Der Zusatz „im Erzgebirge“ wurde 1883 erstmals von der Post genutzt, um Verwechslungen mit der Stadt Oelsnitz im Vogtland zu vermeiden, wenngleich Oelsnitz nicht exakt im Erzgebirge, sondern im Erzgebirgsbecken liegt.
(hat rund 2500 Einwohner, eine Fläche von 6,57 km² und besteht aus den Gemarkungen Oberwürschnitz, Neuwiese und Neuwittendorf. Die Ortschaft wurde am 1. Januar 1999 nach Oelsnitz eingemeindet.[2])
Die Gliederung in Ober- und Niederoelsnitz besteht heute nur noch im ortsüblichen Sprachgebrauch. Neuoelsnitz, Neuwürschnitz und Waldesruh sind räumlich getrennt vom eigentlichen Stadtkern.
Geschichte
Ende des 12. Jahrhunderts gründeten vermutlich die Ritter von der Oelsnitz das Dorf Oelsnitz, namentlich wird 1219 Rembertus de Olsnitz genannt. Im Jahr 1297 wird ein Apecz de Olsnitz als Zeuge in einem auf Schloss Lichtenstein ausgestellten Regest der Schönburger genannt. Das Rittergeschlecht führt nach Überlieferung von 1368 im goldenen, damaszierten Schild einen roten Schrägrechtsbalken, belegt mit drei silbernen Kugeln. Der Helm trägt einen goldenen Flug, der mit dem Balken des Schildes bezeichnet ist. Ein als der Pirnaische Mönch bekannter Chronist beschreibt die Ritter von der Oelsnitz als „ein erbar Gesipp vom Dorfe bei der langen Lunckwicz“. Teile des im Volksmund zu Recht so genannten Rittergutes existieren noch.
Lange Zeit wurde davon ausgegangen, dass der Name Oelsnitz, ursprünglich ein sehr alter Flur- oder Gewässername sei. Vermutet wurde, dass er sich – wie etwa bei Oelsa – vom altsorbischenolešnica, „Siedlung bzw. Bach am Erlenwald“, ableitet (olša = „Erle“, vgl. obersorb.wólša).[3] Neuere Forschungen gehen davon aus, dass die Ableitung über den Geschlechternamen wahrscheinlicher ist. Dem folgend würde ein Rembertus de Olsnitz (urk. 1212/1219), ein Abkömmling der Familie Elsniz/Olsnitz aus der Steiermark, Namensgeber sein.
Die Entwicklung des Bergbaues brachte aber nicht nur Nutzen. Ende des 19. Jahrhunderts gingen Sensationsmeldungen durch die Weltpresse: „Das versinkende Oelsnitz“. Die durch den Bergbau verursachten Bergschäden führten zu Bodensenkungen von teilweise mehr als 17 Metern. Zahlreiche Gebäude im Ortskern mussten deshalb abgerissen werden. Nicht zuletzt führte diese Entwicklung auch zu einer Neustrukturierung der Innenstadt.
Zu Beginn der Zeit des Nationalsozialismus im Frühjahr 1933 misshandelten Angehörige der SA-Standarte 183 auf dem Marktplatz und in den Arrestzellen unter der Sparkasse politische Gegner auf brutale Weise. Nachgewiesen sind insgesamt 74 Häftlinge. Davon sind 42 namentlich erfasst worden.[6]
Die Förderung von Steinkohle wurde 1971 eingestellt und bis 1975 wurden alle Schachtanlagen verfüllt. 1986 wurde in einem Teil des Bergwerkes „Karl Liebknecht“ in Neuoelsnitz das Bergbaumuseum eröffnet.
Im Jahr 2010 richtete Oelsnitz den Tag der Sachsen mit 380.000 Besuchern aus. Dafür wurden im Vorfeld der Marktplatz komplett saniert und im Stadtgebiet größere und kleinere Veranstaltungsgelände und Freiflächen geschaffen.
