Zur Gemeinde Rainau mit den ehemals selbstständigen Gemeinden Dalkingen und Schwabsberg gehören fünf Dörfer, Weiler und Häuser.
Zur ehemaligen Gemeinde Dalkingen gehören das Dorf Dalkingen und der Weiler Weiler.
Zur ehemaligen Gemeinde Schwabsberg gehören die Dörfer Schwabsberg und Buch sowie der Weiler Saverwang.
Ehemals gehörten auch die Weiler Schwenningen (nun zu Neuler) und das Haus Jägerhaus sowie die abgegangenen Ortschaften Kepshaldun und Stokken bei Buch zu Schwabsberg.[3]
Im Zuge der Verwaltungsreform in Baden-Württemberg wurde die Gemeinde Rainau am 1. Januar 1975 aus den bis dahin selbstständigen Gemeinden Schwabsberg und Dalkingen gebildet.[5]
Auf der römischen Seite, welche vom Limes abgegrenzt wird, liegt der Ort Buch. Dort befindet sich das Römerbad in der Nähe des Bucher Stausees. Bekannt ist es vor allem durch seinen Tourismus und seine Schönheit als Erholungsgebiet.
Ausgliederungen
Am 1. Januar 1977 wurde das Gebiet des Weilers Schwenningen mit damals knapp 200 Einwohnern an die Nachbargemeinde Neuler abgetreten.[6]
Religionen
Aufgrund der Zugehörigkeit zur Fürstpropstei Ellwangen ging die Reformation an Rainau vorbei, so dass die Gemeinde auch heute noch römisch-katholisch geprägt ist. Die wenigen evangelischen Gläubigen gehören zur Kirchengemeinde Ellwangen.
Beim zweiten Wahlgang zur Bürgermeisterwahl in Rainau im Februar 2013 wurde der Bankbetriebswirt Christoph Konle mit 56,5 Prozent der Stimmen zum neuen Bürgermeister gewählt. Er trat sein Amt am 2. April 2013 an.
Blasonierung: „In Rot vorne ein aufgerichteter goldener (gelber) Löwe, hinten eine pfahlweis gestellte silberne (weiße) Hirschstange mit nach links gekehrten Enden.“[7]
Wappenbegründung: Die am 1. Januar 1975 durch Vereinigung von Dalkingen und Schwabsberg gebildete Gemeinde Rainau übernahm das Schildbild der Herren von Schwabsberg, die am 14. und 15. Jh. auch Dalkingen als ellwangisches Lehen innehatten. Im Gegensatz zum Adelswappen führt die Gemeinde den Löwen und die Hirschstange auf rotem, statt auf blauem Schildgrund. Somit enthält das jetzige Gemeindewappen zwei Figuren aus dem ehemaligen Schwabsberger und zwei Farben aus dem ehemaligen Dalkinger Wappen.
Die Verleihung des Wappens und der Flagge erfolgte am 9. September 1975 durch das Innenministerium.
Limestor bei Dalkingen, das in fünf Ausbauphasen errichtet wurde
Limestor bei Dalkingen
Limestor Dalkingen in seiner im Jahr 2010 errichteten Einhausung
Der Rätische Limes, seit 2005 UNESCO-Weltkulturerbe, durchquert das Gemeindegebiet auf einer Länge von sechs Kilometern. Im Wald ist der Verlauf des Limes noch als Schuttwall zu erkennen.
Im Limes-Freilichtmuseum sind zu sehen:
Das 2006 vom Regierungspräsidium Stuttgart zum Kulturdenkmal erklärte Dalkinger Limestor. Es wurde 1885 von General Eduard von Kallee aufgrund militärstrategischer Überlegungen gefunden, erstmals freigelegt und zunächst als Feldwache gedeutet. Bei weitergehenden Ausgrabungen 1973/1974 wurde es als ein Gebäude mit ca. 12 × 13 m Grundfläche und triumphbogenartigem Tordurchlass identifiziert. Es sind die einzigen bisher entdeckten Reste einer Toranlage am obergermanisch-raetischen Limes.[8]
Restauriert und konserviert wurden das Südtor sowie ein angrenzender Zwischenturm des Limeskastells Buch sowie
das Kastellbad und zwei danebenliegende Gebäude des Lagerdorfes (vicus).
Bucher Stausee
Unmittelbar daneben liegt der Bucher Stausee, ein Hochwasserrückhaltebecken und Erholungsgebiet.
Gedenkstätten
Seit 1993 erinnert ein Gedenkstein am Ortsausgang des Ortsteils Dalkingen in Richtung Westhausen an den Hessentaler Todesmarsch von KZ-Häftlingen des Außenlagers Hessental, die am Ort vorbei getrieben wurden, wobei 20 starben und sieben weitere von SS-Männern ermordet wurden. Anschließend wurden sie in einer Sandgrube verscharrt. Im Jahr 1956 wurden die Toten auf den KZ-Friedhof Kochendorf umgebettet.[9]
Im Ortsteil Buch findet man den dortigen Schützenverein, der mit dem Luftgewehr in der 1. Bundesliga/Süd an den Start geht.
Wirtschaft und Infrastruktur
Bildung
Neben der Grundschule in Schwabsberg besteht auch in Dalkingen eine Grundschule. Daneben gibt es drei Kindergärten im Ort.
Verkehr
Rainau liegt an der Bahnstrecke Goldshöfe–Crailsheim. Am Haltepunkt Schwabsberg halten stündlich Züge der Regionalbahn-Linie RB 13 Stuttgart–Aalen–Ellwangen, die zweistündlich weiter nach Crailsheim verkehren.
Bahn- und Buslinien des öffentlichen Personennahverkehrs können zu Tarifen der Verkehrskooperationen OstalbMobil wie auch zu den eigenen Tarifen des jeweiligen Verkehrsunternehmens benutzt werden.
Xaver Rathgeb (1822–1907), Schultheiß und Landtagsabgeordneter, geboren in Weiler
Josef Hauber (* 1944), Kirchenmusiker und Komponist, geboren im Ortsteil Buch
Mit Rainau verbunden
Carlos Stetter (* 1941), römisch-katholischer Bischof in Bolivien, wuchs im Ortsteil Buch auf
Albert Maier (* 1948), Antiquitätenhändler, betreibt im Ortsteil Schwabsberg ein Ladengeschäft
Irme Stetter-Karp (* 1956), Kirchenfunktionärin, wuchs im Ortsteil Buch auf
Literatur
Dalkingen. In: Julius Hartmann, Eduard Paulus (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Ellwangen (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band64). W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, S.567–574 (Volltext [Wikisource]).
Schwabsberg. In: Julius Hartmann, Eduard Paulus (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Ellwangen (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band64). W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, S.714–721 (Volltext [Wikisource]).
Weblinks
Commons: Rainau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
↑ abNaturräume Baden-Württembergs. Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg, Stuttgart 2009.
↑Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverbände Franken und Ostwürttemberg. Kohlhammer, Stuttgart 1980, ISBN 3-17-005708-1, S. 713–714.