Die Telefonvorwahl-Codes in Österreich werden von der Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH (RTR) organisiert und vergeben. Es existieren Vorschriften und Richtlinien über die Vergabe von Nummernbereichen. Die Verantwortung über die Vergabe und Verwendung von Nummern innerhalb der Vorwahlbereiche obliegt dann den entsprechenden Netzbetreibern (bei regionalen Vorwahlen ist das in der Regel die A1 Telekom Austria, bei Mobilfunk-Vorwahlen der entsprechende Netzbetreiber etc.).
Für die Schreibweise der Rufnummern gibt es in Österreich keine gesetzlichen Vorschriften, jedoch empfiehlt die RTR die Anwendung der DIN 5008. Mehr dazu unter Rufnummer / Schreibweisen.
Die erste Stelle der Ortsvorwahlen richtet sich annähernd nach den Bundesländern. Ausnahmen bilden Osttirol (zu Kärnten), Vorarlberg (zu Tirol), das Burgenland (nördlicher Teil zu Niederösterreich, südlicher Teil zur Steiermark) und einige Grenzbezirke in Oberösterreich (zu Salzburg) sowie Gebiete in Niederösterreich (zu Oberösterreich).
Schema
Die Anwahl einer österreichischen Rufnummer aus dem Ausland geschieht folgendermaßen:
Die Anwahl innerhalb des Landes kann in der Regel so erfolgen:
Vorwahl (mit 0) + Telefonnummer
Im Festnetz kann eine Nummer im selben Vorwahl-Bereich auch ohne Vorwahl angewählt werden. In den Mobilfunknetzen funktioniert dies nur bedingt.
Bei der Vorwahl handelt es sich um die Vorwahl eines Ortes, Mobilfunk- oder andersartigen Netzes. Seit der Einführung der Rufnummernportabilität im Mobilfunk kann das angewählte Netz nicht mehr mit Sicherheit anhand der Vorwahl bestimmt werden. Wenn eine angewählte Nummer sich tatsächlich in einem anderen als dem durch die Vorwahl zu erwartenden Mobilfunknetz befindet, erfolgt in der Regel ein automatischer kurzer Hinweis (Ansage) bei Verbindungsaufbau. Seit 1. Juli 2016 muss der Anrufer eine solche Hinweisnachricht jedoch erst beim eigenen Netzbetreiber aktivieren lassen.[1]
Mobilfunk
In Österreich beginnen die Vorwahlen aller Mobilfunknetze mit der Ziffernfolge 06, gefolgt von zwei weiteren Ziffern (06xx). Historischer Hintergrund ist, dass das erste Mobile Switching Centre für das 1984 gestartete C-Netz (0663) in Salzburg stand. Da aber auch viele Ortskennzahlen im und um das Bundesland Salzburg mit 06 beginnen, kann man aus der Vorwahl 06xx nicht ohne weiteres erkennen, ob es sich um eine Mobilfunk- oder Festnetznummer handelt. So hat etwa Salzburg (Stadt) die Vorwahl 0662. Mit Stand vom 30. März 2011 sind von der RTR für Teilnehmernummern im Mobilfunk folgende Rufnummernbereiche festgelegt worden:[2]
0650 bis 0653
0655
0657
0659 bis 0661
0663 bis 0699
Aus dem obigen Vorrat sind mit Stand vom 1. Juni 2016 für Mobilfunkbetreiber folgende Rufnummernbereiche und -blöcke zugeteilt:
0650 vollständig
0655 00 bis 29
0660 vollständig
0661 00 und 10
0663 03, 05 und 63
0664 vollständig
0665 65 und 66
0667 66 und 77
0670 10, 20, 30, 60, 67, 70, 77, 80 und 90
0676 vollständig
0677 18, 60 bis 67 und 99
0678 10, 33, 70 und 90
0680 10 bis 55, 60, 68 und 77
0681 10 und 11, 20 und 21, 77, 81 bis 84 und 90
0688 19, 60 bis 64, 77 und 80 bis 99
0690 10, 20, 30, 40, 50, 60, 69, 80 und 90
0699 vollständig
Liste der Telefonvorwahlen in Österreich
Ortsvorwahlen
Die vollständige Liste der „Vorwahlen“ enthält alle Orte, in denen das (Haupt-)Wählamt der betreffenden Vorwahl seinen Standort hat (in der Schreibweise der Liste der „Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH“ (RTR-GmbH)).[3]
Da eine Vorwahl mehrere Gemeinden oder Teile davon umfassen kann, ist die Zuordnung nur bedingt richtig. Diese Liste ist initial wie die RTR-Liste sortiert. Alle Vorwahlen sind ohne führende Null angegeben.