Am 2. Februar 2011 setzte sich die Stadt Oelsnitz im zweiten Versuch nach 1997 für die Landesgartenschau 2002[7] mit ihrer Bewerbung gegen sechs Mitbewerber durch und erhielt den Zuschlag für die Ausrichtung der 7. Sächsischen Landesgartenschau 2015.[8]
Das Gartenfestival fand vom 25. April bis zum 11. Oktober 2015 statt – insgesamt wurden mehr als 415.000 Besucher gezählt. Das 15 Hektar große Gelände, eine ehemalige Bahnbrache, bleibt als vielfältig nutzbarer Freizeitpark erhalten. Mit großzügig angelegten Pflanzungen, Liegewiesen, Eisenbahn- und Wasserspielplatz, Skatepark, Naturlehrpfad, Kneippanlage und Gradierwerk soll es zukünftig als Freizeit- und Erholungsgelände dienen. Das Projekt Bürger- und Familienpark wurde im November 2015 mit einer Anerkennung des Sächsischen Staatspreises für Baukultur ausgezeichnet. Im Mai 2019 erhielt die Stadt die Karl-Foerster-Auszeichnung für die hervorragende Herstellung und Weiterentwicklung der Grünanlagen. Im Entrée des Parks befindet sich auf dem Bahnhofsvorplatz der Brunnen „Schwarzes Gold“, der an die Steinkohleförderung im Revier erinnert und auf die zukünftige Solenutzung verweist.
Ehemalige Ringwallanlage in Oelsnitz/Erzgeb. (Burgstall)
Eine im Sächsischen Staatsarchiv Dresden aufbewahrte Darstellung „Oelsnitz um 1500“ zeigt rechts von der Kirche eine Ringwallanlage, die offenbar eine kleine Wasserburg oder Turmhügelburg war. Die Anlage ist auf dem Riß, der als Folge eines Rechtsstreites der Gutsbesitzer mit dem Abt des Klosters Grünhain angefertigt wurde, als „Deß Forbergs Baustad“ betitelt.
Heute finden sich von der Anlage oberirdisch keine Reste mehr. Sie wurde offenbar eingeebnet. Es könnte sich um den Stammsitz der Ritter von der Oelsnitz gehandelt haben.[9]
Zu dem aus der Burg offenbar hervorgegangenen Rittergut Oelsnitz gehörten drei Vorwerke: eines nahe der Kirche, eines im unteren Dorf, eines am Steinhübel.
Bahnhof Oelsnitz (Erzgeb), Schienenexpress der Landesgartenschau 2015
Bahnhof Oelsnitz (Erzgeb), renaturiertes Bahnhofsgelände zur Landesgartenschau 2015
Bahnhofsgebäude, saniert 2014, aktuell Jugendclub und Vereinshaus
Brunnen „Schwarzes Gold“
Wappen und Logo
Die Stadt führt ein Stadtwappen und ein Dienstsiegel sowie ein Logo. Das Wappen der Stadt ist senkrecht geteilt, links ein Bergmann in Tracht mit „Gezäh“ (Werkzeug), rechts drei Erlen, die für die slawische Herkunft des Ortsnamens „sprechen“. Die weiß-grünen Sächsischen Landesfarben und die rot-weißen Stadtfarben sind darin enthalten. Das Wappen findet sich auch im Dienstsiegel wieder.
Im Jahr 2016 wurde durch Stadtratsbeschluss die Wort-Bild-Marke „Statt Irgendwo Stadt Oelsnitz Erzgebirge“ eingeführt. Das Logo enthält die Elemente Turm (des Bergbaumuseums, Umrisslinie), Gradierwerk (Silhouette), Rekultivierte Halde (grüne Farbe), Sole (blaue Farbe) und Kohle (schwarze Farbe). Es steht für eine lebensfrohe, grüne, bewegte Stadt Oelsnitz mit einer spannenden Historie und zahlreichen Ideen für die Zukunft.
Einwohner
Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1960 31. Dezember):
1834 – 03.814
1933 – 19.640
1939 – 18.596
1946 – 20.034 1
1950 – 19.632 2
1960 – 18.485
1981 – 13.929
1984 – 13.294
1998 – 13.508 3
1999 – 13.390
2000 – 13.144
2001 – 12.982
2002 – 12.841
2003 – 12.765
2004 – 12.687
2005 – 12.626
2006 – 12.479
2007 – 12.417
2009 – 12.083
2010 – 11.949 4
2012 – 11.339
2013 – 11.266
2014 – 11.175
2015 – 11.117
2016 – 11.141
2017 – 11.014
2018 – 10.957
2019 – 10.951
2020 – 10.983
Datenquelle ab 1998: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen
1 29. Oktober 2 31. August 3 Gebietsstand 1. Januar 1999 4 30. September
Der erste Wahlgang der Bürgermeisterwahl fand am 12. Juni 2022 statt. Im zweiten Wahlgang, am 3. Juli 2022, wurde Thomas Lein (SPD) mit 46,3 % der gültigen Stimmen zum Bürgermeister gewählt.[13] Er setzte sich damit u. a. gegen den vorherigen Bürgermeister und ehemaligen Geschäftsführer der 7. Sächsischen Landesgartenschau Bernd Birkigt durch.
