sechs, Büllesbach acht, Germerscheidt neun und Drinhausen sowie Jungeroth hatten je zehn Höfe. Von den Walgenbacher Höfen gehörte einer dem Erzstift. Hinzu kam noch der Schloderhof. Teilweise gehören die hier genannten Orte und Wohnplätze heute zur Ortsgemeinde Buchholz.
„Grießenbacher Honschaft“:
In Barrich und auf dem Schilberg stand je ein Hof. In Wallau gab es zwei, in Irmerroth drei, in Oberscheidt vier, in Mendt, Elsafft (Elsaff) und Hortenbach je fünf und in Greißenbach (Griesenbach) neun Höfe. Es fällt auf, dass Ellsafft auch in der „Elsaffter Honschaft“ und Greißenbach auch in der „Schönenberger Honschaft“ aufgeführt werden. Alle hier genannten Orte und Wohnplätze gehören heute zur Ortsgemeinde Buchholz.
„Limpacher Honschaft“:
In Löhe waren vier Höfe und der Hof in der Tunken. Im Limpach (Limbach) und Oberlimpach zählte man zusammen sieben Höfe. In Wester bestand nur der erzstiftische Hof. In Crumbach (Krumbach) gab es nur einen Hof. Zwei Höfe wurden auf dem Graben gezählt; drei in Dittscheidt, in Hausen (Hussen) und zur Heyden (Zurheiden), vier in Parscheidt und acht in Sessenhausen.
„Schönenberger Honschaft“:
In Schönenberg selbst wurden 15 Höfe gezählt, worunter sich ein erzstiftischer befand; ferner gab es dort noch den Hof zu Uckersseiffen und den Hof Diebenau (Diefenau). Neun Höfe wurden für Aldenburg (Altenburg) gemeldet, dazu noch der Hof auf der Kelder Höhe (Kaltehöhe) und der Hof zum Reeg. In Altenhoven (Altenhofen) bestanden fünf Höfe, zu denen noch der Hof Niedermühlen kam. Je zwei Höfe fanden sich in Kranckell (Krankel), Dinspell (Dinspel) und Wielsberg, je vier in Krumscheidt und Thielenberg (Thelenberg), fünf in Kalscheid und je sechs in Grießenbach und Plag. Ferner bestand der Hof zu Uttgenbach.
„Unterherrlichkeit Ehrenstein“:
Hier gab es neben der Burg und dem Kloster drei Höfe und eine zerstörte Mühle. Ehrenstein war eine eigenständige Pfarrei.
Aufgrund der Beschlüsse auf dem Wiener Kongress fielen 1815 wesentliche Teile des Rheinlands an das Königreich Preußen. Zeitgleich erhielt Preußen vom Herzogtum Nassau im Austausch gegen andere Gebiete auch die nördlichen nassauischen Landesteile, zu denen das Amt Altenwied und das Kirchspiel Asbach gehörten. Asbach wurde Teil der preußischen Provinz Großherzogtum Niederrhein und 1822 der Rheinprovinz. 1816 ordnete Preußen die Verwaltungsstrukturen bezüglich der Landesverwaltung neu. Die Provinzen wurden in Regierungsbezirke und Kreise eingeteilt, diese wiederum im Bürgermeistereien, denen jeweils eine Anzahl von Gemeinden zugeordnet waren. Das Kirchdorf Asbach wurde Verwaltungssitz der gleichnamigen Bürgermeisterei, zu welcher von 1823 an die Honnschaften bzw. später die GemeindenElsaff, Griesenbach, Krautscheid, Limbach, Rederscheid, Schöneberg und Windhagen gehörten. Der Ort und die Bürgermeisterei Asbach wurden dem Kreis Neuwied im Regierungsbezirk Koblenz zugeordnet. Weil die alten Ämter Altenwied und Neuerburg 1803 dem Fürsten zu Wied-Runkel gehörten, wurde dieses Gebiet und damit auch Asbach zusammen mit den eigentlichen wiedischen Gebieten bezüglich der kommunalen Verwaltung der fürstlich-wiedischen Regierung unterstellt. Die gleichzeitige preußische Verwaltung beschränkte sich auf Hoheits-, Militär- und Steuerangelegenheiten. Erst nachdem Hermann Fürst zu Wied 1848 seine Rechte an den Preußischen König abtrat, war die preußische Verwaltung auch für kommunale Angelegenheiten zuständig.
