Condé-Northen liegt in Lothringen am Zusammenfluss der beiden Quellflüsse der Nied, der Deutschen Nied (Nied Allemande) und der Französischen Nied (Nied Française), zwanzig Kilometer ostnordöstlich von Metz, fünf Kilometer südwestlich von Boulay-Moselle (Bolchen) und rund 30 Kilometer von der Grenze zum Saarland entfernt.
Condé-Northen liegt an der Straße von Saarlouis nach Metz (D 954).
Geschichte
Die Ortschaft gehörte früher zum Herzogtum Lothringen[1] im Heiligen Römischen Reich.
Der Ortsteil Condé wurde erstmals 787 als Cundicum iuxta Bosonis villam erwähnt, 1511 als Conchem, 1606 als Concheim und Conchen.[2][3] Der jüngere Ortsteil Northen wurde erstmals 1618 als Nortten erwähnt. 1766 wurden die beiden Orte zusammen mit dem Herzogtum Lothringen von Frankreich annektiert. 1804 wurden die beiden Ortschaften im Zuge einer Verwaltungsreform zur neuen Gemeinde Condé-Northen zusammengelegt. 1810 erfolgte die Eingemeindung des Nachbarorts Pontigny (erstmals 1339 als Bruque erwähnt).
Nach dem Ersten Weltkrieg musste die Region aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags 1919 an Frankreich abgetreten werden. Im Zweiten Weltkrieg war die Region von der deutschen Wehrmacht besetzt und stand unter deutscher Verwaltung. Aus dem grenznahen Ort wurden am 18. November 1940 von der Verwaltungsbehörde unter Polizeieinsatz 184 von 282 Einwohnern aus politischen Gründen nach Innerfrankreich zwangsumgesiedelt.[4] Im Herbst 1944 wurde die Ortschaft von westalliierten Streitkräften eingenommen.
1979 wurde der Nachbarort Lourtemange (erstmals 825 als Leutermingas erwähnt) eingemeindet.
Demographie
Im Jahr 1871 hatte die Landgemeinde 460 meist römisch-katholische Einwohner, die in 117 Häusern und 126 Familien lebten und unter denen sich sechs Juden befanden.[1] 1910 wurden 358 Einwohner gezählt.
↑Franz Xaver Kraus: Kunst und Alterthum in Elsass-Lothringen. Beschreibende Statistik. Band III: Kunst und Althertum in Lothringen, Friedrich Bull, Straßburg 1886, S. 76–77 (books-google.com).
↑Wolfgang Haubrichs: Warndtkorridor und Metzer Romanenring: Überlegungen zur siedlungsgeschichtlichen und sprachgeschichtlichen Bedeutung der Doppelnamen und des Namenwechsels in Lothringen. In: Ortsnamenwechsel Bamberger Symposion, 1986, S. 269.
↑Hans Schaefer: Bürckels Bauernsiedlung. Saarbrücken 1997, Seite 214.