Zusätzlich angegebene Gemeinden (ohne Wählamt) sind mit einem Asterisk (*) nach der Vorwahl gekennzeichnet, durch Sortierung nach Vorwahlen kann der Standort des Wählamtes gefunden werden.
Darüber hinaus sind Teile der Vorwahlbereiche 0677 und 0678 T-Mobile beziehungsweise der NETCO 3G GmbH (einer Tochter von Hutchison 3G Austria) zugeteilt, werden aber bislang nicht genutzt.
1 Hutchison 3G Austria betreibt ein reines UMTS-Netzwerk mit rund 95 Prozent Netzabdeckung (Stand Anfang 2009). Außerhalb des selbst versorgten Gebiets wird im Wege eines nationalen Roamings das GSM-Netz der A1 Telekom Austria genutzt. Seit Juli 2012 nutzt Hutchison auch das Magenta-Telekom-Netz für nationales Roaming, welches nun auch in den Ballungszentren funktioniert.[5]
Seit der Übernahme von Orange (ehemals one) durch Drei ist diesem auch die ehemalige Orange-Vorwahl 0699 zugeordnet.
2 master-talk Austria Telekom Service GmbH war ursprünglich Netzbetreiber für ein digitales Bündelfunknetz nach dem TETRA-Standard – ausschließlich für Business-Kunden in den Branchen „drahtlose Kommunikation“ und „E-Business“. Gegründet 1999, aufgelöst 2003; Ziel war die Vermarktung von TETRA/GSM-Kombination aus einer Hand. Es war geplant, dass der Kunde nicht für den Netzausbau Sorge zu tragen hatte. Vgl. z. B. Orange Austria oder A1, wo der Provider das System stellt und der Anwender sich einbucht.[6][7]
3 tele.ring wurde 2005 von T-Mobile aufgekauft und betreibt seitdem kein eigenes Mobilnetz mehr, sondern befindet sich im Netz von T-Mobile, das um ehemalige tele.ring-Ressourcen erweitert wurde. Aufgrund einer Auflage der europäischen Kommission wurden zahlreiche Sendeanlagen und Frequenzen an andere Netzbetreiber (insbesondere Drei) abgegeben.
4 bob ist eine Discount-Marke, Yesss ein Discount-Unternehmen der A1 Telekom Austria. Eety ist ein Discount-Unternehmen.
5 Die ehemalige Firma eTel ist seit Mitte 2008 gesellschaftsrechtlich mit der nunmehrigen A1 Telekom Austria verschmolzen und existiert als juristische Person nicht mehr.
6 Tele2mobil war eine Diskontsparte von Tele2 und nutzte das Netz von Orange Austria (damals ONE). Ende März 2008 verkaufte Tele2 ihre Mobilfunksparte an die nunmehrige A1 Telekom Austria, welche die Kunden in das Netz ihrer Diskontmarke „bob“ integrierte.