Oelsnitz/Erzgeb. liegt im Ballungsraum Chemnitz-Zwickau, einem der drei industriellen Ballungsräumen in Sachsen. Die Kernbranchen der Region, zu denen die Automobil- und Zulieferindustrie, die Metallverarbeitung und die Mikrosystemtechnik zählen, sind auch in Oelsnitz mit wichtigen Unternehmen vertreten.
Zu den wichtigsten Vertretern der Technologiebereiche Mobilität und Maschine gehören die Feintool System Parts Oelsnitz GmbH[14] als Technologieführer in den Bereichen Feinschneiden und Umformen sowie die FSG Automotive GmbH als Teil der international agierenden Sodecia-Gruppe mit modularer Fertigung von Getriebebaugruppen für die Automobilindustrie.[15] Die Firma micas AG und mehrere mit ihr verbundener Unternehmen sind Anbieter innovativen und individuellen Sensor- und Elektronikprodukten.[16][17] Die Geschäftsführerin der micas AG wurde Sachsens Unternehmer des Jahres (2014) und wurde vielfach bis auf Bundesebene für die Familienfreundlichkeit ihres Unternehmens ausgezeichnet.[18][19] Die ETO Elektrotechnik Oelsnitz GmbH ist ein bundesweit agierender Komplettanbieter von Energieverteilungsanlagen, Verkehrstechnik sowie für Schalt-, Steuer- und Messtechnik.[20] Mit der Neuwürschnitzer Fleisch- und Wurstwaren AG hat ebenfalls ein regional bedeutender Betrieb der Nahrungsgüterwirtschaft seinen Hauptsitz und Produktionsstandort in Oelsnitz. Die Stadt verfügt über mehrere Gewerbegebiete (Hoffeld, Turleyring, Ascotapark, Unterer Deutschlandschacht)[21] in denen ein Großteil der Industrieunternehmen ansässig sind. Mit der Oelsnitzer Industrie- und Handwerksnacht besteht vor Ort eine einzigartige Möglichkeit Unternehmen und ihre Arbeitsplätze kennenzulernen.[22]
Verkehr
Straßenverkehr
Oelsnitz liegt 4 km nördlich der A 72 zwischen Chemnitz und Zwickau sowie 12 km südlich der A 4. Die Autobahnen sind über die Anschlussstellen Stollberg-Nord, Stollberg-West, Hartenstein und Hohenstein – Ernstthal (A 4) zu erreichen.
Öffentlicher Nahverkehr
Die Stadt Oelsnitz ist mit öffentlichen Personennahverkehrsmitteln an das Oberzentrum Chemnitz und das Mittelzentrum Stollberg angebunden. Die Bahnstrecke Stollberg–St. Egidien wird von der City-Bahn Chemnitz GmbH betrieben. Fast alle Züge verkehren von St. Egidien weiter nach Glauchau. Die Stationen tragen – in Richtung Stollberg – die Namen Oelsnitz (Erzgeb), Oelsnitz Bahnhofstraße, Mitteloelsnitz und Neuoelsnitz.
Für das Tram-Train-Projekt Chemnitzer Modell soll die Gesamtstrecke elektrifiziert und eine neue Einbindung in Stollberg gebaut werden, damit durchgehende Fahrten bis in die Chemnitzer Innenstadt möglich werden. Die Fertigstellung ist für 2027 vorgesehen. Mit der Erzgebirgsregion ist Oelsnitz durch mehrere Buslinien des Regionalverkehr Erzgebirge verbunden.
Der Alltagsradverkehr ist in Oelsnitz von geringer Bedeutung. Es gibt Ansätze zur Förderung des touristischen Radverkehrs durch die Stadt. So wird z. Zt. der Würschnitztalradweg ausgebaut und erweitert, er wird zukünftig als Teil der internationalen Karlsroute die Städte Karlsbad in Tschechien und Chemnitz verbinden. Gemeinsam mit der Stadt Lugau ist die Verlängerung des Kohlebahnradweges auf der ehemaligen Bahnstrecke Neuoelsnitz–Wüstenbrand vorgesehen.
