Der Ort wurde um 1300 das erste Mal urkundlich wie folgt erwähnt: „Im Liber valoris, einem Verzeichnis der Pfarreien und ihrer Abgabepflichten im Erzbistum Köln, ist Wippervelde als Capella verzeichnet“. Die Schreibweise der Erstnennung war Wippervelde.[1]
Mittelalter
Der Ort gehörte im Mittelalter zum Amt Steinbach (Lindlar). In einer Urkunde vom 6. September 1363 wird vermerkt: „Item de Wipperfelde, Bechen, Curten, Oylpe, Lyntlan, Ouerroide, Engelskirchen, Keppel et parochia de Wippervuerde in officio de Steynbech“.
Der Ort gehörte zum Bezirk des Hohekeppler Landgerichtes zu Lindlar. Für die Jahre 1653 bis 1656 ist ein großer Prozess der Wipperfelder gegen den Oberstleutnant Johann von Mosbach gen. Breidenbach zur Müllen und den Junker Jobst von Hammerstein zu Honrath um die Jagdrechte in Wipperfeld belegt. Zeugen wurden im Hofe Lamsfuß bei Wipperfeld von Scheffen aus Dabringhausen und Lennep verhört.
An der alten Volksschule – Prof. Mausbach-Straße 5 – finden sich die ältesten baulichen Zeugnisse: Eine ca. 1000 Jahre alte Friedhofsmauer aus Bruchsteinen. Die Ursprünge der katholischen Pfarrkirche, die einst ebenfalls an dieser Stelle stand – dürften aus dem 12. Jahrhundert stammen, der heutige Bau stammt aus dem Jahre 1892 und wurde 1894 geweiht.[2]
Hochkreuz auf dem Friedhof Wipperfeld (Baudenkmal Nr. 133)
1000-jährige alte Kirchhofmauer (Baudenkmal Nr. 179)
Gusskreuze (1880) an der alten Friedhofsmauer (Baudenkmal Nr. 180)
Alte Volksschule (1899–1959) (Baudenkmal Nr. 139)
Altes Pastorat und Pfarrgut (Kern 1665)(Baudenkmal Nr. 134)
Altes Pastorat und Pfarrgut (Kern 1665)(Baudenkmal Nr. 134)
Neuzeit
In Wipperfeld wurde bis in das 19. Jahrhundert hinein eine Getreidemühle betrieben. Eine solche ist etwa in der Statistik „des Bergischen Landes von 1797“ belegt.
Im Zuge der kommunalen Neugliederung wurden große Teile der bis dahin selbständigen Gemeinde Wipperfeld mit Wirkung vom 1. Januar 1975 mit der alten Stadt Wipperfürth und wesentlichen Teilen der damaligen Gemeinde Klüppelberg zur neuen Stadt Wipperfürth vereinigt (§ 12 Abs. 1 Köln-Gesetz); kleinere Gebietsteile wurden in die Gemeinde Kürten eingegliedert (§ 11 Abs. 2 Nr. 4 Köln-Gesetz).[3]
Kirche St. Clemens
Von der aus dem 12. Jahrhundert stammenden Kirche, deren Standort 100 m weiter südwestlich war – am Platz der alten Volksschule – stand bis ins 19. Jahrhundert hinein noch der Turm, er wurde 1892–94 abgebrochen. Reste des älteren Vorgängerbaus sind heute an der Südseite der neuen, 1892–1894 errichteten Kirche aufgestellt. Die Pläne zum Neubau der Kirche stammen vom Architekten Heinrich Wiethase. Neuromanische Ausstattung, weiterhin gehören zum Inventar u. a. ein romanischer Weihwassereimer (12. Jh.)[4], barocke Bruderschaftsstäbe (Ende 18. Jh.) und mehrere Skulpturen aus dem 19. Jahrhundert. Die historische – ursprünglich aus Opladen stammende – Orgel der Firma Weyland wurde 1999 angeschafft. Südlich der Kirche befindet sich ein alter Friedhof mit fast 40 Grabsteinen, das älteste Grabkreuz trägt die Jahreszahl 1541.[5]
Kath. Pfarrkirche St. Clemens Wipperfeld
Interieur St. Clemens
Interieur St. Clemens
Altar St. Clemens
Fragmente Vorgängerbau St. Clemens
Historischer Grabstein
Historischer Grabstein
Kath. Pfarrkirche St. Clemens Wipperfeld
Kultur
Kirchengemeinden
Katholische Pfarrgemeinde St. Clemens Wipperfeld
Schulen
Katholische Grundschule Wipperfeld
Kulturelle Einrichtungen
KÖB St. Clemens – Wipperfeld
Kindergarten
Vereine
Jungschützen Wipperfeld
S.F.V. Wipperfeld 1972
Bürgerverein Wipperfeld 1980
Kath. Kirchenchor Wipperfeld
Schützenkapelle Wipperfeld
St. Sebastianus Schützenbruderschaft Wipperfeld 1921
Markus Braun (* 1981), Jazzmusiker und Toningenieur
Literatur
Gerhard Führer: Alarm durch Läuten, Blasen und Trommelschlagen: die Feuerwehren von Olpe und Wipperfeld in früherer Zeit. In: Rhein.-Berg. Kalender. 66. 1996 (1995) S. 183–187
75 Jahre St.-Seb.-Schützenbruderschaft Wipperfeld 1921 e. V. Wipperfeld 1996
↑Martina Junghans, Sakrale Kunstschätze im Seelsorgebereich: Aspersorium, St. Clemens/Wipperfeld. In: MOSAIK September 2011, hrsg. Pfarrgemeinde Wipperfürth, S. 53.
↑Martina Junghans, Die kirchliche Ausstattung der Kirchengemeinde St. Nikolaus Wipperfürth – Kirche St. Clemens zu Wipperfeld, Köln 2012 (Historisches Archiv des Erzbistums Köln).