Der Ort gab der Aldenhovener Platte den Namen. Sie ist ein Teilgebiet der Jülicher Börde und wird begrenzt von den Flusstälern der Rur, der Inde und der Wurm. Fruchtbarer Lößboden liegt über dem Schotter der Hauptterrasse.
Zur Gemeinde Aldenhoven gehören die folgenden sieben Ortschaften. Dabei bilden mit Ausnahme von Aldenhoven alle übrigen Ortschaften je einen Gemeindebezirk mit je einem Ortsbürgermeister:
Auf dem Gebiet der Gemeinde Aldenhoven liegen eine Reihe neolithischer Siedlungen, unter anderen die bandkeramischen Siedlungen von Niedermerz, Langweiler 2, Langweiler 8 und Langweiler 9.
Aus römischer Zeit sind Überreste einer Wasserleitung erhalten, die aber im Bereich von Aldenhoven unterirdisch geführt wurde und daher nicht sichtbar ist.
Urkundlich nachweisbar ist der Ort Aldenhoven seit dem Jahr 922. In einer Urkunde vom 11. August 922 weist Erzbischof Hermann I. von Köln dem Stift Gerresheim das KölnerUrsulastift zu, hierzu gehörte ein in der Urkunde beschriebenes Gelände im namentlich aufgeführten Aldenhoven.
Im Zentralort erinnert heute noch der „Alte Turm“ an die im 15. Jahrhundert errichteten Festungsanlagen.
Aldenhoven ist seit 1654 Marienwallfahrtsort. 1659 wurde eine achteckige Wallfahrtskapelle um das 1654 aufgefundene Gnadenbild, eine geschnitzte Madonnenfigur im Strahlenkranz vermutlich aus dem 14. Jahrhundert, erbaut. Ihre Blütezeit erlebte die Wallfahrt im 18. Jahrhundert. Für die Betreuung der Pilger wurde 1661 ein Kapuzinerkloster errichtet, das bis 1802 bestand.[3]
Der Gemeinderat ist die kommunale Volksvertretung der Gemeinde Aldenhoven. Über die Zusammensetzung entscheiden die Bürger alle fünf Jahre, zuletzt am 13. September 2020.[7]
Bürgermeister
Nach einer Stichwahl am 12. Oktober 2014 wurde mit knapp 66,6 % der Stimmen der CDU-Kandidat Ralf Claßen gegen den parteilosen Stephan Spaltner neuer Bürgermeister. Claßen wurde 2020 mit 56,80 % der Stimmen wiedergewählt.[8] Er kommt aus Siersdorf.[9]
Wappen
Blasonierung: „Geteilt von Gold (Gelb) und Schwarz; oben eine blaue Lilie, unten ein schwebendes goldenes (gelbes) Kreuz innerhalb eines silbernen (weißen) Lorbeerkranzes.“[10]
Wappenbegründung: Nach dem Inkrafttreten der kommunalen Neugliederung beschloss der Rat der Gemeinde Aldenhoven am 10. August 1972 die Weiterführung des Wappens des ehemaligen Amtes Aldenhoven als neues Gemeindewappen. Mit Urkunde des Regierungspräsidenten vom 8. Februar 1973 wurde das von Walther Bergmann entworfene Wappen der neuen Gemeinde Aldenhoven genehmigt. Das Wappen ist eine heraldische Komposition aus den Wappen der früheren selbstständigen Gemeinden Aldenhoven, Siersdorf und Freialdenhoven. Es zeigt in halbiertem Feld oben in gold eine blaue Gleve aus dem früheren Wappen Aldenhovens. Schon in dem ältesten Schöffensiegel des heutigen Zentralortes stehen zwei Sterne und zwei Gleven (Lilien) als Symbol der Mutter Gottes.
