Die Gemeinde Chémery-les-Deux liegt in Lothringen, acht Kilometer westlich von Bouzonville (Busendorf) auf einer Höhe von 220 m über dem Meer. Das Gemeindegebiet erstreckt sich vom Tal des Nied-Nebenflusses Anzelingerbach bis auf die 50 Meter höher liegenden Bergrücken östlich und westlich des Tales.
Das ca. zehn km² große Gemeindegebiet ist von Acker- und Wiesenflächen geprägt, lediglich im Westen hat die Gemeinde einen Anteil an einem etwa 100 ha großen Waldgebiet. Östlich der Gemeinde zieht sich ein Waldgebiet bis nach Bouzonville hin. Geologisch zählt das Gebiet zum Lothringer Stufenland und ist aus triassischen Ablagerungen aufgebaut.
Zur Gemeinde gehören die Ortsteile Hobling (Hoblingen), Ingling (Inglingen) und Klop.
Die Ortschaft gehörte früher zum Herzogtum Lothringen[2] und liegt unweit der alten Römerstraße. Überlieferte Ortsbezeichnungen sind Schoumberg (1334), Schouenberg (1338), Schoenberg (1550) und – für den älteren Ortsteil – Chemericq-la-Vielle (1630).[3]
Chémery-les-Deux besteht, wie der Name (deux = zwei) vermuten lässt, aus zwei Siedlungen. Der ältere, größere und nördlich gelegene Teil (Chémery-la-Vieille) entstand im 13. Jahrhundert und unterstand zunächst dem Kloster Freisdorf in Freisdorf, ab 1604 dem Benediktinerkloster Heilig-Kreuz in Busendorf. Das südlicher gelegene Chémery-la-Neuve (heute Petit Chémery) ist eine Gründung des Didier de Colligny, einem Abt des Freisdorfer Klosters. Die Neuanlage des Ortes 1570 war auf die günstigere Lage direkt an der Straße von Diedenhofen über Busendorf in das Saarland zurückzuführen. Die Trennung der Gemeinde in zwei Teile ist auch heute noch zu erkennen, zwischen beiden liegt ein 100 Meter breiter Grünlandstreifen entlang eines Bachbettes. Die Einfamilienhäuser im Westen der Gemeinde entlang der Straße Menstroff – Chémery – Hestroff sind neueren Datums.
Georg Lang: Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 125 (books.google.com).