Mattighofen liegt auf 454 m Höhe im Innviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 3 km, von West nach Ost 3,3 km. Die Gesamtfläche beträgt 5,2 km². 13,5 % der Fläche sind bewaldet, 50,0 % der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt.
Gemeindegliederung
Zum Gebiet der Stadt Mattighofen gehört auch der Stadtteil Trattmannsberg.
Mattighofen war einer der fünf frühbajuwarischen herzoglichen Höfe. 757 entstand eine königliche Pfalz. 1007 wurde der Mattiggau an das BistumBamberg geschenkt. Im Jahre 1517 erwarb Graf Christoph von Ortenburg durch Kauf das Schloss und die Herrschaft. Dessen Sohn Joachim führte im Jahre 1563 in seiner niederbayerischen Grafschaft die Reformation ein.
Dies bedingte auch für Mattighofen jahrzehntelang Konflikte mit den bayerischen Herzögen. 1602 versöhnten sich die Grafen mit den Herzögen wieder. Im Gegenzug mussten sie allerdings die Herrschaft für 102.000 Gulden an die Wittelsbacher veräußern. Durch den Frieden von Teschen im Jahre 1779/80 kam das gesamte Innviertel mit Mattighofen zu Österreich. Während der Napoleonischen Kriege wieder kurz bayrisch, gehört der Ort seit 1816 (Vertrag von München) endgültig zu Oberösterreich. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum „Gau Oberdonau“. Nach 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs. Mattighofen wurde 1986 von der oberösterreichischen Landesregierung zur Stadt erhoben. Im Jahr 2012 war Mattighofen gemeinsam mit Burghausen und Braunau ein Austragungsort der Oberösterreichischen Landesausstellung, welche eine der besucherstärksten in der Geschichte der Landesausstellungen war. In Mattighofen war die Landesausstellung im Schloss beheimatet, das nach der Ausstellung zum neuen Stadtamt umgestaltet wurde und als solches seit 2013 in Betrieb ist.
Bevölkerungsentwicklung
Die Zunahme der Bevölkerungszahl erfolgt trotz negativer Geburtenbilanz (seit 1981) wegen der starken Zuwanderung.[1]
Zinngießerhaus: Das älteste am Stadtplatz erhaltene Haus. Bis ins 20. Jahrhundert wurde die Zinngießerei betrieben. Heute dient es der Bürgergarde als Vereinsheim
Darüber hinaus sind folgende Unternehmen in der Stadt angesiedelt:
Robust Plastik Eder
Aptiv (früher Delphi)
DAWO Pulverbeschichtung GmbH
GBM GmbH
Holzpellets Hot's (Glechner GmbH)
KA-MA Metallbau GmbH
Bamberger GmbH
Lohberger InstallationsgmbH
Leo Demetz GmbH
MAHLE Filtersysteme Austria GmbH
RJ GmbH
Elektroland Mattighofen
KS Elektrode
In Mattighofen gab es 2010 sechzehn land- und forstwirtschaftliche Betriebe, die 384 Hektar bewirtschafteten. Im Jahr 1999 wurden noch 15.966 Hektar bewirtschaftet, was einen Rückgang von 97,6 % bedeutet.[2] Im sekundären Wirtschaftssektor beschäftigten 59 Betriebe 2.699 Personen, größtenteils bei der Herstellung von Waren. Im tertiären Wirtschaftssektor gaben 361 Betriebe 2.122 Menschen Arbeit, die meisten Beschäftigten gibt es dabei im Handel, in sozialen und öffentlichen Diensten sowie bei technisch-wirtschaftlichen Dienstleistungen.[3][4]
Im Mai 2019 wurde die KTM Motohall, ein Ausstellungsraum mit einer Fläche von 3000 Quadratmetern, in Mattighofen eröffnet.[5][6][7][8]
Politik
Der Gemeinderat hat 31 Mitglieder.
Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 2003 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 19 SPÖ, 7 ÖVP, 3 FPÖ und 2 AUM.
Linus Kefer (1909–2001), Pädagoge und Schriftsteller
Johann Berghammer (1917–1975), Politiker (SPÖ) und Postbeamter, Bürgermeister von Mattighofen 1963–1975
Franz Bachleitner (1926–2003), war Bürgermeister als Mattighofen 1986 zur Stadt ernannt wurde
Josef Linecker (1928–1997), Architekt, betrieb ein Architekturbüro in Mattighofen[12]
Joseph Werndl (1929–2022), österreichischer Organist, Chorleiter, Komponist und Kapellmeister, zwischen 1951 und 1977 Organist und Chorleiter in Mattighofen
Josef Öller (1949–2008), Politiker (SPÖ), Bürgermeister von Mattighofen 1997–2008, Landtagsabgeordneter
Hermann Gschaider (* 1956), österreichischer Bildhauer, lebt und arbeitet in Mattighofen
Susanne Riess-Passer (* 1961), Juristin, 2000–2003 Vizekanzlerin der Republik Österreich, ehemalige österreichische Politikerin (FPÖ)
David Witteveen (* 1985), Fußballspieler, begann seine aktive Karriere als Fußballspieler 1991 beim ATSV Mattighofen
Alisar Ailabouni (* 1989), Fotomodell und Mannequin, wohnte in Mattighofen
↑Franz Sonntag: Heimatbuch des Marktes Mattighofen. Zitiert auf NMS/HS2 Mattighofen: Die Stadt Mattighofen (Memento vom 5. September 2009 im Internet Archive), Abschnitt Stadtwappen, hs2-mattighofen.eduhi.at, abgerufen am 4. Dezember 2015