Dielmissen

Wappen Deutschlandkarte
Dielmissen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Dielmissen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 58′ N, 9° 36′ OKoordinaten: 51° 58′ N, 9° 36′ O
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Holzminden
Samtgemeinde: Eschershausen-Stadtoldendorf
Höhe: 140 m ü. NHN
Fläche: 7,52 km2
Einwohner: 777 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 103 Einwohner je km2
Postleitzahl: 37633
Vorwahl: 05534
Kfz-Kennzeichen: HOL
Gemeindeschlüssel: 03 2 55 010
Adresse der Verbandsverwaltung: Kirchstraße 4
37627 Stadtoldendorf
Website: www.eschershausen-stadtoldendorf.de
Bürgermeister: Theodor Krause (CDU)
Lage der Gemeinde Dielmissen im Landkreis Holzminden
KarteHessenNordrhein-WestfalenLandkreis Hameln-PyrmontLandkreis HildesheimLandkreis NortheimArholzenBevern (Landkreis Holzminden)Bevern (Landkreis Holzminden)BodenwerderBoffzenBoffzenDerentalDerentalDerentalDerentalBoffzen (gemeindefreies Gebiet)BrevördeDeensenDeensenDeensenGrünenplan (gemeindefreies Gebiet)Grünenplan (gemeindefreies Gebiet)Grünenplan (gemeindefreies Gebiet)DelligsenDielmissenEimenEimen (gemeindefreies Gebiet)EschershausenEschershausen (gemeindefreies Gebiet)Eschershausen (gemeindefreies Gebiet)Fürstenberg (Weser)GolmbachHalle (Weserbergland)HehlenHehlenHeinadeHeinadeHeinadeHeinsenHeyenHolenbergHolzen (bei Eschershausen)HolzmindenHolzmindenHolzminden (gemeindefreies Gebiet)KirchbrakLauenfördeLenne (Niedersachsen)LüerdissenMerxhausen (gemeindefreies Gebiet)NegenbornOttenstein (Niedersachsen)PegestorfPolleStadtoldendorfVahlbruchWangelnstedtWenzen (gemeindefreies Gebiet)
Karte

Dielmissen ist eine Gemeinde im nördlichen Landkreis Holzminden in Niedersachsen (Deutschland) und gehört zur Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf.

Geografie

Blick auf Dielmissen, 2004

Eingebettet zwischen dem Ith und der dem Vogler vorgelagerten Erhebung des Tuchtberges liegt Dielmissen am Unterhang des Ith in der Ithbörde.

Im Osten und Süden grenzt Dielmissen an Lüerdissen, im Westen an Kirchbrak und im Norden an Halle.

Geschichte

Das heutige Dorfgebiet lag um 800 n. Chr. im Grenzgebiet der Gaue Tilithi und Wikanavelde. Der Gau Thilithi gehörte zu einem Teil des Stammgebietes der Sachsen.

Die Entstehung des Ortes ist nichts bekannt. Sie wird in der zweiten Periode, die durch die Endungen -hausen (abgekürzt -sen), -heim, -dorf, -feld usw. gekennzeichnet ist, vermutet. Dass von 13 im Kreise Holzminden gelegenen Dörfern mit der Endung -sen neun in der Ithbörde, dem Amtsgerichtsbezirk Eschershausen (wohl nach dem Grafen Esiko einstmals Esikoshausen genannt) liegen, spricht für eine geschlossene Besiedlung. Da die Namen zumeist auf Privatbesitz hinweisen, ist anzunehmen, dass sie erst gegen Ende der Periode entstanden sind, denn Privatbesitz deutet auf eine spätere Zeit hin, aber schon vor Abschluss dieser Ortsnamensklasse (800 n. Chr.).

Die Ortschaft Dielmissen wurde erstmals am 23. August 1151 urkundlich erwähnt und von 1194 bis 1401 gab es in Nachbarorten eine ritterliche Familie „de Didilmissen“ (von Dielmissen).[2]

Bis 1941 gehörte Dielmissen zum Freistaat Braunschweig und war dort Teil des Weser-Harz-Gebietes. 1996 lebten 899 Einwohner in der Gemeinde.