Die Stadt engagiert sich aktiv in mehreren regionalen Zusammenhängen: Im Aktionsraum FLOEZ-Sachsen (Future for Lugau-Oelsnitz-Zwickau) arbeitet man mit acht weiteren Kommunen an gemeinsame Zukunftsperspektiven für vom ehemaligen Steinkohlenbergbau betroffenen Gebiete.[23]
Im Aktionsraum Erzgebirge (Regionalmanagement Erzgebirge) basiert die Zusammenarbeit mit 10 weiteren Städten der Erzgebirgsregion auf ein gemeinsames Regionales Entwicklungskonzept auf dessen Grundlage insbesondere Regionalmarketing- und Arbeitsmarktprojekte umgesetzt werden.[24][25]
Außerdem ist die Stadt Mitglied im Tourismusverband Erzgebirge e. V. als Destinationsmanagement für die touristische Entwicklung der Region.[26] Im Zusammenhang mit der Bewerbung zum UNESCO-Welterbe Montanregion Erzgebirge ist Oelsnitz/Erzgeb. Mitglied im Welterbeverein Montanregion Erzgebirge e. V. als Träger der Nominierung.[27] Ihm gehören drei Landkreise sowie 33 Städte und Gemeinden der Region an.
Soziale Infrastruktur
Bildung und Fürsorge
Die Stadt ist ein regional bedeutsamer Schulstandort[28] und verfügt über zwei Grundschulen, eine Oberschule, das Berufliche Schulzentrum für Technik, Wirtschaft und Gesundheit mit angeschlossenem Gymnasium sowie über ein Förderschulzentrum. Insgesamt besuchen über 2500 Schüler die Oelsnitzer Schulen.[29] Vor Ort gibt es acht Kindertagesstätten einschl. zwei Betriebskindergärten und einer Tagesmutti,[30] außerdem gibt es Hortangebote an jeder Grundschule und in einem Betriebshort. In der Stadt gibt es vier Einrichtungen für Seniorenwohnen bzw. Seniorenpflege.
Sicherheit
Der Brandschutz und die allgemeine Hilfe in der Stadt Oelsnitz/Erzgeb. wird durch die Freiwilligen Feuerwehren Oelsnitz/Erzgeb. und Neuwürschnitz sichergestellt. Insgesamt stehen den ehrenamtlichen Helfern zur Bewältigung der Einsätze neun Feuerwehrfahrzeuge einschl. einem Drehleiterfahrzeug und einem Gefahrgutgerätewagen zur Verfügung. Die Feuerwehren rücken jährlich etwa 80 Mal zur Brandbekämpfung oder Technischen Hilfeleistung aus.
Polizeiliche Aufgaben werden vom Polizeiposten Oelsnitz/Erzgeb. wahrgenommen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die Sachzeugen des Steinkohlenbergbaus im ehemaligen Lugau-Oelsnitzer Steinkohlenrevier gehörten ursprünglich zu den ausgewählten Stätten im UNESCO-Welterbe-Antrag der Montanregion Erzgebirge. Seit Juni 2017 werden sie als assoziierte Stätten geführt. Hierzu gehören das Bergbaumuseum Oelsnitz/Erzgebirge (ehemals Karl-Liebknecht-Schacht), die Krug-Villa, die Grubenwehrsiedlung Willibald-Emmrich-Straße, die Deutschlandschachthalde, das Gebäudeensemble des Beruflichen Schulzentrums Oelsnitz/Erzgeb. und die Stadthalle (ehemaliges Kulturhaus Hans Marchwitza).
