Erstmals urkundlich erwähnt wurde Untersteinach im Jahre 1281. Die Adelsfamilie Varell prägte über sechs Generationen bis zu ihrem Aussterben 1765 die Geschichte des Orts. Als Teil des preußischen Fürstentums Bayreuth fiel das ehemalige Rittergut im Frieden von Tilsit 1807 an Frankreich und kam 1810 zu Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
Der große Brand von 1706
Am 10. August 1706 kam es durch einen Bubenstreich zu der bisher größten Katastrophe in der Geschichte von Untersteinach. Drei Jugendliche hatten in einer Scheune mit einer Schlüsselbüchse gespielt, woraufhin das Gebäude Feuer fing. Aufgrund des schönen Wetters und der beginnenden Erntesaison befanden sich fast alle Bürger des Ortes auf den Feldern. So konnte sich das Feuer rasch ausbreiten und fast das komplette Dorf brannte ab. Es war ein Todesopfer zu beklagen. Die Untersteinacher wurden nach dem Unglück in den Nachbardörfern aufgenommen. Zwei Häuser blieben verschont, von denen eines das älteste Gebäude in Untersteinach ist. Es befindet sich in Privatbesitz und steht unter Denkmalschutz.
Einwohnerentwicklung
Im Zeitraum von 1988 bis 2018 sank die Einwohnerzahl von 1941 auf 1811 um 130 bzw. um 6,7 %. Am 31. Dezember 1997 hatte Untersteinach 2076 Einwohner.
Die St.-Oswald-Kirche ist eine alte Wehrkirche mit Elementen des gotischen Baustils. Die alten Wehranlagen aus Sandstein mit dem Torhaus sind noch erhalten und können besichtigt werden. Auch das alte Pfarrhaus ist noch von einer Mauer umgeben.
Urkundlich erstmals erwähnt wurde die Pfarrei im Jahre 1281 anlässlich eines Streits zwischen den von Blassenberg und dem Grafen Otto von Orlamünde.[4]
Bereits im Jahre 1553 nahm die St.-Oswald-Gemeinde die evangelisch-lutherische Lehre an.
Politik
Bürgermeister
Bürgermeister ist seit 2014 Volker Schmiechen (SPD). Sein Vorgänger war Heinz Burges (SPD).
Gemeinderat
Die Gemeinderatswahlen seit 2014 ergaben folgende Stimmenanteile und Sitzverteilungen:
Blasonierung: „Gespalten von Silber und Rot; vorne ein nach links gewendeter roter Greif, hinten ein silberner widersehender nackter Mann, der mit beiden Händen eine silberne Lanze schräg vor sich hält.“[6]
Städtepartnerschaften
Die Gemeinde unterhält eine kommunale Partnerschaft zur Gemeinde Mogilany in Polen.
Untersteinach verfügt über eine Grundschule. In der Volksschule Untersteinach-Ludwigschorgast werden, aufgeteilt auf die beiden Schulgebäude in Untersteinach und Ludwigschorgast, derzeit 140 Schüler der Klassen eins bis vier unterrichtet (Stand 2010/11). Die Klassen 1 und 2 befinden sich im Gebäude in Ludwigschorgast, die Klassen 3 und 4 in Untersteinach.[7]
Mittelschule Stadtsteinach-Untersteinach
Untersteinach ist Mitglied im Mittelschulsprengel Stadtsteinach-Untersteinach. Die Klassen 5 und 6 werden im Schulgebäude Untersteinach unterrichtet, die übrigen in der Nachbargemeinde Stadtsteinach.[8]
Persönlichkeiten
Johann Gottfried Biedermann (* 19. August 1705 in Plauen, † 11. Juli 1766 in Untersteinach), („Hochfürstlich Brandenburg-Culmbachischer“) Pfarrer und Genealoge. Er erstellte die genealogischen Tabellen des fränkischen Adels.
Georg Adam von Varell (* 28. Juni 1709 in Untersteinach, † 6. November 1765 in Untersteinach), Kaiserl. Rat und Generalfeldmarschall-Leutnant des Fränkischen Kreises, Oberst über ein Infanterieregiment im Siebenjährigen Krieg. Er war der letzte Vertreter seines Geschlechts und wohnte im Schloss Untersteinach, welches nach seinem Tod an die Familie Guttenberg zurückfiel (ab 1869 Sitz der Schlossbrauerei, 1982 in baufälligem Zustand abgebrochen).