Weitra liegt im Waldviertel in Niederösterreich im Tal der Lainsitz. Die Fläche der Stadtgemeinde umfasst 52,53 Quadratkilometer. 42,23 Prozent der Fläche sind bewaldet.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende 12 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):
Mit der NÖ. Kommunalstrukturverbesserung wurden Anfang 1967 Brühl und Wetzles sowie Anfang 1971 Großwolfgers, Reinprechts, Spital und St. Wolfgang eingemeindet.
Wo die Gemeinden Moorbad Harbach und Unserfrau-Altweitra aneinander grenzen wird Weitra von deren Gebieten auf etwa 500 m Minimalabstand von Tschechien gehalten.
Klima
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Weitra
Die Herrschaft Weitra gehörte ursprünglich nach Böhmen. 1201 gründete der KuenringerHadmar II. die Burgstadt Weitra oberhalb der geringfügig älteren Siedlung Altweitra, die vermutlich nach einem Slawen namens Vit Vitohrad (tschech. für Veitsburg) benannt wurde (daher auch der heutige tschechische Name Vitoraz).[2] In die Kuenringer-Herrschaft fällt vermutlich auch bereits die erstmalige Verleihung des Stadtrechts.[3] Den Kern der Bevölkerung bildeten Ackerbürger.
Weitra wurde 1651 und 1672 von Feuersbrünsten heimgesucht.
Die Stadt war seit dem 14. Jahrhundert bekannt für ihre Bierbrauereien, von denen es in der Blütezeit 22 gab, heute sind es noch zwei. Später kam, ausgehend von der Weberei, wie in der gesamten Region Waldviertel die Textilindustrie dazu.
Im Grenzland gelegen, verlor Weitra nach dem Ersten Weltkrieg den in Südböhmen gelegenen Teil seines Hinterlandes. Besonders spürbar wurde dies durch den Eisernen Vorhang nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Randlage sowie der Umstand, dass es auch in der Vergangenheit nicht gelungen war, die Stadt an das hochrangige Verkehrsnetz anzuschließen und Industrie anzusiedeln (auch wenn 1903 der südliche Ast der Waldviertler Schmalspurbahnen von Gmünd nach Groß-Gerungs eröffnet worden war), wirkte sich nachteilig auf die wirtschaftlichen Verhältnisse aus.
1959 wurde die Kuenringerkaserne eröffnet, sodass Weitra Garnisonsstadt wurde.
In Weitra gibt es 162 land- und forstwirtschaftliche Betriebe, davon sind 50 Haupterwerbsbetriebe (Stand 2010).[8] Im Produktionssektor beschäftigen 34 Betriebe 283 Arbeitnehmer, vorwiegend bei der Herstellung von Waren und im Bau. Der Dienstleistungssektor beschäftigt 826 Menschen, davon beinahe die Hälfte in sozialen und öffentlichen Dienstleistungen (Stand 2011).[9][10]
In der Gemeinde gibt es (Stand 2017) etwa 11.000 Übernachtungen, der Großteil davon entfällt auf die Monate Juni bis Oktober. Die Anzahl ging seit 2008 um beinahe 30 Prozent zurück.[11]
In Weitra befindet sich eine Apotheke. Hier ordinieren praktische Ärzte, ein Zahnarzt und ein Ordinationszentrum bietet die Betreuung durch weitere Fachärzte an.[12]
In der Stadt gibt es zwei Kindergärten, eine Volksschule sowie eine Mittelschule.[14]
Öffentliche Einrichtungen
In Weitra findet in der Lehrkompanie des Bundesheeres[15] in der Kuenringer Kaserne mehrmals jährlich der Chargenkurs bzw. der Kurs 1 der Einjährig-Freiwilligen statt.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat hat 21 Mitglieder. Seit 1990 ergab sich nach den Gemeinderatswahlen jeweils folgende Sitzverteilung:
Peter Florian (* 1964), österreichischer Künstler, lebte von 1964 bis 1979 in Weitra. Anlässlich der 800-Jahr-Feier der Stadt (1983), zeigte er über 80 Arbeiten im Schloss Weitra.
Wilhelm Szabo (1901–1986), Lehrer, österreichischer Dichter und Lyrikübersetzer, zählt zu den bedeutendsten österreichischen Dichtern des 20. Jahrhunderts; zum ehrenden Andenken an seine herausragenden Verdienste wurde die Wilhelm-Szabo-Straße in Weitra nach ihm benannt
Wolfgang Katzenschlager, Herbert Knittler: Historisches Weitra. Ansichten aus sechs Jahrhunderten, Verlag Bibliothek der Provinz, Weitra 2009, ISBN 978-3-85252-839-7.
Burgen, Stifte und Schlösser Regionen Waldviertel, Donauraum, Südböhmen, Vysočina, Südmähren ISBN 978-3-9502262-2-5, S. 138 f
Weblinks
Commons: Weitra – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
↑Herbert Knittler: Die Rechtsquellen der Stadt Weitra. In: Österreichische Akademie der Wissenschaften: Fontes rerum Austriacarum. III/4, Böhlau, Wien 1975.
↑Zisterne Weitra (Memento vom 27. Oktober 2014 im Internet Archive) Infotafel an einem Haus/einer Wand, Stadtmauerstädte NÖ, Fotogalerie Bernhard Essl, bernhardessl.nl, vom 22. März (2011?), abgerufen am 19. Oktober 2014.