In Neuoelsnitz befindet sich der stillgelegte Karl-Liebknecht-Schacht, der frühere Kaiserin-Augusta-Schacht. Hier wurde seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis zum 31. März 1971 Steinkohle abgebaut. Die übertägigen Gebäude und Anlagen wurden anschließend als Museum des Sächsischen Bergbaus hergerichtet. Die Ausstellungsräume sind als Anschauungsbergwerk gestaltet und durch eine kurze Fahrt mit einem Aufzug zu erreichen. Sie vermitteln den Besuchern in anschaulicher Weise die Arbeit der Kohlekumpel und die hier benutzte Abbautechnik. Als Herzstück des Museums gilt eine liegende Zwillings-Dampffördermaschine aus dem Jahr 1923, deren 1800 PS in Funktion zu erleben sind. Die erhaltenen Gebäude beinhalten eine Dauerausstellung zum Steinkohlenbergbau im Lugau-Oelsnitzer Revier sowie zur Technik-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Region. Im Rundbau ist auf interessante, anschauliche Weise dargestellt, wie die Steinkohle entstand. Höhepunkt ist ein aus fossilen Funden aus den Kohlebergwerken nachgestalteter Steinkohlenwald, der die Pflanzenwelt im Zeitalter des Karbon vor 300 Millionen Jahren darstellt. Vom Förderturm bietet sich schließlich ein eindrucksvoller Panoramablick.[31] Im Jahr 2020 war das Museum als „Schauplatz Kohleboom“ Teil der 4. Sächsischen Landesausstellung.
Sportausstellung
Die „Sächsische Sport- und Spieleausstellung“ gibt einen Einblick in die Entwicklung des Sports in der Region und zeigt einzigartige Exponate, die die Entwicklung des Sports ab 1885 dokumentieren. Sie wurde 2014 im „Haus der Zeit“ am Rathausplatz eröffnet. Regelmäßig sind aktuelle und ehemalige Spitzensportler, Wettkampfrichter und Zeitzeugen zu Gast im Haus.
Galerie – Heinrich-Hartmann-Haus
Im Galerie-Gebäude „Heinrich-Hartmann-Haus“ gibt es für Liebhaber Zeitgenössischer Kunst ständig wechselnde Ausstellungen verschiedener Genres.[32]
Baudenkmale und objektbezogene Kunst im öffentlichen Raum
Im Stadtgebiet wurden in den zurückliegenden Jahren viele Baudenkmale saniert und für ihre zukünftige Nutzung hergerichtet. Herausragendes Beispiel für historischer Baukultur in Oelsnitz ist das ehemalige Kaufhaus Schocken in der Meinertstraße 18, das 1904 durch die Gebrüder Schocken eröffnet und in den Jahren 1928 bis 1930 durch Bernhard Sturtzkopf, dem Assistenten Walter Gropius, im reinen Bauhausstil errichtet wurde. Viele weitere aufwendig restaurierte Gebäude in der Stadt zeugen heute ebenfalls von ihrer jeweiligen Zeitgeschichte. Beispiele sind das Herrenhaus des Oelsnitzer Rittergutes, die Mittelgasse mit ihren Fachwerk- und Umgebindehäusern, das beeindruckende Wohn- und Geschäftshaus „Grüßer“ aus der Gründerzeit, Villen und das Rathausensemble im Stile des Historismus, das Jugendstilgebäude an der Dr.-Otto-Nuschke-Straße, die im Stile des Art déco errichteten Wohngebäude am Schleifenweg und Schulstraße, sowie die von Paul Kranz erbaute und von Dore Mönkemeyer-Corty im Stil des Art déco ausgemalte Lutherkirche in der Ortslage Neuwiese. Auch einige Bergarbeitersiedlungen, die in den 1920er Jahren im Zusammenhang mit dem Ausbau der Bergwerksanlagen errichtet wurden, sind in Teilen sehr gut erhalten. Zu ihnen gehören die Höhlholzsiedlung und die Waldesruhsiedlung.[33]
Eine zeitgenössische künstlerische Auseinandersetzung mit der historisch-wirtschaftlichen und künstlerischen Geschichte der Stadt findet im Untergeschoss des Kleinen Stellwerks auf dem ehemaligen Gartenschaugelände statt. Hier setzt sich der Chemnitzer Künstler Frank Maibier mit der Installation „Poesie der Energie“ in Form eines Bodenmosaiks aus einer Tonne Steinkohle kombiniert mit dem Text „Unwirklicher Maitag“ des in Oelsnitz geborenen Schriftstellers Reiner Kunze auseinander und schafft so einen Ort der Erinnerung und Poesie.[34][35]
Ein Denkmal im Park an der Stadthalle erinnerte zu DDR-Zeiten an die früheren Opfer des Hitlerregimes. Nach 1990 wurde die Inschrift den „Opfern jeglicher Gewaltherrschaft“ von 1933 bis 1989 umgewidmet. Das Denkmal wurde im Jahr 2018 saniert und vom nördlichen in den südlichen Stadthallenpark versetzt. Die feierliche Wiedereinweihung fand am 29. November des gleichen Jahres statt.
