In unmittelbarer Nähe des Siedlungsgebiets befindet sich das Köpfel und südlich von ihm der Eulenberg. Im Westen der Gemarkung erheben sich der 506 Meter hohe Mollenkopf sowie der 477 Meter hohe Heidenkopf und unmittelbar an der Gemarkungsgrenze zu Waldleiningen der Eselsohler Berg sowie im Bereich des Gemarkungsdreiecks Waldleiningen/Weidenthal/Frankenstein dessen 439 Meter messenden Ausläufer Hohe Loog. Im Gemarkungsdreieck mit Neidenfels sowie Frankeneck erstreckt sich außerdem der Kleine Pflasterberg.
Gewässer
Mitten durch die Gemeinde fließt der Hochspeyerbach. Innerhalb der Gemarkung münden in diesen nacheinander jeweils von rechts der Langentalbach, der Weisenbach und der Rußmühlenbach. Im Westen des Gemeindegebiets abseits der Bebauung entspringt der nach Norden fließende Bittenbach, der jenseits der Gemarkung von Weidenthal in den Leinbach mündet.
Der Ort wurde 1247 als „Wydentall“ erstmals urkundlich erwähnt und war im Besitz der Herren von Frankenstein, die ein Lehen des Klosters Limburg ausübten, das später teilweise an die Ritter von Hirschhorn überging. Mit deren Aussterben fiel die Gemeinde 1709 vollständig an die Kurpfalz, zu der sie bis zum Ende des 18. Jahrhunderts gehörte und unterstand dort dem Oberamt Neustadt. Bereits zuvor wurde das Dorf im Dreißigjährigen Krieg beinahe völlig entvölkert. Im Jahr 1802 lebten 674 Menschen in der Gemeinde: 382 Katholiken, 251 Reformierte und 41 Lutheraner.[3]
Weidenthal hatte eine eigenständige katholische Pfarrgemeinde im Dekanat Bad Dürkheim innerhalb des Bistums Speyer, die seit 2016 eine Filiale der in Lambrecht ansässigen Pfarrei Heiliger Johannes XXIII. ist. Die katholische Pfarrkirche St. Simon und Judas Thaddäus und das Pfarrheim Maximilian-Kolbe-Haus befinden sich in der Hauptstraße. Die katholische Kirche ist eine der bedeutendsten neugotischen Kirchen der Pfalz.
Gemeinsam mit den Nachbarorten Frankenstein und Neidenfels existiert eine protestantische Kirchengemeinde,[5] die zur Protestantischen Landeskirche Pfalz gehört. Die Christuskirche befindet sich im Ortszentrum beim Kerweplatz in der Hauptstraße. Vor Ort dient das Otto-Riethmüller-Haus als Bildungsstätte der Evangelischen Gemeindejugend.
Konfessionsstatistik
2013 waren 42,0 % der Einwohner evangelisch und 37,4 % katholisch. Die übrigen 20,6 % gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder waren konfessionslos.[6] Mit Stand Ende Juni 2022 waren 38,6 % der Einwohner evangelisch, 30,8 % katholisch und 30,7 % gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder waren konfessionslos.[7]
Ortsbürgermeister ist Ralf Kretner (CDU). Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 61,88 % gewählt und ist damit Nachfolger von Bernhard Groborz (SPD), der nicht mehr für dieses Amt angetreten war.[11] Bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 setzte sich Kretner mit 65,3 % gegen einen Mitbewerber durch.[12]
Bis 2009 hatte Paul Mar von der FWG dieses Amt inne.
Wappenbegründung: Es wurde 1845 vom bayerischen König genehmigt und geht zurück auf ein Gerichtssiegel von 1747. Es erinnert an den ehemaligen Lehnsherren, den Abt von Limburg.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Kulturdenkmäler
Vor Ort existieren insgesamt 28 Objekte, die unter Denkmalschutz stehen, darunter die Betzenkammer und das Kriegerdenkmal. Letzteres befindet sich auf dem Köpfel und ist eines der Wahrzeichen Weidenthals; von dem Standpunkt des Denkmals ist ein Panoramablick über das gesamte Dorf möglich. Es besitzt eine gewisse Ähnlichkeit zum Turnerehrenmal in Deidesheim.