Der Ort Asbach, der zur wiedisch-preußischen Zeit immer noch nur aus dem Kirchdorf und wenigen Häusern bestand, war zunächst der Honnschaft bzw. später der GemeindeElsaff zugeordnet. Erst 1858 wurde aus dem Kirchdorf Asbach und Walgenbach (bis dahin Teil der Gemeinde Elsaff) sowie Parscheid (vorher Gemeinde Limbach) als eigenständige Gemeinde gebildet.[4]
Gebietsänderungen
Die heutige Ortsgemeinde Asbach wurde am 16. März 1974 aus den bis dahin selbständigen Gemeinden Asbach (1.106 Einwohner), Limbach (1.105 E.), Schöneberg (1.662 E.) und einem Teil von Elsaff (1.022 E.) neu gebildet. Bereits zum 7. November 1970 wurden die beiden WeilerDasbach und Heckenhahn aus der Gemeinde Rott im Landkreis Altenkirchen in die Gemeinde Schöneberg eingegliedert.[5]
Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde Franz-Peter Dahl (seit Ende 2023 parteilos, vorher CDU)[8] als einziger Bewerber mit einem Stimmenanteil von 86,40 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[10] Bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 konnte er sich gegen zwei weitere Kandidaten von CDU und FWG im ersten Wahlgang mit 65,6 % der Stimmen durchsetzen.[11]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Pfarrkirche
1237 wurde erstmals eine Kirche an der Stelle der heutigen katholischen Pfarrkirche St. Laurentius erwähnt. Im 19. Jahrhundert musste das romanische Gotteshaus wegen der Zunahme der Gläubigen und wegen Baufälligkeit einem Neubau weichen. 1866 wurde die alte Kirche bis auf den Turm abgebrochen und ein neugotisches, dreischiffiges Kirchengebäude nach Plänen des Kölner Architekten Vincenz Statz errichtet, das 1871 geweiht wurde. Vier Fenster mit figürlichen Darstellungen wurden von der Köln-LindenthalerGlasmalerei Schneiders und Schmolz angefertigt.[12]
Der Bau hatte nur bis März 1945 Bestand – durch Bomben und Granatenbeschuss wurde er weitgehend zerstört; lediglich der romanische Turm blieb erhalten. Unter großen Mühen konnte die Kirche wieder aufgebaut und im Jahr 1951 geweiht werden.
Sehenswert ist der romanische Taufstein, wie der Turm vom Beginn des 13. Jahrhunderts, der die Form eines Kelches hat und reich verziert ist. Im ersten Turmgeschoss befindet sich eine Kapelle mit einem ursprünglich aus der Bauzeit stammenden Kreuzgratgewölbe, das nach Einsturz 1972 rekonstruiert wurde. In der Kapelle ist eine etwa aus dem 16. Jahrhundert stammende Pietà zu sehen. Auf der Empore steht eine zweimanualige Orgel mit Pedal und 33 Registern, die 1991 vom Orgelbauer G. Christian Lobback gebaut wurde.[13]
Einziges Museum in Asbach ist das Eisenbahnmuseum über die Bröltalbahn. Es wurde im Jahr 2000 eröffnet und zeigt auf dem ehemaligen Bahnhofsgelände verschiedene Fahrzeuge (u. a. Lok 53), Exponate und Dokumente über die Bröltalbahn/Rhein-Sieg-Eisenbahn (RSE) aus. Die Gemeinde erwarb den Lokschuppen zwischenzeitlich und brachte hier ihren Bauhof unter. Sie traf auf der Suche nach einer weiteren Verwendung des Lokschuppens auf Wolfgang Clössner († 2015), der eine passende Unterstellmöglichkeit für seine RSE-Dampflok 53 suchte.
Mithilfe der ehrenamtlichen Vereinsmitglieder und des Bauhofes der Gemeinde wurde ein ca. 100 Meter langes Stück Gleis mitsamt Bahnübergang auf dem ehemaligen Asbacher Bahnhofsgelände zum Rangieren und Präsentieren der Fahrzeuge wieder aufgebaut, welches 2012 verlängert wurde. Mittlerweile wurde auch das Empfangsgebäude von der Gemeinde erworben und saniert. In der unteren Etage werden verschiedene Ausstellungen des Museums untergebracht, das Obergeschoss wird als Privatwohnung genutzt.
