Das fränkische Dorf Meckenheim ist vermutlich im 5. Jahrhundert entstanden. Im Jahr 768 wurde eine erste Schenkung aus Meckenheim an das Kloster Lorsch dokumentiert,[2] weitere Schenkungen folgten.[3] Anno 991 fielen einige Meckenheimer Güter an Otto I., Herzog von Kärnten, genannt „Otto von Worms“. Im 12. Jahrhundert wurde die Ägidiuskirche erbaut.
Im Jahr 1287 wurde Meckenheim von PfalzgrafLudwig II. gekauft; es gehörte von da an zur Kurpfalz. 1459/60 wurde Meckenheim von den Leiningern (Emich VII.) niedergebrannt. Mit der Einführung der Reformation in der Kurpfalz wurde Meckenheim protestantisch. Im Jahr 1585 wurde die Ägidiuskirche neu aufgebaut.
Im Jahr 1824 wurde das Schul- und Gemeindehaus (Hauptstraße 98) gebaut, 1872 das heutige Rathaus (Hauptstraße 58). 1894 wurden die landwirtschaftliche Bezugs- und Absatzgenossenschaft und die Raiffeisenkasse gegründet, die 1938 zusammengelegt wurden.
1913 erhielt Meckenheim Anschluss an eine allgemeine Stromleitung, 1928 an eine allgemeine Wasserleitung. 1922 wurde der Meckenheimer Winzerverein gegründet, 1936 die Obstmarkthalle gebaut. Ab 1939 war Meckenheim Bestandteil des Landkreises Neustadt an der Weinstraße. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Ort innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. 1952/55 wurde der Sportplatz mit dem Sportheim angelegt. 1956 erhielt Meckenheim Anschluss an eine allgemeine Gasleitung, 1961 eine neue Volksschule und 1964 Anschluss an eine Kanalisation. Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wechselte der Ort 1969 in den neu geschaffenen Landkreis Bad Dürkheim. Drei Jahre später wurde Meckenheim Bestandteil der ebenfalls neu entstandenen Verbandsgemeinde Deidesheim.
Konfessionsstatistik
2005 waren 47,3 % der Einwohner evangelisch und 29,0 % katholisch. Die übrige 24,7 % gehörte einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder war konfessionslos.[4] Die Zahl der Katholiken und die der Protestanten ist seitdem gesunken. Derzeit (Stand 31. August 2023) sind von den Einwohnern 32,3 % evangelisch, 26,3 % katholisch und 41,4 % sind konfessionslos oder gehören einer anderen Glaubensgemeinschaft an.[5]
WGM = Wählergruppe Meckenheim e. V. (bis 2023: Freie Wählergruppe Meckenheim e. V.)[8]
Bürgermeister
Silke Hoos wurde am 9. September 2024 Ortsbürgermeisterin von Meckenheim.[9] Bei der Stichwahl am 23. Juni 2024 war sie mit 54,5 % der Stimmen gewählt worden, nachdem im ersten Wahlgang am 9. Juni keiner der ursprünglich vier Bewerber einen ausreichenden Stimmenanteil erreicht hatte.[10] Ihre Vorgänger waren Julia Kren (2019–2024)[9], Heiner Dopp (1999–2019) und Edwin Ettinger (1994–1999).[8]
Wappen
Blasonierung: „In geviertem Schild oben rechts und unten links in Schwarz ein rotbewehrter, -bezungter und -bekrönter goldener Löwe (Pfälzer Löwe), oben links und unten rechts von Silber und Blau gerautet, in der Mitte belegt mit einem schwarzumrandeten goldenen Kreis, darin ein schwarzes M.“[11]
Wappenbegründung: Es wurde 1926 vom Bayerischen Staatsministerium des Innern genehmigt und geht zurück auf ein Gerichtssiegel von 1473. Es entspricht dem Wappen der Kurpfalz, das mit dem Gemarkungszeichen belegt ist.
Partnerschaften
Seit 1980 ist die Gemeinde mit Lugny in Frankreich partnerschaftlich verbunden.
Seit 1967 ist die Gemeinde mit Grabenstätt am Chiemsee freundschaftlich verbunden.[12]
Die Meckenheimer Weinlagen gehören zum Weinbaugebiet Pfalz und hier wiederum zum Anbaubereich Mittelhaardt-Deutsche Weinstraße. Zu Meckenheim gehören drei Einzellagen, nämlich Linsenbusch (261,1 ha)[14], Neuberg (249,2 ha)[15] und Spielberg (55,9 ha)[16], die alle zur Großlage Hofstück gehören.
In Meckenheim gibt es 35 Weinbaubetriebe, welche 0,5 Hektar (ha) oder mehr bestockte Rebfläche bewirtschaften; die durchschnittliche Rebfläche pro Betrieb beträgt 8 ha. Die gesamte Rebfläche auf Meckenheimer Areal beträgt 271 ha. 57,9 % der von Meckenheimer Weinbaubetrieben produzierten Weine sind Weißweine und 42,1 % sind Rotweine (Stand: 2010).[17]
Verkehr
Meckenheim war einst südlicher Endpunkt einer Heerstraße, die bis nach Mühlheim an der Eis führte. 1911 wurde die 1890 eröffnete Lokalbahn Ludwigshafen–Dannstadt bis Meckenheim weitergeführt; der Betrieb wurde bis 1955 aufrechterhalten, ab dann durch Autobuslinien ersetzt.
Die Landesstraße 519, die nach Mußbach führt, bildete früher die Bundesstraße 38 und wurde in Zusammenhang mit Eröffnung der nahen Bundesautobahn 65, die den Südosten der Gemeindegemarkung streift, zur Landesstraße heruntergestuft. Die Landesstraße 530 verbindet den Ort unter anderem mit Haßloch und Mutterstadt. Die Kreisstraße 10 verbindet ihn mit Ruppertsberg. Durch den Westen der Gemarkung verläuft für wenige hundert Meter die Bundesstraße 271.
Durch Meckenheim verläuft außerdem der Salier-Radweg.