Unten ist in schwarz ein silberner Lorbeerkranz aus dem Wappen der früheren Gemeinde Siersdorf zu sehen, welcher das Emblem der Kommende des Deutschen Ordens aus dem 13. Jahrhundert darstellt. Das innerhalb des Lorbeerkranzes freischwebende goldene Kreuz ist dem Schöffensiegel des Schöffengerichtes Freialdenhoven entnommen und stellt das Sinnbild der damaligen freien Gerichtsbarkeit dar.
Städtepartnerschaften
Mit Albert in der französischen Picardie besteht seit 1981/1982 eine Partnerschaft.
Gemäß der Volkszählung 2011 im Jahr 2011 waren 58,3 % der Einwohner römisch-katholisch, 17,2 % evangelisch und 24,5 % konfessionslos, gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder machten keine Angabe.[11] Die Anteil der Katholiken und Protestanten an der Gesamtbevölkerung ist seitdem gesunken. Derzeit (Stand November 2024) hat Aldenhoven 14.543 Einwohner davon 42,8 % Katholiken, 14,6 % Protestanten und 42,6 % gehörten entweder einer anderen oder gar keiner Glaubensgemeinschaft an.[12]
Nach der Stilllegung der Zeche gibt es nun ein Gewerbe- und Industriegebiet östlich von Aldenhoven entlang der ehemaligen B 1. Auf dem ehemaligen Zechengelände entstand das Aldenhoven Testing Center sowie eine Autoteststrecke und ein Stück Autobahn zu Filmzwecken, wo unter anderem für die Serie Alarm für Cobra 11 – Die Autobahnpolizei gedreht wird. Sie ist gleichzeitig Europas größte Filmkulisse, genannt die Film + Test Location (FTL).
Im Industriegebiet befindet sich die Firma IP Verpackungen (früher Indeplastik), Deutschlands größter Hersteller von Verpackungen für den Convenience-Food-Bereich.
Verkehr
Aldenhoven liegt an der B 56 sowie der ehemaligen B 1 (heute L 136) und verfügt über den Autobahnanschluss „Aldenhoven“ auf der A 44.
Aldenhoven gehört zum Aachener Verkehrsverbund (AVV). Hauptbusverkehrspunkt ist die Haltestelle „Aldenhoven Markt“, die von den Linien 6, 71 und 90 der ASEAG sowie 220, 278 und 281 des Rurtalbus bedient wird. Die Gemeinde wird per Bus mit allen Nachbargemeinden Alsdorf, Baesweiler, Eschweiler, Jülich und Linnich verbunden. Außerdem bestehen umsteigefreie Verbindungen nach Aachen und Geilenkirchen. Zusätzlich verkehren zu bestimmten Zeiten ein Rufbus beziehungsweise ein Anruf-Sammel-Taxi. An Schultagen verkehren zudem die Schulbuslinien 274 und 275.
Aldenhoven hatte früher den Bahnhof Aldenhoven, der 1985 abgerissen wurde und auf dessen Grundstück heute das Feuerwehrhaus steht. Ferner bestand ein Haltepunkt Aldenhoven-Ost an der ehemaligen B 56 (Markfeststraße) direkt vor der Kreuzung mit dem Urweg. Die Bahnstrecke Aachen Nord–Jülich ist stillgelegt, entwidmet und vollständig abgebaut. Die Trasse dient heute als Radweg.
Die Gemeinde ist an mehrere Radwanderwege angeschlossen. Die 524 km lange Wasserburgen-Route verbindet mehr als 130 Burgen am Rand der Eifel und in der Kölner Bucht. Die Grünroute führt auf 370 km entlang der schönsten Naturgebiete zwischen Beringen in Belgien, Heerlen in den Niederlanden und Düren in Deutschland durch eines der ehemals größten Steinkohlereviere Europas.
Bildung
Im Gemeindegebiet Aldenhoven gibt es zwei Grundschulen und zusammen mit der Stadt Linnich eine Gesamtschule.
Die Gemeinde Aldenhoven hat mehrere Sportvereine, der erfolgreichste ist die Fußballmannschaft von Borussia Freialdenhoven
Es folgt eine Liste mit den wichtigsten Sportvereinen der Gemeinde.