Ortsnamen

Es sind verschiedene Namensformen für den Ort bekannt:

  • 1151 Thiedelmissen
  • 1304–1324 Dedelmissen
  • 1340 Didelmissen
  • 1385–1397 Dydelmissen
  • 1539 Digermessen
  • 1542 Diedelmissen
  • 1547 Diermissen
  • 1568 Diermissen
  • 1572 Dirmissen
  • 1760 Dielmissen

Deutung: Heim eines Thiathelmi (Theothelm, Thiudhelm, Dietelm, Thiadelm), Thiadhelmes-husen, von hier aus ist die Entwicklung bis hin zu Dielmissen ohne größere Probleme erklärbar.

Heutzutage existiert der Nachname „Diermissen“ in verschiedenen Ländern, wie z. B.: Costa Rica, USA, Kanada, El Salvador und Deutschland.

Religion

69 % der Bevölkerung sind evangelisch, 8 % katholisch.[3] Die evangelische Kirchengemeinde Dielmissen gehört zum Pfarramt Eschershausen im Kirchenkreis Holzminden-Bodenwerder der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. Die Katholiken des Ortes gehören zur Pfarrei Maria Königin (Bodenwerder) im Dekanat Weserbergland des Bistums Hildesheim; die nächste Filialkirche ist Heilige Familie in Eschershausen.

Politik

Gemeinderat

Gemeindewahl 2021
Wahlbeteiligung: 66,67 %
 %
30
20
10
0
29,46 %
29,23 %
22,43 %
18,88 %
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
a Unabh. Wgem. Dielmissen

Der Gemeinderat, der die Gemeinde Dielmissen vertritt, setzt sich aus neun Mitgliedern zusammen. Dies ist die festgelegte Anzahl an Ratsmitgliedern für die Mitgliedsgemeinde einer Samtgemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 501 und 1.000 Einwohnern.[4] Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt.

Bei der Kommunalwahl 2021 ergab sich folgende Sitzverteilung:[5]

Gemeinderat 2021
    
Insgesamt 9 Sitze

Bürgermeister

Bürgermeister ist Theodor Krause (CDU).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die romanische evangelische Dorfkirche St. Nikolai stammt aus dem frühen 13. Jahrhundert. Sie besitzt im Inneren eine sehenswerte Ausstattung: ein Altarbild aus dem frühen 16. Jahrhundert, eine Renaissance-Kanzel, zahlreiche Apostelfiguren sowie eine neogotische Orgel. Neben der Kirche befindet sich eine stattliche Eiche.

Die katholische Kirche St. Johannes Evangelist bestand von 1964 bis 2004. Heute wird das Kirchengebäude als Privathaus genutzt, die nächstliegende katholische Kirche befindet sich im ca. 5 km entfernten Eschershausen.

Im „Gasthaus Angerkrug“, einem alten Fachwerkbau, weilte 1801 Johann Wolfgang von Goethe.[6]

Das Naturschutzgebiet Pöttcher Grund befindet sich zum Teil auf dem Gebiet der Gemeinde Dielmissen.

Wanderwege

Oberhalb von Dielmissen verläuft auf dem Ith-Kamm der Europäische Fernwanderweg E11 (Niederlande-Masuren).

Wirtschaft und Infrastruktur

In Dielmissen ist der „Wasserverband Ithbörde-Weserbergland“ beheimatet. Er ist für die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung in den Samtgemeinden Eschershausen-Stadtoldendorf, Bodenwerder-Polle und Boffzen zuständig.

Commons: Dielmissen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2023 (Hilfe dazu).
  2. Karl Janicke, Urkundenbuch des Hochstifts Hildesheim und seiner Bischöfe, Nr. 57
  3. Zensusdatenbank (Memento des Originals vom 21. Juni 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/ergebnisse.zensus2011.de
  4. § 46 NKomVG, Zahl der Abgeordneten. Abgerufen am 30. April 2024.
  5. Ergebnis Gemeindewahl 2021. Abgerufen am 13. Juli 2022.
  6. Renate Grumach: Goethe: Begegnungen Und Gespraeche, Band, Bände 1800-1805, 1985, S. 150