Sonstige Bauwerke
Auf dem Friedhof ist außerdem eine 1954 errichtete Gedenkstätte an die Vertriebenen vorhanden. Zudem existiert vor Ort ein sogenanntes Fünfwundenkreuz.
Mit dem FC Wacker Weidenthal existiert ein Fußballverein mit eigenem Hartplatz, dem Karl-Heinz-Sportplatz. Dieser ist an dem JFV Leinbach 2014 e. V. beteiligt. Hinzu kommen ein Turnverein mit eigenem Wettkampfplatz, eigener Aschenbahn und einem Tennisplatz – zwei Sandplätze, einem Teerplatz und einer Tenniswand − sowie ein Schützenverein mit eigenen Schießbahnen in verschiedenen Größen. Außerdem existiert eine Turn- und Mehrzweckhalle, die von allen Vereinen sowie den beiden Kindergärten und der Grundschule genutzt wird. Der Tennisverein wurde im Jahre 2019 in den Turnverein 1908 e. V. Weidenthal integriert.
Weidenthal verfügt zusammen mit dem Nachbarort Frankenstein über eine Ortsgruppe des Pfälzerwald-Vereins, die 2006 mit der Eichendorff-Plakette ausgezeichnet wurde.
Veranstaltungen
Einmal im Jahr findet die Weidenthaler Kerwe statt. Die Corpsstudentenvereinigung Krischertisch aus Neustadt übernahm ab 1908 jährlich eine Osterfahrt, die unter anderem über Weidenthal führte.
Seit 2007 wird alljährlich der Weltmeister im Weihnachtsbaumwerfen in Weidenthal ermittelt und ist mittlerweile weltweit in Presse und Funk ein regelmäßiger Programmpunkt. Die Veranstaltung findet Anfang Januar im Rahmen des Knutfestes auf dem Sportplatz des FC Wacker Weidenthal statt.
Seit August 2007 findet jährlich ein nächtliches Mountainbike-Rennen auf dem Gelände des Turnvereins Weidenthal namens Schlaflos im Sattel statt. Der jährliche leicht unterschiedliche Rundkurs hat eine Länge von etwa zehn bis zwölf Kilometern. Er beginnt im Erdbeertal und verläuft anschließend über den Stempelweg in die Weissenbach und dann über eine Schleife über das Maifeld wieder zurück ins Erdbeertal.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Die Pfälzische Parkettfabrick Weidenthal, LBM Zerspanungstechnik und die Schreinerei Fuder sind die drei verbliebenen größeren Betriebe in Weidenthal. Das letzte große örtliche Unternehmen Chemiefabrik E. Baumheier stellte 1996 den Betrieb ein und das Gelände wurde später verkauft. Die Fabrik in der Dorfmitte hatte bereits Jahre zuvor den Betrieb eingestellt; dort befindet sich mittlerweile der S-Bahn-Haltepunkt. 1865 wurde in Weidenthal eine Sparkasse gegründet, die über mehrere Fusionen in der Sparkasse Rhein-Haardt aufging.
Vor Ort existiert eine Grundschule und es gibt zwei Kindergärten.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
Für herausragende Verdienste um die Gemeinde wurden geehrt:[14]
Friedrich Laubscher, Pfarrer, verliehen am 7. Januar 1979
Emil Groh, Dekan, verliehen im Januar 1996
Oskar Schöttner, verliehen am 16. Januar 2000
Ernst Niederberger (* 1928), kaufmännischer Angestellter, von 1972 bis 2004 Ortsbürgermeister, verliehen am 13. Januar 2008; darüber hinaus seit 2007 Träger des Bundesverdienstkreuzes