Badminton, Ballspiele, Kanu, Ringen, Tanzen, Tischtennis, Turnen, Wing Chun
Erholung
Der Blausteinsee, ein künstlicher See auf dem Gebiet der Nachbarstadt Eschweiler, entstand durch die Auffüllung eines Tagebaurestlochs mit Oberflächenwasser. Heute dient der See als Naherholungsgebiet für die umliegenden Städte. Er wird von einem breiten Grüngürtel umgeben, in dem sich Wanderwege und separate Reitwege befinden.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
Am 22. Dezember 1994 wurde den beiden langjährigen Bürgermeister Wilhelm Prell (1927–2000) und Franz Vit (1916–2005) die Ehrenbürgerwürde der Gemeinde Aldenhoven verliehen.
Der Pilger nach, zu und von Aldenhoven, so wie Andachts-Uebungen, welce in der Wallfahrtkirsche zu Maria, der Zuflucht der Sünder daselbst von der Pfarrgemeinde abgehalten werden. Verl. des Verf. C. Quos, Linnich 1860. Digitalisierte Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf.
Günter Bers: Das Miraculöß Mariä Bildlein zu Aldenhoven. Geschichte einer rheinischen Wallfahrt 1655–1985 (= Schriften zur Rheinischen Geschichte. Heft 6). Gondrom, Köln 1986, ISBN 3-88874-014-2.
Günter Bers: Aldenhoven. Bausteine zur Geschichte einer jülichschen Stadt (= Forum Jülicher Geschichte. 3). Joseph-Kuhl-Gesellschaft, Jülich 1991, ISBN 3-9802601-2-7.
Günter Bers: Aldenhoven: Neue Aspekte der Ortsgeschichte (= Forum Jülicher Geschichte. 14). Joseph-Kuhl-Gesellschaft, Jülich 1996, ISBN 3-9803988-4-6.
Günter Bers, Willi Dovern: Aldenhoven im Jahre 1799. Bevölkerungsstruktur und soziale Verfaßtheit einer rheinischen Kleinstadt in französischer Zeit (= Forum Jülicher Geschichte. 19). Joseph-Kuhl-Gesellschaft, Jülich 1997, ISBN 3-9803988-9-7.
Günter Bers: Aldenhoven: Alte Ansichten. Neue Einblicke. Schritte zur Erforschung der Ortsgeschichte. Eine Aufsatzsammlung, Teil I (= Forum Jülicher Geschichte. 27). Jülich 1999, ISBN 3-932903-07-2.
Günter Bers: Aldenhoven: Neue Einblicke, Schritte zur Erforschung der Ortsgeschichte. Eine Aufsatzsammlung, Teil II (= Forum Jülicher Geschichte. 36). Jülich 2003, ISBN 3-932903-24-2.
Ulrich Coenen: Architektonische Kostbarkeiten im Kreis Düren. 2. Aufl., Verlag Mainz, Aachen 1989.
Willi Dovern: Bevölkerungsstand und Bevölkerungsbewegung in der Gemeinde Aldenhoven im Jahre 1812 (= Forum Jülicher Geschichte. 5). Joseph-Kuhl-Gesellschaft, Jülich 1992, ISBN 3-9802601-5-1.
Anton Kohlhaas: Die Marktveste Aldenhoven im Jahre 1781 (= Kleine Schriftenreihe der Joseph-Kuhl-Gesellschaft. 7). Jülich 1993.
Thomas Rauh: Heiratsverhalten in der Gemeinde Aldenhoven, Krs. Jülich, zwischen 1830 und 1850. Eine Studie unter demographischen Gesichtspunkten (= Forum Jülicher Geschichte. 11). Joseph-Kuhl-Gesellschaft, Jülich 1994, ISBN 3-9803988-1-1.
↑Einwohnerzahlen. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Januar 2021; abgerufen am 28. Dezember 2022.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/aldenhoven.de