Aufgrund der nötigen Sanierung des 20 Jahre alten Gleises wurde im Winter 2022/23 mit der inzwischen möglichen weitgehend originalgetreuen Rekonstruktion der Gleisanlage des Bahnhofs begonnen.
Das Museum öffnet an jedem 2. Sonntag im Monat, der Eintritt ist frei.[14]
Er ist in die Sportarten: Volleyball, Fußball, Badminton und Breitensport eingeteilt.
Tennisclub Asbach
Tischtennis Freunde Asbacher Land
SchachFreunde Asbacher Land
Budoclub Bushido e. V.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
In Asbach gibt es mehrere kleine Geschäfte. Jedoch befindet sich das Hauptgeschäftszentrum im Gewerbegebiet. In diesem Gewerbegebiet gibt es mehrere Discounter und mit dem „Vorteil-Center“ ein eigenständiges, keiner der großen Handelsketten angehöriges, Einkaufszentrum. Es umfasst, neben dem SB-Warenhaus, unter anderem auch einen Baumarkt, einen Elektronikmarkt, eine Parfümerie, ein Fitnessstudio, eine Eis- und Veranstaltungshalle, eine Kartbahn und ein Kino mit fünf Sälen sowie seit 2024 eine Prüfstelle des TÜV Rheinland.
Mit der Verlängerung der Bröltalbahn (Schmalspurbahn) Hennef – Buchholz nach Asbach am 15. August 1892 erhielt Asbach einen Bahnhof, welcher als Streckenendpunkt mit Lokschuppen, Empfangsgebäude und Güterschuppen ausgestattet war. Als sich jedoch in den 50er Jahren der Personenverkehr auf die Straße verlagerte, wurde am 1. August 1956 auch der Personenverkehr von Hennef nach Asbach eingestellt, am 1. Dezember 1959 folgte der Güterverkehr und anschließend die Streckenstilllegung. Der Lokschuppen war nach der Betriebseinstellung der Bahn anfangs noch als Linienbusdepot durch die RSE genutzt worden, der Bahnhof zwischenzeitlich als Privatwohnung, mittlerweile befindet er sich allerdings in Besitz der Gemeinde und wurde saniert und zu einem Ausstellungsraum umfunktioniert.
Seit der Einstellung des Personenverkehrs verkehren nur noch verschiedene Buslinien u. a. nach Bad Honnef und nach Eitorf, am Asbacher Marktplatz befindet sich ein kleiner Busbahnhof. In Unkel, Bad Honnef und Eitorf befinden sich heute die nächsten Bahnhöfe, von wo Verbindungen nach Köln, Koblenz (ab Unkel bzw. Bad Honnef) und Siegen (ab Eitorf) bestehen. Seit 2000 wird das Bahnhofsgelände als Eisenbahnmuseum genutzt (siehe Museen).
Öffentliche Einrichtungen
Im Ort befindet sich die „Kamillus-Klinik“, eine Spezial-Klinik für Multiple-Sklerose-Kranke mit Planbetten im neurologischen Bereich, einem modern eingerichteten Schlaflabor und einer inneren Abteilung. Träger des Krankenhauses ist der katholische Frauenorden „Töchter des heiligen Kamillus“.
Persönlichkeiten
Auguste Kirchhoff (* 1867; † 1940), Frauenrechtlerin, in Asbach geboren
Achim Hallerbach (* 1966), Politiker (CDU), seit 2018 Landrat des Kreises Neuwied, lebt in Asbach
↑Josef Schäfer: Geschichte des Asbacher Landes. Ortsgemeinde Asbach (Hrsg.), Asbach 1980.
↑August Welker: Inventur im Amt Altenwied anno 1660. In: Heimat-Jahrbuch des Landkreises Neuwied. 1977, S. 101–103.
↑Ortsgemeinde Asbach (Hrsg.): Asbach/Westerwald. Bilder und Berichte aus den letzten 200 Jahren. 1990, S. 558.
↑Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band393). Bad Ems März 2006, S.158, 169 (PDF; 2,6 MB).Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.
↑Kunst-Glasmalerei Schneiders & Schmolz G.m.b.H. Koeln-Lindenthal: Verzeichnis einer Anzahl bereits ausgeführter Glasmalereien nebst einigen Abbildungen. Köln 1902, S.5.
↑Sankt Laurentius Asbach. Katholischer Seelsorgebereich Rheinischer Westerwald, archiviert vom Original am 19. Januar 2018; abgerufen am 19. Januar 2018.