Eingebettet zwischen dem Ith und der dem Vogler vorgelagerten Erhebung des Tuchtberges liegt Dielmissen am Unterhang des Ith in der Ithbörde.
Im Osten und Süden grenzt Dielmissen an Lüerdissen, im Westen an Kirchbrak und im Norden an Halle.
Geschichte
Das heutige Dorfgebiet lag um 800 n. Chr. im Grenzgebiet der Gaue Tilithi und Wikanavelde. Der Gau Thilithi gehörte zu einem Teil des Stammgebietes der Sachsen.
Die Entstehung des Ortes ist nichts bekannt. Sie wird in der zweiten Periode, die durch die Endungen -hausen (abgekürzt -sen), -heim, -dorf, -feld usw. gekennzeichnet ist, vermutet. Dass von 13 im Kreise Holzminden gelegenen Dörfern mit der Endung -sen neun in der Ithbörde, dem Amtsgerichtsbezirk Eschershausen (wohl nach dem Grafen Esiko einstmals Esikoshausen genannt) liegen, spricht für eine geschlossene Besiedlung. Da die Namen zumeist auf Privatbesitz hinweisen, ist anzunehmen, dass sie erst gegen Ende der Periode entstanden sind, denn Privatbesitz deutet auf eine spätere Zeit hin, aber schon vor Abschluss dieser Ortsnamensklasse (800 n. Chr.).
Die Ortschaft Dielmissen wurde erstmals am 23. August 1151 urkundlich erwähnt und von 1194 bis 1401 gab es in Nachbarorten eine ritterliche Familie „de Didilmissen“ (von Dielmissen).[2]
Bis 1941 gehörte Dielmissen zum Freistaat Braunschweig und war dort Teil des Weser-Harz-Gebietes. 1996 lebten 899 Einwohner in der Gemeinde.
Ortsnamen
Es sind verschiedene Namensformen für den Ort bekannt:
1151 Thiedelmissen
1304–1324 Dedelmissen
1340 Didelmissen
1385–1397 Dydelmissen
1539 Digermessen
1542 Diedelmissen
1547 Diermissen
1568 Diermissen
1572 Dirmissen
1760 Dielmissen
Deutung: Heim eines Thiathelmi (Theothelm, Thiudhelm, Dietelm, Thiadelm), Thiadhelmes-husen, von hier aus ist die Entwicklung bis hin zu Dielmissen ohne größere Probleme erklärbar.
Der Gemeinderat, der die Gemeinde Dielmissen vertritt, setzt sich aus neun Mitgliedern zusammen. Dies ist die festgelegte Anzahl an Ratsmitgliedern für die Mitgliedsgemeinde einer Samtgemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 501 und 1.000 Einwohnern.[4] Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt.
Die romanische evangelische Dorfkirche St. Nikolai stammt aus dem frühen 13. Jahrhundert. Sie besitzt im Inneren eine sehenswerte Ausstattung: ein Altarbild aus dem frühen 16. Jahrhundert, eine Renaissance-Kanzel, zahlreiche Apostelfiguren sowie eine neogotische Orgel. Neben der Kirche befindet sich eine stattliche Eiche.
Die katholische Kirche St. Johannes Evangelist bestand von 1964 bis 2004. Heute wird das Kirchengebäude als Privathaus genutzt, die nächstliegende katholische Kirche befindet sich im ca. 5 km entfernten Eschershausen.