7 Bis 1. Jänner 2014 verwendete Ge-org das Netz von telering beziehungsweise T-Mobile Austria mit der Vorwahl 0650. Diese Nummern werden und wurden wie normale tele.ring-Nummern über das tele.ring-Kundencenter verwaltet. Ge-org bietet seit dem Betreiberwechsel auf A1 Telekom Austria ein eigenes Kundencenter an.[8][9]
8 Barablu Mobile Austria wurde auf Mundio mobile (Austria) Limited umbenannt und verwendet die Markennamen Vectone(mobile) sowie delightmobile. Es handelt sich hiebei um einen komplett eigenständigen Mobilfunkanbieter (MVNO) mit eigenem Telefonnetz, der jedoch kein eigenes Funknetz besitzt und daher jenes der A1 Telekom Austria nutzte und 2014 fließend auf T-Mobile wechselte.
Seitdem Rufnummernportierung möglich ist, kann nicht mehr klar von der Vorwahl auf den involvierten Netzbetreiber geschlossen werden.
Die Betreiber verfügen weiterhin über die administrative Hoheit über ihre Vorwahlbereiche.
Spezielle Nummernbereiche
In aufsteigender Nummernreihenfolge („x“ steht hiebei für eine einzelne beliebige Ziffer von 0–9).
Dienst(e)
Nummernbereich
Kurzwahl
Rufnummern für private Netze mit geregelter Entgeltobergrenze
a: Rufnummernbereiche, die in der KEM-V[10] nicht (mehr) vorgesehen sind
b: telefonische Gesundheitsberatung[11]
c: Testbetrieb seit 9. Dezember 1981, bundesweit ab 1982[12]
Historisches, Besonderheiten
Ursprünglich hatte Wien die Ortskennzahl 222, erst in den 1990er Jahren wurde auf 1 umgestellt.[13] Bis 12. Mai 2007 war aber neben 1 auch noch die alte Vorwahl 222 zulässig.
Ursprünglich (bis 1970er Jahre) galten auch für die größeren Landeshauptstädte vierstellige Ortsnetzkennzahlen: Graz 3122, Linz 7222, Klagenfurt 4222, Innsbruck 5222, Salzburg 6222. Während für die Netzausscheidungsziffer „0“ die damals übliche Wählscheibe eine volle Sekunde für klickendes und surrendes Ablaufen brauchte, war es eine flotte mechanisierte Übung, dreimal die niedrige Ziffer „2“ zu wählen, wobei man den Finger beim Rücklauf eher sanft mit zurückführte und kaum aus dem Fingerloch zog. Da Wien immer schon mehr Teilnehmer und daher Telefonnummern mit einer Stelle mehr hatte, war dort die Kennzahl nur 222.
Linz wurde am 1. Oktober 1977 auf 732 umgestellt, wobei die ältere Nummer noch zwei Jahre parallel gültig blieb. Für Linz galt bis 12. Mai 2014 die alternative Erreichbarkeit unter der Ortsnetzkennzahl 70. Diese wurde zwecks Verkürzung der Rufnummer für die voestalpine AG in den 1960er Jahren eingeführt, um die internationale Erreichbarkeit der bis zu 5-stelligen Nebenstellen nach der 3-stelligen Anschlussnummer 585 zu gewährleisten, da früher in einigen ausländischen Telefonnetzen (hauptsächlich Staaten des ehemaligen Ostblocks) eine maximale Rufnummernlänge von zwölf Zeichen galt. (00 43 70 585 12345 ist 12-stellig). Die Vorwahl 70 funktionierte zuerst nur für die Auslandseinwahl und erst nach 1997 auch für Inlandsferngespräche. – Aus gleicher Motivation erhielt die 1969 gegründete Großforschungseinrichtung GSI in Darmstadt den Telefonanschluss im Nachbarort Messel, da nur in seinem Ortsnetz noch eine zweistellige Teilnehmernummer verfügbar war, bei wie Darmstadt 4-stelliger Orts-Vorwahl und 4-stelligen Nebenstellen im GSI.
Graz wurde etwa zur selben Zeit wie Linz auf 316 umgestellt.