In der Stadthalle Oelsnitz (ehemals Kulturhaus „Hans Marchwitza“) finden regelmäßig Kulturveranstaltungen statt. Dazu gehören neben vielen Schlager-, Klassik- und Blasmusikkonzerten auch die Oelsnitzer KabareTTTage. Viele Veranstaltungen werden von ortsansässigen Künstlern und Vereinen gestaltet, zu ihnen gehört auch der Oelsnitzer Carnevals Verein, der jedes Jahr zur Faschingszeit seine alljährlichen entsprechenden Veranstaltungen durchführt.[36]
Im Sommer finden jeweils mittwochs im Monat Juni Platzkonzerte des Oelsnitzer Kultursommers auf dem Rathausplatz statt.[37]
Weitere Veranstaltungshöhepunkte sind die Glück-auf-Wanderung (1. Sonntag im April), Bauernmarkt und Reiterfest (2. Wochenende im September) und der Weihnachtsmarkt mit Bergparade (1. Adventswochenende). Durch die Arbeitsgruppe Bergbau- und Gästeführer werden ganzjährig geführte Wanderungen auf den gut ausgebauten Wanderwegen der Region angeboten. Die „Erlebnistour Oelsnitz“, die „Bergbautour Oelsnitz“ und der Bergbaulehrpfad „Steinkohlenweg“ sind auch zum Selbsterkunden geeignet und entsprechend ausgebaut und beschildert.[38]
Zu Ehren des Sohnes der Stadt, des Schriftstellers Reiner Kunze, verleiht die Stadtverwaltung gemeinsam mit der Erzgebirgssparkasse alle zwei Jahre den Reiner-Kunze-Preis. Die Auszeichnung ist mit 4000 Euro dotiert und wurde 2007 erstmals vergeben. Die Preisträger sind:
Richard Steche: Oelsnitz. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 7. Heft: Amtshauptmannschaft Chemnitz. C. C. Meinhold, Dresden 1886, S. 53.
Emil Junghannß: Chronik von Ölsnitz im Erzgebirge. Selbstverlag des Verfassers, Ölsnitz i. E. 1901, urn:nbn:de:bsz:14-db-id18432753098.
Emil Junghanß: Kriegs-Chronik von Oelsnitz i. Erzgeb. Eigenverlag, Oelsnitz i. E. 1919
Hans-Ludwig Richter: Das Geschlecht von der Oelsnitz. Erstes urkundliches Auftreten, Betrachtung eines Zeitraumes bis Ende des 14. Jahrhunderts, in: Sächsische Heimatblätter, 56 (2010), Heft 3, S. 186–194. ISSN0486-8234
↑Bernd Sikora: Das Lugau-Oelsnitzer Steinkohlenrevier. In: Deutscher Werkbund Sachsen. Werkbericht 4, Passage-Verlag, Leipzig 2016, ISBN 978-3-95415-060-1, S. 45 ff.
Historians and sociologists have remarked the occurrence, in science, of multiple independent discovery. Robert K. Merton defined such multiples as instances in which similar discoveries are made by scientists working independently of each other.[1] Sometimes, writes Merton, the discoveries are simultaneous or almost so; sometimes a scientist will make a new discovery which, unknown to him, somebody else has made years before.[2] Commonly cited examples of multiple independen...
ABX Air IATA ICAO Kode panggil GB ABX ABEX DidirikanApril 1980AOC #ABXA001A[1]Penghubung Cincinnati/Northern Kentucky International Airport[2] Miami International Airport[2] Armada20Perusahaan indukAir Transport Services Group, Inc.Kantor pusatWilmington Air ParkClinton County, Ohio, U.S.Tokoh utamaDave Soaper (President)[3]Situs webwww.abxair.com ABX Air, Inc. , sebelumnya Airborne Express , adalah maskapai penerbangan kargo yang berkantor pusat di Wilmington...
كوفوفونون تقسيم إداري البلد اليونان [1] التقسيم الأعلى بلدية ديموتيقة [لغات أخرى] إحداثيات 41°21′18″N 26°26′06″E / 41.355°N 26.435°E / 41.355; 26.435 السكان التعداد السكاني 599 (resident population of Greece) (2021)952 (resident population of Greece) (2001)1309 (resident population of Greece) (1991)629 (resident populati...
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