Der Name Kalbach entstand im Zuge der hessischen Gebietsreform im Jahre 1972[3] und bezieht sich auf den historischen Namen des Gebietes Calbaha, welcher im Jahre 826 erstmals in einer Schenkungsurkunde an das Klosters Fulda erwähnt wurde.[4]
Gemeindebildung
im Zuge der Gebietsreform in Hessen nahm bereits am 1. September 1969 Veitsteinbach die Nachbargemeinde Eichenried auf. Am 31. Dezember 1971 kam Heubach zu Uttrichshausen.[5][6] Am 1. April 1972 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Niederkalbach und Veitsteinbach in die Gemeinde Mittelkalbach eingegliedert. Diese wurde am 1. August 1972 kraft Landesgesetz mit Oberkalbach und Uttrichshausen zur neuen Großgemeinde Kalbach zusammengeschlossen.[7][8] Sitz der Gemeindeverwaltung wurde Mittelkalbach. Für alle Ortsteile von Kalbach wurde je ein Ortsbezirk eingerichtet.[9]
Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Bürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit dem Jahr 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Gemeindevorstands, dem in der Gemeinde Kalbach neben dem Bürgermeister ehrenamtlich ein Erster Beigeordneter und fünf weitere Beigeordnete angehören.[15] Bürgermeister ist seit dem 1. Januar 2021 der parteiunabhängige Mark Bagus.[16] Die Amtszeit seines Amtsvorgängers Florian Hölzer[17], die dieser aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr fortsetzen wollte, endete am 31. Oktober 2020,[18] obwohl in Hessen die Direktwahlen pandemiebedingt verschoben worden waren. Mark Bagus wurde am 1. November 2020 im ersten Wahlgang bei 63,8 Prozent Wahlbeteiligung mit 67,3 Prozent der Stimmen gewählt[19] und in der Sitzung der Gemeindevertretung am 17. Dezember 2020 als hauptamtlicher Bürgermeister in das Amt eingeführt, verpflichtet, ernannt und vereidigt.[16]
Für alle Ortsteile besteht je ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach Maßgabe der §§ 81 und 82 HGO und des Kommunalwahlgesetzes in der jeweils gültigen Fassung. Der Ortsbeirat besteht je nach Einwohnerzahl aus fünf bis neuen Mitgliedern.[9]
Deren Wahl erfolgt im Rahmen der Kommunalwahlen. Der Ortsbeirat wählt eines seiner Mitglieder zum Ortsvorsteher bzw. zur Ortsvorsteherin. Zur Zusammensetzung siehe die jeweiligen Stadtteile.
Wappen
Mit Urkunde vom 4. April 1976 erteilte der Hessische Minister des Inneren der Gemeinde Kalbach die Genehmigung für die Flagge und das Wappen.
„Das Wappen zeigt hinter einer rechten geteilten Flanke, darin oben in Gold drei rote Sparren, unten in Silber ein schwarzes durchgehendes Kreuz, in Blau über einem erniedrigten, goldenen schräglinken Wellenbalken ein silbernes, siebenzähliges Kastanienblatt.“
Die früheren territorialen Zugehörigkeiten werden durch die in der Flanke des Schildes übereinander gestellten Wappenbilder der Grafschaft Hanau und des Hochstifts Fulda ausgedrückt. Hauptbild des Wappens ist ein siebenzähliges Kastanienblatt, das auf den Waldreichtum der Gemeinde und die sieben Ortsteile anspielt. Beigefügt ist mit Bezug auf das namensgebende Gewässer ein stilisierter Fluss.
Am 21. Februar 2016 wurden die vier bisher selbständigen Kirchengemeinden in einem Gottesdienst mit WeihbischofKarlheinz Diez zur neuen Pfarrgemeinde St. Kilian, Kalbach zusammengeführt. Die Kirche St. Sebastian in Mittelkalbach wurde zur Pfarrkirche ernannt.[23]
In der Gemeinde Kalbach befindet sich der ehemals größte Solarpark im Landkreis Fulda. Die Anlage hat eine Gesamtleistung von 365 kW und wird von der ÜWAG-Tochter Synergie betrieben.[24]
Verkehr
Straßen
Durch die Gemarkung Uttrichshausen verläuft die Bundesautobahn 7.
Durch die Gemeinde Kalbach führt die von der DB Netz AG bevorzugte Trasse für die Neubaustrecke Gelnhausen-Kalbach, (Trassenvariante IV)[25]. Geplant ist zwischen Schlüchtern und Mittelkalbach ein ca. 10 km langer Eisenbahntunnel, der den Landrücken nicht auf dem kürzesten Weg von Süd nach Nord (Trassenvariante Variante V) quert, sondern von Schlüchtern kommend, über eine längere Distanz längs von West nach Ost über die Gemarkung Rückers mit der Steinkammer (Naherholungs- und Quellgebiet im Naturpark Rhön) nach Mittelkalbach führt. In Mittelkalbach ist dann die Einfädelung in die Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg geplant[26] und nördlich von Schlüchtern eine Verknüpfung mit der Bestandsstrecke vorgesehen.
Im großräumigen Gebiet befinden sich die Rhein-Weser-Wasserscheide und die wichtigsten Quellen der Gemeinden Kalbach und Flieden. Dies sind die Quellen im Tiefwieschen unterhalb des Fliegenhäubchens (Wasserversorgung der Gemeinde Kalbach), die Quellen im Hermannswinkel und unterhalb der Steinkammer, die Struth- und die Aschquelle (Wasserversorgung der ehem. Gemeinde Rückers) und die Quellen im Kalkofen (Wasserversorgung der Gemeinde Flieden). Befürchtet wird durch die Drainagewirkung des Tunnels (Ableitung des Bergwassers) eine Entwässerung des Berges und das Auftreten von Erdfällen.
Zurzeit läuft das Raumordnungsverfahren[27]. Parallel zum Raumordnungsverfahren laufen bereits die Erkundungsbohrungen für den Ausbau der Strecke[28]. Im Februar 2022 wurde die Vorplanung ausgeschrieben[29].
Die von der Variante IV stark betroffenen Kommunen Bad Soden-Salmünster, Schlüchtern, Steinau und Kalbach lehnen diese Variante ab[30][31].
↑Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr.3, S.84, Punkt 93 Abs. 45 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,0MB]).
↑BI Keine weitere Bahntrasse durch Kalbach, 2. August 2020: Wir fordern eine Korrektur der Bahnplanung!: „Karl-Heinz Kaib, Schriftführer (Bürgermeister vom 01.01.1983 bis 31.12.2006)“